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  1. #41
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    AW: Forderungen der AfD im Bereich Währungspolitik

    Zitat Zitat von Seatrout Beitrag anzeigen
    Tust Du aber gerade!
    Und? Ich schrieb ja auch „wenn es keine gibt.“, was übersetzt soviel heißt wie: sofern es [das Haar in der Suppe] mir nicht ins Auge springt. Damit wollte ich vor allen Dingen zum Ausdruck bringen, dass ich die AfD keineswegs 'bashen' will. Meine Meinung über sie habe ich mir noch gar nicht abschließend gebildet. Deshalb informiere ich mich, äußere meine Bedenken und stelle diese zum Diskurs. Schließlich will ich wissen, ob ich die Partei meinem Umfeld bedenkenlos empfehlen kann.

    Bisher gibt es Aspekte, die mir auf den ersten Blick nicht so gut gefallen, z.B. sozialpolitische Konzepte, die man, wie ich oben schon schrieb, vergeblich sucht. Wenn sich gut verdienende Modelltheoretiker zusammentun und eine Partei gründen, ist doch der Verdacht nahe liegend, dass es ihnen weniger um soziale Gerechtigkeit als vielmehr um den Schutz ihrer Schicht angeht.
    Und so ‚anti Euro’ und ‚anti EU’ scheint die AfD gar nicht zu sein, wenn man sich den Programmpunkt ‚Währungspolitik’ anschaut ("Wir fordern die Wiedereinführung nationaler Währungen oder die Schaffung kleinerer und stabilerer Währungsverbünde. Die Wiedereinführung der DM darf kein Tabu sein.") und sich zudem folgende Äußerung von Bernd Lucke beim Gründungsparteitag zu Gemüte führt:

    Lucke sagte:

    „Wir wollen die eklatanten Verletzungen demokratischer, rechtsstaatlicher und ökonomischer Grundsätze stoppen. Wir wollen Schaden abwenden von der Europäischen Union und der Bundesrepublik Deutschland. Wir wollen das europäische Einigungswerk in der Tradition der großen deutschen Staatsmänner Konrad Adenauer, Helmut Schmidt, Hans-Dietrich Genscher und Helmut Kohl bewahren.“
    (...)
    Diese drei Sätze geben programmatisch doch einigermaßen verlässlich Auskunft über die „Alternative für Deutschland“.

    Sie enthalten fundamentale Widersprüche. Denn die politischen Vorstellungen der genannten bundesdeutschen Politiker enthielten das Gegenteil von dem, was die AfD laut Parteiprogramm fordert.

    Der auffälligste Widerspruch besteht in der Erwähnung von Helmut Kohl. Kohl ist der Vater des Euro. Er hat den Euro durchgeboxt, gegen alle Bedenken von politischer und wirtschaftlicher Seite.(...)

    http://deutsche-wirtschafts-nachrich...mment-page-15/
    Über solche Aspekte kann man doch diskutieren?

    Bevor wir uns nun im Kreis drehen: vielleicht magst Du oder jemand anderes einen Versuch wagen, den schnellen Erfolg der AfD plausibel zu erklären.

    Zitat Zitat von Seatrout Beitrag anzeigen
    Schöne Satire!

    Mal ehrlich: nach dem ganzen alternativlosen Geschwafel der letzten drei Jahre wäre es wohl äusserst unglaubwürdig, wenn Frau Merkel von heut auf morgen mit einmal für den Euro-Austritt kämpft. Das nimmt ihr keiner mehr ab! Wie will sie dem Wähler denn dann die ganzen ESM-Bürgschaften, die trotzdem wirksam würden, erklären? Und glaubst Du, die Opposition, die sich schon voll und ganz auf Eurobonds eingeschossen hat, guckt sich das ohne Widerspruch an? Für einen glaubwürdigen Euro-Austritt unter Frau Merkel ist es zu spät. Deswegen wird auch künftig alles an Steuergeldern widerspruchslos in das Fass ohne Boden reingepumpt. Und weil bis zur Wahl noch weitere Länder der Euro-Zone ins Straucheln kommen, wird die AfD immer glaubwürdiger und Zufluchtort für viele Wähler werden. Die Zeiten der Alternativlosigkeit sind vorbei.
    So satirisch fand ich den Artikel gar nicht. Merkel wird so schnell vom Euro zwar nicht ablassen, allerdings könnte ich mir schon vorstellen, dass sie die AfD 'benutzt'. Ich befrüchte, dass sich die Zielsetzungen der AfD im Laufe der Zeit verwässern.

