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  1. #121
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    GO WOKE GET BROKE

    FAZ, Welt und Bild verlieren massiv an Auflage
    Die überregionalen Tageszeitungen verlieren fast durch die Bank dramatisch an Auflage. Vor allem die konservativen Blätter erhalten eine Lektion: Es lohnt sich nicht, dem grün-woken Publikum hinterher zu rennen.
    Es gibt manch profitable Lokalzeitung mit einer solchen Auflage: 12.192 Exemplare. So viel an Auflage aber hat allein die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom ersten Quartal 2022 zum ersten Quartal 2023 verloren. Die FAZ rutscht damit auf unter 160.000 Exemplare, die verkauft oder im Abonnement verteilt werden. Bundesweit. Die Stuttgarter Zeitung vertreibt doppelt so viele Exemplare. Lokal.

    Erhoben werden die Zahlen von der IVW für die Werbewirtschaft. Aus diesem Rohmaterial lässt sich manches ablesen. Auch die Panik der Branche, die mittlerweile sogar um Staatshilfen bettelt, weil sie sonst nach eigenen Angaben die Zustellung nicht mehr garantieren könne. Indem sie Gratis-Exemplare einrechnen, auch bei digitalen Angeboten, oder indem sie verschiedene Ausgaben miteinander mixen, verhelfen sich Verlage zu einer Scheingröße oder machen es den Nutzern zumindest schwer, die Zahlen zu interpretieren.
    Das Fachportal Meedia.de hat die jüngsten Auflagenzahlen der überregionalen Zeitungen ausgewertet. Die Fachjournalisten haben sich dabei auf die harte Auflage konzentriert – also auf die Zahl, wie viele Exemplare Zeitungen tatsächlich verkaufen oder im Abonnement bereitstellen. Und selbst für die Experten sind die Zahlen letztlich nur bedingt vergleichbar. So war nach Meedia-Rechnung das Handelsblatt die einzige überregionale Tageszeitung, die von Anfang 2022 zu Anfang 2023 an Auflage zugelegt hat. Aber nur, weil Digital-Kunden das E-Paper nutzen können und somit als Abonnenten mitgezählt werden.
    Alle anderen überregionalen Tageszeitungen verlieren an Auflage. Jahrelang kannte die Branche einen Auflagenverlust von zwei Prozent pro Jahr. Mittlerweile verlieren alle Überregionalen deutlich über fünf Prozent im Jahr. Da im Prinzip alle von diesen Verlusten betroffen sind, ließe sich die Theorie ableiten, dass Qualität keine Rolle spielt – sondern schlicht die ganze Branche am Sterben ist. Das stimmt allerdings nur bedingt, wie ein näherer Blick zeigt.

    Die traditionell linken Zeitungen verlieren auch. Die TAZ hat nur noch eine Auflage von 36.000 Exemplaren. Doch das Blatt war außer für Talkshow schon immer unbedeutend. Die Süddeutsche Zeitung hat satte 20.000 Exemplare an Auflage verloren und kommt jetzt in der Meedia-Auswertung nur noch auf 245.000 Exemplare. Doch das Image der Qualitätszeitung verdanken die Münchener vergangenen Tagen. Heute quält das Blatt seine Leser mit ewig langen szenischen Einstiegen, die ins Nichts führen, bietet sehr viel Haltung und reichlich wenig Inhalt. Woke mögen das vielleicht – aber Geld dafür zahlen wollen halt auch immer weniger.
    Die FAZ hat gleich zwei Verkaufsargumente verloren: Frühere Manager-Generationen meinten, Krawatte, gehetzter Gesichtsausdruck und die FAZ auf dem Schreibtisch gehörten zu dem Habitus, den sich eine Führungskraft aneignen müsse. Das ist vorbei. Früher galt die FAZ – zurecht – als das Flagschiff konservativen Journalismus. Heute ist sie ein weiteres von diesen Blättern, in denen sich die Journalisten-Generation breitmacht, die missionieren statt informieren will. Mit jedem Manager, der seinen Schreibtisch gegen die Rente eintauscht, geht die Verzwergung der FAZ daher weiter.
    Der Springer-Verlag belegt, dass Qualität eben doch eine Rolle beim Zeitungssterben spielt. Da ist zum einen die Welt. Sie hat 5.800 Exemplare an Auflage verloren und rutscht damit knapp hinter die TAZ. Die Welt am Sonntag vertreibt sogar 39.000 Exemplare weniger, was zu einer Restauflage von 189.000 Exemplaren führt. Im vergangenen Jahr war die Welt am Sonntag noch der große Gewinner. Wie lässt sich nun der Abstieg erklären?

