Pflegeteilzeit in 15 Stunden die Woche

**Turmfalke** · Hits: 2716 | 28.12.2012, 15:33

Wo es mit der Gleichzeitigkeit von Beruf und Familie nicht klappen will, dachte sich unsere Familienministerin, klappt es wenigstens mit Beruf und Pflege der Angehörigen. Immerhin müssen die ja nicht mehr zur Schule und seltenst aus dem Bett.

Also reichen auch 15 Stunden die Woche (Sterben bitte auch in dieser Zeit!):

Wie stellt man also den Antrag? So:

So läuft der Antrag:
• Beschäftigte können ihre Arbeitszeit über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren auf bis zu 15 Stunden pro Woche reduzieren können, wenn sie zu Hause einen Angehörigen pflegen.
• Dazu müssen sie zunächst mit ihrem Arbeitgeber sprechen und um sein Einverständnis bitten.
• Stimmt der Arbeitgeber zu, muss ein Antrag beim Familienbundesamt in Köln gestellt werden. Das kann sowohl durch den Arbeitgeber als auch durch den Arbeitnehmer erfolgen. Mehr Infos dazu gibt's auf den Internet-Seiten des Familienamts.
• Der Arbeitnehmer erhält für längstens 24 Monate eine Art Lohnvorschuss, der nach dem Ende der Pflegezeit ausgeglichen wird, indem zunächst weiterhin ein reduziertes Gehalt bei voller Arbeitszeit gezahlt wird.
Nachteil für den Arbeitnehmer: Er hat keinen Rechtsanspruch auf die Pflegezeit.

http://www.bild.de/politik/inland/pf...3462.bild.html

Und nun will es mit der Gleichzeitigkeit von Pflege und Beruf nicht klappen? Ja, so etwas! Wer hätte das gedacht!

**Realist59** · 29.12.2012, 11:45

Die berühmte Zwickmühle. Zum einen will der Staat mehr häusliche Pflege, da die Heime zu teuer sind und zum anderen sollen die Leute Vollzeit arbeiten, damit der Arbeitgeber nicht zusätzliches Personal einstellen muss.

**Turmfalke** · 29.12.2012, 13:57

Zitat von Realist59

Die berühmte Zwickmühle. Zum einen will der Staat mehr häusliche Pflege, da die Heime zu teuer sind und zum anderen sollen die Leute Vollzeit arbeiten, damit der Arbeitgeber nicht zusätzliches Personal einstellen muss.

Und die Kasse zahlt inkontinenten, bettlägerigen Pflegepersonen nur noch 1,3 Windeln am Tag (DAS MUSS STINKEN UND DER PO IST INNERHALB EINER WOCHE WUND UND NACH ZWEI WOCHEN IST DAS FLEISCH ROH!)

Jetzt habe ich erfahren, dass die Krankenkasse nur noch eine bestimmte Anzahl von Windeln bezahlt - bei uns sind das 40 Stck/Monat. Diese reichen natürlich nicht aus.

http://demenz.forumieren.de/t2411-we...e-bzgl-windeln

wo sie eigentlich fünf bis sechs bräuchten). Und das alles nur, damit die Personalkosten in Verwaltung und der Medizin in üblicher Weise entrichtet werden können und die Kassen ihren Verpflichtungen aus Staatsverträgen nachkommen können (die Angehörigen der Gastarbeiter und Asylbewerber bzw. Geduldeten aus der Türkei und nachziehend seit einigen Jahren aus dem Nahen Osten mit ärztlichen Leistungen in deren Heimatländern versorgen zu können. Zu der so versorgten Familie gehören neben etlichen Kindern und mehreren Ehefrauen auch die Großeltern und andere Verwandtschaftsteile, die zum Familienkern gerechnet werden).

Türkische Pflegebedürftige sind insofern nicht betroffen, als sie kultursensible Pflege in Anspruch nehmen, die es häuslich aber mittlerweile auch in Pflegeheimen gibt. Dort wird kulturspezifisch gepflegt samt täglicher Dusche und die Leistungen können bei der Krankenkasse vollständig abgerechnet werden.