  2. #42

    AW: Forderungen der AfD im Bereich Währungspolitik

    Die AfD ist übrigens keineswegs nicht aus dem Nichts entstanden.

    Ein Artikel im Handelsblatt vom Mai 2012:

    Allianz gegen Merkels Rettungsschirm-PolitikWutbürger sammeln sich zum Euro-Angriff:

    Aus Wut wird Politik: Eine breite „bürgerliche Apo“ macht Druck auf Berlins Rettungsschirmpolitik. An die Spitze stellen sich die Freien Wähler, die mit einer Anti-Euro-Strategie in den Bundestag einziehen wollen
    Aus den in diesem Artikel aufgeführten Gruppen ging die AfD hervor, die dann zusammen mit den Freien Wählern bei der Landtagswahl in Niedersachsen antrat:

    In Niedersachsen trugen AfD und Freie Wähler dazu bei, dass die schwarz-gelbe Landesregierung bei der Wahl im Februar ihre Mehrheit verlor. Gemeinsam kamen sie auf 1,1 Prozent der Stimmen, CDU und FDP fehlten 335 Stimmen zum Sieg.
    Von den Freien Wählern hat man sich getrennt, weil Hubert Aiwanger die AfD-Positionen zum Euro nicht mittragen wollte.
    Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich,
    sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören.
    Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes,
    und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus.
    (2. Kor. 10, 4-5)

  3. #43

    AW: Forderungen der AfD im Bereich Währungspolitik

    Zitat Zitat von Seatrout Beitrag anzeigen
    .........Weshalb sollte ein angesehener, gut gebildeter Mann sich mit rechtem Gedankengut oder gar den REPs solidariesieren? Um seinen guten Ruf gleich zu vernichten?...............

    ???????????


    Mainstreamparolen hier? Die REP rechtsradikal Woran machst Du das fest? ( http://www.rep.de ) Unfähigkeit kannst Du ihnen vielleicht vorwerfen.


    Dass ich der AfD kritisch gegenüberstehe und sie nicht direkt als Alternativlos ansehe kann man mir wohl nicht vorwerfen. Dazu bin ich und sicher der ein oder andere hier auch, oft genug auf Versprechungen von Rattenfängern reingefallen.

    Wendehälse haben wir in Deutschland auch genug kennengelernt. Da kommt mir jemand der persönliche Nachteile für seine Ansichten in Kauf nimmt einfach ehrlicher rüber.

  4. #44
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    AW: Forderungen der AfD im Bereich Währungspolitik