    In der Pandemie nahmen Welt und Welt am Sonntag ihre Rolle als journalistische Instanz ernst. Mit solide recherchierten und pointiert formulierten Beiträgen deckte die Welt manchen Irrsinn der Corona-Politik exklusiv auf. Die Leser honorierten das offensichtlich. Nun der Absturz. Der dürfte in engem Zusammenhang mit der Döpfner-Wende stehen. Die Welt hatte kritisch über „Trans-Aktivisten“ berichtet, darauf hatte sich Springer-Chef Mathias Döpfner eingemischt und verkündet: Die Springer-Blätter würden künftig an der Seite der Trans-Gemeinde stehen. Das mag die Leser von Szenen-Blättern vielleicht gefreut, aber nicht ermutigt haben, ein weiteres Szene-Blatt zu kaufen.
    Auch und gerade die Bild stürzte ab. 119.000 Exemplare hat Deutschlands größte Zeitung verloren und kommt somit gerade noch auf 823.000 Exemplare. Dafür lassen sich zwei Gründe finden: Zum einen kann das Blatt Boulevard nicht mehr gut und beglückt seine Leser mit den immer gleichen Gesichtern, die außerhalb des Bild-Kosmoses aber niemand kennt. Zum anderen verwässert das Blatt politisch, seit es sich von seinem Chefredakteur Julian Reichelt getrennt hat. Dass Döpfner Marion Horn als Chefredakteurin zurückgeholt hat, dürfte diese Tendenz kaum umkehren – eher im Gegenteil.
    Bliebe noch die Zeit. Die hat sich mit einem Auflagenverlust von nur 1,5 Prozent vergleichsweise stabil gehalten. Die Wochenzeitung liefert schon seit Jahr und Tag für Menschen, die sich um philologisches Wissen bemühen – und um volkswirtschaftliches Nicht-Wissen. Muss man nicht mögen, bedient aber zuverlässig und gut den Leserkreis, der genau das von der Zeit erwartet. Damit ist die Wochenzeitung in der Medienlandschaft das, was die Grünen in der Politik sind: Alle eifern ihr nach, doch mit einem Vertreter wäre der Markt eigentlich schon mehr als ausreichend gedeckt.

    https://www.tichyseinblick.de/feuill...iv-an-auflage/
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  2. #122
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    HAUPTSACHE, "HALTUNG"

    Bei Spiegel, Welt, Stern und FAZ bringen die Zahlen die Haltung ins Wackeln
    Ein neuer Chefredakteur beim Spiegel, eine abgesetzte Imagekampagne bei der FAZ, bei der WELT soll Werbung nicht wirken und beim Stern gibt es Ärger mit der Rückkehr aus der Babypause - wenn Zahlen nicht stimmen, rollen Köpfe. Hauptsache, die "Haltung" bleibt.
    Journalisten reden gern darüber, welche „Geschichten“ sie schreiben, recherchieren, dem Publikum präsentieren. Das führt bei den Lesern häufig zu Irritationen: „Geschichten“, das klingt nach „erfunden“, nicht so ganz der Realität entsprechend, geschönt, zurechtgebogen, auf der schmalen Grenze zum Märchen wandelnd: ist Baron von Münchhausen wirklich auf einer Kanonenkugel durch die Lüfte geritten?
    Der klassische Journalismus wollte sich davon immer entschieden abgrenzen. Die Amerikaner erfanden den Begriff der „News-Story“, also die auf Fakten beruhende Reportage, die trotzdem appetitlich für den Lesegenuss aufbereitet daher kommt. Aber da lauert schon die Verführung: Die News-Story wird gebürstet wie ein Anzug, auf dass unpassende Flecken sich entfernen mögen. Ein paar farbige Begriffe helfen, aus dem Vortrag wird „Gebrüll“, der Lesbarkeit wegen wird ein irritierendes Detail weggelassen und ein unwichtiges tritt an seine Stelle. Ein sehr, sehr alter Journalisten-Witz zeigt, wie Grundhaltungen Medien prägen: „Bei der Süddeutschen klingelt in den Geschichten das Telefon, bei der Abendzeitung schrillt es, beim Münchner Merkur gilt das Telefon als noch nicht erfunden.“ Beim Ausmalen der Wirklichkeit strauchelt der Reporter und wird zum Gossen-Literaten schlecht erfundener Wirklichkeit.
    Journalismus als Teil der Unterhaltungsindustrie
    So funktioniert das Gewerbe. Puristen verstehen sich als seriöse Welterklärer: WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn hat die Rundfunkgebühr zur „Demokratieabgabe“ hochgejubelt. Aber seine Stellenbeschreibung offenbart, wie rutschig der Boden ist: Als „Programmdirektor Information, Fiktion und Unterhaltung“ wird er beim WDR geführt; ein echter Tausendsassa, der sich auf der Liane vom Baum der faktischen Erkenntnis hinüberschwingt ins Genre der Unterhaltungs-Klamotte – und wieder zurück. Beim WDR, und nicht nur da, verschwimmt alles zur Unterhaltungsindustrie und ja: wollen nicht auch die Nachrichten unterhalten? Wen interessiert schon, dass der Gardasee ein gut gefüllter See ist und keine Trockenwüste, wenn man letzteres erfinden kann?

