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  1. #1

    Frankreich Bürgermeister verweigert Beerdigung von Roma-Baby

    3. Januar 2015
    Frankreich Bürgermeister verweigert Beerdigung von Roma-Baby

    Ein Roma-Baby stirbt an Weihnachten den plötzlichen Kindstod. Der Bürgermeister der französischen Gemeinde, in der die Familie des Mädchens lebt, verweigert den Eltern aber, es dort zu bestatten.



    ...
    http://www.stern.de/panorama/frankre...y-2163708.html

  2. #2
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    AW: Frankreich Bürgermeister verweigert Beerdigung von Roma-Baby

    Angeblich ist der kleine Friedhof den dort lebenden Steuerzahlern vorbehalten. Damit sagt der Bürgermeister, dass die im Ort lebenden 30 Roma keine Steuern zahlen. Wie auch, es wäre ein Wunder, wenn diese Leute etwas tun würden.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3
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    AW: Frankreich Bürgermeister verweigert Beerdigung von Roma-Baby

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Angeblich ist der kleine Friedhof den dort lebenden Steuerzahlern vorbehalten. Damit sagt der Bürgermeister, dass die im Ort lebenden 30 Roma keine Steuern zahlen. Wie auch, es wäre ein Wunder, wenn diese Leute etwas tun würden.
    Soweit zu der angeblichen Nicht-Begründung der Ablehnung.
    Ich finde es nur konsequent, was dieser Bürgermeister da gemacht hat.
    Gut das es in Frankreich passiert ist und nicht in Deutschland.
    Den Aufschrei hätte man sicher durch die ganze Republik gehört.
    Ich wünschte mir auch in Deutschland mehr solcher konsequenter Bürgermeister.
    Dann könnte man auch PEGIDA auflösen.
    Keiner macht alles richtig, und zahlt dafür Lehrgeld. Viele aber machen alles falsch, und lassen andere dafür bluten.

  4. #4

    AW: Frankreich Bürgermeister verweigert Beerdigung von Roma-Baby

    Ob das ein christlicher oder säkularisierter Friedhof ist Meldung nicht hervor. Ich vermute ein christlicher.

    Wie würde die Presse reagieren, wenn die Roma oder irgendeine andree nichtmuslimische Familie ihre Toten auf einem islamischen Gräberfeld bestatten lassen wollte und das von dem zuständigen Imam verweigert würde? Sie würden das nicht mal erwähnen, da es ja "selbstverständlich" ist, daß 'Muslime unter sich bleiben wollen. Bei islamischen Bestattungen ist ja nicht mal die Anwesenheit nichtmuslimischer Leute erlaubt, geschweige denn deren Beerdigung dort. Selbstdie Erde wird ausgetauscht, wenn dort zuvor Nichtmuslime bestattet waren.
    Geändert von burgfee (04.01.2015 um 22:07 Uhr)

  5. #5

    AW: Frankreich Bürgermeister verweigert Beerdigung von Roma-Baby

    In dem Strang sind spannende Artikel über unsere christlichen Beerdigungstraditionen.

    https://open-speech.com/threads/6612...ngrab-geworfen

    Innerhalb der Friedhofsmauern durften nur Christen beerdigt werden, Nichtchristen nur außerhalb der Friedhofsmauern. Und dann gab es noch den Schindacker, dort wurden Menschen unehrenhafter Berufe (Henker, Schauspielre, Müller u.a.) beerdigt wie auch tote Tiere gehäutet.


    https://open-speech.com/threads/6612...=1#post1571791


    https://open-speech.com/threads/6612...=1#post1571798


    https://open-speech.com/threads/6612...=1#post1571925


    https://open-speech.com/threads/6612...=1#post1571926


    unehrliche Berufe
    https://open-speech.com/threads/6612...=1#post1571960


    Scharfrichter unterfielen ebenso wie Müller, Leinweber, Zöllner, Schäfer, Hirten, Gerber, Türmer, Gerichtsdiener, Bettelvögte und Totengräber der „Unehrlichkeit“, wobei auch innerhalb dieser Gruppe noch einmal unterschieden wurde. Besonders behaftet mit diesem Makel waren diejenigen Gewerke, die sich mit Schmutz, Strafe und Tod befassten.
    https://open-speech.com/threads/6612...=1#post1571986


