In Berlin gibt es zahlreiche Gebäude, die leer stehen und aus welchen Gründen auch immer ungenutzt sind. Durch die Krankenhausreform sind in Berlin viele Kliniken betroffen.Darauf, das man diese Gebäude zu Wohnräumen hätte umbauen können, ist scheinbar niemand gekommen. Nun sollen in frisch sanierte Gebäude "Flüchtlinge" untergebracht werden. 1000 oder gar 2000 sollen nun am Wannsee einquartiert werden. Das das Gebäude innerhalb kürzester Zeit demoliert sein wird, dürfte niemanden überraschen. Die "Flüchtlinge" haben diese Eigenart scheinbar in ihrem Erbgut. Keine Flüchtlingsunterkunft bleibt verschont. Das ins Auge gefasste Areal liegt abseits der Stadt. Direkt am Wasser und am Waldrand. Perfekt also um den Unmut der dort unterzubringenden Leute zu erregen.


Zufluchtsort Berlin. Inzwischen kommen Jahr für Jahr rund 12.000 Flüchtlinge in die Stadt. Das „Wohin?“ gerät für Politik und Gesellschaft zur Herausforderung. Nun wird auch Wannsee Standort. Dort soll die frühere Lungenklinik Heim für 1.000 bis 2.000 Flüchtlinge werden. „Geeignet als Flüchtlingsunterkunft.“ Dieser Satz der Verwaltung von Sozialsenator Mario Czaja (CDU, 39) hat einen Prozess ausgelöst, an dessen Ende der stufenweise Einzug Hunderter stehen soll.
„Derzeit laufen zwischen dem Landesamt für Gesundheit und Soziales und mehreren Behörden, wie der Berliner Immobilienmanagement GmbH und anderen Senatsverwaltungen, Abstimmungen zu Ertüchtigungs- und Umbaumaßnahmen“, sagt eine Sprecherin von Senator Czaja. Marina Roncoroni, Migrationsbeauftragte des Bezirks Steglitz-Zehlendorf, sagt: „Es kann noch mehrere Monate dauern, bis die Gebäude soweit instand gesetzt werden, einen Zuzug zu ermöglichen.“
Konkret gemeint ist das 15,3 Hektar große Areal “Am Heckeshorn” beiderseits der Straße “Zum Heckeshorn”, unweit der beiden weltberühmten Einrichtungen Liebermann-Villa und Wannseevilla, die für Schönheit und Schrecken der deutschen Vergangenheit stehen.
Seht in den Flüchtlingen nicht „die Fremden
Die künftige Heimat der Flüchtlinge hat es in sich. Im Wald rings um das Areal befindet sich ein viel besuchtes Naherholungsgebiet – geeignet zum Waldbummel und zum Baden im Wannsee. Geprägt wird das Gebiet durch die ehemalige Reichsluftschutzschule (1936-39) und einen riesigen Hochbunker von 1943 – beide Gebäude wurden von den Nationalsozialisten errichtet. Dort residiert heute der DRK-Blutspendedienst für Berlin, Brandenburg und Sachsen. Auch die Waldkita “Am Löwen” nutzt inmitten des Geländes ein Haus.
Die längste Zeit war das Areal Heckeshorn Klinikstandort. Der Ausbau dafür begann nach dem Zweiten Weltkrieg, die neueren Gebäude entstanden ab den 1960er-Jahren bis 1992. 2007 war Schluss mit dem Klinikbetrieb. Ausgedient hat auch das Klischee vom Luxusviertel: die Gegend ist – auf der ganzen Breite des Spektrums – durchmischt. Und alle Bürger zusammen müssen sich nun auf ganz neue Nachbarn einstellen.
Vorbehaltlos offen für die neuen Nachbarn zeigt sich Michael Raddatz. Er ist in Wannsee Pfarrer des Evangelischen Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf. Der Pastor verweist auf die Willkommenskultur seiner “Christen- und Bürgergemeinde”, in der Fürsorge zum Selbstverständnis gehöre.
Raddatz verweist zudem auf eine extra eingestellte Flüchtlingsbeauftragte und den Aufruf der Synode des Kirchenkreises „Seht in den Flüchtlingen nicht „die Fremden“‘. Darin werden Gemeinden und Einrichtungen „dringend“ um Patenschaften, Aufnahmen in Kitas und Vergabe von ungenutztem Wohnraum gebeten.




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