    Der Spiegel wollte es immer schaffen, diese Kombination aus härtestem Journalismus und Lesegenuss. Rudolf Augstein hat die Kunst der News-Magazine aus den USA ins damals amerikanisch besetzte Deutschland gebracht; die Unterhaltung mit Mitteln des Journalismus. Es war eine Erfolgs-Mischung – Mission und Information; wobei die Information gerne der Mission untergeordnet wurde. Inszeniert wurde DER SPIEGEL als „Sturmgeschütz der Demokratie“, das die angeblich so demokratiefeindliche Adenauerzeit sturmreif für Willy Brandt schießen sollte; der Weltkriegsleutnant Augstein hatte noch einen Sprachgebrauch, der von seinen weichgespülten Nachfolgern bald auf die Verbotsliste kam. „Schreiben, was ist“, wurde zum Leitmotiv; auch wenn viele heiße News im Kalten Krieg Werk von geheimdienstlichen Bemühungen waren oder kunstfertig so zurecht frisiert wurden, damit Helmut Kohl wirklich nie, aber auch wirklich NIE! Recht bekommen konnte. Da würde der frühere Bundespräsident Heinrich Lübke zu Unrecht als KZ-Baumeister diffamiert und lächerlich gemacht; „Liebe Bürger von Okasa“ (damals ein verbreitetes Stärkungsmittel für Männlichkeit), so soll er die Bürger von Osaka begrüßt haben und mit „Liebe Neger“ Gastgeber in Afrika, das damals noch „Schwarzafrika“ hieß. Alles erfunden. Und damit sind wir in der Gegenwart. Die Versprecher von Annalena Baerbock, ihre Kobolde in Batterien, der gespeicherte Strom in den Hochspannungsleitungen, die Wende um 360 Grad und so nebenbei eine Kriegserklärung an Russland: Was tun die fröhlichen Spötter vom Spiegel, wenn die Wirklichkeit sie nicht nur einholt, sondern überholt? Wenn der von ihnen erfundene Heinrich Lübke sich in Person von Annalena Baerbock manifestiert?
    Jetzt, wo er das Sturmgeschütz aus dem Museum holen müsste, um die Demokratie vor der Zerstörung durch infantile Moralisten und grüne Lobbyisten zu verteidigen – jetzt hört man nur ein feuchtes pfffffft, ein fauliges Tönchen statt einem ordentlichen Donnerschlag. Es geht nicht mehr um einen CDU-Präsidenten, sondern um eine grüne Lichtgestalt. Die grüne Mission hat endgültig die News degradiert, zum störenden Beiwerk reduziert. Es geht nur doch darum, dem Wahren, Schönen und Grünen endlich zum passenden Klima zu verhelfen. Dumm nur, wenn die Haltung sich nicht mehr auszahlt. Bei der Spiegel-Gruppe brach 2022 der Umsatz in der Print- und Digitalvermarktung prozentual zweistellig ein. Auch die Fernsehproduktion musste kräftig Federn lassen.

