Einstellung nur mit Migrationshintergrund

**Turmfalke** · Hits: 5356 | 21.12.2013, 23:23

Wie weise ich auf meinen Migrationshintergrund hin?

Mario F. würde bei der Bewerbung gerne seinen Migrationshintergrund erwähnen. Doch wie stellt er das am besten an bei einem deutschklingenden Namen? Und erhöht ein solcher Hinweis tatsächlich seine Einstellungschancen?

SZ-Leser Mario F. fragt:
In manchen Stellenanzeigen heißt es, dass Bewerber mit Migrationshintergrund ausdrücklich erwünscht sind. Wie weise ich am besten darauf hin, dass dieser Umstand bei mir gegeben ist?
Mein Name klingt deutsch, ich wurde in Deutschland geboren, allerdings habe ich als Kind einige Zeit in dem Land gelebt, aus dem mein Vater stammt. Soll ich diese Zeit im Lebenslauf erwähnen, obwohl sie ausbildungstechnisch gesehen irrelevant ist? Soll ich es im Motivationsschreiben ansprechen? Oder gibt es andere Möglichkeiten?

Vincent Zylmans antwortet:

Lieber Herr F., in der Tat begegnet uns in manchen Stellenanzeigen der Hinweis, dass bei gleicher Qualifikation Frauen, Behinderte, Personen mit Migrationshintergrund oder andere Gruppen bevorzugt eingestellt werden. Die Gründe dafür sind verschieden. Einmal werden Anzeigen immer mehr als Instrument des "Employer Brandings" gesehen. Das heißt: Unternehmen wollen als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden. In Zeiten, in denen sie sich zunehmend eher beim Kandidaten bewerben müssen als umgekehrt, dient eine Stellenanzeige auch immer als Marketinginstrument. Und da klingt ein solcher Hinweis eben nach Menschenorientierung....

[FONT=verdana]

http://www.sueddeutsche.de/karriere/...-hin-1.1842809

Vielleicht wollte sich Mario ja auf diese Anzeige bewerben:

Bei gleicher Qualifikation werden Personen mit Migrationshintergrund bevorzugt!

http://jobs.orf.at/job409.html

Jobs im ORF

**Realist59** · 22.12.2013, 18:51

Ich habe friesische Vorfahren. Friesen sind wie Sinti,Sorben und Dänen in Südschleswig eine anerkannte ethnische Minderheit also keine Deutschen im eigentlichen Sinn. Habe ich damit einen Migrationshintergrund auch wenn dieser Teil der Familie seit Jahrhunderten an Ort und Stelle geblieben ist also in Norddeutschland?

**Schurliwurli** · 22.12.2013, 19:06

Zitat von Realist59

Ich habe friesische Vorfahren. Friesen sind wie Sinti,Sorben und Dänen in Südschleswig eine anerkannte ethnische Minderheit also keine Deutschen im eigentlichen Sinn. Habe ich damit einen Migrationshintergrund auch wenn dieser Teil der Familie seit Jahrhunderten an Ort und Stelle geblieben ist also in Norddeutschland?

Nein, das reicht natürlich nicht! Da könnte ja ein jeder daherkommen. Pakistan wäre gut oder Burundi, das brächte Dir was. Aber so bist nur Plebs wie alle anderen auch, tsts.

**Turmfalke** · 22.12.2013, 19:06

Zitat von Realist59

Ich habe friesische Vorfahren. Friesen sind wie Sinti,Sorben und Dänen in Südschleswig eine anerkannte ethnische Minderheit also keine Deutschen im eigentlichen Sinn. Habe ich damit einen Migrationshintergrund auch wenn dieser Teil der Familie seit Jahrhunderten an Ort und Stelle geblieben ist also in Norddeutschland?

In Berlin und anderswo als Südschleswig hättest du auf jeden Fall Migrationshintergrund. Du solltest dich mal bewerben!

**Schurliwurli** · 22.12.2013, 19:16

Es wird bald Dienstleistungsfirmen geben, die gegen gutes Geld nach Migrationshintergrund suchen. Für die ganz Betuchten wird halt einer konstruiert.

**burgfee** · 22.12.2013, 19:38

So manch einer, der hoch hinaus will erkauft sich seinen Doktortitel. Kann man sich auch *Migrationshintergrund* erkaufen?

Die Moslemquote läßt sich dagegen leichter erfüllen, dem Islam beizutreten ist ja nicht allzu schwer, nur austreten ist nicht vorgesehen. Allerdings weiß ich nicht, ob ein islamischer Glauben ohne Migrationshintergrund Punkte bringt?

Ist es für deutsche Bewrber zielführend, beim Bewerbungsgespräch ausländische klischees zu erfüllen, Artikel weglassen, bruchstückhaft und radebrechend zu kommunizieren, begleitet von gestikulierenden Unterstreichungen, sich die Haare schwarz zu färben?

**burgfee** · 22.12.2013, 19:43

Umschulung zum/zur Verkäufer/in

für Menschen mit Migrationshintergrund

...

http://www.eso.de/koeln/umschulungen0/verkauf0/

**Realist59** · 23.12.2013, 12:28

Das Problem bei der ganzen Sache ist ja, dass die billigen Ausreden der "Migranten", einzig aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt zu sein, von den Gutmenschen als Argument übernommen wurde. Die bisher meist inhaltslose Behauptung vieler Deutscher, die Ausländer würden uns die Arbeit wegnehmen, bekommt nun aber durch die Bevorzugung der Ausländer einen Sinn.

**burgfee** · 23.12.2013, 12:52

Mich würde ja mal interessieren ob es eine Art Ranking-Liste für Migranten gibt.

Je weiter das Herkunftsland entfernt ist, umso besser?

Moslemquoten gibt es bei der Charta der Vielfalt ja schon. Wird da noch weiter kategorisiert? Pluspunkte für stark gläubige Muslime, gemessen an Kleidung und Bartlänge, Einhaltung der Gebetszeiten? Ranking je nach Gemeinde. Minuspunkte für säkularisierte Moslems?

Werden BlueCardler gegenüber Migranten, die schon länger hier leben bevorzugt eingestellt?
Spielt es eine Rolle, ob Migranten die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen haben?

Achtet man auch bei den Rotarier-, LionsClub- und den Freimaurermitgliedschaften auf Migrantenquoten?

Wann wird es hierzulande soweit sein, bis Sarkozy's Forderungen auch hier gestellt werden:
Arbeit soll nur noch finden, wer einen multikulti-Hintergrund nachweisen kann.

**Realist59** · 23.12.2013, 12:57

Die Türken habe es auf eine sehr eindrucksvolle Weise geschafft, ihren einst sehr guten Ruf in Deutschland nachhaltig zu zerstören. Als Arbeitgeber würde ich es mir sehr gut überlegen, solche Leute einzustellen.