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  1. #1
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    Schurliwurlis Jahresrückblick

    Zwatausendzwöfe (2012) neigt sich dem Ende zu. Die Welt wird höchstwahrscheinlich nicht untergehen. Wobei so ein rescher Weltuntergang durchaus Unterhaltungswert in einer von tausenden Fernsehkanälen gelangweilten Gesellschaft hätte. Endlich einmal was los.

    Im Grunde ist ein Weltuntergang auch nicht notwendig, denn die Nachrichten betreff dieses an Wahn- und Irrsinn so reich gesegneten Erdteils sind ohnehin an Schaurigkeiten nicht zu überbieten. Daran hat man sich allerdings bereits dermaßen gewöhnt, daß die vom Völkerkerker verursachten Grauslichkeiten ohnehin bloß ein Achselzucken hervorrufen. Stumpf ist man geworden.

    Österreich war mit seinen Korruptionsskandalen beschäftigt, ein Europaabgeordneter aus unserem herrlichen Alpenland wird vermutlich vor Gericht stehen, Eurofighter, Insidergeschäfte, geheime, illegale Absprachen, wir haben den Überblick verloren und sind daran gewöhnt. Wuascht. Stronach hat endlich seine eigene Partei (was dem Regimefunk ORF gar nicht gefällt, na so was!) mit vom eigenen Geld aus anderen Parteien losgekauften Politikern. Vermutlich hat er Mehrwertsteuer für den Erwerb bezahlt. Ich würde mir auch gerne einen Politiker kaufen, ist allerdings bei meinem Budget nicht möglich. Zum Ausmalen und folgende Nacharbeiten bräucht ich den. „Schön gleichmäßig streichen, Spindelegger..."

    In Deutschland wurde eine Verfassungsklage gegen den ESM abgeschmettert, was vor Urteilsverkündung bereits feststand. Jegliche auch noch so zaghafte Hoffnung, daß möglicherweise aus unserem nördlichen Nachbarland Widerstand gegen den Raubzug des Völkerkerkers entstehen könnte war natürlich vergebens.

    Ansonsten waren es die üblichen Krisenmeldungen, die sich in öden Aneinanderreihungen dem überhaupt nicht mehr staunenden Publikum darboten.

    Der arabische Frühlung war der Rohrkrepierer des Jahres Zwatausendzwöfe. In allen Ländern, wo die Massenproteste die Regime hinwegfegten, wurden in einigermaßen freien Wahlen Islamisten an die Macht gehievt, die in Ägypten sogar mit dem glänzenden Gedanken spielen, die Pyramiden in die Luft zu sprengen. Vermutlich wird das Phänomen dann von den Journaillen dieses Erdteils im Neusprech den griffigen Namen "Blow ups" bekommen, die Menschheit wird zuschauen und sich daran gewöhnen. Schließlich kann man ja Photos von den Pyramiden im Guhgl suchen.

    Ghadaffi wurde von Rebellen voriges Jahr getötet, woraufhin die Meldungen der Schmieranz bezüglich Libyen jäh verstummten. Muh! Hättens wenigsten klecksen können, na ja, wuascht. Was war heuer mit Libyen? Nix? Dafür hat die Schmieranz zu Anfang versucht, zwischen gemäßigten und nicht gemäßigten Islamisten zu unterscheiden, wenn da nicht diese glühende Sehnsucht nach dem Sprengen der Pyramiden aus den zarten Goscherln der Muslimbrüder im Ägypterland strömte. Mäh! Wäre vielleicht angebracht gewesen, aber Journaille regt sich stattdessen hyperventilierend über cisatlantisches „Rechts" auf, denn ganz böse ist, was nicht in Schmieranzens Weltbild paßt. Dieses beinhaltet aber „gemäßigte Islamisten". Prost!