    Andere Zahlen durch andere Köpfe
    Wenn die Zahlen nicht stimmen, rollen die Köpfe, in diesem Fall der von Steffen Klusmann (57). Er war seit Januar 2019 Chefredakteur des Spiegel, jetzt wird er durch den Leiter des Berliner Büros Dirk Kurbjuweit ersetzt. Klusmann hat eine glänzende journalistische Karriere hinter sich, nachdem er zuvor dieselbe Position bei dem zur Spiegel-Gruppe gehörenden Manager Magazin hatte. Davor war er unter anderem Chefredakteur der Financial Times Deutschland, der Gruner+Jahr-Wirtschaftsmedien und stellvertretender Chefredakteur des „Stern“. Nach außen trat Klusmann kaum auf; er wirkte in der Redaktion moderierend. Damit überstand er die Relotius-Krise – der gleichnamige Reporter Claas Relotius hatte wunderbar zu lesende Geschichten geliefert, die mit Reporter-Preisen überhäuft wurden – und von der ersten bis zur letzten Zeile erfunden waren. Wie auch zahlreiche weitere „Geschichten“ anderer Autoren.
    Es waren eben „Geschichten“, und bei Geschichten liegt die Wahrheit im Auge des Betrachters. Sie lesen sich umso besser, je weniger sie durch die schnöde Wirklichkeit relativiert werden. Der Spiegel war aber nicht Opfer, als das er sich gerne darstellt – die Täuschungen von Claas Relotius sind keine Einzelfall, nur in ihrer Ausführung schlechthin genial: Denn kaum jemand sonst wie Relotius erahnt und erspürt so perfekt, wie so ein Chefredakteur fühlt und die Welt sehen will. Relotius-Geschichten zaubern die Weltvorstellung der Chefredakteure aufs Papier, er war eine Art Spiegel der inneren Phantasien und Wünsche. Er hat die Grenze zwischen Story und Geschichte am entschlossensten übertreten und sich ins Reich der Phantasie begeben, wo er die wunderlichen Weltbilder der Journalismus-Elite wuchern lässt in den schillerndsten Farben. Das macht ihn so erfolgreich – das Umstülpen der Phantasien seiner Vorgesetzten in vermeintlich journalistische Produkte. Umso leichter möglich wurde das für ihn, seit „Haltung“ jene journalistische Tugend verdrängt, die Helmut Markwort für den Focus auf die Formel brachte „Fakten, Fakten, Fakten und immer an die Leser denken“. Relotius denkt nur an die Chefredakteure.
    Klusman war einer der Vorreiter dieses Haltungs-Journalismus. Sein größter Verdienst ist, dass er dies in die Welt des vermeintlich drögen und bis dato faktenorientierten Wirtschaftsjournalismus einbrachte. Die Financial Times beglückte Deutschland mit einem Wirtschaftsjournalismus, der endlich auf nüchterne Zahlen verzichtete zugunsten wirkungsreicher Könnte-so-sein-Storys. Die FTD wurde schnell beliebt, das langweilige Handelsblatt gab flugs seinen Slogan „Substanz entscheidet“ auf und begab sich erfolgreich auf die Überholspur ins Reich des fiktionalen Journalismus. Die FTD setzte sich nicht durch, aber Klusmans farbiger Journalismus verdrängte Kopf für Kopf die Betonschädel der Faktenjäger und Faktenchecker, die den Spiegel tatsächlich zu einer Institution des faktenorientierten Journalismus gemacht hatten.
