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  1. #11

    AW: Türkische Religionsbehörde betont Toleranz des Islam - Kathweb

    Prinzenkäfig - Harem

    Um Bruderkriegen, Familienzwisten und Empörungen von Verwandten vorzubeugen, machte Mohammed II. die Hinrichtung von Brüdern und Verwandten bei der Thronbesteigung eines Sultans zum Staatsgesetz. So ließ Selim I. bei der seinen, 1512, zwei Brüder und fünf Neffen umbringen; so Mohammed III., 1595, neunzehn Brüder! Gar nicht aus besonderer Grausamkeit, sondern höchst gelassen nach dem Gesetz. Sie sollten das Reich nicht beunruhigen. Als nach dem siebzehnten Jahrhundert die Zeit etwas weniger bluttriefend und gräuelvoll wurde, hielt man die Prinzen von der Wiege an im Harem, damit ihnen ehrgeizige und hochherzige Gedanken zwischen Eunuchen, Weibern und Sklaven gründlich ausgerottet wurden und der Herrscher nichts zu fürchten habe. Ihr Gemach im Harem hieß der Prinzenkäfig. Aus demselben ging der Thronfolger hervor, wenn der regierende Sultan starb, natürlich vollkommen unerfahren, ohne Kenntnis von Menschen, Dingen und Verhältnissen, ganz bereit auf dem Thron zu vegetieren, so wie die übrigen Prinzen im Käfig bis zum Ende ihres Lebens fortvegetierten. Sultan Abdul-Medjid ist auch im Harem aufgewachsen; sein Vater hat keinen tüchtigen Nachfolger haben wollen, heißt es. Auf diesem Boden kann nichts Starkes, ich möchte sagen nichts Gesundes gedeihen.
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/1650/6

  2. #12

    AW: Türkische Religionsbehörde betont Toleranz des Islam - Kathweb

    Die Armenier tragen schwarze Kaftane und große schwarze kugelartige um die Stirn glatte Kopfbedeckungen. Ihre Häuser sind von außen dunkel angestrichen, um sie recht unscheinbar zu machen, während drinnen oft großer Luxus herrscht. Dies schicke ich voraus über die Armenier, von denen man grade jetzt viel reden hört, weil einer vor ungefähr vierzehn Tagen in aller Stille geköpft worden ist. Er ist nämlich zum Islam übergegangen und hat eine Türkin geheiratet; darauf ist es ihm leid geworden und er hat zum christlichen Glauben zurückkehren wollen, oder hat es wirklich getan. Dafür ist denn sein Kopf gefallen. Daß hier ein strenges Regiment herrscht, ist mir nicht so fürchterlich, als daß es dabei so still ist. Ein Mensch hat irgend etwas verbrochen – weg ist er man weiß kaum wie!
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/1650/7

  3. #13

    AW: Türkische Religionsbehörde betont Toleranz des Islam - Kathweb

    Besuch auf dem Sklavenmarkt
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/1650/8

  4. #14
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    13.07.2010
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    57.755

    AW: Türkische Religionsbehörde betont Toleranz des Islam - Kathweb

    Sehr schöne Sammlung Burgfee. Wirklich beeindruckend, diese islamische Toleranz.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  5. #15

    AW: Türkische Religionsbehörde betont Toleranz des Islam - Kathweb

    Moscheeeinblicke - Männer und Frauen...

