Kroatien ist EU-Mitglied

**Realist59** · Hits: 6074 | 29.06.2013, 10:23

Machte man früher Urlaub in Jugoslawien, dann meinte man damit eigentlich immer Kroatien. Das langgezogene Land entlang des Mittelmeeres, lud mit seinen sauberen Stränden und den günstigen Preisen Urlauber vor allem aus Deutschland geradezu ein. Nun also soll das Land in die EU. Als 28. Staat tritt Kroatien am Sonntag bei.
Die Aufnahmekriterien wurden derart aufgeweicht, dass inzwischen wohl jedes Land beitreten kann. Objektiv gesehen ist Kroatien sicher kein Gewinn für die EU. Es ist ein weiteres armes, rückständiges Land, welches auf Generationen am Tropf der EU hängen wird. Die Arbeitslosigkeit liegt offiziell bei 20%. Es ist besorgniserregend, dass Kroatien trotz aller negativen Daten immer noch am besten von allen Balkanstaaten dasteht. Dennoch soll die EU weiter munter wachsen. Serbien steht als nächster Beitrittskandidat fest und dann dürfte es nicht mehr lange dauern bis auch Bosnien und Albanien beitreten. Die Zahl der Empfängerländer erhöht sich drastisch, die Problemstaaten werden immer zahlreicher. Die Balkanisierung der EU schreitet voran. Kroatien ist ein weiterer Sargnagel.

**fari14** · 29.06.2013, 10:43

Die EU will sich anscheinend mit vielen Mitgliedsstaaten brüsten,aber mit der Aufnahme weiterer wirtschaftlich schwacher Staaten tut sie sich keinen Gefallen. Um keine oder nur geringe Hilfe aus dem großen Topf zu beanspruchen, muss sich auch in diesem Land einiges ändern. Auch aus Kroatien werden viele Fachkräfte oder einfach nur Hilfsarbeiter in den stärkeren EU-Ländern kommen um zu arbeiten und die Wirtschaft in der Heimat damit keine Gefallen tun. Nur von Tourismus kann ein Land nicht ohne Hilfe von Außen existieren.

**Schurliwurli** · 29.06.2013, 12:23

Ich möchte den Blickwinkel umdrehen und darüber nachdenken welchen Schaden der Völkerkerker in Kroatien anrichten wird. Von der Umwälzung in der Landwirtschaft, bis hin zu den kleineren und mittleren Betrieben, die sich aufgrund der ganzen sinnlosen Vorschriften neu aufstellen müssen und dies finanziell nicht bewerkstelligen können. Schließungen und Kündigungen sind die Folge.

**Realist59** · 29.06.2013, 12:36

Nicht umsonst hatte sich in den letzten Jahren eine deutliche Mehrheit der Kroaten gegen einen EU-Beitritt ausgesprochen. Aber es wäre doch absurd, wenn eine Regierung auf die Bevölkerung hört

**Schurliwurli** · 29.06.2013, 13:04

Zitat von Realist59

Nicht umsonst hatte sich in den letzten Jahren eine deutliche Mehrheit der Kroaten gegen einen EU-Beitritt ausgesprochen. Aber es wäre doch absurd, wenn eine Regierung auf die Bevölkerung hört

Bei der Volksabstimmung war eine knappe Mehrheit bei geringer Beteiligung für den Beitritt. Ich denke die Kroaten haben auch schon resigniert, was die Politik betrifft. Jetzt können wir Österreicher gemeinsam mit den Kroaten Brüssel verfluchen, das ist doch auch etwas. Das Glaserl Rotwein an einem lauen Sommerabend an der Küste Dalmatiens wird uns vorerst nicht verboten, aber wer weiß....

**Realist59** · 29.06.2013, 13:16

Grundsätzlich ist Kroatien dem, was wir als Europa definieren, am nächsten von den Balkanstaaten. Aber das darf kein Kriterium sein. Was ich vermisse ist der Maßstab früherer Jahre. Damals durften die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Unterschiede nicht so gravierend sein aber das wurde schon mit dem Beitritt von Griechenland über den Haufen geworfen. Dann gab es nur noch politische Entscheidungen als Kriterium, und politische Entscheidungen sind selten gut Entscheidungen.

**Schurliwurli** · 29.06.2013, 14:08

Zitat von Realist59

Grundsätzlich ist Kroatien dem, was wir als Europa definieren, am nächsten von den Balkanstaaten. Aber das darf kein Kriterium sein. Was ich vermisse ist der Maßstab früherer Jahre. Damals durften die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Unterschiede nicht so gravierend sein aber das wurde schon mit dem Beitritt von Griechenland über den Haufen geworfen. Dann gab es nur noch politische Entscheidungen als Kriterium, und politische Entscheidungen sind selten gut Entscheidungen.

"Europa" im heutigen Sinne ist eine Ideologie, ein weiterer -Ismus, der nur Unglück bringt. Dieser Erdteil ist nun mal ein Fleckerlteppich. Ein EWR oder meinetwegen eine EWG wäre die vernünftigste Form gewesen. Aber nein, wieder einmal bestimmen von Ideologie besessene Irre an der Macht über die Völker.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Unterschiede sind vorhanden, das finde ich in Ordnung und richtig, denn jede Nation dieses Erdteils hat seine eigene gesellschafltiche Entwicklung, die auch historische Wurzeln hat. Deshalb geht es mir mehr darum, dieses ideologische Mißgebilde Brüssel abzuwerfen. Ob Kroatien jetzt beitritt ist für mich zweitrangig. Österreich hat sehr enge Beziehungen zu Kroatien, das war vor Brüssel so und wird auch nachher so sein.

***abandländer*** · 29.06.2013, 14:30

Als Dubrovnik noch Ragusa hieß...

**malignus** · 29.06.2013, 18:07

die Kroaten werden sich noch umsehen wenn die Preise dank Euro Schundwährung in die Höhe schießen. Der kleine Betrieb kann dem Arbeiter das neue Gehalt in Euronen nichtmehr zahlen und der Tourismus geht zurück, da mit dem Euro auch für die Touristen das Land teurer wird.

**fari14** · 30.06.2013, 09:01

Zitat von malignus

die Kroaten werden sich noch umsehen wenn die Preise dank Euro Schundwährung in die Höhe schießen. Der kleine Betrieb kann dem Arbeiter das neue Gehalt in Euronen nichtmehr zahlen und der Tourismus geht zurück, da mit dem Euro auch für die Touristen das Land teurer wird.

Ja, genau so, und in Bulgarien ist es doch auch so. Da wird mit Lew bezahlt und ist für den Urlauber spott billig. Mit dem Euro wird es dort auch anders aussehen.