    Die neue Spiegel-Masche wirkt über das Hamburger Blatt hinaus – Erfolg ist das Vorbild. Wollten lange alle so investigativ recherchieren wie der Spiegel, so wollen sie heute so erfinderisch sein in der Gestaltung der geschriebenen Wirklichkeit wie das große Vorbild aus Hamburg. Die Verschiebung der News-Story hin zur Geschichte wiederholt sich in fast jeder Redaktion. Er verändert sogar die Politik. Anders ist Deutschlands Abschied aus der Wirklichkeit nicht zu erklären – seine wahnwitzige Energiepolitik ebenso wenig wie die Öffnung zur Massenmigration und die klimatisch völlig ergebnisfreie Wärmepumpe: Produkte einer Phantasie, die das Gute will und das Schlechte nicht wahrnimmt und daraus eine fiktionale Öffentlichkeit schafft. In der bewegen sich Entscheider zwischen den Schatten, die die letzte verbliebene Wirklichkeit noch wirft – der Erkenntniswert für die Politik ist so begrenzt, wie die Beobachter in Platons Höhlengleichnis beschränkt sind, die nur die Schatten sehen, aber nicht an eine bessere Sicht auf die Wirklichkeit gelangen können. Und Relotius ist kein Einzelfall. Auf die schwerblütige Aufarbeitung beim Spiegel folgte das Flüchtlingsmädchen Maria. Maria ist umgekommen, Folge einer Zurückweisung an der griechischen Seegrenze, die martialisch „Push Back“ geframed wird. Grenzen öffnen, bedingungslos, so lautet die ungeschriebene Botschaft der erfundenen Story.
    Kein kluger Kopf mehr bei der FAZ
    Es ist kein Spiegel-Phänomen. Auch die FAZ hat den Haltungsjournalismus als neues Leitbild übernommen. Früher steckte hinter der Zeitung „ein kluger Kopf“. Auch die FAZ bemüht diesen Slogan nur noch eher müde, dann und wann. In einer schön anzusehenden Kampagne aus 2021 erklärte ein junges Model warum die FAZ ihr Blatt sei: „Weil ich eine Haltung zu Themen haben will und nicht bloß einen Wissensstand“. Wissen, also Fakten, sind nur noch das Beiwerk; denn „Freiheit beginnt im Kopf“, so die Reklame. Die neue Freiheit der FAZ bedeutet, die Wirklichkeit der Haltung unterzuordnen. Mittlerweile hat die FAZ diese Kampagne nach Protesten der noch verbliebenen Leserschaft eingestellt. Ihre Auflage ist auf rund 155.000 Exemplare geschrumpft; das eigene Druckhaus wird aufgegeben und das früher führende Blatt kann so nebenbei bei der Offenbach Post mitlaufen: Für das frühere Weltblatt reicht es als Beiprodukt einer kleinen Lokalzeitung.
    Ist es nur das Internet, dass die Relotius-Auflagen reduziert? Vielleicht. Sicherlich zum Teil. Jedenfalls greift die geistige Grundhaltung der Belehrung und der Besserwisserei auf immer neue Bereiche aus. Budweiser erlebte einen nie dagewesenen Einbruch seines Aktienkurses, weil eine Transperson als Role-Model für die Werbung eingesetzt wurde: Konsumenten der Marke Bud Light beiderlei Geschlechts wollen offensichtlich ihre sexuelle Identität beibehalten.
    Die Welt meldet eine ähnliche Entwicklung für Adidas: „Erstmals haben Regenbogen-Werbekampagnen messbare wirtschaftliche Nachteile für die Firmen. So sank der Aktienkurs von Adidas, nachdem der Sportkonzern einen neuen Badeanzug mit männlichem Model beworben hat,“ soweit die schlichte wie richtige Analyse. „Adidas hat seine diesjährige Pride-Kollektion von dem südafrikanischen Designer Rich Mnisi gestalten lassen. Umstritten ist ein Badeanzug: eher biederer Schnitt, nichtssagendes Muster. Allerdings, und das ist der Aufreger, zeigt die Website auch ein männliches Model in der femininen Schwimmkleidung.“ Dagegen richtet sich der Protest von Frauen, die sich von Adidas herabgesetzt fühlen. Schlichte Gemüter könnten meinen, Badeanzüge müssten den Käuferinnen gefallen, sie zum Kauf animieren. Weit gefehlt. Die Konsequenz, so weit sie die Welt einfordert: „Jetzt, unter Druck, müssen die Unternehmen Prinzipientreue zeigen.“ Soll also Adidas Werbung, die verärgert, so lange konsequent beibehalten, bis sie den weiblichen Kunden irgendwann gefällt? Das ist neu.

