Ganze Familien betroffen
Wenig Wohnungen, mehr Obdachlose
Wegen der Wohnungsnot in begehrten Regionen Baden-Württembergs sind dort immer mehr Menschen obdachlos.
In Stuttgart habe sich vor allem die Zahl der von Wohnungslosigkeit betroffenen Familien in den letzten zehn Jahren vervielfacht, sagte ein Stadtsprecher. Da „normaler“ Wohnraum im Anschluss an die Notunterkunft nicht zu bekommen sei, habe sich die Zeit, die die Betroffenen in Unterkünften verbringen, verlängert. Eigentlich sind die Angebote nur für den Notfall gedacht. Aktuell sind in der Stadt derzeit rund 4200 obdachlose Menschen untergebracht.

In Freiburg wurde Ende vergangenen Jahres nach Worten eines Stadtsprechers ein speziell für Familien eingerichtetes Wohnheim mit 90 Plätzen eröffnet. Die Stadt reagiere damit auf den gleichbleibend hohen Bedarf dieser Klientel. Auch die Nachfrage einzelner Wohnungsloser steige weiter an - allerdings weniger stark als in den Jahren 2016 und 2017.
Zusätzlich mache der Stadt inzwischen ein anderes Phänomen zu schaffen: Menschen, die sich zwar in Lohn und Brot, jedoch mit geringem Verdienst in prekären Arbeitsverhältnissen befinden, nutzten zunehmend Angebote für Wohnungslose. Da diese Menschen zwar in Freiburg Arbeit hätten, dort aber niemals eine Wohnung fänden, seien sie auf diese Form der Unterbringung angewiesen.
„Das ist schon besorgniserregend“, sagte der Sprecher. Die Fluktuation innerhalb dieser Personengruppe sei hoch, genaue Zahlen gebe es nicht.


„Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum verursacht und verfestigt Wohnungslosigkeit“, stellte die Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg (LIGA) in ihrer letzten Stichtagserhebung 2018 fest. Eine vom Sozialministerium in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr 2014 bezifferte die Zahl wohnungsloser Menschen auf rund 22 800. Wie sich die Zahl seitdem entwickelte, sei nicht bekannt, so das Sozialministerium. …..
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