-
11.03.2014, 22:24 #11
AW: Warum P. Scholl-Latour nicht mehr so gerne eingeladen wird...........
mir drängt sich bei Themen, in die Russland und Putin verwickelt sind, der Gedanke auf, dass du durch deine negative Einstellung gegenüber diesen etwas voreilig urteilst. Gut ich mag da ebenfalls Schlagseite in die andere Richtung haben. Aber ich möchte mal anmerken, dass Janukowytsch ebenfalls ein gewählter Präsident ist.
Die Ukraine hat ein präsidiales System und somit wurde der gute Mann vom Volk gewählt. Er setzte sich in der Stichwahl mit 48,8% der Stimmen gegen Retro-Leia-Organa-Tymoschenko durch. Was nun unter Regie der EU/Nato in Kiew abgelaufen ist, ist eigentlich ein Verfassungsbruch. Das Parlament ist nicht befugt, den Präsidenten abzusetzen. Faktisch ist Janukowytsch noch bis der neue Präsident feststeht im Amt. Vermögen, Korruption usw, das sei mal so dahingestellt. Die anderen Kandidaten sind auch keine unbeschriebenen Blätter, v.a. die im Westen so gepriesene Tymoschenko hat ebenfalls Dreck am Stecken.
Den Vorwurf den ich Janukowytsch machen würde ist, sein rumgeeiere mit EU und Russland. Seit 2008 bis ungefähr 2012 war er noch scharf darauf eine Zollunion mit Russland, Weißrussland und Kasachstan einzugehen. Während dessen verhandelt er aber auch noch munter mit der EU. Dann stößt er erst Anfang letzten Jahres die russische Zollunion vor den Kopf und verschiebt einen Beitritt in weite Ferne. Danach legt er gegen Ende 2013 auch die Verhandlungen mit der EU auf Eis. Da muss man auch mal fragen: Was du wollen, Wictor?
Als Quittung für diesen Eierlauf hat er jetzt erstmal alles verloren und EU und USA versuchen die Ukraine auf dem "syrischen Weg" in die EU zu bringen.
Großes Kino.
Nachtrag: Nun man könnte nun spekulieren, wie dieses Wahlergebnis damals zu Stande kam. Ob es da mit rechten Dingen zu ging...
Aber das ist fast schon unwichtig. Unsere unseriösen Medien blöken auch bei jeder Wahl eines ihnen unliebsamen Kandidaten. So bei Putin, Janukowytsch, Assad, Ahmadinedschad. Unser Hosenanzug meckert gegen die Abstimmung auf der Krim usw usf
Wir dürfen uns das Lied auch wieder nach den Wahlen dieses Jahr in Syrien anhören, sollte Assad gewinnen, wovon ich ausgehe. Beim falschen Ausgang der bevorstehenden Wahlen in der Ukraine. Bei der nächsten Amtszeit Putins.
Aber bei uns sind die Wahlen ja lupenrein. ;-)
Das Lied wird niemals zu Ende sein.Geändert von malignus (11.03.2014 um 22:45 Uhr)
"Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit"
-
11.03.2014, 23:12 #12*****(3000)
- Registriert seit
- 30.09.2010
- Beiträge
- 3.129
AW: Warum P. Scholl-Latour nicht mehr so gerne eingeladen wird...........
Im großen und ganzen geht es um die Zerrissenheit zwischen westlichen Einflüssen und traditionellem Leben. Deshalb der Titel. Eine Reise durch viele Länder, von Syrien bis Pakistan. Ich fand ihren Stil angenehm, unaufgeregt, sehr beobachtend und nicht wertend. Im Klappentext steht eine Frage: "Soll der Nahe Osten beten oder shoppen?"
http://www.amazon.de/Gucci-gegen-All...pr_product_top
Nachsatz: Das Buch erschien 2005, ist also schon einige Jahre alt.
-
12.03.2014, 01:16 #13*****(3000)
- Registriert seit
- 30.09.2010
- Beiträge
- 3.129
AW: Warum P. Scholl-Latour nicht mehr so gerne eingeladen wird...........
