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  1. #1

    Russland - Arbeitslager / Exil nach Israel

    Mischa Maisky

    Mischa Maisky (lettisch: Miša Maiskis; * 10. Januar 1948 in Riga, Lettland) ist ein lettischer Cellist.


    Mit acht Jahren begann er Cello zu spielen und nahm zunächst an der Städtischen Musikschule und später am Konservatorium von Riga Unterricht. Sein Bruder Waleri spielte Klavier und seine Schwester Violine. 1962 wechselte der 14-Jährige an das Konservatorium Leningrad. Ein Jahr darauf wurde Maisky am Moskauer Konservatorium in die Meisterklasse von Mstislaw Rostropowitsch aufgenommen. 1966 gewann er beim internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau den sechsten Preis. 1970 wurde Maisky zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt, vermutlich weil seine Schwester im Jahr zuvor nach Israel ins Exil gegangen war. Ein befreundeter Arzt überwies ihn in eine Nervenheilanstalt, da dies für ihn die einzige Möglichkeit gewesen war, nach seiner Haft der Armee zu entkommen.[1]

    Dank eines Freikaufs durch einen US-amerikanischen Gönner emigrierte er im Winter 1972 ebenfalls nach Israel und verlegte dann seinen Wohnsitz nach Brüssel.

    ...
    http://de.wikipedia.org/wiki/Mischa_Maisky



    Mischa Maisky plays Bach Cello Suite No.1 in G (full)
    Geändert von burgfee (05.01.2015 um 05:49 Uhr)

  2. #2

    AW: Russland - Exil nach Israel ->Arbeitslager für Angehörige

    Liebe Leser,

    trotz ihres hohen Alters – sie war fast 89 Jahre alt – war sie noch gut auf den Beinen. Mit 25 Besuchern aus Hof stieg sie die Katakomben der St. Peter-und-Paul-Kirche in St. Petersburg hinunter, vorbei an Kachelwänden und dicken Betonböden – jenen stummen Zeugen der Vergewaltigung dieser Kirche - und Ihrer Gemeinde! Margarete Schulmeisters Stimme war immer noch klar und fest. Immerhin ist sie Lehrerin gewesen und auch heute noch verdient sie sich ein kleines Zubrot mit Unterrichten. Sie erzählte uns die Geschichte der evangelisch-lutherischen Gemeinde in St. Petersburg, die Ende des 19. Jahrhunderts ca. 150.000 deutsche Gemeindeglieder zählte. Im Gefolge der russischen Revolution 1917 wurden sie alle in Straflager nach Sibirien verbannt. Und die St. Peter-und-Paul-Kirche wurde umgebaut in ein Schwimmbad. An den Wänden in den Katakomben hat ein Russland-Deutscher Verbannung und Exil in mehreren eindrücklichen Bildern festgehalten: die sofortige Erschießung des Pfarrers und seiner Frau; den „Abriss“ der Kirche und die Entfernung ihres Kreuzes; die Verladung auf vollgepferchte Waggons; die Mütter, die während des Transports ihre kranken Kinder einfach neben den Schienen „ablegen“ mussten; das Arbeitslager in sibirischer Kälte von -40 Grad; die 12 Stunden täglicher Arbeit und der ständige Hunger! Als Margarete Schulmeister von den „abgelegten“ Kindern erzählte, stockte ihre Stimme. Während dieser wenigen Sekunden wuchs in mir eine annähernde Vorstellung davon, welche furchtbaren Tragödien sich hinter Worten wie „Verbannung“ und „Exil“ abspielen.

    „Sie saßen an den Wassern von Babylon und weinten.“ Aus der Zeit von Verbannung und Exil stammt auch unser heutiger Predigttext. Die Tragödien, die sich damals in Israel abgespielt haben, können wir heute nur annähernd erahnen: Krieg im eigenen Land, in der eigenen Stadt, Tote, schreiende Verwundete, Hinrichtungen, Zerstörungen - all das kennen wir in Deutschland Gott sei Dank seit vielen Jahrzehnten nicht mehr. Freilich, wir sehen es immer wieder in den Nachrichten aus aller Welt! Für das Volk Israel war es damals, 596 v. Chr., die größte denkbare Katastrophe überhaupt. Sie verloren alles: Ihre Freiheit, ihre Hauptstadt und damit ihre Eigenstaatlichkeit, ihren Tempel und damit ihren Glauben, ihre Heimat und damit ihre Wurzeln. Viele verloren ihr Leben. Und der Rest hatte auf den Hungermärschen ins Feindesland nur noch Schmerz und Verzweiflung im Herzen. „Sie saßen an den Wassern von Babylon und weinten.“ Und die anderen fluchten: „Tochter Babylon, du Verwüsterin, wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert.“ (Psalm 137. 8f).

    Der Prophet Jeremia schreibt denen im fremden Land einen leidenschaftlichen Brief, einen ungewöhnlichen Brief. Einen Trostbrief im besten Sinne. Einen Mut-Mach-Brief an seine verzweifelten und hoffnungsleeren Volksgenossen. Seine Zeilen sind – man höre und staune - eine Aufforderung zum radikalen Umdenken:

    Text (rechte Spalte)

    Ich habe in diesem Brief drei Entdeckungen gemacht. Meine erste Entdeckung: Glaubensmut!