    Syrien zerfleischt sich selbst in einem unsinnigen Bürgerkrieg, aber offenbar hat der Orient Freude an solchen Sportarten. Huch, Syrien! Was soll man denn da machen, jetzt, da Raketen in die Türkei rüberzischen, absichtlich oder unabsichtlich, ach wer weiß das schon. Schmieranz ist ratlos, wie der gesamte Westen.

    Selbst das Paradies der selbsternannten Guten und Gerechten dieses Erdteils, das wunderbar exotische Mali, versinkt in einem Bürgerkrieg. In Timbuktu wurden von Islamisten (welch eine Überraschung) große Teile des Weltkulturerbes zerstört. Die Welt war kurz entsetzt und widmete sich ein paar Tage später anderem zu.

    Wie jedes Jahr wurde auch ein Friedensnobelpreis verliehen, welch eine Freude! Diesmal ging das Preiserl an den cisatlantischen Völkerkerker, was beim Schreiber dieser Zeilen einen unglaublichen Lachkrampf hervorrief, der dermaßen lange anhielt, daß der Bauch schmerzte. Mit dieser Entscheidung hat man endgültig einen billigen Plastikschmuck aus dem Kaugummiautomaten daraus gemacht, denn die Lachnummer zieht nur einmal. Jeder Witz wird billig mit der Zeit.

    Vieles von dem, was uns die Nomenklaturen täglich an Schaden zufügten, haben wir bereits vergessen, der reine Selbsterhaltungstrieb, um nicht krank oder vollends verrückt zu werden in diesem an Wahn- und Irrsinn so reich gesegneten Erdteil. „Frohes Neues Jahr" ist in Zeiten wie diesen ohnehin eine sarkastische Gemeinheit und kein Wunsch, denn eines ist sicher: Die Dämonen von Nomenklaturen in den einzelnen Nationen und an den Schalthebeln des würgenden Völkerkerkers werden mit Sicherheit dafür sorgen, daß das nächste Jahr alles mögliche wird nur nicht fröhlich! In diesem Sinne...
    Geändert von Schurliwurli (07.12.2012 um 16:47 Uhr)

  2. #2
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    AW: Schurliwurlis Jahresrückblick

    Zitat Zitat von Schurliwurli Beitrag anzeigen
    Zwatausendzwöfe (2012) neigt sich dem Ende zu. Die Welt wird höchstwahrscheinlich nicht untergehen. Wobei so ein rescher Weltuntergang durchaus Unterhaltungswert in einer von tausenden Fernsehkanälen gelangweilten Gesellschaft hätte. Endlich einmal was los. ..
    oder schon vorher ordentlich was los:

    Der Maya-Kalender endet, viele Russen erwarten deswegen auch gleich das Ende der Welt. Geschäfte sind leer gekauft, besonders beliebt sind Notfall-Ausrüstungen mit Wodka, Instant-Nudeln und Kondomen. Der Katastrophenschutzminister sucht das Volk zu entspannen.

    Vergangene Woche hat der russische Katastrophenschutzminister zu seinen Bürgern gesprochen. Er wisse, was auf der Erde passiere, sagte er. Er habe Zugang zu Methoden, die das überwachen. Deswegen könne er mit Zuversicht sagen: Die Welt wird im Dezember nicht untergehen.
    http://www.spiegel.de/panorama/gesel...-a-870496.html

  3. #3
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    AW: Schurliwurlis Jahresrückblick

    Irgenwie paradox. Wenn die Welt untergeht, braucht man doch ohnehin nichts mehr also warum kaufen die Russen die Geschäfte leer?
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  4. #4
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    AW: Schurliwurlis Jahresrückblick

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Irgenwie paradox. Wenn die Welt untergeht, braucht man doch ohnehin nichts mehr also warum kaufen die Russen die Geschäfte leer?
    Vielleicht denken die wie die Österreicher "bei uns passiert des eh net...". Es gibt ja auch den Spruch "Was würden Sie tun, wenn Sie wüßten, daß die Welt untergeht?" "Nach Österreich auswandern, weil dort passiert alles Jahrzehnte später...."

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