Hatice Akyün ist eine bekannte Schriftstellerin. Jede Woche schreibt sie im Tagesspiegel und das ist meistens weniger schön. Nun hat sie sich der Flüchtlingsproblematik angenommen und zeigt, was ein Gutmensch denkt.....


Sind unser Staat und unsere Grundwerte mehr als nur beschriebenes Papier? Für unsere Autorin Hatice Akyün steckt die Antwort auf diese Frage in dem Umgang mit den Flüchtlingen - für die sie sich mehr Barmherzigkeit wünscht.
Es gibt im Türkischen ein Wort, das kaum ins Deutsche zu übersetzen ist: ayip. Es bedeutet in etwa „Schäm dich!“. Oder: „Wie unanständig!“. Das Besondere an diesem Wort ist, dass es wirkt. Wenn man „cok ayip“ ruft, werden sich garantiert neugierige Köpfe nach dem Verächtlichen umdrehen. Jemanden schlecht zu behandeln ist ayip, genauso unanständig, ayip, ist es, wenn die erwachsenen Kinder sich nicht um die Eltern kümmern. Extrem ayip ist es, wenn in Hellersdorf rechte Bauernfänger auf die Straße gehen und gegen Flüchtlinge pöbeln. Dass die Zivilgesellschaft dagegenhält, gibt mir Hoffnung.
Deutsches Asylrecht - überfordert uns das?

Um es klar zu schreiben: Wir haben ein kastriertes Asylrecht und nehmen einen mikroskopisch kleinen Bruchteil der Menschen auf, die vor Krieg, Verfolgung und aus Angst um Leib und Leben geflohen sind. Und das überfordert uns? Guten Morgen, Deutschland, hallo, Berlin! Da draußen brennt die Welt, der arabische Frühling erstickt in Blut und die befreundeten Abnehmer unserer Panzer, U-Boote und Kleinwaffen mischen ebenso mit wie die bösen Mächte. Wenn Guido Westerwelle in Saudi-Arabien Demokratie in Ägypten einfordert, macht er das in einem Land, in dem Frauen kein Auto fahren dürfen und man vergeblich ein Parlament sucht.
Die Flüchtlinge, die bei uns Schutz suchen, sind die Opfer des Versagens der Staatenfamilie. Nehmen wir sie also an, machen wir sie zu unseren Mitbürgern, zeigen wir ihnen, was eine Gesellschaft zu leisten vermag. Das sind unsere Freunde von morgen, die Führungskräfte von übermorgen, Botschafter für eine bessere Welt und der Prüfstein, ob unser Staat und unsere Grundwerte mehr sind als beschriebenes Papier.

Diejenigen, die in Hellersdorf gegen das Flüchtlingsheim auf die Straße gehen, fühlen sich von ihrem eigenen Staat abgehängt, sehen ihre Chancen eher klein und die Zukunft schwarz. Sie sind gefangen in der Angst, mit dem Fremden überfordert zu sein, glauben, dass Not ansteckend ist, und kompensieren ihre Benachteiligung dadurch, dass sie sich neue Opfer suchen, die traumatisiert am Ende der Reihe stehen.
Aber Menschen, die kaserniert und fern von Kultur, Anteilnahme und Zugehörigkeit katalogisiert werden, bedrohen uns nicht. Manchmal ist die Zeit, zu überzeugen, abgelaufen. Dann muss man ein Beispiel geben. Schmerz, Not, Angst, Glück, Liebe, Einsamkeit fühlen sich in allen Kulturen und Ländern gleich an. Es gibt das schöne, vom Aussterben bedrohte deutsche Wort Barmherzigkeit. Höchste Zeit, es hervorzuholen und zu leben. Oder wie mein Vater sagen würde: „Dag daga kavusmaz, insan insana kavusur.“ Berg und Berg begegnen sich nie, aber Mensch und Mensch kommen zusammen.
Hatice Akyün - ist in Anatolien geboren, in Duisburg aufgewachsen und in Berlin zu Hause.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/ko...n/8690462.html




.........natürlich legt sich Frau Akyün besonders für ihre Glaubensbrüder ins Zeug. Es ist ja auch nicht ihr Land, was den Bach runtergeht. Wie alle Türken will auch sie den Anteil ihrer Leute massiv steigern.
Frau Akyün offenbart einen ungeheuren Realitätsverlust, typisch für linke Ideologen.