    Zweimal wöchentlich finden die Tanzandachten der Mewlewi statt, öffentlich, in ihrer Moschee. Jedermann hat Zutritt, nur muß der Franke die türkische Sitte beobachten seine Schuhe aus- oder über dieselben Pantoffel zu ziehen. Für die türkischen Frauen ist eine besondere, vergitterte, kleine Emporkirche angebracht. Ich ging zuerst dorthin; ich bin nun einmal neugierig auf die türkischen Weiber. Bei dergleichen Expeditionen habe ich eine sehr freundliche Gefährtin an Fräulein Balbiani, welche der Sprache des Landes mächtig und mit allen Sitten und Gebräuchen bekannt ist. Frauenzimmer allein – ich meine fränkische – sind im Grunde sicherer als in Begleitung eines Mannes, weil es nach türkischem Begriff unanständig ist, daß beide Geschlechter sich öffentlich zusammen zeigen. Der Gipfel der Unsitte ist – wenn der Mann dem Frauenzimmer den Arm gibt! Als ein rohes Volk das es ist begreift der Türk nicht, daß man Aufmerksamkeit und Sorgfalt für eine Frau haben, daß man wünschen könne ihr den Weg zu erleichtern; seine ganze Aufmerksamkeit für sie beschränkt sich darauf, daß er sie wie einen wesenlosen Schatten ungefährdet an sich vorbeigleiten läßt. Den Arm zu geben hält er für ein Zeichen von Verliebtheit und bestraft diese vermeintliche Schamlosigkeit mit Steinwürfen, so daß manche arme Fremde, trug sie vollends einen grünen Schleier, insultiert worden ist. Ich trage einen blauen, und hüte mich sehr einen hilfreichen Arm anzunehmen, denn obgleich es mir unendlich gleichgültig ist ob Pöbel hinter mir drein schreit oder nicht, so habe ich doch große Aversion vor Steinwürfen, weil sie weh tun, und trotz aller Vorsichtsmaßregeln entgeht man ihnen doch kaum. »Steine her! Wir wollen die Hunde steinigen!« riefen sich neulich in einer abgelegenen Straße von Scutari Kinder vor den Haustüren zu; und der Dragoman mußte sie heftig bedrohen um sie zur Ruhe zu bringen. In der Vorstadt Cassim-Pascha, wo die Hafenarbeiter wohnen, verfolgten uns die Kinder mit höhnendem Geschrei, und bei einer Moschee ärgerten sich kleine giftige Mädchen dermaßen über mich, daß sie mich mit Sand bewarfen, weil sie nichts anderes hatten – was ihnen aber ein alter Türke ernsthaft verwies. Ich habe bei dem allen nur das Gefühl, daß ich der Brut von Herzen die Rute gönnte, und die Überzeugung, daß ich durchaus nicht zur Märtyrin tauge. Immer wünsche ich unwillkürlich mich verteidigen zu können. Dafür rufen die Weiber aber auch öfter bei Promenaden auf den Gottesackern wenn wir vorüber gehen: »Ach wie sind die fränkischen Weiber glücklich, daß sie mit Männern spazieren gehen dürfen!« – Sie mögen sich wohl gräßlich langweilen immerfort unter einander leben zu müssen. Bei den Mewlewi, bevor die Zeremonie begann, waren sie von unermeßlicher Fraglust, aber immer in der alleroberflächlichsten Weise. Woher? – Aus Frankistan. – Das genügt ihnen vollkommen. Darunter verstehen sie Europa von Malta bis Spitzbergen. Keine einzige Frage über das fremde unbekannte ferne Land! Fragen nach Kleidern, nach Kindern – unerhört stupid. Sie langweilten mich, hübsch waren sie auch nicht, durch die Gitter sah ich schlecht – wir gingen hinab.