**murktimon** · 29.12.2012, 18:33

Zitat von Turmfalke

... Immerhin müssen die ja nicht zur Schule und seltenst aus dem Bett.

Alles eine Frage der Erziehung.

Mußte man früher in der Grundschule auf der Kreidetafel 100 mal herunterkraxeln - ich popel nicht in der Nase,
so darf man jetzt oder später selbiges auf dem Table PC - ich piesel nicht ins Bett.

Nachtrag:

Die Rechtschreibüberprüfung bei gofeminin.de hat ergeben,pieseln schreibt man mit ie.

**Turmfalke** · 29.12.2012, 19:33

Zitat von murktimon

Alles eine Frage der Erziehung.

Mußte man früher in der Grundschule auf der Kreidetafel 100 mal herunterkraxeln - ich popel nicht in der Nase,
so darf man jetzt oder später selbiges auf dem Table PC - ich piesel nicht ins Bett.

Nachtrag:

Die Rechtschreibüberprüfung bei gofeminin.de hat ergeben,pieseln schreibt man mit ie.

Es kommt doch noch viel dicker. Im gleichen Forum las ich unter den Erfahrungsberichten folgendes - und es ist kaum zu glauben! Einfach mal zum Genießen::

Ulli52
Spezial-Helfer
Do 07 Jul 2011, 17:26

Hallo Bettina, mein Mann ist auch bei der IKK und bekommt 90 Pamper im Monat. Die IKK rechnet 2-3 Pampers pro Tag, also Durchfall ist nicht drin

, einmal ist es passiert das mein Mann alle auf gebraucht hat. Da hat das Sanitätshaus uns ein paar geschenkt, als Überbrückung. In diesem Fall ist es gut das mein Mann einen Blasenkatheter hat, sonst würden die Pampers selten reichen.

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Betty007
Gast Do 07 Jul 2011, 17:59

Ulli: Also 90 stck würden bei uns supergut reichen, da sie auch den Toilettenstuhl mind 2 x täglich bei der Pflege nutzt. Eigentlich reichen so 2 Stck am Tag - wenn alles normal verläuft.

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Betty007
Gast Mo 11 Jul 2011, 15:17

Hallo Euch allen!!

wollte Euch ein kurzes Update liefern:

Also, nach nochmaligem Telefonat mit der KK wurde mir erklärt, das es ab sofort nur noch Pauschalbeträge für die Windeln gibt - 35€/Monat.
Ich könnte die Windeln aber auch über die KK beziehen, dann wäre es günstiger, da die wohl Verträge mit best. Lieferanten abgeschlossen haben.

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Biggi
Moderator Mo 11 Jul 2011, 15:47

Liebe Bettina,
jetzt sind wir echt weit genug, wenn die Windeln tatsächlich sanktioniert werden...

Wie weit willst du mit 35,-- Euro p.M. kommen?? Ich glaub das nicht...Sorry, ich bin ein friedfertiger Mensch, aber das macht mich fuchsteufelswild...

Wahrscheinlich dürfen wir bald wieder selber Baumwolltücher auskochen....

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Betty007
Ist hier Zuhause Di 12 Jul 2011, 11:42

Liebe Biggi und all die anderen,

ja es ist ein Trauerspiel mit der KK. Wieviele Windeln ich nun letztendlich erhalte weiß ich nicht, der HA schreibt immer 100 Stck extra saugstark auf - zuletzt habe ich über die Apotheke nur noch 40 Stck bekommen! Ich hoffe, dass es jetzt wenigstens soviele sind, dass ich über den Monat komme.
Sonst muss ich mal wieder (trotzt Befreiung) was zuzahlen, langsam wird das auch echt happig. Muß schon das Mittel zum Andicken wg. der Schluckstörung kpl. selbst zahlen, dass macht trotz gutem Internetpreis immernoch mind 70 € pro Monat.Eine Sonde würden von der KK übernommen werden.
Was ich auch absolut nicht nachvollziehen kann, da mit dem Andickmittel problemlos getrunken wird. Auch große Schlücke sind gar kein Problem.

