Immer mehr Minderjährige reisen alleine, also ohne elterliche Begleitung, nach Deutschland um Asyl zu beantragen. In den meisten Fällen werden sie von ihren Eltern auf den Weg geschickt. Oft als eine art Türöffner um später eine Familienzusammenführung in Deutschland zu erreichen aber auch aus wirtschaftlicher Not in der Annahme, dass ihren Kindern hier ein besseres Leben ermöglicht wird. In der letzten Woche gab es darüber einen interessanten Bericht auf Bayern 3. Schon vor 7 Jahren wurden diese Jugendlichen, um die es in dem Bericht geht, von einem Filmteam begleitet. Nun also nach 7 Jahren ein Wiedersehen und wie könnte es anders sein, aus fast allen ist natürlich etwas geworden. Mir geht es bei der ganzen Sache um etwas, was zu wenig thematisiert wird und in diesem Bericht auch nur am Rande vorkommt. Es sind Kinder, die hergeschickt werden. Kinder, die ohne ihre wichtigsten Bezugspunkte in einem wesentlichen Stadium ihrer Entwicklung auskommen müssen. Auch in diesem Bericht wird klar, dass die Kinder ausschließlich aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen weggeschickt wurden. Wie sich die Kinder dabei fühlen, welche seelischen Schäden sie nehmen, dass scheint niemanden so recht zu interessieren.
Diesen vermeintlich positiven Beispielen, die hier gezeigt werden, stehen tausenden traumatisierte Jugendliche gegenüber, die oft in die Kriminalität abrutschen oder sich gar radikalisieren.


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