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  1. #11
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    AW: Österreich: Debatte um interkulturelle Mitarbeiter

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Brauchen die einen Türken, der ihnen sagt, daß man im Unterricht aufpassen und daheim lernen muß? Oder brauchen die einen Türken, der den Eltern sagt, daß sie ihren Kindern sagen...? Oder müssen die Österreicher noch einen Imam vorschalten, der dem Türken sagt, der den Eltern sagt, die den Kindern sagen...? Aber aufpassen und lernen müssen sie dann eben doch! Die Eltern die deutsche Sprache, die Kinder die Lerninhalte....
    Kurze Ergänzung:

    Die Unterrichtssprache zu beherrschen, ist wesentliche Voraussetzung für schulischen Erfolg. In Österreich ist jede/r sechste SchülerIn am Ende der vierten Schulstufe als RisikoschülerIn einzustufen, da grundlegende Lesefähigkeiten fehlen. Sind 15- bis 16-jährige SchülerInnen nicht in der Lage, Grundaussage und Zusammenhänge eines Textes zu erfassen und Textinhalte mit außertextlichem Wissen zu verbinden, fallen sie ebenfalls in die Kategorie der Lese-RisikoschülerInnen. Die PISA Studie 2009 unter 15- bis 16-Jährigen ergab, dass 28 % der österreichischen SchülerInnen dieser Gruppe zuzuordnen sind, nur in zwei der 24 Testländer schnitten Jugendliche schlechter ab. Kaum halb so viele ProblemschülerInnen gibt es in Polen, Dänemark, Neuseeland, den Niederlanden und Kanada. Leistungsrückgänge zwischen den PISA Tests 2006 und 2009 gab es auch im Bereich Mathematik, 23% der österreichischen SchülerInnen zählen hier zur Risikogruppe (OECD: 22%), und bei den Naturwissenschaften liegt Österreich mit 21% RisikoschülerInnen im OECD-Schnitt. Die Statistik zeigt weiters, dass Schwächen in einer der drei Grundkompetenzen bei den betroffenen SchülerInnen meist auch auf Probleme in den anderen Bereichen schließen lassen.
    Um die Lesekompetenz österreischischer SchülerInnen zu verbessern, fordern BildungsexpertInnen im Bericht eine "Professionalisierung der Lehrerschaft" hinsichtlich Didaktik im Erstleseunterricht und Textverständnis. In keinem Fach außer Deutsch ist Lesedidaktik derzeit Teil der LehrerInnenausbildung, nur 59 (20%) der Pädagogischen Hochschulen sehen "Lesen" bei Lehrveranstaltungen für VolksschullehrerInnen vor und lediglich 13 (4%) befassen sich mit den Grundlagen des Lesens. Die Themenbereiche Lesedefizite/Legasthenie sind an einigen Pädagogischen Hochschulen nicht Gegenstand der Grundausbildung von PflichtschullehrerInnen, sondern finden sich erst in Fortbildungskursen. Unklar ist auch, wie viele Personen sich mit Leseentwicklung und Leseerziehung in Lehramtsstudien auseinandersetzen, daher empfehlen die ExpertInnen, in den Studienplänen eine einheitlichen Mindestanzahl von ECTS-Punkten für den Bereich Lesen (linguistische und entwicklungspsychologische Grundlagen, kognitive Lesepsychologie, Modelle und Methoden der Lesedidaktik sowie Erkennen von Kindern mit Leseproblemen) verpflichtend vorzusehen. Konsens besteht bei den ExpertInnen darüber, dass Sprachförderprogramme schon im Elementarförderbereich anzusetzen sind, um späteren Problemen in der Schullaufbahn entgegenzuwirken.
    Quelle: http://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2013/PK0034/

    Das Unterrichtsministerium ist fest in der Hand der Sozialisten (SPÖ)

  2. #12
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    AW: Österreich: Debatte um interkulturelle Mitarbeiter

    Zitat Zitat von von Nettelbeck Beitrag anzeigen
    Doch Elena, das glaube ich schon, daß es hier noch mit rechten dingen zugeht. Dafür wird doch aber jeder, der wagt eine eigene Meinung zu haben von Linken Fertig gemacht...
    Vor vielen, vielen Jahren kam eine Rheingemeinde mal ins Gerede, weil bei der Stimmenauszählung manipuliert wurde (Gewinner der manipulierten Wahl war damals die SPD und ich frage mich, wieviel Manipulationen auffliegen? Es liegt in der Natur der Sache, daß wohl nur die wenigsten entdeckt werden). Die Sache wurde in der Regionalzeitung veröffentlicht und es mußte neu gewählt werden.