    Zitat Zitat von Dysnomia Beitrag anzeigen
    Bisher gibt es Aspekte, die mir auf den ersten Blick nicht so gut gefallen, z.B. sozialpolitische Konzepte, die man, wie ich oben schon schrieb, vergeblich sucht. Wenn sich gut verdienende Modelltheoretiker zusammentun und eine Partei gründen, ist doch der Verdacht nahe liegend, dass es ihnen weniger um soziale Gerechtigkeit als vielmehr um den Schutz ihrer Schicht angeht.
    Wenn ich soziale Gerechtigkeit will, dann muss ich rot oder grün wählen. Da weiss ich von vornherein, was man mir verspricht wird umgehend gebrochen. Das, was bisher über die AfD im Bereich Sozialpolitik im Net kursiert, bzw. was angeblich ein Doktor oder Professor diesbezüglich von sich gegeben hat, ist seine eigene Meinung und nicht kompatibel mit dem Wahlprogramm. In diesem äussert sich die Partei zu sozialen Problemen noch nicht. Und das braucht sie auch nicht, weil sie sich gerade neu gegründet hat und ihren Weg erst finden muss und wird. Zudem wäre es etwas zu hoch gegriffen, auf alles gleich eine Patentlösung anbieten zu können. Es wird auch nicht angestrebt, im Herbst in Regierungsverantwortung zu gehen. Die Partei hat in ihrem Wahlprogramm bisher zu genügend Themen Stellung bezogen. So z.B. zur Währungs- und Europapolitik, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, Staatsfinanzen und Steuern, Alterssicherung und Familie, Bildung, Energie- und Integrationspolitik. Das ist mehr als Grüne, Piraten und die Linke bei ihren Parteigründungen zusammen hatten. Alles andere wird die Zeit bringen. Man kann und will sich noch garnicht allen Themen widmen, da man eigentlich erstmal die Arbeit in der Opposition anstrebt. Deshalb auch Luckes Aussage, er würde mit niemandem koalieren wollen. Zudem möchte ich noch hinzufügen, dass jede Wahl einer Partei auch mit Kompromissen verbunden ist, da wir nun mal nicht alle gleich sind. Das wird auch bei der Alternative für Deutschland der Fall sein, sicher aber nicht bei deren Hauptthematik. Diese grenzt sie von anderen ab und macht sie erst wählbar.

    Zitat Zitat von Dysnomia Beitrag anzeigen
    Und so ‚anti Euro’ und ‚anti EU’ scheint die AfD gar nicht zu sein, wenn man sich den Programmpunkt ‚Währungspolitik’ anschaut ("Wir fordern die Wiedereinführung nationaler Währungen oder die Schaffung kleinerer und stabilerer Währungsverbünde. Die Wiedereinführung der DM darf kein Tabu sein.") und sich zudem folgende Äußerung von Bernd Lucke beim Gründungsparteitag zu Gemüte führt:

    Zitat Zitat von Lucke
    „Wir wollen die eklatanten Verletzungen demokratischer, rechtsstaatlicher und ökonomischer Grundsätze stoppen. Wir wollen Schaden abwenden von der Europäischen Union und der Bundesrepublik Deutschland. Wir wollen das europäische Einigungswerk in der Tradition der großen deutschen Staatsmänner Konrad Adenauer, Helmut Schmidt, Hans-Dietrich Genscher und Helmut Kohl bewahren.“

    ....

    Der auffälligste Widerspruch besteht in der Erwähnung von Helmut Kohl. Kohl ist der Vater des Euro. Er hat den Euro durchgeboxt, gegen alle Bedenken von politischer und wirtschaftlicher Seite.

    Über solche Aspekte kann man doch diskutieren?

    Aber es ist doch bekannt, dass die AfD eigentlich einen Noreuro einführen will und lediglich anmerkte, dass die Rückkehr zur DM kein Tabu sein dürfe. Eventuell ist die DM später als Inlandwährung neben einer Wirtschaftswährung Nordeuro gedacht. Ich sehe übrigens kein Problem darin, wenn weiterhin eine EU angestrebt wird, die wie Lucke in einem anderen interview mitteilte, prinzipiell so strukturiert wäre, wie sie es in den 1970-80er Jahren war. Deshalb forderte er auch Souveränität von Brüssel zurück nach Berlin zu verlagern.
    Mich wundert allerdings, wo Du schon aus diesem Artikel zitierst, dass Dir folgende Aussage bzgl. Herrn Kohl entgangen ist. Vielleicht hast Du den Artikel aber auch nicht ganz gelesen, denn dann wäre Dir dieses bekannt gewesen:

    Bernd Lucke: Ich habe Kohl, Schmidt und Genscher doch nicht als Paten des Euro gelobt, sondern weil sie sich um die europäische Einigung verdient gemacht haben. Dass Kohl kein großer Ökonom war, ist bekannt, aber er war ohne Zweifel ein großer Europäer: Er hat maßgeblich den europäischen Binnenmarkt vorangetrieben, die meiner Meinung nach größte Errungenschaft der EU.
    Zum Thema EU-Binnenmarkt schliesse ich mich Lucke an, wenn das allerdings seine Meinung zu Kohl ist, so akzeptiere ich diese, denke diesbezüglich aber anders.