    Werbung erzählt Geschichten, macht Aschenputtel zur Prinzessin ganz ohne Kuss, allein durch den Kauf eines Kleidungsstücks, weswegen Claas Relotius neuerdings auch bei einer Werbeagentur angeheuert hat – da gehört er hin. Tragisch nur, dass er auch dort nicht mehr erfinden soll. Verkauft wurde in der Werbung bislang eine Welt der Träume; Eskapismus, und immer ist der Kaufentscheid die Lösung des empfundenen Mangels: Beleibte werden dünn, Unansehnliche attraktiv, das Haar füllig, der Traum Wirklichkeit. Aber neuerdings, keinesfalls nur bei Adidas, soll auch die Traumwelt zerstört werden, wird Übergewicht erstrebenswert, Vertreter von Minoritäten zur neuen Norm, Diversität bei der Wahl des Geschlechtspartners Pflicht, die Not der Transsexualität erstrebenswert. Armer Relotius! Welche Geschichten kann er noch erfinden?

    Was tun mit der lästigen Wirklichkeit?
    Und wenn die Wirklichkeit nicht so will, die Zuschauer erkennen, dass bei ARD und ZDF schon der Wetterbericht Manipulation ist, hinter der FAZ Haltung Wissen ersetzt, Relotius die besten Spiegel-Geschichten schreibt und Werbung abstoßend statt einladend wirkt?
    Wie dumm das laufen kann, erlebt der Stern. Chefredakteurin Anna-Beeke Gretemeier wollte aus der Elternzeit in den Job zurück – doch mittlerweile gibt es eine komplett neue Führung unter Alleinchefredakteur Gregor Peter Schmitz. Der will angeblich noch dazu den aktivistischen Haltungs-Journalismus zurückdrängen, für den Gretemeier steht. Und nun, wohin mit der Dame?
    „Eine junge Mutter in Elternzeit aus dem Job zu drängen, würde so gar nicht in das Selbstbild des Gütersloher Medienriesen passen, der sich nach außen stets für Diversität und einen höheren Frauenanteil in Top- und Führungspositionen einsetzt,“ kommentiert der Mediendienst Meedia. So ist das eben, wenn Diversität auf Kompetenz, Arbeitsrecht auf Managementnotwendigkeit trifft. Das wird teuer. In diesem Fall nur für die Konzernmutter Bertelsmann, der RTL gehört. und die Traummaschine RTL ist die neue Mutter vom Stern. Es wächst zusammen, was zusammen gehört.

    https://www.tichyseinblick.de/tichys...ahlen-haltung/
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  3. #123
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Wie man selbst ein Bollwerk wie die Bild-Zeitung von innen heraus zerstören kann, zeigen die bemerkenswerten Pläne des Springer-Verlags. Lange Jahre hatte die Bild mehr Leser als die gesamte türkische Presse Käufer. Bild war eine Macht, die selbst Bundespräsidenten zerstören konnte, wie man an Christian Wulf sehen kann. Doch davon ist nicht mehr viel übrig. Da Friede Springer eine sehr gute Freundin von Angela Merkel ist, musste die Bild extrem Merkelfreundlich schreiben. Das gipfelte dann 2015 darin, dass auch die Bild jubelnd die Refugees willkommen hieß. Die Bild mutierte zu einer Art "taz". Das hatte Folgen. Die Auflage ging signifikant zurück, der Springer-Konzern musste umgruppieren, machte mit Julian Reichelt einen Journalisten zum Bild-Chef, der einen anti-Merkel-Kurs fuhr und die Bild wieder zum ernstzunehmenden Blatt machte. Der Niedergang konnte zumindest gestoppt werden. Doch Reichelt hatte zu viele Feinde und wurde durch Sexismusvorwürfe zu Fall gebracht. Der Versuch die Bild zurück in die Erfolgsspur zu bringen, scheiterte damit. Nun gab der Springerkonzern weitreichende Umstrukturierungspläne bekannt. Gelernt hat man nichts...


