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  1. #1
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    Viele Beschäftigte identifizieren sich nicht mit ihrer Firma

    "Wessen Brot ich ess', dessen Lied ich sing" ist ein alter Spruch, der eine Söldnermentalität beschreibt. Scheinbar ist der moderne Beschäftigte auch nichts anderes mehr, als eine Art Söldner, der "seinem" Unternehmen emotional nicht verbunden ist. Man arbeitet seinen Stiefel runter, guckt vor 9 Uhr bereits 5 mal auf die Uhr und hat weder einen Bezug zum Unternehmen noch zu seiner Arbeit. Laut einer Gallup-Umfrage fühlen sich nur 15% der Beschäftigten ihrem Unternehmen verbunden. Je länger Mitarbeiter in einem Unternehmen tätig sind, umso mehr verlieren sie ihre Motivation, werden zunehmend desillusioniert und machen lediglich "Dienst nach Vorschrift". Entsprechend hoch ist der Krankenstand. Dabei bedarf es eigentlich recht wenig um zufriedene Mitarbeiter zu beschäftigen. Worte und Gesten der Anerkennung bewirken sehr viel, scheinen für die meisten Arbeitgeber aber ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Seit den 80ger Jahren begann in den Chefetagen ein Umdenken stattzufinden. Zunehmend wurden die Beschäftigten zu reinen Kostenfaktoren, begann man systematisch ältere Mitarbeiter aus den Betrieben zu entfernen und die Personaldecke so kurz wie nur möglich zu halten. Billiglöhner und Leiharbeiter ersetzten zunehmend die Stammbelegschaft. So kann keine Bindung zum Betrieb entstehen. Das Kontraproduktive an der Sache ist natürlich, dass eine demotivierte Belegschaft weniger Leistung bringt, einen höheren Ausschuss produziert und kein Qualitätsdenken hat.




    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #2
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    AW: Viele Beschäftigte identifizieren sich nicht mit ihrer Firma

    so ist es. Bestätigen kann ich es selbst. "Emotional Verbunden" fühlten sich nur wenige mit dem Betrieb in dem ich gelernt und gearbeitet habe.

    Die Ursache nennst du ja auch schon. Wenn der Arbeitnehmer zum Kostenfaktor, "Humankapital" degradiert wird, ist das nur eine normale Entwicklung.

    Da war mir das Wort "Betriebsinteresse" immer sehr unangenehm. Das wurde bei uns verwendet um uns für Aktivitäten ausserhalb der regulären Arbeitszeit einzuspannen. Denn man ist ja seinem Betrieb verbunden und hilft ihm gerne, man will ja dass es der Firma gut geht. (Und dem Bankkonto der Führungsetage)
    Das geht vom Bespaßen und Bewirten der Champagnerkundschaft beim jährlich organisierten Golfturnier, zum Würstchen Braten auf der nächsten Neuwagen XY Vorstellung bis hin zum Samstag/Sonntaglichen Umbau der AU-Halle zum Reifenlager... usw.. Wer ablehnt, steht schlecht da, interessiert man sich ja nicht für seinen glorreichen Arbeitgeber und muss sich das sehr lange von Chef/Personalchef/Serviceleiter/Prokurist anhören. Was letztendlich auch als Rechtfertigung herangezogen werden kann/wird, wenn es um die Urlaubsplanung, Bonuszahlungen und Lohnverhandlungen geht.

    Nein Danke!
    "Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit"

  3. #3
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    AW: Viele Beschäftigte identifizieren sich nicht mit ihrer Firma

    Ich habe die letzen 23 Jahre vor meiner Rente in einem kleinen Familienbetrieb gearbeitet, dort gab es noch sowas wie ein Betriebszugehörigkeits-Gefühl.
    Man hat sich gefreut, wenn die Auftragslage gut war, man hat sich aber auch beteiligt am Frust, wenn es mal nicht so gut lief.
    Die Firma war immer bemüht, ihre Mitarbeiter zu halten.
    Es wurden zwar keine Spitzenlöhne bezahlt, dafür hatte man im Großen und Ganzen einen sicheren Arbeitsplatz.
    Ich hatte aber auch schon andere Arbeitsverhältnisse, wo man z.B. in Großraumbüros ständig das Gefühl hatte, beobachtet zu werden, was sich hinterher auch bestätigt hat.
    Ebenso war man krankhaft ehrgeizigen Betriebsleitern ausgesetzt, die sich durch abstruse Anordnungen hervor taten, nur um zu zeigen, wer das Sagen hat.
    Ich hatte es danach vorgezogen, meinen Bürojob gegen einen gewerblichen einzutauschen.
    Da gab es zumindest mehr Solidarität unter den Beschäftigten als in den mit ehrgeizigen Sesselpupsern ausgerüsteten Großraumbüros.
    Jetzt habe ich meine Ruhe und genieße es, nicht mehr von anderen abhängig zu sein.

  4. #4
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    AW: Viele Beschäftigte identifizieren sich nicht mit ihrer Firma

    Solange die Chefetage, die Mitarbeiter nur noch als austauschbare Werkzeuge betrachten, wird sich daran nichts ändern. Wo findet man denn heute noch Chefs, die sich um ihre Angestellten kümmern. Sich Gedanken machen, was man zum Wohle des Angestellten verändern könnte. So lang sich Einsatzbereitschaft, über das vertraglich festgelegte hinaus, nicht rentiert, wird sie auch nicht erbracht werden. Wozu auch?
    Wenn es der Firma gut geht, dann sollte auch ein Chef mal überlegen, das mit seinen Angestellten zu teilen. Das habe ich aber bei noch keinem Arbeitgeber erlebt. Selbst wenn man nach Jahren mal, nach ner Gehalterhöhung fragt um wenigstens die Inflation auszugleichen, is das schon ein Kraftakt. Sowas kann nicht sein...

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