    Zitat Zitat von Dysnomia Beitrag anzeigen
    Bevor wir uns nun im Kreis drehen: vielleicht magst Du oder jemand anderes einen Versuch wagen, den schnellen Erfolg der AfD plausibel zu erklären.

    Na klar. Ich verweise einmal auf einen Artikel der Jungen Freiheit vom heutigen 18/04/13:

    Doch diese Partei kommt keineswegs aus dem Nichts. Seit Jahren gärt es in einem bürgerlichen Milieu, das einst den Kern der Wählerschaft von Union und FDP bildete. Der vor elf Jahren in der FAZ veröffentlichte Aufruf Arnulf Barings „Bürger auf die Barrikaden“ verhallte zunächst folgenlos. Subkutan breitete sich jedoch ein Ablösungsprozeß aus. Die Enttäuschung über den Verrat bürgerlicher Parteien an Grundüberzeugungen und die Linksdrift der Gesellschaft trieben immer mehr in die Politik- und Wahlverweigerung.

  5. #45
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    AW: Forderungen der AfD im Bereich Währungspolitik

    Zitat Zitat von John Rambo Beitrag anzeigen
    ???????????


    Mainstreamparolen hier? Die REP rechtsradikal Woran machst Du das fest? ( http://www.rep.de ) Unfähigkeit kannst Du ihnen vielleicht vorwerfen..
    Behaupte nicht etwas, was ich so nicht geschrieben habe. Ich sehe eine große Differenz zwischen rechts und rechtsradikal. In Hinsicht auf die Geschichte der REPs, bzw. ihres ehemaligen Vorsitzenden Franz Schönhuber ist wohl kaum zu verleugnen, dass dieser Mann eine "fragwürdige" Geschichte hinter sich hat. Mir persönlich ist dies egal, doch steht es wohl ausser Frage, wenn sich Herr Henkel mit ihm "solidarisiert" hätte, was in dieser Gesellschaft die Folge gewesen wäre. Etwas mehr Fingerspitzengefühl erbitte ich mir, anstatt dies gleich mit "Mainstreamparolen" gleichzusetzen!


    Zitat Zitat von John Rambo Beitrag anzeigen
    Dass ich der AfD kritisch gegenüberstehe und sie nicht direkt als Alternativlos ansehe kann man mir wohl nicht vorwerfen. Dazu bin ich und sicher der ein oder andere hier auch, oft genug auf Versprechungen von Rattenfängern reingefallen.
    Das verübelt Dir auch niemand, nur ist Politik, egal mit welcher Partei auch immer ein Kompromiss. Es werden sich nie alle Dinge so in die Tat umsetzen lassen, wie man es sich selbst wünscht.


    Zitat Zitat von John Rambo Beitrag anzeigen
    Wendehälse haben wir in Deutschland auch genug kennengelernt.
    Die gibts überall, da brauche ich nicht mal das politische Umfeld umgraben!


    Zitat Zitat von John Rambo Beitrag anzeigen
    Da kommt mir jemand der persönliche Nachteile für seine Ansichten in Kauf nimmt einfach ehrlicher rüber.
    Natürlich, nur wird es schwer sein, diesen in der Politik beizeiten zu finden!

  6. #46
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    AW: Forderungen der AfD im Bereich Währungspolitik

    Heute wurde wieder reichlich Wasser auf die Mühlen der AfD gegossen.