    ...
    http://www.hospitalkirche-hof.de/Pre...r29,1-14ko.htm

  3. #3

    AW: Russland - Exil nach Israel ->Arbeitslager für Angehörige

    Im folgenden Jahr gewann er den internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau und wurde am dortigen Konservatorium von Mstislaw Rostropovich in die Meisterklasse aufgenommen. Nachdem seine Schwester 1969 nach Israel ins Exil gegangen war, erschien Maisky dem Sowjet-System als Staatsfeind. Er wurde verhaftet, und 1970 in ein Arbeitslager gesteckt. Mehr als zwei Jahre lang konnte er sein Instrument nicht anrühren und schaffte es erst im Winter 1972, sich nach Israel abzusetzen.
    Maisky ließ sich zunächst in Israel, dann in Brüssel nieder. Von 1975 an gelang es Maisky, sich international auf den großen Konzertbühnen der Welt zu profilieren. Er tourte durch die USA, Europa, Australien und Fernost.
    http://www.stol.it/Artikel/Kultur-im...usic-together2

  4. #4

    AW: Russland - Exil nach Israel ->Arbeitslager für Angehörige


    Galina Panova und Valery Panov 1977 im Nachmittag eines Fauns


    Valery Panov (Валерий Панов [Шульман]; * 12. März 1938 in Wizebsk, Weißrussland, UdSSR) ist ein ehemaliger russisch-jüdischer Ballett-Tänzer und ist heute Choreograf. Seit den 1970er Jahren ist er israelischer Staatsbürger. Panovs ursprünglicher Name lautete Schulman.

    Panov studierte an der Akademie von Agrippina Waganowa in Sankt Petersburg (heute Russische Ballettakademie). Nach einem ersten Engagement am Leningrader Maly-Theater der Oper wurde er 1960 Solist am Kirow-Theater (heute Mariinski-Theater), wo er etwa 60 Rollen verkörperte und einer der wichtigsten Tänzer für die Entwicklung des russischen Ballets seiner Zeit wurde.

    Da er sich häufig mit Ausländern traf, wurde der KGB auf ihn aufmerksam. Teilnahmen an Auslandstourneen wurden immer seltener genehmigt und letztlich ganz verboten.

    Er hatte von seiner ersten Frau einen Sohn. Zusammen mit seiner zweiten Frau, der Ballerina Galina Panova, einer Nicht-Jüdin, stellte er dann nach zwei gescheiterten Fluchtversuchen im März 1972 einen Ausreiseantrag nach Israel. Er und seine Frau wurden daraufhin schwerem psychischen Druck ausgesetzt. Aus dem Leningrader Kirow-Ballett wurde er entlassen. Die Aufmerksamkeit, die er in der westlichen Welt genoss, konnte jedoch verhindern, dass er und seine Frau in ein Arbeitslager deportiert wurden.

    Valery Panov schaffte endlich 1974 die Ausreise nach Israel. Für eine Fortsetzung seiner Tanzkarriere aber war er nun zu alt.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Valery_Panov

  5. #5

    AW: Russland - Exil nach Israel ->Arbeitslager für Angehörige

    Andrei Alexejewitsch Amalrik (russisch Андрей Алексеевич Амальрик; * 12. Mai 1938 in Moskau; † 12. November 1980 bei Guadalajara, Spanien) war ein russischer Historiker, Publizist, Schriftsteller und Dissident. Nach zahlreichen Zusammenstößen mit der sowjetischen Staatsgewalt ließ er sich 1976 auf das Angebot auszureisen ein. Nur vier Jahre später ereilte ihn in Spanien ein tödlicher Autounfall.


    ...

    Erste Haft

    Als einer der ersten Dissidenten der russischen Bürgerrechtsbewegung suchte Amalrik gezielt Kontakt zu in Moskau akkreditierten westlichen Diplomaten und Journalisten. Im Januar 1965 wurde in Moskau die Ausstellung des sowjetischen Expressionisten und Untergrundkünstlers Anatoli Swerew eröffnet; Swerew selbst wurde dazu in Amalriks Wohnung von einem US-amerikanischen Journalisten befragt - zu dieser Zeit in der Sowjetunion ein strafwürdiges Vergehen. Die Miliz und KGB suchten Amalrik auf, er wurde zu Vernehmungen vorgeladen.

    Am 15. Mai 1965 wurde er zur Staatsanwaltschaft einbestellt und in der Butyrka inhaftiert. Seine Wohnung wurde durchsucht. Nach vorübergehender Freilassung wurde er vor Gericht gestellt und zu zweieinhalb Jahren Verbannung mit Zwangsarbeit verurteilt, formal als Tagedieb (Russisch: тунеядец) wegen Parasitentums. Eine Verurteilung wegen Parasitentums war in der Sowjetunion insbesondere bei kritischen Intellektuellen üblich.

