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  1. #1

    Brautpreis

    Im arabischen Kulturraum wird der Brautpreis oft umgangen, indem eine Braut aus der eigenen Familie geheiratet wird, meist eine parallele Cousine (die bint ʿamm, Tochter des Vaterbruders).[8] Diese Heiratsregel fand sich schon in den alten Stammesgesellschaften, mit der Islamisierung hat sie sich auch in andere Länder Afrikas und Asiens verbreitet, obwohl der Koran diese Form der Verwandtenheirat in keiner Weise bevorzugt.

    Bei den Usbeken in Zentralasien war früher als Alternative zu einem Brautpreis ein Frauentausch möglich (Qarch Quda).[9]
    http://de.wikipedia.org/wiki/Brautpreis

  2. #2

    AW: Brautpreis

    Bint ʿamm

    aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
    (Weitergeleitet von Parallelcousinenheirat)

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    Bint ʿamm (arabischبنت عم‎ „Tochter des Vaterbruders“) bezeichnet in der arabischen Sprache die vaterseitige Cousine einer Person, genauer: die Tochter (bint) des Bruders ihres Vaters, also ihres Onkels väterlicherseits (amm, bezeichnet auch Brüder früherer Vätergenerationen). Eine besonderere Bedeutung hat die bint ʿamm im arabischen Kulturraum und darüber hinaus, weil sie bevorzugt als Ehepartnerin eines Mannes gewählt wird, vor allem bei traditionellen (Groß)Familien. Die Bint'amm-Heirat ist bei Beduinen-Stämmen und bei traditionellen jüdischen und kurdischen Familien verbreitet, sowie bei einigen verstreuten Turkvölkern.[1] Im europäischen Kulturraum findet sie sich mitunter als Cousinenheirat bei Adels- und Bürgerfamilien (siehe unten).



    ...
    http://de.wikipedia.org/wiki/Parallelcousinenheirat

  3. #3
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    2

    AW: Brautpreis

    Diese eher kurzsichtige und längst überholte Sitte, stammt aus Zeiten, wo jede Sippe versucht hat, ihr gemeinsames Hab und Gut nicht mit anderen teilen zu müssen.
    Ähnlich haben es Bauern und Adlige in Europa gemacht, um Besitz und Vermögen zusammen zu halten.
    Da trotz geänderter Vorzeichen so weiter verheiratet wird, ist es kaum nachzuvollziehen, warum Menschen weiterhin so engstirnig und rückständig handeln und denken.
    Wohl die allerwenigsten dieser traditionell handelnden Familien hat etwas zu verlieren oder muss Hab und Gut teilen.
    Meistens sind es arme Schlucker, die höchstens ihre "Ehre" bewahren müssen.
    Da es sich aber gleichzeitig um Völker handelt, die zum größten Teil ungebildet und aus überwiegend Analphabeten bestehen, ist es nicht verwunderlich, das sich solche überholte Sitten weiter erhalten.
    Dummheit pflanzt sich ja bekanntlich am stärksten fort.
    Und sowas landet dann als Asylanten in Deutschland.

  4. #4
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    AW: Brautpreis

    Problematisch sind diese Verwandtenehen wenn sie über Generationen praktiziert werden. Das auch ein praktischer Gedanke dahinter steht (Brautgeld), war mir bisher nicht bekannt.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  5. #5

    AW: Brautpreis

    Frauentausch bezeichnet ethnosoziologisch eine Heiratsregel, nach der Frauen im empfängnisfähigen Alter zwischen Familien, Clans oder Abstammungsgruppen (Lineages) ausgetauscht und wechselseitig geheiratet oder verheiratet werden. Derartige Regelungen finden sich vorwiegend bei indigenen Völkern und Ethnien, die Ackerbau treiben, in gleichrangige Segmente aufgeteilt sind, ihre Abstammung nach der Väterlinie (patrilinear) organisieren und bei denen Ehepaare am Ort des Mannes wohnen (patrilokal). Bei diesem exogamen Austausch spielen die Wünsche der Frauen nur eine untergeordnete oder gar keine Rolle (siehe Zwangsheirat).
    Beispiele sind der „Berdel“ (Mädchentausch) in den kurdischen Gebieten im Osten und Südosten der Türkei, bei dem mit einer Doppelhochzeit zwischen zwei Familien über Kreuz geheiratet wird, sowie die früher bei den Usbeken in Zentralasien verbreitete „Qarch Quda“, bei der eine Familie, die keinen Brautpreis aufbringen konnte, mit einer anderen Familie eine Frau austauschte.
    Der französische Ethnologe Claude Lévi-Strauss zeigte 1948 in seiner Theorie der „Allianz“ von Abstammungsgruppen (Familien, Clans oder Lineages), dass der koordinierte wechselseitige Tausch von Frauen der Festigung des gemeinsamen Bündnisses dient (vor allem durch Kreuzcousinenheiraten).[1]


    Inhaltsverzeichnis


    Ursprünge

    Der französische neomarxistische Wirtschaftsethnologe Claude Meillassoux nahm 1975 an, dass sich die Praxis des Frauentausches aus einem System des Brautraubs entwickelt habe (vergleichbar dem römischen Raub der Sabinerinnen). Ursprünglich waren seiner Meinung nach die Ackerbau treibenden segmentären Gesellschaften matrilinear und matrilokal organisiert. Es konnte relativ häufig vorkommen, dass in einer Familie zu wenig Frauen geboren wurden, um diese Produktionszelle in der nächsten Generation fortbestehen zu lassen. Folglich mussten Frauen von außerhalb in die Gruppe eingegliedert werden. Unter den Bedingungen der Matrilokalität (die Ehefrau bleibt bei ihrer Familie wohnen) kann eine solche Eingliederung anderer Frauen nur durch deren Raub von anderen Familien vorgenommen werden. Allein durch diese Praxis geraten die Frauen in eine untergeordnete Position, sowohl gegenüber den Männern der eigenen Gruppe, die sie beschützen, wie auch gegenüber den Männern der anderen Gruppe, die sie rauben.

    Erst diese ständigen Raubzüge führen dazu, dass die Stellung der Frauen selbst in matrilinearen Gesellschaften sinkt und diejenige des Mannes steigt. Möglicherweise werden erst innerhalb dieser Entwicklung die Frauen förmlich von allen Tätigkeiten der Jagd und der Kriegsführung ausgeschlossen, was bei Gesellschaften der Jäger und Sammler so nicht der Fall war/ist.
    „Ein Resultat dieser Unterwerfung der Frauen unter die Männer ist, dass sie jetzt unter männlichem Schutz an die Arbeit gestellt werden und mit den undankbarsten, verdrießlichsten und unbefriedigendsten Aufgaben der Landwirtschaft und der Küche betraut werden.“[2]
    Wird der Ackerbau für das Überleben der Gruppe wichtiger und sind die Männer in stärkerem Maße gezwungen, sich daran zu beteiligen, dann bedrohen die ständigen Raubzüge die Produktionsbedingungen durch die Todesfälle und Abwesenheiten, die sie verursachen. Dies macht es sinnvoll, die Heiratsbeziehungen möglichst auf eine andere Art und Weise als durch Gewalt zu regeln. Aus dem kriegerischen Raub der Frauen entsteht ein geregelter gegenseitiger Frauentausch, die matri-lokale Form der Zirkulation wird durch die patri-lokale ersetzt.[3]
    http://de.wikipedia.org/wiki/Frauentausch

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