Bertholt Brecht und Sarrazin.......

[noName]

Interessante Gegenüberstellung:

http://www.welt.de/kultur/buehne-kon...#disqus_thread

...wir erinnern uns an die neulich undemokratisch abgeblasene Veranstaltung des Cicero im Berliner Esemble, dem "Brecht-Theater".

[von Nettelbeck]

Wie fast alle Linken ein riesengroßes Arschloch.

[noName]

....nicht jeder mag Brecht, was ihn aber nicht gleich zum Arschloch machen muss!
Sarrazin mag auch nicht jeder, weil er die Wahrheit ausspricht!


“Wer heute die Lüge und Unwissenheit bekämpfen und die Wahrheit schreiben will, hat zumindest fünf Schwierigkeiten zu überwinden. Er muß den MUT haben, die Wahrheit zu schreiben, obwohl sie allenthalben unterdrückt wird; die KLUGHEIT, sie zu erkennen, obwohl sie allenthalben verhüllt wird; die KUNST, sie handhabbar zu machen als eine Waffe; das URTEIL, jene auszuwählen, in deren Händen sie wirksam wird; die LIST, sie unter diesen zu verbreiten“.
Bertolt Brecht, Leben des Galilei”

[von Nettelbeck]

Brecht war Kommunist und lebte rechts....also

[Antonia]

Ich verstehe wirklich nicht warum Brecht immer so verehrt wird. In der Schule geht das schon los. Brecht war Kommunist und deshalb war er gegen die Demokratie. Das war keine "Provokation" sondern ernst gemeint.

[Schurliwurli]

Ich verstehe wirklich nicht warum Brecht immer so verehrt wird. In der Schule geht das schon los. Brecht war Kommunist und deshalb war er gegen die Demokratie. Das war keine "Provokation" sondern ernst gemeint.

Hier hat Brecht nicht die Bedeutung, die ihm in Deutschland eingeräumt wird. Aber das Werk eines Autors nach dessen politischer Ausrichtung oder seinem Lebenswandel zu beurteilen halte ich für falsch, denn damit begibt man sich auf den selben Irrweg wie die ganzen linken, hirnwichesenden Geistesschickis, die nur das gelten lassen, was dem ideologischen Dogma entspricht.

Ich habe die "Geschichten des Herrn Keuner" gelesen. Das Buch hat mich nicht nehmen können, somit mögen andere mit Brecht glücklich werden.

[Antonia]

. Aber das Werk eines Autors nach dessen politischer Ausrichtung oder seinem Lebenswandel zu beurteilen halte ich für falsch,

Entschuldige mal Schurliwurli, aber wie willst Du denn Brechts Werk nicht nach seiner politischen Ausrichtung beurteilen??
Ich meine, weißt Du was "episches Theater" heißt, diese spezielle Art des Theaters, das von Brecht erschaffen wurde? Das "epische Theater" von Brecht ist nicht einfach nur "Kunst" (was immer das sein mag) oder nur bloße Unterhaltung. Genau das wollte er auf keinen Fall. Das epische Theater ist politisches Theater, das die Arbeiterklasse zur sozialistischen Revolution erziehen soll. Die Texte sind deshalb auch bewusst einfach gehalten und die Handlungen nicht realistisch, es geht immer um den Klassenkampf und die Kritik am Kapitalismus. Für Brecht war das der einzige Sinn und Zweck seiner Dichtung! Wenn einer also Theaterstücke und Lieder dichtet, in denen er fortwährend die Arbeiterklasse zur Revolution aufruft und den Kapitalismus anprangert, dann soll ich dieses "Werk" unabhängig von seiner politischen Meinung beurteilen???

[Schurliwurli]

Entschuldige mal Schurliwurli, aber wie willst Du denn Brechts Werk nicht nach seiner politischen Ausrichtung beurteilen??
Ich meine, weißt Du was "episches Theater" heißt, diese spezielle Art des Theaters, das von Brecht erschaffen wurde? Das "epische Theater" von Brecht ist nicht einfach nur "Kunst" (was immer das sein mag) oder nur bloße Unterhaltung. Genau das wollte er auf keinen Fall. Das epische Theater ist politisches Theater, das die Arbeiterklasse zur sozialistischen Revolution erziehen soll. Die Texte sind deshalb auch bewusst einfach gehalten und die Handlungen nicht realistisch, es geht immer um den Klassenkampf und die Kritik am Kapitalismus. Für Brecht war das der einzige Sinn und Zweck seiner Dichtung! Wenn einer also Theaterstücke und Lieder dichtet, in denen er fortwährend die Arbeiterklasse zur Revolution aufruft und den Kapitalismus anprangert, dann soll ich dieses "Werk" unabhängig von seiner politischen Meinung beurteilen???