    Rettungspaket für Zypern, das neue Euro-Märchen

    Der Fall Griechenland hat gezeigt, dass die vorgegebenen Sparziele des Hilfspakets uneffektiv sind. Jetzt wiederholt der Bundestag den gleichen Fehler bei Zypern – und verstärkt die Euro-Zweifel.

    Von Martin Greive

    Foto: dpa Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Parlamentarier stimmen im Bundestag über die Finanzhilfe für Zypern ab: Das Rettungspaket ist beschlossen. Ob die Ziele aus dem Troika-Bericht für die zyprische Wirtschaft und den Schuldenstand realistisch sind, ist jedoch höchst zweifelhaft
    <HEADER>Der Rettungsplan für Zypern steht – doch die Probleme gehen jetzt erst richtig los. Denn weder haben die Euro-Retter ein realistisches Sparpaket für die hoch verschuldete Mittelmeerinsel geschnürt, noch sind die Zyprer Willens, sich zu ändern. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis der Bundestag erneut über Zypern diskutieren muss – um dem Land neue Milliardenhilfen zu gewähren.
    Der Troika-Bericht, auf dessen Basis das Rettungspaket für Zypern im Bundestag beschlossen wurde, erinnert mehr an ein Märchenbuch als an eine fundierte ökonomische Analyse. Die Annahme der Euro-Retter, Zyperns Wirtschaft werde bereits in zwei Jahren wieder kräftig wachsen und der Schuldenstand ab 2015 sinken, ist fernab jeder Realität.
    Die Erfahrungen mit den anderen geretteten Euro-Ländern zeigen: Harte Sparprogramme würgen die Konjunktur viel stärker und viel länger ab als angenommen. Weder Griechenland, noch Irland, noch Portugal haben in der Vergangenheit ihre vorgegebenen Sparziele erreicht.


    Das Rettungsprogramm für Zypern ist bald Makulatur

    Bei Zypern kommt im Vergleich zu anderen Euro-Krisenstaaten noch ein weiteres Handicap hinzu: Das Land muss seinen aufgeblähten Bankensektor auf Normalmaß schrumpfen. Ob das gelingen wird, ist mehr als zweifelhaft.
    Die Zyprer wollen krampfhaft an ihrem Geschäftsmodell als Steueroase festhalten, wie der jüngste Vorstoß zeigt, reichen Russen die zyprische Staatsbürgerschaft anzubieten. Zudem interpretieren sie das Hilfspaket nicht als Akt europäischer Solidarität, sondern als brutales Spardiktat aus Berlin und Brüssel. Auf großen Reformeifer braucht die Euro-Zone bei Zypern nicht zu hoffen.

    Die Euro-Retter lügen sich damit wie schon bei der Rettung Griechenlands in die Tasche. Das jetzt verabschiedete Rettungsprogramm wird bald Makulatur sein. Es wäre mutig gewesen, dies in der Bundestagsdebatte klar anzusprechen. Doch so viel Courage konnten und wollten die Abgeordneten wieder einmal nicht aufbringen, erst recht nicht so kurz vor der Bundestagswahl.
    Damit verschweigen sie den Steuerzahlern aber nicht nur, welche Lasten aus der Euro-Rettung künftig auf sie zukommen – sie verstärken auch die Zweifel in die Zukunft des Euros. Denn wenn immer neue Rettungsprogramme aufgelegt werden müssen, weil die alten schlecht konzipiert sind und nicht reichen, wer glaubt dann noch, dass die Euro-Rettung kein Fass ohne Boden ist?


    Quelle
    Die Alternativlosigkeit der Rettungspakete nimmt kein Ende, was die Opposition aus SPD und Grünen scheinbar auch erkannt hat! Deshalb stimmt man auch gleich fleissig für ein neues Paket mit. Falsch und scheinheilig mal wieder Frank Walter Steinmeier, der aus "Solidarität" mitstimmt, der Regierung jedoch ein desaströses Versagen in Sachen Eurorettung unterstellt. Weshalb unterstützt man dann die Regierung und votiert mit "ja"? Und sowas will regieren. Man reiche mir ein Kübelchen! Nur noch widerlich, soviel Falsch- und Verlogenheit.

