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  1. #51

    AW: Türkische Religionsbehörde betont Toleranz des Islam - Kathweb

    Kamele
    Die erste Tagesreise ging auch noch gar nicht hindurch, sondern das Land blieb ungefähr wie zwischen Ramla und Gaza, nur spärlicher bebaut und daher mit öderen Strecken. Wo gepflügt wurde geschah es mit Kamelen, was äußerst komisch aussieht. Gereckt und gestreckt wie es ist, kann es unmöglich zum Zugvieh bestimmt sein; aber hier fängt es schon an die höchste, gar einzige Habe des Volks zu werden, welches das Kamel so zu benutzen versteht, daß es leistet, was bei uns Pferd, Rind und Schaf zusammen. Es schafft Menschen und Lasten fort, es dient zum Ackerbau, das Haar wird zu Decken verwebt, die Milch getrunken, und der Dünger mit gehacktem Stroh vermischt und getrocknet, wird als Brennmaterial verbraucht. Bei dem lieblichen Geschäft dieser Vermischung, auf welches dann dasjenige der Ausbreitung der auf den Dächern der Häuser zum Trocknen folgt, findest Du in ganz Syrien in allen Dörfern Weiber und Kinder eifrig beschäftigt, und sie haben dazu kein anderes Werkzeug als ihre zehn Finger. Das Kamel ist der Gegenstand der zärtlichsten Sorgfalt des Arabers, und das Junge wird gepflegt wie ein Kind. »Mein Kamel« ist der Schmeichelname, welchen das Weib dem Manne gibt, und in ihrer Totenklage um ihn, wiederholt sich am häufigsten: »O du mein Kamel, wer hilft mir meine Last tragen!« – Ich finde das Tier widerlich! Geschunden, mit Schwielen, struppig behaart, von unförmlichem Gliederbau, gewährt es einen unerfreulichen Anblick, und als das unsre einmal seinen langen Hals wendete und an meinen Füßen schnoberte, zog ich sie mit einigem Widerwillen zurück. Der Treiber bemerkte es, und um nur zu zeigen wie man mit diesem Tier umgehen müsse, zog er dessen Kopf herab und küßte ihm das schlabbernde Maul. Ich war im höchsten Erstaunen – nicht daß er das Kamel küßte, das paßte für diesen Halbwilden – aber daß er überhaupt etwas vom Kuß wußte.
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/1650/28

  2. #52

    AW: Türkische Religionsbehörde betont Toleranz des Islam - Kathweb

    Steuereintreibung
    Gegen vier Uhr wurde schon Halt gemacht, auf freiem Felde, aber wie es sich hernach ergab in etwas gefährlicher Nachbarschaft. Ein großes und recht freundliches Dorf mit zwei Moscheen lag vielleicht eine Viertelstunde von unserem Lagerplatz, und wir hörten zahlreiche Flintenschüsse fallen, die wir auf ein Hochzeits- oder sonstiges Freudenfest schoben. Wir waren etwas der Richtung zugegangen, da pfiff es plötzlich ganz seltsam zischend neben uns und siehe, eine Kugel hatte sich nach dieser Richtung verirrt. Ich hatte gar nicht Lust als Opfer dieses Festes zu fallen, und am Ende ergab sich, daß es mit nichten ein solches, sondern daß das Dorf Hanyounis – wie die Araber es nannten – im vollen Aufstand begriffen sei. Dies ist etwas Alltägliches unter der türkischen Herrschaft. Erscheinen die Beamteten um den Tribut einzufordern – Aufstand! Und die Soldaten um Rekruten auszuheben oder besser gesagt einzufangen – Aufstand! Die türkische Staatsverwaltung beschränkt sich auf diese beiden Momente, und da das Volk weiter nichts von ihr hat, nicht Unterstützung, Hilfe, Vorteil, und sie also nur durch zwei ihm sehr lästige Verfahren kennen lernt: so widersetzt es sich gern. Hier sollte Tribut gezahlt werden; aber man wollte nicht, und suchte die Einforderer desselben zu vertreiben – wie es schien mit Glück, denn der jauchzende Zugharit der Weiber übertönte schrillend Flintenschüsse und Getöse. Ich bin aber schon ganz blasiert über arabische Aufstände. Seit Beirut höre ich nichts anderes. Die Schüsse störten nicht meinen Schlaf.
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/1650/28

  3. #53

    AW: Türkische Religionsbehörde betont Toleranz des Islam - Kathweb

    Brot backen
    Die Araber machten sich daran Brot zu backen, und zwar folgendermaßen. – Einige von ihnen hatten, zuweilen über dem Rücken, zuweilen auf der Brust je nach Richtung von Regen und Wind, Ziegenfelle mit der behaarten Seite nach innen. Waren diese tags Dolman gewesen, so verwandelten sie sich abends in Backtröge. Die Araber wühlten mit den Händen im lockeren Sande eine Grube, legten das Ziegenfell mit Mehl und Wasser gefüllt wie einen Beutel hinein, und kneteten den Teig wie in einem Napf. Hatte er die gehörige Konsistenz erreicht, so war auch schon ein Reisigfeuer prasselnd und flackernd zu Kohlen und Asche ausgebrannt. Dann wurde der Teig in flache Brote zerteilt auf die glühende Asche gelegt, und nach zehn Minuten halb verkohlt halb ungar in Fetzen gerissen und mit Zitronen verspeist. In diese bissen sie hinein, daß es krachte, und obgleich die kleinen Zitronen des Landes von köstlichem Saft und Aroma sind, so schmecken sie doch besser in Tee oder Limonade, als zum Brot. Aber Gott weiß daß diese Leute nicht verwöhnt sind
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/1650/29 http://markt-spiegel-online.de/2012/...der-steinzeit/

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