Mit welcher Absicht auch immer Brecht seine Stücke geschrieben hat, sie werden heute nicht dieselbe Wirkung haben. Man blickt immer aus der Gegenwart auf in der Vergangenheit entstandene Werke. Der Klassenkampf ist vorbei, da es keine Arbeiterklasse in klassischem Verständnis mehr gibt, die wurde zur Mittelschicht. In ein paar Jahrzehnten wird man die Stücke wiederum ganz anders betrachten. Die ursprünglichen Absichten des Autors verschwinden mit der Zeit, weil man die Zeit, in der er gelebt hat, nicht mehr nachempfinden kann, selbst wenn man mit historischem Wissen herangeht.

Wissen wir wie ein Mensch im Mittelalter, der Renaissance, im Barock, im Biedermeier empfunden hat? Ich denke nicht. In hundert Jahren wird man aus der Geschichte zwar wissen, was Kommunismus als Ideologie, als Gesellschaftsmodell war, aber man wird es abstrakt betrachten und nicht entsetzt zusammenzucken oder verklärt träumend juchzen wie man es heute tut, wenn der Ausdruck fällt. Dadurch verlieren Weltanschauungen, Lebensweise, Charakter, oder gar Ideologie einer Autorin, eines Autors immer mehr an Bedeutung.

Allgemein betrachtet darf man Literatur nicht aus dem Blickwinkel des Lebenslaufes einer Autorin oder eines Autors betrachten. Ansonsten läuft man Gefahr, Literatur danach zu bewerten und das ist genau der Fehler, von den selbsternannten Tonangebern in diesem Bereich begangen wird.

[Antonia]

Mit welcher Absicht auch immer Brecht seine Stücke geschrieben hat, sie werden heute nicht dieselbe Wirkung haben. Man blickt immer aus der Gegenwart auf in der Vergangenheit entstandene Werke. Der Klassenkampf ist vorbei, da es keine Arbeiterklasse in klassischem Verständnis mehr gibt, die wurde zur Mittelschicht. In ein paar Jahrzehnten wird man die Stücke wiederum ganz anders betrachten. Die ursprünglichen Absichten des Autors verschwinden mit der Zeit, weil man die Zeit, in der er gelebt hat, nicht mehr nachempfinden kann, selbst wenn man mit historischem Wissen herangeht.

Wissen wir wie ein Mensch im Mittelalter, der Renaissance, im Barock, im Biedermeier empfunden hat? Ich denke nicht. In hundert Jahren wird man aus der Geschichte zwar wissen, was Kommunismus als Ideologie, als Gesellschaftsmodell war, aber man wird es abstrakt betrachten und nicht entsetzt zusammenzucken oder verklärt träumend juchzen wie man es heute tut, wenn der Ausdruck fällt. Dadurch verlieren Weltanschauungen, Lebensweise, Charakter, oder gar Ideologie einer Autorin, eines Autors immer mehr an Bedeutung.

Allgemein betrachtet darf man Literatur nicht aus dem Blickwinkel des Lebenslaufes einer Autorin oder eines Autors betrachten. Ansonsten läuft man Gefahr, Literatur danach zu bewerten und das ist genau der Fehler, von den selbsternannten Tonangebern in diesem Bereich begangen wird.

Es ist ja nicht so, als wäre die linke Ideologie Schnee von gestern und nur noch für Historiker interessant. Sie ist doch hochaktuell. Auch heute reden noch viele von der Revolution, auch heute gibt es noch sozialistische Staaten und Parteien. Wenn man einen Autoren wie Brecht beurteilt, dann muss man auch zu seinen politischen Aussagen Stellung beziehen. Ich glaube, genau das hätte auch Brecht gewollt.

[Realist59]

Es ist ja nicht so, als wäre die linke Ideologie Schnee von gestern und nur noch für Historiker interessant. Sie ist doch hochaktuell. Auch heute reden noch viele von der Revolution, auch heute gibt es noch sozialistische Staaten und Parteien. Wenn man einen Autoren wie Brecht beurteilt, dann muss man auch zu seinen politischen Aussagen Stellung beziehen. Ich glaube, genau das hätte auch Brecht gewollt.

Auch in Deutschland ist das Thema nicht vom Tisch. Die soziale Ungerechtigkeit, vor allem geschaffen von der SPD und den Grünen (Hartz4), verschafft den Kapitalismuskritikern neuen Zulauf. Ungehindert kann sich eine Sahra Wagenknecht positiv über den Stalinismus auslassen und bei Lichte betrachtet wird die Bundesrepublik Schritt für Schritt die neue DDR.