  7. #47

    AW: Forderungen der AfD im Bereich Währungspolitik

    Das sollte man sich auch einmal ansehen:



    <header class="header"> AfD: Wahlrecht für Arbeitslose abschaffen?

    <time class="published" pubdate="" datetime="2013-04-15T00:00:09+00:00">April 15, 2013</time> · Allgemein, Artikel (Klassismus)
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    Autoren


    </header>
    Konrad Adam wurde heute zusammen mit Bernd Lucke und Frauke Petry zum Vorstand der neuen rechten Partei Alternative für Deutschland gewählt. Damit haben wir nun erstmals ein Parteivorstandsmitglied, welches das Wahlrecht für Arbeitslose anzweifelt. Ich erspare mir die Kommentare und möchte nur kurz darauf verweisen, dass sich Adam auf einen Artikel von André Lichtschlag, Herausgeber des marktlibertären Magazins eigentümlich frei, bezieht.
    Lichtschlag hatte zuvor (19.09.2006) in der WELT geschrieben:
    “Wählen dürfen demnach in Zukunft nur noch die Nettosteuerzahler, also Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der privaten Wirtschaft. Ein solcher Wahlrechtsentzug für die Unproduktiven wurde bereits in den 70er-Jahren von Wirtschaftsnobelpreisträger Friedrich August von Hayek angedacht und kürzlich von Ökonomieprofessor Hans-Hermann Hoppe aus Las Vegas präzisiert.” André Lichtschlag: Entzieht den Nettostaatsprofiteuren das Wahlrecht!
    Konrad Adam pflichtete einen Monat später (16.10.2006) der Idee bei und begründete dies historisch:
    “Nur der Besitz schien eine Garantie dafür zu bieten, dass man vom Wahlrecht verantwortlich Gebrauch machte. Erst später, mit dem Aufkommen der industriellen Revolution und seiner hässlichsten Folge, der Massenarbeitslosigkeit, ist die Fähigkeit, aus eigenem Vermögen für sich und die Seinen zu sorgen, als Voraussetzung für das Wahlrecht entfallen. Ob das ein Fortschritt war, kann man mit Blick auf die Schwierigkeiten, die der deutschen Politik aus ihrer Unfähigkeit erwachsen sind, sich aus der Fixierung auf unproduktive Haushaltstitel wie Rente, Pflege, Schuldendienst und Arbeitslosigkeit zu befreien, mit einigem Recht bezweifeln. Das Übergewicht der Passiven lähmt auf die Dauer auch die Aktiven und zerstört den Willen zur Zukunft” Konrad Adam: Wer soll wählen?
    Journalisten dürfen soviel rumspinnen, wie sie wollen. Nun aber gehört Konrad Adam zum Vorstand einer Partei, die auf ein zweistelliges Ergebnis bei den Bundestagswahlen hofft. André Lichtschlag freut sich, dass seine – bzw. Hayeks – Ideen nun eine Partei gefunden haben. Er bejubelt, dass mit der AfD endlich die Tea-Party- Bewegung in Deutschland angekommen sei.
    Ein weiterführender Artikel findet sich hier: http://www.linkezeitung.de/cms/index...=1307&Itemid=3
    Nachtrag 15.04. 16:31 :
    Gottfried Ludewig hatte als RCDS-Vorsitzender 2008 eine ähnliche Forderung gestellt (“Doppeltes Wahlrecht für Leistungsträger”). Ludewig wurde daraufhin aus seiner Hochschulgruppe geworfen. Konrad Adam aber wurde in den Vorstand der AfD gewählt, nachdem er diese Forderung gestellt hatte.
    Nachtrag 16.04. 12:40 :
    Konrad Adam steht mit seiner Idee, den sogenannten “unteren Schichten” das Wahlrecht abzuerkennen, nicht allein. Auch der zum wissenschaftlichen Beirat gehörende Volkswirtschaftsprofessor Roland Vaubel stellte Überlegungen in diese Richtung an. In seinem Beitrag Der Schutz der Leistungseliten in der Demokratie diskutierte er, wie die sogenannten “Leistungseliten” ”vor der Tyrannei der Mehrheit geschützt werden können”. Er wurde fündig in “Solons Verfassung”:
    “Solons Verfassung unterschied zwischen dem aktiven und dem passiven Wahlrecht. Zwar waren alle vier Klassen von Wahlbürgern [...] in der Volksversammlung gleichermaßen stimmberechtigt, aber Mitglieder der untersten Klasse durften nicht für politische Ämter kandidieren.”
    Und er schob nach:
    “Wussten Sie, dass auch unser Grundgesetz – Art. 137, Abs. 1 – Beschränkungen des passiven Wahlrechts (für Angehörige des öffentlichen Dienstes!) zulassen würde?”
    Ein Kommentator brachte es auf den Punkt:
    “Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Vaubel,
    ich denke doch Sie sind mit Artikel 18 Grundgesetze vertraut, wo es heißt:
    „Wer die Lehrfreiheit zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung missbraucht, verwirkt diese Grundrechte.“
    Was sie hier zu Papier bringen und verkünden, steht im krassen Gegensatz zu der demokratischen Konstitution unserer Bundesrepublik.
    “Mitglieder der untersten Klasse durften nicht für politische Ämter kandidieren.” Das ist nicht Ihr Ernst? Es ist schon erschreckend mit welcher akademischen Überheblichkeit Sie hier die demokratischen Errungenschaften der letzten Jahrhunderte in den Papierkorb befördern.”
    Die Alternative für Deutschland hat zutiefst antidemokratische Journalisten und Professoren in ihre Führungsclique befördert.