    Die Moschee ist inwendig achteckig, und eine niedrige Ballustrade schneidet von dem Raum in der Mitte einen Gang ab, der ihn ringförmig umläuft. Dieser Gang ist mit Matten belegt und wird von den Andächtigen und Zuschauern eingenommen; der Platz in der Mitte bleibt für die Mewlewi frei. Sie treten nach einander ein, in lange braune Mäntel gehüllt, auf dem Kopf einen Aufsatz von Filz, der vollkommen an Form und Farbe einem umgestürzten Blumentopf gleicht; nur der Scheich (Älteste) trug einen grünen Turban. Sie verbeugten sich beim Eintritt gegen den Mihrab, die Nische welche sich in der Mekkalinie – also hier in Konstantinopel im Südost – in jeder Moschee befindet. Die Nische ist leer, zwei Wachskerzen auf hohen Leuchtern stehen gewöhnlich neben ihr; das ist die geheiligte Stelle, wie bei uns die des Altars es ist. Der Scheich setzte sich auf ein Polster, die neunzehn Derwische setzten sich auf den Boden im Halbkreis ihm gegenüber, und sie verrichteten zuerst alle halblaut mit den gewohnten Bewegungen das Gebet, das mit der ersten Glaubensformel »Es ist kein anderer Gott« etc., immerdar beginnt. Dann hub eine unsichtbare Musik von einer Trommel und einer Pfeife an, die einen Gesang von unsichtbaren Sängern begleitete. Es war ein Loblied auf den Propheten, und klang eintönig und etwas näselnd – wie die Psalmodien in dem katholischen Gottesdienst oder wie der Gesang des Predigers vor dem Altar, bei dem lutherischen. Dann sprach der Scheich halblaut ein langes, sehr langes Gebet; und als darauf Trommel und Pfeife wieder anhuben, erhoben sie sich sämtlich, und hielten dreimal einen Umgang in der Moschee mit feierlicher Verbeugung gegen den Mihrab. Darauf nahm der Scheich wieder seinen Platz ein, die Derwische aber ließen die Mäntel fallen, und begannen in langen weißen faltenreichen Gewändern, eine Hand auf die Brust gelegt, den anderen Arm ausgebreitet, um sich selbst und durch den Raum sich zu drehen, wie etwa in einem ganz langsamen Walzer. Allmählich hoben sie auch den zweiten Arm empor, und drehten sich nun mit so gleichmäßigem Takt und Schritt daß jedem sein schweres Kleid wie eine Glocke den Leib umspannte, ohne jedoch mehr als die Füße zu enthüllen. Einige senkten den Kopf gegen eine Schulter, andere hielten ihn aufrecht; alle hatten die Augen geschlossen, oder wenigstens ganz fest und tief zu Boden gesenkt. Keiner berührte auch nur mit einer Fingerspitze seine Nebentänzer; kein Gewand streifte das andere; die äußerste Ordnung und Ruhe beherrschte jede Bewegung. Sobald der Scheich ein Zeichen gab, standen sie sämtlich mit einer Gelassenheit still, an der man deutlich erkannte, die schwindelerregende Bewegung mache nicht diese Wirkung auf sie. Man hatte mich gewarnt nicht zu lachen; aber das wäre mir wahrlich nie eingefallen – denn das Ganze gab mir den Eindruck, daß ich einer ernsten Zeremonie beiwohne.
    Bei den Rufaji-Derwischen war das nun freilich ganz anders! Da hätte ich fast geweint, so nervös – Sie wissen wie man das zuweilen bei peinlichen Eindrücken unwillkürlich tut; denn dies Schauspiel war allerdings ausnehmend widerlich. Deren Kloster liegt drüben auf der asiatischen Seite in Scutari, und die Moschee sieht im Innern mehr wie eine viereckige wüste Scheunentenne, als wie ein Gotteshaus aus, dunkel, unsauber. Die Zeremonie besteht darin, daß die ersten Worte des Glaubensbekenntnisses: Lah illah, ill allah, in einem gewissen Takt und mit gewissen wiegenden Bewegungen des ganzen Körpers vor-, rück- und seitwärts, stundenlang wiederholt werden. Langsam fängt man an, und steigert es bis zu atemloser Geschwindigkeit, so daß der Ausruf ein keuchendes, rauhes Ächzen, und die Bewegung ein wildes krampfhaftes Zucken wird. Die Gesichter glühen, die Augen quellen aus dem Kopf, der geöffnete Mund schnappt nach Luft. Einer warf sich mit geballten Fäusten zu Boden und schlug mit der Stirn heftig die Erde, als ob er in Konvulsionen liege; aber das waren Faxen: man beruhigte ihn und nach kurzer Zeit nahm er wieder seinen Platz ein. Die wenigsten dieser Leute waren Derwische. Jeder der sich berufen fühlt sich diese Kasteiung angedeihen zu lassen, darf in den Kreis treten. Ich nenne sie Kasteiung, weil ein großer Aufwand von körperlicher Anstrengung zu diesem Exerzitium gehört, so daß wohl keiner ohne starke Rückenschmerzen davonkommt. Kleine Kinder, aus dem ihnen angebornen Nachahmungstrieb zu tun was die Erwachsenen tun, kletterten auch über die Barriere und wackelten und schrien aus Leibeskräften. Der Scheich stand in der Mitte und schlug wie ein Kapellmeister den Takt mit der Hand zu größerer Schnelligkeit beflügelnd. Drang nur noch ein wildes heiseres Gestöhne aus dem atemlosen Busen, so gab er ein Zeichen, und alles verstummte und stand unbeweglich. Dann hub ein Gesang von vier Männern an, die in der Mitte des Kreises zu den Füßen des Scheichs auf einem Teppich saßen, d. h. jeder von ihnen sang einer nach dem anderen, halb näselnd halb gurgelnd, Lob- und Danklieder, die freilich unschön genug klangen, aber doch ein friedliches Zwischenspiel bildeten. Während der Zeit gingen einige fort, die sich bereits genug abgearbeitet hatten, während andere wiederum kamen. Ein kleiner höchstens zehnjähriger Knabe drängte sich dabei durch die Zuschauer, und rief, wild uns bei Seite stoßend: »Fort Giaur!« um nur nichts zu versäumen. Es war ein trauriges Schauspiel. Im Hintergrunde hingen an der Wand allerlei Marterinstrumente, Dolche, Nägel, etc., mit denen die wildesten Fanatiker sich ehedem zerfleischt oder auch nur Spiegelfechterei getrieben haben. Jetzt ist ihnen das untersagt. Aber ich versichere Sie, daß diese Gesellschaft von Besessenen einen grauenhaften Eindruck macht.