    Dort sind noch mehr aufschlußreiche Artikel, hab jetz nur mal einige guten rausgezogen...
    Geändert von burgfee (04.01.2015 um 22:08 Uhr)

  6. #6

    AW: Frankreich Bürgermeister verweigert Beerdigung von Roma-Baby


  7. #7
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    AW: Frankreich Bürgermeister verweigert Beerdigung von Roma-Baby

    Wenn ich eine niedere Kreatur wäre, würde ich auf die Tierkörperverwertungsanstalt hinweisen. Aber es war ja immer noch ein Menschenkind.

  8. #8

    AW: Frankreich Bürgermeister verweigert Beerdigung von Roma-Baby

    ...
    Die durch Migration wörtlich bedingte, bewegte Geschichte der Sinti und Roma hat auch ihre Religion stark geprägt. Sie ist in Indien und im altpersischen Raum verwurzelt. Besonders die Ahnenrituale weisen starke Verbindung zum Hinduismus auf. Heute gehören die meisten Sinti und Roma der Religionen an, die typisch für das jeweilige Land sind. In Deutschland sind sie traditionell in katholischen wie in protestantischen Regionen meist römisch-katholisch.

    Doch überall auf der Welt gibt es bis heute Gruppen, die weiterhin die traditionellen Rituale mit ihrem indischen Ursprung ausüben. Die folgende Beschreibung, die auf einem Aufsatz von Mozes F. Heinschink und Michael Teichmann von der Uni Graz (2002) basiert, bezieht sich ausschließlich auf diese traditionellen Gruppen.

    Der Abschied eines Verstorbenen wird von zahlreichen, für uns etwas ungewöhnlich anmutenden Ritualen begleitet. Die Rituale sind in der Annahme begründet, dass der Tote eine bestimmte Übergangszeit braucht, um endgültig dem Reich der Ahnen anzugehören. In dieser Zeit, die je nach Auslegung, zwischen 40 Tagen und einem Jahr liegt, kann der Geist des Verstorbenen wiederkehren. Bestimmte Rituale sollen das verhindern.

    Dazu zählen vor allem Feuer- und Wasser-Rituale mit ihren Abwehr- und Beschwörungsformeln. Feuer und Wasser deshalb, weil der böse Geist „mulo“ diese beiden Naturkräfte fürchtet. Sobald sich der Tod ankündigt, wird eine Kerze angezündet. Deren Feuer soll den mulo abschrecken. Später wird ein Stück Erde vom Grab des Verstorbenen in einen Brunnen geworfen, um den Totengeist zu erticken. Von Bedeutung ist auch das so genannte “Knotenritual”. Während der 40-Tage-Frist wird an einer Schnur jeden Tag ein Knoten angebracht. Am vierzigsten Tag wird ein Knoten nach dem anderen wieder aufgemacht. Nach dem Öffnen jedes Knoten wird eine Flasche mit Flusswasser angefüllt und wieder ausgeleert.

    Der Verstorbene wird vorzugsweise mindestens 24 Stunden zu Hause aufgebahrt und ununterbrochen bewacht. Dabei darf weder getrunken noch gegessen werden. Den „mulo“ sollen Wehklagen und Klagelieder abschrecken. Drei Tage nach dem Tod findet die Beerdigung statt. Sie fällt sehr emotional aus, der Schmerz der Trauer wird offen und lautstark manifestiert. Besondere Musik unterstreicht die Emotionen zusätzlich.

    Der Tod gilt als unrein. Deshalb müssen alle Gegenstände, die mit dem Verstorbenen in Berührung kamen, sowie Personen, die in seiner Gegenwart verweilten, rituell gereinigt werden. Früher hat man deswegen das Totenbett, das Zelt oder den Wohnwagen des Verstorbenen verbrannt. Aus denselben Gründen gibt man sich bei Beileidsbekündungen nicht die Hand.

