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  1. #1
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    Südland fängt schon in Frankreich an

    In Japan krempeln sich die Arbeiter die Ärmel bis unter die Achseln auf um ordentlich einen Schlag reinzuhauen. In südlichen Ländern nimmt man es dagegen erheblich gelassener. Interessanterweise findet sich diese südländische Mentalität inzwischen auch in unserem Nachbarland Frankreich. Ein Reifenwerk soll dort geschlossen werden. Händeringend sucht man einen Investor, der aus den USA angereist kam um sich die Produktion anzusehen. Seinen gewonnenen Eindruck teilte der Interessent dann dem französischen Industrieminister schriftlich mit


    Auf der Suche nach einem Investor für eine vor der Schließung stehende Goodyear-Reifenfabrik hat sich die französische Regierung eine derbe Abfuhr geholt. Nach mehreren Besuchen des Werks schrieb der Chef des US-amerikanischen Unternehmens Titan einen Brief an Industrieminister Arnaud Montebourg, der vor Kritik an Standort und Mitarbeitern nur so strotzt.
    "Die französischen Beschäftigten bekommen hohe Gehälter, aber sie arbeiten lediglich drei Stunden. Sie haben eine Stunde für ihre Pausen und das Mittagessen, unterhalten sich drei Stunden und arbeiten drei Stunden. Ich habe das den Gewerkschaftern ins Gesicht gesagt und sie haben mir geantwortet, das sei so in Frankreich", steht dort zu lesen.
    Weiter geht es mit fast schon beleidigenden Worten. "Denken Sie, wir sind so dumm?", fragt Titan-Chef Maurice M. Taylor in Bezug auf das Übernahmeangebot. "Sie können die sogenannten Arbeiter behalten." Titan werde den Standort Amiens-Nord nicht übernehmen. Taylor warnt gleichzeitig vor einem endgültigen Aus für die Reifenindustrie in Frankreich.
    Da die Regierung nichts dagegen unternehme, dass subventionierte Ware aus China auf den Markt komme, werde auch der französische Reifenhersteller Michelin in fünf Jahren nicht mehr in der Lage sein, in seinem Heimatland zu produzieren.
    Die Regierung will schriftlich antworten

    Die französische Regierung wollte den von der Wirtschaftszeitung "Les Echos" veröffentlichten Brief am Mittwoch zunächst nicht kommentieren. Montebourg kündigte jedoch eine schriftliche Antwort an Titan-Chef Taylor an.
    Ein Gewerkschaftsvertreter bezeichnete ihn als "absolute Beleidigung". Der US-Reifenhersteller Goodyear hatte Ende Januar die Schließung des Werks mit knapp 1200 Mitarbeitern angekündigt. Die Unternehmensführung macht die Gewerkschaften für das Scheitern von Sanierungsplänen verantwortlich.
    Der Ruf des Wirtschaftsstandorts Frankreich hat auch durch den Wahlsieg der Sozialisten vor knapp einem Jahr erheblich gelitten. Jüngst kündigte Präsident François Hollande zudem ein Gesetz an, das rentablen Unternehmen die Schließung von Standorten sowie Entlassungen erschweren soll.
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    dpa/pos


    http://www.welt.de/wirtschaft/articl...-Arbeiter.html
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #2

    AW: Südland fängt schon in Frankreich an

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Die französische Regierung wollte den von der Wirtschaftszeitung "Les Echos" veröffentlichten Brief am Mittwoch zunächst nicht kommentieren.
    ... Ein Gewerkschaftsvertreter bezeichnete ihn als "absolute Beleidigung".
    Ein Gewerkschaftsvertreter hat somit die Heavy Duty übernommen.

  3. #3
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    AW: Südland fängt schon in Frankreich an

    US-Reifenfabrikant nennt Frankreichs Regierung Extremisten


    Seit Tagen erregt sich Frankreich über US-Unternehmer Taylor. Der hatte sich über die französische Arbeitsmoral mokiert und heizt nun den Streit noch weiter an.