    http://andreaskemper.wordpress.com/2...se-abschaffen/

  8. #48
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    AW: Forderungen der AfD im Bereich Währungspolitik

    Zitat Zitat von John Rambo Beitrag anzeigen
    Das sollte man sich auch einmal ansehen:






    http://andreaskemper.wordpress.com/2...se-abschaffen/
    Das ist der Blick in die Vergangenheit und der große Wunschtraum sich elitär fühlender Akademiker, wie ich sie kenne und der Besitzenden, das Wahlrecht nach Stand und Einkommen abzustufen. Nicht jede Stimme soll nach deren Wunsch das gleiche Gewicht haben und manche soll gar nicht mehr gezählt werden können: Klar, Arbeitslose erzielen ja auch keine Verdienst.

    Solche Gedanken habe ich schon vor Jahrzehnten aus diesem Personenkreis gehört. Natürlich fein im Privaten!

  9. #49
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    AW: Forderungen der AfD im Bereich Währungspolitik

    Zitat Zitat von John Rambo Beitrag anzeigen
    Das sollte man sich auch einmal ansehen:
    Was gibt es da zu sehen? Ein historischer Rückblick auf die Entstehung des Wahlrechts im vorindustriellen und zu Beginn des industriellen Zeitalters.


    Konrad Adam pflichtete einen Monat später (16.10.2006) der Idee bei und begründete dies historisch:
    Dies hat der Autor Herr Kemper sehr schlecht recherchiert oder aber den Inhalt des Textes nicht verstanden. Durch einen aus dem Text und damit total aus dem Zusammenhang gerissenen Teil seiner Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wird hier der Eindruck erweckt, Adam würde sich dafür aussprechen, Arbeitslosen und Rentnern das Wahlrecht zu entziehen. Dem ist aber nicht so. Liest man den gesamten Text, wird die historische Bedeutung klar und man bemerkt, dass Adam sich auf einen zuvor in der Welt erschienen Artikel einlässt und diesen "neutral" interpretiert. Er behauptet nicht, sondern stellt lediglich fest! Hätte sich Herr Kemper die Mühe gemacht, den Artikel in seinem Zusammenhang zu zitieren, ist dessen Inhalt ein ganz anderer und der historische Bezug würde klar!