    Um den „mulo“ von der Beerdigung nicht mit ins Haus zu nehmen, wird beim Verlassen des Friedhofs ein Zündholz über die Schulter geworfen und man darf unter keinen Umständen zurückzublicken.
    http://www.lebenswandlung-blog.de/be...-und-roma/1256

  9. #9

    AW: Frankreich Bürgermeister verweigert Beerdigung von Roma-Baby

    ...
    Bei den Sepečides ist es verboten zu tanzen, männliche Vlach-Roma dürfen sich drei Tage weder kämmen noch rasieren oder waschen. Das Rasierverbot gilt bei anderen Gruppen für die gesamte Trauerzeit.

    ...
    Um den Totengeist zu "ersticken", nehmen rumänische Kalderaš ein Stück Erde vom Grab des Verstorbenen und werfen es in einen Brunnen. Von Bedeutung ist auch das so genannte "Knotenritual". Während der 40-Tage-Frist wird an einer Schnur jeden Tag ein Knoten angebracht. Am vierzigsten Tag wird ein Knoten nach dem anderen wieder aufgemacht. Nach dem Öffnen jedes Knoten wird eine Flasche mit Flusswasser angefüllt und wieder ausgeleert.
    ...
    Die Trauerrituale der Roma zielen vielmehr darauf ab, der Schmerzbewältigung keine Grenzen zu setzen. Auf den Verstorbenen abgestimmte musikalische Darbietungen sowie persönliche Gegenstände, die ins offenen Grab geworfen werden, schaffen eine zusätzliche emotionelle Nähe zum Verstorbenen.
    Thodàm leskê, řaćia ando moxto, kon volil alkoholo. But źene, kon pel kadja, thon leskê řaćija, thon kasave buća, so volilas ando trajo, sar te na makar mulo, te na avel śelno khančesko, te avel les pe kuća lumnà, t' avel les sa.
    "Wir gaben ihm Rakija in den Sarg, dem, der Alkohol liebt. Viele Menschen geben dem, der gerne trank, Rakija mit (ins Grab), man gibt ihm solche Sachen mit, die er gern hatte im Leben, damit er, auch wenn er schon gestorben ist, nach nichts einen Wunsch hat, damit er in jener Welt alles hat."

    Der Glaube an die Allgegenwart des mulo ist auch während der Begräbniszeremonie von zentraler Bedeutung, wobei wiederum Feuer- und Wasserrituale eine Schutzfunktion erfüllen.

    Ein Brauch besteht etwa darin, nach Verlassen des Friedhofs ein Zündholz über die Schulter zu werfen und unter keinen Umständen zurückzublicken. Die österreichischen Kalderaš verwenden dazu hingegen einen Stein. Auf die Gefahr einer rituellen Verunreinigung durch den mulo ist vermutlich auch die Gepflogenheit der Kalderaš, sich bei Beileidsbezeugungen nicht die Hand zu geben, zurückzuführen.




    1 Zu betonen ist, dass die verschiedenen Traditionen bei vielen assimilierten, zwangsassimilierten und sozial ausgegrenzten Roma-Gruppen nur mehr in Ansätzen bzw. überhaupt nicht mehr vorhanden sind. Die folgende Darstellung bezieht sich also ausschließlich auf Gruppen, deren traditionelle Soziostruktur nach wie vor intakt ist.
    http://rombase.uni-graz.at/cgi-bin/a...ourning.de.xml

  10. #10

    AW: Frankreich Bürgermeister verweigert Beerdigung von Roma-Baby

    Zitat Zitat von Elena Markos Beitrag anzeigen
    Wenn ich eine niedere Kreatur wäre, würde ich auf die Tierkörperverwertungsanstalt hinweisen. Aber es war ja immer noch ein Menschenkind.
    Wie die verlinkten belegen wurden auf dem Schindacker nicht nur Tiere verscharrt, sondern auch Menschen beerdigt.

    Wobei ich das nicht gut heiße! Es gehrt mir nur um das Erkunden historischer Wurzeln und Traditionen der verschiedenen Kulturen.

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