    Die Gewerkschaften protestierten, das US-Außenministerium schaltete sich ein – nun geht der Streit um die herablassenden Äußerungen von US-Firmenchef Maurice Taylor über die Franzosen in die nächste Runde.
    Nachdem Frankreichs Industrieminister Arnaud Montebourg die Äußerungen des Reifenfabrikanten als "extremistisch" bezeichnet hatte, keilte Taylor zurück. Mit scharfen Worten kritisierte er Regierung und Gewerkschaften. "Sie behaupten, ich sei ein Extremist", schrieb der Chef des Reifenherstellers Titan Taylor in dem Brief. "Der Extremist, Herr Minister, ist Ihre Regierung und das mangelnde Wissen, wie man ein Unternehmen aufbaut."
    Der Titan-Konzern hatte 2012 vorgeschlagen, mehr als 500 Angestellte des angeschlagenen Werks des US-Reifenherstellers Goodyear im nordfranzösischen Amiens zu übernehmen, doch das Projekt scheiterte. Auf den Versuch der Regierung in Paris, die Gespräche wieder in Gang zu bringen, reagierte Taylor mit einem ersten Brief, über den sich am Mittwoch viele Franzosen empörten. Taylor lässt sich darin über die "sogenannten Arbeiter" in dem Reifen-Werk aus, die höchstens "drei Stunden" am Tag arbeiten würden.
    Für sieben Stunden Bezahlung sechs Stunden arbeiten.
    Montebourg reagierte erbost mit einem Antwortbrief: Taylors Äußerungen seien "ebenso extremistisch wie beleidigend" und zeugten "von einer völligen Ignoranz unseres Landes".
    Taylor legte daraufhin nach, er selbst müsse "verrückt" gewesen sein, daran gedacht zu haben, "Millionen Dollar für den Kauf einer Reifenfabrik in Frankreich auszugeben und mit die höchsten Löhne in der Welt zu zahlen". Die französische Regierung lasse es zu, dass "die Spinner der kommunistischen Gewerkschaft" die bestbezahlten Jobs zerstörten.
    In erneut spöttischem Ton spricht er die einst geplante Übernahme von Goodyear-Mitarbeitern an: "Zu keinem Zeitpunkt hat Titan gefordert, die Löhne zu senken", schrieb er. "Wir haben nur gesagt: Wenn jemand für sieben Stunden Arbeit bezahlt werden will, dann muss er mindestens sechs Stunden arbeiten."
    US-Außenamt versucht zu schlichten
    Maurice Taylor findet aber auch gute Worte für Frankreich: Das Land habe "schöne Frauen und großartigen Wein". Er selbst sei zudem nach dem berühmten Franzosen Maurice Chevalier benannt. "Meine Großmutter nannte meinen Vater nach dem französischen Entertainer Maurice Chevalier." Als ältester Sohn habe er den Namen dann geerbt.
    In dem Streit hatte am Donnerstag sogar das US-Außenministerium versucht, weitere Eskalation zu verhindern. Frankreich sei "der älteste Verbündete" der USA, sagte eine Sprecherin. Viele erfolgreiche US-Unternehmen seien in Frankreich aktiv, viele erfolgreiche französische Unternehmen in den USA. Den heftigen Briefwechsel zwischen Taylor und Montebourg bezeichnete die Sprecherin als "private Angelegenheit".




    http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-0...nkreich-reifen

    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  4. #4
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    AW: Südland fängt schon in Frankreich an

    (...)Titan werde nicht in Frankreich investieren, sondern vielmehr ein Reifenwerk "in China oder Indien kaufen, einen Stundenlohn von unter einem Euro zahlen, und alle Reifen einschiffen, die Frankreich braucht", schreibt Taylor.
    http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-0...oral-usa-titan
    Angesichts dieser Ansage zog Titan - unabhängig von der Arbeitsmoral der Franzosen - nie ernsthaft in Erwägung, das Werk zu übernehmen. Ich hoffe, dass der Absatz von Titan-Reifen in Frankreich zurückgeht. Dazu müsste Monsieur Tout-le-monde allerdings einsehen, dass Qualität ihren Preis hat.

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