Eröffnung des Hauptstadtflughafens wieder geplatzt

**fari14** · Hits: 4013 | 07.01.2013, 12:34

Der Termin-Oktober 2013 ist auch nicht zu halten, wenn man bedenkt, das der erste Termin im Juni 2012 war, ist es schon mächtig blamabel für einige Verantwortlichen. Weitere Termine waren Herbst 2012, dann Frühjahr 2013 und eben Oktober 2013.Die Geldsumme, die zusätzlich gebraucht wird ist schon Wahnsinn. Es geht schon lange nicht mehr um Brandschutzanlagen,die nicht fertig oder nicht Korrekt installiert wurden. Jetzt kommen noch massive Baufehler dazu. Dieses ganze Desaster wird wohl einige Milliarden Euro zusätzlich in Anspruch nehmen.

Es ist eine Blamage wie aus dem Bilderbuch: Die schon mehrfach verschobene Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens ist auch für 2013 geplatzt. In Berlin sorgte die Nachricht noch am Sonntag für Fassungslosigkeit.
BerlinDie Eröffnung des neuen Berliner Flughafens muss nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung (Montag) erneut verschoben werden. Der geplante Termin 27. Oktober 2013 sei nicht zu halten, schrieb das Blatt unter Berufung auf interne Unterlagen. Von der Flughafengesellschaft gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Ein Sprecher wollte dazu am Sonntag keine Stellung nehmen. Die Berliner Tageszeitung „B.Z.“ berichtete indes, die neuerliche Terminabsage sei in Aufsichtsratskreisen bestätigt worden. Auch der Nachrichtenagentur dpa wurde der Bericht von zwei zuverlässige Quellen am Sonntagabend bestätigt.
Die Berliner Grünen werfen dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bereits "völliges Versagen" vor. Grünen-Fraktionschefin Ramona Pop kündigte in der Sendung "rbb aktuell" am Abend die Beantragung einer Sondersitzung des Abgeordnetenhauses für die neue Woche an, in der Wowereit die Wahrheit sagen müsse. Auch einen Misstrauensantrag gegen Wowereit, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesellschaft ist, wollen die Grünen stellen.
"Klaus Wowereit ist zu einer Belastung für unsere Stadt geworden", sagte Pop. Sie sei fassungslos, dass die neuerliche Verschiebung offenbar seit Mitte Dezember bekannt gewesen und Wowereit in den Weihnachtsurlaub gefahren sei, ohne zu informieren. Wenn das stimme, müsse das Konsequenzen haben.
Der Vorsitzende des BER-Untersuchungsausschusses, Delius, reagierte sauer auf die Meldung. "Dass wir aus der Boulevardpresse erfahren müssen, dass der Eröffnungstermin 2013 eventuell nicht zu halten sein wird, ist eine Frechheit", sagte Delius dem ZDF-Onlineportal heute.de. Alle hätten erwarten dürfen, darüber noch 2012 informiert zu werden. Dass eine Eröffnung des Berliner Flughafens 2013 unrealistisch sei, habe sich bereits seit Wochen abgezeichnet, sagte Delius. "Im Moment wird noch immer nicht mit 100 Prozent an der Baustelle gearbeitet."
„Bild.de“ zitierte am Sonntag aus einem Vermerk einer an dem Projekt beteiligten Baufirma. Danach habe die Flughafengesellschaft am 18. Dezember 2012 „die Gesellschafter und die anwesenden Firmenvertreter (...) über die Terminabsage“ informiert. Bei einer vertraulichen Besprechung im Besucherzentrum des künftigen Airports in Schönefeld an diesem Tag habe Technikchef Horst Amann eine Eröffnung 2013 ausgeschlossen. Hauptproblem sei, dass beim Brandschutz abweichend von der Baugenehmigung gebaut worden sei.

Hier der Bericht

**Bratak** · 07.01.2013, 14:03

So kommen Missverständnisse auf. Als der planende Ingenieur sagte das Ding kann man sich in den Arsch schieben und damit meinte, dass es eine Pleite ist, dachte Wowi es wäre etwas ganz tolles und hat sofort mit dem Bau begonnen.

**Seatrout** · 07.01.2013, 15:57

Pobereit weg, Abrissbirne her! Dann ist endlich Ruhe!

**Turmfalke** · 07.01.2013, 16:13

Warum steht in der Überschrift "Hauptstadtflughafen"? Weltstadtflughafen müßte es doch richtigerweise heißen?