    Ganz verwirrt und abgemattet verließen wir die Moschee, und gingen um uns zu erholen nach dem großen, stundenlangen Gottesacker von Scutari,
    ...
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/1650/9
    Geändert von burgfee (10.04.2013 um 16:51 Uhr)

  6. #16

    AW: Türkische Religionsbehörde betont Toleranz des Islam - Kathweb

    Hunde
    Im Vorhof von Sultan Bajesids Moschee werden Tauben gefüttert – zum Spaß, der Gebrauch ist so, daß wer hinkommt eine Kleinigkeit gibt, und dafür das Vergnügen hat Taubenschwärme über den hingestreuten Weizen herfallen zu sehen. Der Türk ist gutmütig; er will daß auch das liebe Vieh es gut habe; er mißbilligt sehr ein Tier zu töten sobald man nicht dessen bedarf. Dieser übel angebrachten Gutmütigkeit hat man das Ungeziefer der konstantinopolitanischen Hunde zu danken. Verständige Leute haben vorgeschlagen, diese zu vergiften. Aber behüte der Himmel! Großes Geschrei der Türken gegen die Grausamkeit. Ich liebe den Hund wegen seiner Treue, seiner verständnissuchenden Augen, seiner verschleierten und doch unleugbaren Intelligenz; aber die hiesigen machen mir nur den Eindruck des Ungeziefers und fallen in die Kategorie der Ratten und Mäuse, die man vertilgen muß. Wenn nachts diese Tausende von hungernden Kehlen zu heulen anfangen, der Sturm braust, und die Wächter im Hafen sich von Zeit zu Zeit um nicht einzuschlafen ihren langen eintönigen, traurigen Ruf zusenden: so schauert es einem wie bei uns in eisigen Winternächten – und die Hunde tragen hauptsächlich die Schuld. Oder man reitet, das Pferd tritt eines dieser Tiere, die nie ausweichen; es fängt an zu heulen, seine Kameraden stimmen ein, rotten sich zusammen, laufen hinterher, an jeder Straßenecke vergrößert sich die Gesellschaft, das Geheul geht in Gebell über, das Pferd wird unruhig, der Reiter betäubt. Oder sie sterben, und sind als Leichnam vollends die allergrößte Kalamität. Aber aus dem allen macht der Türk sich nichts! Er ist zu gutmütig um nicht auch das Ungeziefer zu lieben. Scheint Dir das eine große Tugend zu sein? Nun, ich will sie ihm gönnen, aber seine Trägheit ist wirklich ganz unausstehlich.
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/1650/10

  7. #17
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    AW: Türkische Religionsbehörde betont Toleranz des Islam - Kathweb

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Meines Wissens - davon künden zumindest die Quellen - richteten die Türken bei der Übernahme von Konstantinopel und damit der endgültigen Übernahme des von den Griechen ursprünglich besiedelten Gebiet ein Blutbad an, das seinesgleichen sucht. Es heißt, das Blut rann durch die Straßen. Selbst die heiligen Städten waren nicht sicher und den schwangeren Frauen wurden die Bäuche aufgeschlitzt und die Ungeborenen entrissen, mit deren Köpfchen die Kerzen gelöscht wurden oder je nach Laune der Eroberer, auch Ball gespielt wurde. Die Eroberung wurde von unglaublichen Grausamkeiten begleitet.

    Im 18. Jahrhundert bereiste eine Adlige aus Deutschland den Orient, unter anderem auch die Türkei und Konstantinopel, wie Istanbul damals noch genannt wurde. Sie berichtete von Sklavenmärkten, die dort abgehalten wurden und die sie selber sehen konnte, allerdings nur die, auf denen Schwarze als Ware angeboten wurden. Zu den Sklavenmärkten, auf denen die begehrte weiße Ware angeboten wurde, hatte sie keinen Zugang. Sie berichtete auch davon, daß die griechischen Frauen verschiedenfarbige Schuhe tragen mußten, damit sie gekennzeichnet waren. Sie berichtete auch davon, wie sie als Ungläubige schon von den kleinen Kindern mit Steinen beworfen und beschimpft wurde. Die Mütter taten es den Kindern gleich. Das alles zeugt nicht gerade von der Toleranz der Türken und des Osmanischen Reichs. Wenn man dann noch die vielen Pogrome nimmt, bleibt vom toleranten, friedlichen Islam und den Türken, die nach Erdogan nur Liebe, Frieden und Freundschaft bringen, sehr wenig übrig.

