Rape of Belgium

Als Rape of Belgium (deutsch: Schändung von Belgien) wurde von der alliierten Propaganda der Tatbestand und die Umstände der deutschen Invasion von Belgien während des Ersten Weltkrieges bezeichnet. Der Begriff hatte zunächst eine symbolische Bedeutung und umschrieb die Verletzung der belgischen Neutralität, Berichte von tatsächlichen und vermeintlichen deutschen Gräueltaten gaben ihm schon in den ersten Monaten des Krieges die eigentliche, dem Wortsinn näherkommende Bedeutung.[1] Auch in neueren englischsprachigen Veröffentlichungen wird der Begriff im engeren Sinne zur Beschreibung einer Serie deutscher Kriegsverbrechen in den ersten Monaten des Krieges verwendet.[2]


Inhaltsverzeichnis




Vorgeschichte

Die Neutralität von Belgien war im Vertrag von London garantiert worden, das Königreich Preußen war einer der Mitunterzeichner. Der Vertrag von London wurde 1871 bestätigt. Das deutsche Reich übernahm mit seiner Gründung die Verpflichtungen aus den entsprechenden Verträgen.[3]


Besetzung Belgiens

Der deutsche Schlieffen-Plan beinhaltete jedoch einen deutschen Vorstoß durch Belgien unter Missachtung seiner Neutralität, um die in Ostfrankreich konzentrierte französische Armee und die dortigen zahlreichen Festungen strategisch zu umgehen. Der deutsche Kanzler Theobald von Bethmann Hollweg bezeichnete in diesen Zusammenhang den Vertrag von London als einen „Fetzen Papier“,[4] was in England und im sonstigen Ausland besondere Empörung verursachte.

Bereits in der Nacht vom 1. auf den 2. August 1914 wurde Luxemburg von deutschen Truppen besetzt; am 2. August 1914 stellte Deutschland Belgien ein Ultimatum;[5] in den Morgenstunden des 4. Augusts 1914 folgte der Einmarsch in Belgien. Erste Übergriffe fanden in Gemmenich statt.[6]

Der Wettlauf mit den alliierten Truppen erstreckte sich bis zum Gebiet rund um die Yser, das von belgischen Truppen gehalten werden konnte. Hier fand die Erste Flandernschlacht vom 20. Oktober bis 18. November 1914 statt.
...
http://de.wikipedia.org/wiki/Rape_of_Belgium