Dasmit der Schlagseite ist so eine Sache, ich habe keine mehr, bin einfach nurmehr enttäuscht. Von diesem durch Ochtasechzg (68) und anderen Ideologien verwahrlosten Erdteil braucht man ohnehin nicht mehr reden, leider ist Österreich davon nicht verschont geblieben, so weit so schlecht.
Was Amerika betrifft, habe ich auch alle Hoffnung fahren lassen, die haben alles verhökert, was einst ihre Größe war. Die würden ihre großartige Verfassung an der Börse verspekulieren, so wie sich die Entwicklungen dort vollzogen haben. Die Alternativen zu einer Führungsrolle der USA sind erschreckend, grauenvoll, ein Albtraum.
Die Außenpolitik der USA in den letzten paar Jahren ist wirr, ohne Konzept, ohne langfristige Ausrichtung. Wall-Street-Babies verspielen das mächtigste Land der westlichen Welt und kichern. Über das Geschmeiß, das die Länder unseres an Wahn- und Irrsinn so reich gesegneten Erdteils beherrscht braucht man keinerlei Worte mehr zu verlieren. Zumindest verhält sich Österreich außenpolitisch einigermaßen neutral in bezug auf die Ukraine, vermutlich das letzte kleine Aufflackern von Vernunft in diesem Untergangskabinett.
Der Präsident der Ukraine war sicher ein korrupter Nichtsnutz. Die Protestbewegung entstand ursprünglich sicher aus Zorn des Volkes gegen die Zustände. Man hätte sich nicht einmischen sollen und abwarten. Stattdessen hat man da hineingestichelt, äußerst fragwürdige Kräfte unterstützt, wobei eigentlich keinerlei Grund zur Einmengung bestanden hat.
Was dazu führte, daß Rußland die Souveränität der Urkaine verletzte und nun sehen wir diesen drittklassigen Krimi. Man wollte es sich mit Rußland anlegen. Vollkommen sinnlos, denn die wahren Feinde des Westens sitzen ganz woanders, aber da wird nichts getan, nicht einmal ein Sterbenswörtchen gepiepst. Das Schweigen der Lämmer!
Ich hoffe, daß die österreichische Regierung ihren eher neutralen Weg beibehält, das wäre das einzig wirklich Brauchbare, das sie zustande bringt.
Nachtrag:
Merkel sucht Konfrontation mit Russland
Bei einem Auftritt in der CDU-Fraktion hat sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag über das Vorgehen Russlands in der Ukraine sehr kritisch und emotional geäußert - ihre Wortwahl hat überrascht.
Merkel warf Russland einen Verstoß gegen die Prinzipien der Nachkriegsordnung vor, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Teilnehmer berichtete. „Das Vorgehen auf der Krim ist eine Annexion, die man Russland nicht durchgehen lassen kann“, sagte Merkel demnach. Ihr Auftritt wurde als emotional beschrieben. Laut AFP warf sie Russland vor, die Krim „geraubt“ zu haben.
Weiter:
Leitl gegen Wirtschaftssanktionen
Der Präsident der Österreichischen Wirtschaftskammer (WKO), Christoph Leitl, sprach sich unterdessen am Dienstagabend im ORF-„Report“ gegen die Verhängung von Wirtschaftssanktionen gegen Russland aus.
-
12.03.2014, 14:16 #14E-Mailadresse muss aktiviert werden
- Registriert seit
- 07.05.2007
- Beiträge
- 595
-
12.03.2014, 14:35 #15
AW: Warum P. Scholl-Latour nicht mehr so gerne eingeladen wird...........
Zumindest habe ich bei Vitali Klitschko das Gefühl, daß er ein ehrlicher Kerl ist. Bei Timoschenko sehe ich es anders. Die ist auch ein korruptes Miststück..
Bin gegen jede Form extremistischer Gewalt dabei unerheblich aus welchem Lager.