**Realist59** · 07.01.2013, 17:33

Mal sehen, ob Wowereit das Desaster durchsteht oder ob er tatsächlich, wie zu lesen ist, zurücktreten wird. Wowereit stand lange auf der Sonnenseite der Berliner Politik, nutzte seine Chance und gewann mehrere Wahlen in Berlin auch dank einer am Boden liegenden CDU. An Wowi perlten alle unschönen Dinge ab. Er gab den Prince Charming, den Sonnenkönig so elegant und selbstbewusst, dass er damit lange Zeit seine Kritiker blendete. Das er kaum Erfolge erzielen konnte, wenig substanzielles geleistet hat, wurde gar nicht bewusst zur Kenntnis genommen. Er war immer ein Blender, der sich der linksorientierten Journalisten in der Stadt sicher sein konnte. Egal was passierte, Wowi lächelte sich aus allem heraus. Beim Flughafen aber schätzte er die Lage völlig falsch ein. Auch hier wollte er die Verantwortung an andere weitergeben aber das gelang ihm nicht ganz. Wer im Aufsichtsrat sitzt, hat eben Aufsicht wahrzunehmen. Wowereit ist inzwischen auf Normalmaß geschrumpft, nun sieht er so mickrig aus, wie er wirklich ist.

**Seatrout** · 07.01.2013, 17:55

Dann dürften seine Tage wohl gezählt sein. Bleibt zu hoffen, dass Berlin dann einen ordentlichen Bürgermeister bekommt, der die Zeichen der Zeit erkennt und nicht über "Berlin ist arm aber sexy" schwadroniert und "bunt statt braun" zu feiern weiß. Etwas mehr Weitsicht und Objektivität wäre angesichts total leerer Kassen sicherlich angebracht! Man kann und darf sich schliesslich nicht darauf ausruhen, Bundeshauptstadt zu sein. Ein wenig sollte man auch dafür tun!

**Realist59** · 07.01.2013, 18:00

Das Problem ist, dass die Personaldecke sehr kurz ist. Neben Wowereit sind nur austauschbare, farblose Figuren in der Berliner Politik zu finden. Im schlimmsten Fall könnte gar eine Dilek Kolat als Regierende Bürgermeisterin drohen

**Turmfalke** · 07.01.2013, 18:06

Zitat von Realist59

Mal sehen, ob Wowereit das Desaster durchsteht oder ob er tatsächlich, wie zu lesen ist, zurücktreten wird. Wowereit stand lange auf der Sonnenseite der Berliner Politik, nutzte seine Chance und gewann mehrere Wahlen in Berlin auch dank einer am Boden liegenden CDU. An Wowi perlten alle unschönen Dinge ab. Er gab den Prince Charming, den Sonnenkönig so elegant und selbstbewusst, dass er damit lange Zeit seine Kritiker blendete. Das er kaum Erfolge erzielen konnte, wenig substanzielles geleistet hat, wurde gar nicht bewusst zur Kenntnis genommen. Er war immer ein Blender, der sich der linksorientierten Journalisten in der Stadt sicher sein konnte. Egal was passierte, Wowi lächelte sich aus allem heraus. Beim Flughafen aber schätzte er die Lage völlig falsch ein. Auch hier wollte er die Verantwortung an andere weitergeben aber das gelang ihm nicht ganz. Wer im Aufsichtsrat sitzt, hat eben Aufsicht wahrzunehmen. Wowereit ist inzwischen auf Normalmaß geschrumpft, nun sieht er so mickrig aus, wie er wirklich ist.

Wowi hat das dünnste Brett genommen, das er finden konnte. Er tritt nun vom seinem Posten als Aufsichtsrat zurück und somit von seiner jetzigen und zukünftigen Verantwortung. Der Rest bleibt, nämlich er als Bürgermeister.

**Seatrout** · 07.01.2013, 18:14

Zitat von Turmfalke

Der Rest bleibt, nämlich er als Bürgermeister.

Der Druck wird größer werden. Auch Wulff musste irgendwann begreifen, dass er nicht mehr haltbar war. Notfalls kommt eine Plaudertasche wie Peter Hintze in einen Polittalk und erzählt ein bisschen was. Und dabei werden dann einige "Internas" ausgepackt, die angeblich jeder kennt, ausgenommen die Staatsanwaltschaft. Wie schnell es dann plötzlich gehen kann, haben wir vor knapp einem Jahr erleben dürfen. Da hilft dann auch kein Pattex mehr!