Indien: Höhenflug beendet

[Realist59]

Noch vor wenigen Jahren galt Indien als die kommende Supermacht, die Seite an Seite mit China die Welt wirtschaftlich dominieren würde. Neben Indien, so lauteten die Expertisen, würde auch Brasilien und vor allem die Türkei in den Olymp der großen Nationen aufsteigen. Doch nun glänzt vieles nicht mehr so, wie man es der staunenden Welt vorgegaukelt hat. Besonders Indien schwächelt und das liegt vor allem daran, dass Investoren ihr Geld abziehen. Die Rupie befindet sich im freien Fall, weist bald einen Wertverlust von 70% gegenüber dem US-Dollar auf. In Indien herrscht Panik, hatte man den Expertenurteilen vertraut und sich auf die faule Haut gelegt. Das Chaos regiert und die Sorge vor dem Abstieg grassiert. Dabei verlieren diese Investoren keineswegs ihr Vertrauen, sie hatten nie eines. Es ging ihnen nur darum, ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Nun scheint die Zeit der Niedrigzinsen in den USA vorbei zu sein und diese Investoren legen wieder verstärkt dort an.
Manch einer erinnert sich noch an die sogenannten asiatischen Tigerstaaten. Länder wie Thailand, Malaysia oder Vietnam wurden hochgejubelt und viel ausländisches Kapital floss hinein. Doch auch hier wurde wenige Jahre später das Kapital wieder abgezogen und die eben noch bewunderten Tiger mutierten zu erbärmlichen Herbstkatzen.
Es reicht eben nicht aus hohe Wirtschaftswachstumsraten zu präsentieren ohne entsprechende Substanz.

[Elena Markos]

Es reicht eben nicht aus hohe Wirtschaftswachstumsraten zu präsentieren ohne entsprechende Substanz.

Besonders wenn die Mentalität nicht stimmt.

[Realist59]

Indiens Regierung legt ein Notprogramm auf und will verbilligte Grundnahrungsmittel für Arme einführen. Noch immer herrscht Hunger im Land, sterben jedes Jahr rund 3000 Kinder an Unterernährung. Welch seltsamer Kontrast. 800 Millionen Inder gelten als arm, das sind 75% der Bevölkerung. Ein Land, welches es nicht schafft, diese furchtbare Geißel loszuwerden, hat nicht das Zeug zur Weltmacht.