    Eine Quelle meiner Ausführungen, nämlich die Reise nach Konstantinopel, entnahm ich den Orientalischen Briefen der Ida von Hahn-Hahn, übrigens ein Klassiker, der kostenfrei -leider sehr umständlich, nämlich Kapitel für Kapitel - im Internet, Projekt Gutenberg heruntergeladen werden kann. nämlich hier, bei Kapitel 1 beginnend:

    http://gutenberg.spiegel.de/buch/1650/1

    Selbstverständlich sind die Tagebücher auch noch in Buchform erhältlich, zum Beispiel hier:

    http://www.tredition.de/?books/ID877...alische-Briefe

    oder auch über Amazon

    http://www.amazon.de/Orientalische-B...alische+Briefe
    ich hatte mich auch nicht auf das Osmanische Reich und die Expansion mit Feuer und Schwert bezogen. Eher auf die sehr frühe Phase des Islam, nach dem Tod des Propheten, die islamisierung Persiens und die verschiedenen ersten Kalifate, wie dort mit im Land lebenden Andersgläubigen verfahren wurde.
    "Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit"

  8. #18

    AW: Türkische Religionsbehörde betont Toleranz des Islam - Kathweb

    Scutari, mit seinem dunklen Hintergrund des berühmten Zypressenhaines der Toten, ist ein großer Schmuck des Bosporus, denn wie eine große Stadt, die es in der Tat mit seinen mehr als 100.000 Einwohnern auch ist, vervollständigt es das Kleeblatt von Pera mit seinen verschiedenen Anhängseln anderer Vorstädte, und von der eigentlichen Stadt Konstantinopel, so daß jede dieser drei Abteilungen für sich eine bedeutende Stadt bildet, während sie zusammen das heutige Stambul ausmachen. In der Mitte des Bosporus, Scutari am nächsten, liegt das Gebäude mit dem hübschen Namen und der trübseligen Bestimmung, der Leanderturm, das Lazarett der Pestkranken, auf einer Klippe. Zum Glück hat sich seit einigen Jahren diese schauderhafte Krankheit nicht in Konstantinopel gezeigt, und auch von verheerenden Feuersbrünsten ist es verschont geblieben. Aber im Jahr 1831 haben zu gleicher Zeit Pest, Cholera und eine Feuersbrunst gewütet, die 40.000 Häuser niedergebrannt hat, darunter die Hotels der meisten Gesandtschaften.
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/1650/11

  9. #19

    AW: Türkische Religionsbehörde betont Toleranz des Islam - Kathweb

    Strümpfe strickende Soldaten
    Auf kleinen natürlichen oder künstlichen Klippen sind durch den ganzen Hafen Schilderhäuschen verteilt, in denen Soldaten der Ordnung und Sicherheit wegen Wache halten, und sie selbst genießen wenigstens der vollkommensten und sichersten Ruhe, denn sie sitzen da und stricken Strümpfe – eine Lieblingsbeschäftigung der türkischen Soldaten.
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/1650/11

  10. #20

    AW: Türkische Religionsbehörde betont Toleranz des Islam - Kathweb

    Khan - Laden und Herberge zugleich
    Die große Menge überkuppelter Gebäude, die man in den Straßen gehend nicht gewahr wird, fielen uns auf. Es sind teils Khans, teils Imarets; dieses: Küche für die Armen, in so großer Zahl, daß mir schien halb Konstantinopel müsse in ihnen beköstigt werden können; jenes: Häuser in denen Kaufleute aus fremden Ländern zugleich Wohnung und ein Gewölbe für ihre Waren finden. So gibt es einen persischen Khan, in welchem die Magazine der schönsten Shawls sind; so einige armenische. Ein Khan ist immer von Stein, einen inneren viereckigen Hof umschließend, zwei bis drei Stockwerk hoch gebaut. Eine eiserne Pforte schließt ihn bei Nacht, so daß dessen Bewohner und ihre Waren sehr sicher und auch gegen Feuer so ziemlich geschützt sind. Diese Anstalt ist höchst notwendig in einem Lande wo es keine Gasthöfe gibt (nämlich keine für Türken, nur für Franken). Die Wohnung im Khan besteht aus einem ganz leeren Gemach. Darin breitet der Reisende seinen mitgebrachten Teppich aus, und hat nun alle Bequemlichkeit, die er braucht. Auf dem Teppich schläft er, sitzt er, ruht er, speist er, schreibt er, raucht er, ein Teppich genügt zu seiner Hauseinrichtung. Gott, was sind wir Europäer für verwöhnte Leute!
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/1650/11

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