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    Zitat Zitat von Schurliwurli Beitrag anzeigen
    Jemand muß die bei der Hand nehmen und zart durch das österreichische Schulsystem lotsen, erklären, was eine Schule ist, daß es in diesem Land Schulpflicht gibt, daß der Bub durchaus als Gängstaräppa eine Zukunft hat, dieses Land eine bunte Blumenwiese ist, wo sich alle ganz toll lieb haben.
    So etwas habe ich schon erlebt bei meinen vielen Versuchen, türkischen Kindern auf Bitte ihrer Eltern Nachhilfe zu geben. Die Nachhilfe sah in allen Fällen so aus, daß ich nur gedacht war, einen notenmäßig erfolgversprechenden Kontakt zu den Lehrern herzustellen und die Nachhilfe endete an dem Punkt, an dem ich mit den Kindern lernte und ihnen Nachhilfeaufgaben auftrug.

  3. #13
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    AW: Österreich: Debatte um interkulturelle Mitarbeiter

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Vor vielen, vielen Jahren kam eine Rheingemeinde mal ins Gerede, weil bei der Stimmenauszählung manipuliert wurde (Gewinner der manipulierten Wahl war damals die SPD und ich frage mich, wieviel Manipulationen auffliegen? Es liegt in der Natur der Sache, daß wohl nur die wenigsten entdeckt werden). Die Sache wurde in der Regionalzeitung veröffentlicht und es mußte neu gewählt werden.

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    So etwas habe ich schon erlebt bei meinen vielen Versuchen, türkischen Kindern auf Bitte ihrer Eltern Nachhilfe zu geben. Die Nachhilfe sah in allen Fällen so aus, daß ich nur gedacht war, einen notenmäßig erfolgversprechenden Kontakt zu den Lehrern herzustellen und die Nachhilfe endete an dem Punkt, an dem ich mit den Kindern lernte und ihnen Nachhilfeaufgaben auftrug.
    Ui! Aufgaben geben, das geht nicht! Du warst also in der Funktion "Brückenbauer" (die Gutniks würden quietschen vor Freude)? War betreffenden Eltern die Zukunft ihrer Kinder gleichgültig? Ich nehme es fast an. Waren die Kinder Totalverweigerer, oder gabs wenigstens Ansätze?

  4. #14
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    AW: Österreich: Debatte um interkulturelle Mitarbeiter

    Zitat Zitat von Schurliwurli Beitrag anzeigen
    Ui! Aufgaben geben, das geht nicht! Du warst also in der Funktion "Brückenbauer" (die Gutniks würden quietschen vor Freude)? War betreffenden Eltern die Zukunft ihrer Kinder gleichgültig? Ich nehme es fast an. Waren die Kinder Totalverweigerer, oder gabs wenigstens Ansätze?
    Nein, ich kann nicht bestätigen, daß den Eltern die Zukunft ihrer Kinder egal war, zumal ich die Prinzen der Familie unterrichten durfte. Mädchen grundsätzlich nicht. Es lag hier nur ein kleines Mißverständnis vor: Gute Noten waren Forderungen der Eltern, die die Mitwirkenden in diesem Prozeß - ich als Brückenbauer und die Lehrer als Notengeber - zu erfüllen hatten und nicht etwa das Ergebnis von Mühe und Leistung.

    Erschütternd nur, daß dieses Mißverständnis nicht etwa der Ausrutscher eines Einzelfalles war, sondern die Regel. Die Wünsche, mit dem Lehrer im Sinne der Elternwünsche zu sprechen, wurde ziemlich unmittelbar und auch vehement vorgetragen. Mal sehr direkt gleich am Anfang oder etwas dezenter, um aber anschließend vehement wiederholt zu werden. Diese Forderung stand dann sozusagen in Konkurrenz der Bemühungen am Schülerschreibtisch, die niemals von langer Dauer waren. Noten waren für alle diese Familien etwas, was man einforderte und erhielt man sie nicht, waren sie der Beweis der Benachteiligung.

  5. #15
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    AW: Österreich: Debatte um interkulturelle Mitarbeiter

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Nein, ich kann nicht bestätigen, daß den Eltern die Zukunft ihrer Kinder egal war, zumal ich die Prinzen der Familie unterrichten durfte. Mädchen grundsätzlich nicht. Es lag hier nur ein kleines Mißverständnis vor: Gute Noten waren Forderungen der Eltern, die die Mitwirkenden in diesem Prozeß - ich als Brückenbauer und die Lehrer als Notengeber - zu erfüllen hatten und nicht etwa das Ergebnis von Mühe und Leistung.