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Biggi
Moderator Di 12 Jul 2011, 12:12

Ja, man darf alles, nur nicht über unsere Gesundheitsreform nachdenken...

Ich hatte gestern ein Gespräch mit unserer Apothekerin, die uns mit allem was Mutter braucht versorgt. Sie hat es bestätigt, die IKK und die Knappschaft zahlen nur noch 45,-- p.M.!!! Die AOK hat "noch" keine Beschränkung. Bei der IKK und der Knappschaft darf auch die Apotheke nicht mehr ausliefern...

http://demenz.forumieren.de/t2411-we...e-bzgl-windeln

Was ich da lese, macht mich unendlich wütend! Ist die Versorgung der Alten daheim nicht wichtiger als irgendwelche Zähne für Anatolen in Anatolien?

Menschenwürde gilt wohl nicht für alle und schon gar nicht für den Rest des Lebens!

**malignus** · 29.12.2012, 20:28

ich denke, der Zug ist mittlerweile lange abgefahren. Als Migrant würden die Windeln wohl in der propagierten "kultursensiblen Pflege" mit enthalten sein. Jeder andere ist einen Dreck wert.

**Turmfalke** · 29.12.2012, 22:22

Zitat von malignus

ich denke, der Zug ist mittlerweile lange abgefahren. Als Migrant würden die Windeln wohl in der propagierten "kultursensiblen Pflege" mit enthalten sein. Jeder andere ist einen Dreck wert.

Die kultursensible Pflege kennt die Beschränkungen nicht, weder in den Mitteln, noch in den Pflegeleistungen, noch in der Zeit, die für die Pflegeleistungen aufgebracht wird.

Die kultursensible Pflege kann vollumfänglich mit den Kassen abgerechnet werden.

Übrigens - da viele (deutsche) Alte in den Heimen ja Hunger leiden - gibt es in der kultursensiblen Pflege die Kalorien-Erbsenzählerei nicht. Da kommt auf den Tisch, was im Heimatland mundet.

**Realist59** · 30.12.2012, 12:33

Die heute alten Deutschen, die das Land tatsächlich nach dem Krieg aufgebaut haben, die ein entbehrungsreiches Leben hatten und sich nichts leisten konnten, sind für den "Staat" nutzlos. Wenn ich dann sehe, wie zugewanderte Nassauer, die ihr Leben lang nichts geleistet haben, vom gleichen Staat rundum versorgt werden, dann bekomme ich einen sehr dicken Hals. Wenn man dann gleichzeitig bedenkt, dass es nicht mehr besser wird, sondern im Gegenteil stetig schlechter, dann kann einem sehr mulmig werden. Ich sehe es an meiner 80 jährigen Mutter, die extreme Probleme hat, ihre Medikamente verschrieben zu bekommen. Ständig wird versucht, ihr Generika anzudrehen, die aber nicht die gleiche Wirkung haben, wie die Original-Medikamente. Sicher ist die KK nicht erfreut, die Gelder für die Medizin auszugeben aber ausgleichend erfreut sich mein Vater bester Gesundheit. Sie sind heilfroh ihr Leben in den eigenen vier Wänden führen zu können. Die Angst vor einem Pflegeheim hält sie wohl zusätzlich aufrecht.

**Turmfalke** · 30.12.2012, 15:11

Zitat von Realist59

Ständig wird versucht, ihr Generika anzudrehen, die aber nicht die gleiche Wirkung haben, wie die Original-Medikamente.

Generika haben oft nicht die gleichen Wirkungen, da die Trägersubstanzen andere sind und auch die Zusammensetzung leicht variiert. Die Kassen berufen sich hierbei allerdings auf Studien, die belegen, daß Generika dieselbe Wirkung haben sollen. Ich sag mal freundlich im O-Ton: In Auftrag gegebene Studien.

Ich durfte auch schon Erfahrungen mit Generika machen, was mir eine zweite Runde Antibiotika bescherte, wo es eigentlich nur eine werden sollte.

Merke: Kassenpatienten sind dazu da, das System aufrecht zu erhalten, nicht dazu da, von ihm zu profitieren. Sonst wäre es schließlich auch kein System.