-
12.03.2014, 17:14 #16BLOXX!
- Registriert seit
- 26.11.2013
- Alter
- 59
- Beiträge
- 977
AW: Warum P. Scholl-Latour nicht mehr so gerne eingeladen wird...........
Ich habe den Eindruck, dass sich Scholl-Latour heute nicht nur in den Medien, insbesonders auch bei der Jugend oft nur schwer vermitteln kann. Das gesamte gesellschaftliche Klima war damals ein anderes als heute.
Seine monotonen Monologe und das er die Zähne nicht auseinanderkriegt erfordern ein Maß an Konzentration, das viele heute überfordert. Unzweifelhaft lohnt sich aber die Überwindung, denn er ist einer der echter „Kenner“ der islamischen Kultur und Regionen. Durch seinen Erfahrungsschatz weiß er die Konfliktursachen wie auch kulturelle Grenzen auszumachen.
Vielen jungen Leuten könnte er als zweifelhafte Figur erscheinen, da er Khomeini als beeindruckend charismatisch beschreibt und in der islamischen Welt Vertrauen und Ansehen genießt. Aus den Erfahrungen einer Nachkriegsgeneration heraus, als es noch klare Grenzen gab, und er als Journalist durchaus diplomatisch sein musste, wollte er es sich nicht verscherzen, interpretiere ich sein Verhalten und seine Aussagen jedoch so, dass er die muslimischen Kulturen weniger bewundert als respektiert. Und er machte immer wieder deutlich, dass die kulturellen Verschiedenheiten nicht überwunden werden können.
So warnt er seit Jahren ungehört: Die deutsche Regierung sollte darüber wachen, dass die Predigten in den Moscheen in Deutschland auf deutsch abgehalten werden.
Und weiter: Die Integration von Muslimen sei deswegen häufig ein Problem, da es die Vorstellung des Islam sei, dass die Religion vom Staat nicht zu trennen sei ... - Der Islam tendiere dazu, ähnlich wie das Christentum es früher getan habe, die ganze Welt zum Islam und zu seinem Heil zu bekehren. - Das Konzept eines Euro-Islam wird nach seiner Meinung nicht funktionieren.
ZDF 11 Juli 2008
Scholl-Latour: „Die Gefahr, die uns droht, ist natürlich eine Entfremdung der türkischen Gemeinde. Die Dritte Generation besinnt sich mehr auf den Islam als die Ersten, die hierher zu uns gekommen sind.“ Die „Entfremdung“ der Türken in Deutschland wird in erster Linie von aus der Türkei finanzierten Verbänden und Vereinen wie der DITIB, der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. und der fundamental-islamisch orientierten Milli Görüs betrieben.
http://zoelibat.blogspot.de/2010/01/...rrorismus.html - 2010
In Anbetracht dieser Sachverhalte insgesamt sollte Scholl-Latour als Schullektüre eingeführt werden.
-
13.03.2014, 12:47 #17
AW: Warum P. Scholl-Latour nicht mehr so gerne eingeladen wird...........
Gabriele Krone-Schmalz hat gestern abend bemerkenswerte Statements abgegeben:
http://daserste.ndr.de/annewill/media/annewill3971.htmlFreiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen (G. Orwell)
-
AW: Warum P. Scholl-Latour nicht mehr so gerne eingeladen wird...........
Aktive Benutzer
Aktive Benutzer
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
Ähnliche Themen
-
PI News! Warum Pirinçci in keine Talks eingeladen wird
Von PI News im Forum Migration und die Folgen der verfehlten PolitikAntworten: 2Letzter Beitrag: 25.04.2014, 19:35 -
Peter Scholl-Latour: Mubarak wird wohl in Kürze abtreten - Publizist erwartet ... - Deutschlandfunk
Von open-speech im Forum KrisengebieteAntworten: 4Letzter Beitrag: 04.02.2011, 22:03
Was war in dem kleinen Päckchen? ...
Bystron gab Paketannahme von prorussischem Geschäftsmann zu