    Im Juni 1965 wurde Amalrik nach Stationen in den Gefängnissen von Swerdlowsk, Nowosibirsk und Tomsk ins sibirische Dorf Gurjewka gebracht, wo er in der Kolchose Kalinin arbeitete. Nach dem Tod seines Vaters erhielt er Ende September die Erlaubnis nach Moskau zu fahren. Dort machte er Gjusel Kowylewna Makudinowa, einer Malerin tatarischer Nationalität, einen Heiratsantrag. Im Herbst reiste er mit ihr zurück in die Verbannung ins Dorf Gurjewka und heiratete sie dort. Im Dezember fuhr Amalriks Frau zurück nach Moskau.


    Freiheit und Menschenrechtsbewegung

    Am 29. Juli 1966 kehrte Amalrik nach seiner Freilassung nach Moskau zurück, wo er mit seiner Frau in einer so genannten Kommunalka in einem Zimmer wohnte. 1966 und 1967 arbeitete er an seinem ersten Buch Ungewollte Reise nach Sibirien (russisch: Нежелательное путешествие в Сибирь). Es gelang ihm, das vollendete Manuskript zum Druck in den Westen schmuggeln zu lassen. Amalrik nahm wieder am Leben der Moskauer Künstlerszene teil. Er verfasste auch Artikel über kulturelle Themen für die staatliche Nachrichtenagentur Nowosti.

    Von 1968 bis 1970 arbeitete Amalrik verstärkt als Menschenrechtsaktivist. Er half die sowjetische Samisdat-Publikation Chronik der laufenden Ereignisse (Хроника текущих событий) vorzubereiten und eine Dokumentation über den Prozess gegen Dissidenten zusammenzustellen. Mit dieser wurde er allerdings im September 1968 auf einem Bahnhof erwischt, festgenommen und wieder freigelassen. Nach dem Einmarsch der UdSSR in der Tschechoslowakei begann ohnehin eine intensivere Beobachtung der Dissidentenszene durch den KGB. Amalrik musste nun wieder als Postbote arbeiten, seine Wohnung wurde zweimal durchsucht. Dennoch gelang es ihm, in dieser Zeit das Buch Erlebt die Sowjetunion das Jahr 1984? (russisch: Доживет ли Советский Союз до 1984 года?) fertigzustellen und erneut in den Westen schmuggeln zu lassen. Zur Herausgabe des Buches gab er amerikanischen Korrespondenten ein Interview, wodurch er erneut die Aufmerksamkeit der Sicherheitskräfte auf sich zog.


    Zweite Haft, Krankheit und Verbannung

    Am 21. Februar 1970 wurde Amalriks Wohnung durchsucht, am 21. Mai wurde er zum zweiten Mal verhaftet. Am 12. November begann die Gerichtsverhandlung, die ihm drei Jahre Arbeitslager einbrachte. Er verbüßte seine Strafe in Kolyma und in der Region Magadan, dort insbesondere im Lager 261/3 im Dorf Talaja, wo er als Putzkraft arbeitete. Während der Haftzeit erkrankte er an Meningoenzephalitis.

    Im Jahr 1973 wurde Amalrik der Verbreitung antisowjetischer Propaganda in Haftanstalten beschuldigt. Daraufhin trat er in Hungerstreik, den er nach fünf Tagen abbrach. Am 13. August wurde er erneut zu drei Jahren, diesmal verschärfter Zwangsarbeit verurteilt. Er trat abermals in Hungerstreik und wurde zwangsweise ernährt. Als das Urteil von verschärfter Zwangsarbeit zu Verbannung abgemildert wurde, beendete er den Hungerstreik. Während der Zeit der Verbannung lebte er in Magadan und arbeitete an einem Institut der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften. Im Januar 1975 machte ihm der KGB den Vorschlag, seine Ausreise nach Israel zu beantragen.
    Freilassung und Ausreise

    Am 6. Mai 1975 wurde Amalrik freigelassen und fuhr nach Moskau. Sein Antrag auf Ausstellung eines Passes und einer Aufenthaltsgenehmigung für Moskau wurde abgelehnt. Er bekam eine Aufenthaltsgenehmigung für den Weiler Worsino bei Borowsk im Bezirk Kaluga. Er hielt sich illegal in Moskau auf und half dort bei der Gründung der Helsinki-Gruppe, die in der Folgezeit unter Berufung auf die Schlussakte von Helsinki die Respektierung der Menschenrechte forderte.

    Nachdem er aus Holland eine Einladung bekommen hatte, willigte Amalrik in die Ausreise ein und nutzte noch einmal die letzte Gelegenheit zu einer Rundreise durch Russland. Am 17. Mai 1976 erhielt er ein Ausreisevisum für Holland und Israel. Am 15. Juli reiste er nach Amsterdam.


    ...
    http://de.wikipedia.org/wiki/Andrei_...witsch_Amalrik

  6. #6
    Registriert seit
    13.07.2010
    Beiträge
    57.882

    AW: Russland - Arbeitslager / Exil nach Israel

    Was da so elegant als Arbeitslager bezeichnet wird, ist im Grunde nichts anderes als ein KZ. Unliebsame Leute nach Sibirien zu deportieren war schon zu Zeiten der Zaren beliebt.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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