    Erschütternd nur, daß dieses Mißverständnis nicht etwa der Ausrutscher eines Einzelfalles war, sondern die Regel. Die Wünsche, mit dem Lehrer im Sinne der Elternwünsche zu sprechen, wurde ziemlich unmittelbar und auch vehement vorgetragen. Mal sehr direkt gleich am Anfang oder etwas dezenter, um aber anschließend vehement wiederholt zu werden. Diese Forderung stand dann sozusagen in Konkurrenz der Bemühungen am Schülerschreibtisch, die niemals von langer Dauer waren. Noten waren für alle diese Familien etwas, was man einforderte und erhielt man sie nicht, waren sie der Beweis der Benachteiligung.
    Sprich Dein Brückenbauen war schlichtweg so gemeint, daß Du bei Lehrern Noten ohne Leistung erwirken solltest. Natürlich nur bei den Paschaprinzen. Ich vermute fast, die Mädchen wären tatsächlich lernwillig und erfolgreich gewesen, hätte man sie entsprechend gefördert. Genau diese authentischen Berichte zeugen doch davon, daß unsere westlichen Kulturen mit jenen nicht kompatibel sind.

  6. #16
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    AW: Österreich: Debatte um interkulturelle Mitarbeiter

    Zitat Zitat von Schurliwurli Beitrag anzeigen
    Sprich Dein Brückenbauen war schlichtweg so gemeint, daß Du bei Lehrern Noten ohne Leistung erwirken solltest. Natürlich nur bei den Paschaprinzen. Ich vermute fast, die Mädchen wären tatsächlich lernwillig und erfolgreich gewesen, hätte man sie entsprechend gefördert. Genau diese authentischen Berichte zeugen doch davon, daß unsere westlichen Kulturen mit jenen nicht kompatibel sind.

    Schau dir zum Beispiel Ägypten an. Auch hier konnten und können gute Noten nur erzielt werden, wenn ein Nachhilfelehrer gewonnen werden kann. Diese Lehrer sind oft dieselben, die im Schulunterricht versagen. So sind auch hier gute Noten - wenn auch etwas abgemildert, denn ein gewisses Pensum lernen die Schüler ja tatsächlich über die Nachhilfe - das Ergebnis von Kauf und Seilschaften. Die wirkliche Elite, klein, aber fein - die gibt es ja auch noch - besucht private Gymnasien, am liebsten die, die andere Staaten unterhalten wie zum Beispiel die deutsche Schule in Kairo. Der Rest ist schlecht ausgebildete Bakschisch-Gesellschaft.

    Nein, nicht wirklich kompatibel. Interessant nur, daß wir mittlerweile auch in eine Bildungskaufgesellschaft übergehen. Im wesentlichen sind zwei Strömungen dafür verantwortlich, die der Besitzenden, die via Studiengebühren Schüler aus Klein- (oder Nicht-so-klein-)verdienerhaushalten vom Studium abhalten und so ihrem Nachwuchs Vorteile auf dem Arbeitsmarkt, der ja entgegen der Propaganda vom fehlenden Facharbeiter (welchen Zweig du auch erwähnst, um die Argumentation zu kippen, es ist im Zweifel immer der andere) ziemlich gesättigt ist, zu verschaffen und die anderen die aus dem Rot-Grünen-Spektrum, wobei sich die Grünen (es geht ja nicht um das Lieblingsprojekt der Roten, die Gesamtschule) besonders hervortun mit ihrem Wunsch nach Ganztagesschule und finanziell geförderten Bildungspaketen: Kauf einen Nachhilfelehrer und alles wird gut!

  7. #17
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    AW: Österreich: Debatte um interkulturelle Mitarbeiter

    Zitat Zitat von Schurliwurli Beitrag anzeigen
    Jemand muß die bei der Hand nehmen und zart durch das österreichische Schulsystem lotsen, erklären, was eine Schule ist, daß es in diesem Land Schulpflicht gibt, daß der Bub durchaus als Gängstaräppa eine Zukunft hat, dieses Land eine bunte Blumenwiese ist, wo sich alle ganz toll lieb haben.


    Diese nette Begleitung durchs Leben benötigen die Türken im Grunde genommen ihr Leben lang.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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