    Die Fähigkeit, sich selbst und den Seinen den Lebensunterhalt zu verdienen, galt in der Theorie der europäischen Verfassungsbewegung als eine selbstverständliche Voraussetzung für die Gewährung des Wahlrechts. Nicht "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" hieß die Parole in den Verfassungstexten, die während der französischen Revolution in kurzem Abstand aufeinanderfolgten, sondern "Freiheit, Gleichheit, Eigentum und Sicherheit". Der Grund ist klar: Nur der Besitz schien eine Garantie dafür zu bieten, dass man vom Wahlrecht verantwortlich Gebrauch machte.
    Dieser Bezug auf die Historie wird dem Leser total unterschlagen, was zu Irritationen führt! Es ist quasi eine Halbwahrheit, wie wir sie von der linkslastigen hiesigen Politik zur Genüge kennen!


    Erst später, mit dem Aufkommen der industriellen Revolution und seiner hässlichsten Folge, der Massenarbeitslosigkeit, ist die Fähigkeit, aus eigenem Vermögen für sich und die Seinen zu sorgen, als Voraussetzung für das Wahlrecht entfallen. Ob das ein Fortschritt war, kann man mit Blick auf die Schwierigkeiten, die der deutschen Politik aus ihrer Unfähigkeit erwachsen sind, sich aus der Fixierung auf unproduktive Haushaltstitel wie Rente, Pflege, Schuldendienst und Arbeitslosigkeit zu befreien, mit einigem Recht bezweifeln. Das Übergewicht der Passiven lähmt auf die Dauer auch die Aktiven und zerstört den Willen zur Zukunft, indem es die Kräfte des Landes zur Finanzierung von Vergangenheiten einspannt und verbraucht.
    Und? Was ist an dieser Feststellung falsch? Wären unter diesen "unproduktiven Haushaltstiteln" noch Migranten, und Asylanten explizit aufgeführt, hätten viele sogar noch laut HURRA geschrien und dem Mann beigepflichtet!


    Zitat Zitat von Turmfalke
    Das ist der Blick in die Vergangenheit und der große Wunschtraum sich elitär fühlender Akademiker, wie ich sie kenne und der Besitzenden, das Wahlrecht nach Stand und Einkommen abzustufen.
    Wohl wahr! In zweierlei Hinsicht ein Blick in die Vergangenheit:

    1. Historischer Bezug auf die Entstehung des Wahlrechts
    2. Erschienen am 16.10.2006!


    Es scheint äusserst wichtig, nochmal auf die Quelle dieses Artikels hinzuweisen, damit sich jeder selbst ein Bild von der Wahrheit machen kann! Schon unglaublich, was alles unternommen wird, um potentielle Gegner zu diffamieren.
    Geändert von Seatrout (21.04.2013 um 12:44 Uhr)

  10. #50
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    AW: Forderungen der AfD im Bereich Währungspolitik

    Schon klar, Seatrout! Ich meinte aber nicht das Datum einer Äußerung und eines Artikels, sondern deren Inhalt.

    Es ehrt Dich natürlich, daß Du so mit Feuer und Flamme die AfD unterstützt und verteidigst, mußt mir aber auch zugestehen, daß ich gegenüber jedem Machtwilligen und jeder Partei kritisch eingestellt bin. Ich glaube nicht an Wunder und ich glaube nicht an Altruismus.

    Wenn Adam keine Änderung des Wahlrechts möchte, was möchte er dann? Welcher Geist steckt in dem Mann? Siehst Du eine Änderung in Bezug des Zuzugs- und Asylrechts? Der Familienzusammenführung? Ist überhaupt der Wille da, aus dem Euro auszusteigen oder wird nur die Option gehandelt?

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