    Die Bild-Zeitung baut etwa 200 Stellen ab und schließt ein Drittel ihrer Lokalausgaben. Der Springer-Verlag zieht das Kapital aus seinem Flaggschiff und investiert es in den USA. Die Resttruppe um Marion Horn geht derweil auf Linkskurs.
    Das hat nicht lange gedauert. Noch im Frühjahr kündigte Springer-Chef Mathias Döpfner an, das Ergebnis von Bild und Welt solle um 100 Millionen Euro besser werden. Das müsse nicht durch Entlassungen erwirtschaftet werden – das könne auch durch Wachstum erreicht werden. Doch das Wachstum auf dem deutschen Markt haben Döpfner und Springer offensichtlich bereits wieder aufgegeben. Stattdessen will der Verlag noch dieses Jahr Geld aus seinem Flaggschiff ziehen, um es in den USA investieren zu können.
    Der Bild verpasst Springer einen Kurs, der an die journalistische Substanz gehen dürfte: Verkündet hat das Döpfner auf einem „globalen Town Hall Meeting“. Was das ist? Eine Betriebsversammlung. Es soll nur hipper klingen. Nach amerikanischem Markt, auf dem Döpfner so gerne ein Big Player wäre. Gute News gab es folglich auf dem Betriebsversammlungs-Meeting nicht – zumindest nicht für die Mitarbeiter.

    Wie die Nachrichtenagentur DPA berichtete, kündigte Döpfner den Abbau von etwa 200 Stellen ab. „Wir trennen uns von Produkten, Projekten und Prozessen, die wirtschaftlich nie wieder erfolgreich sein können“, heißt es demnach in einer Mail an die Belegschaft. Ersetzt werden sollen die Mitarbeiter durch Künstliche Intelligenz. Also zum Beispiel durch die Automatisierung des Layouts. Statt bisher 18 soll es künftig nur noch zwölf Lokalausgaben geben. Manche Ausgaben werden zusammengelegt, andere Standorte komplett geschlossen. Der Prozess beginnt schon nächsten Monat und soll bis Silvester abgeschlossen sein.

    Döpfner und die Chefredaktion sprechen von „enormen Chancen für die Bild“. Doch damit dürfte eher die Chance im Chinesischen gemeint sein, wo das Wort auch für Krise steht. Das Blatt hat seine einstige Bedeutung längst verloren. Zu besten Zeiten betrug die Auflage deutlich über 5 Millionen Exemplare. Mittlerweile ist sie unter eine Million Exemplare gerutscht. Als die Schallmauer nach unten näherkam, fing Springer an, die Auflage von Bild und der Berliner B.Z. zusammenzuzählen. Ein Rosstäuscher-Trick, um alte Größe vorzuspiegeln. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich die Auflage aber mehr als halbiert. Der Trend zeigt weiter in die Richtung: Jedes Jahr sind noch mal zehn Prozent weg.

    Springer selbst steht blendend da. Kein anderer Verlag hat die Umwandlung vom Print- ins Digital-Geschäft so klug gemanagt wie Springer. Nun zieht sich der Verlag aus dem Deutschland-Geschäft zurück und investiert in den USA, wo ihnen schon die Plattformen Politico und Insider gehören. Angesichts der Weitsicht, die das Haus in Sachen Digitalisierung bewiesen hat, sollte das für die Branche ein Warnsignal sein: Der ökonomisch klügste Verlag beginnt den deutschen Markt zu räumen, weil der nicht mehr als zukunftsträchtig gilt. Eigentlich ist das ein Warnsignal, das weit über die Medienbranche hinaus zu sehen sein sollte.

    Dafür, dass Springer die Bild mittelfristig aufgegeben hat, steht die Personalie Marion Horn. Die war beruflich gescheitert und verkaufte sich zuletzt als „freie Drehbuchautorin“. Dann berief Döpfner sie im März zur Chefredakteurin, nachdem der Druck der Woken gegen Chefredakteur Julian Reichelt zu stark geworden war. Und als dessen Nachfolger Johannes Boie, Alexandra Würzbach und Claus Strunz zu unbequem geworden waren. Als schwache Verteidigerin von Redaktionsinteressen ist die freie Drehbuchautorin der Verlagsführung gerade recht – um Kündigungen auszusprechen reicht es allemal.

    Horn nutzt ihr Fenster des Ruhms, um die Bild auf Linkskurs zu trimmen: Derzeit fährt die Merkelianerin eine Kampagne, um den Merkelianer Hendrik Wüst zum Kanzlerkandidaten der CDU zu machen. Kein Anlass, keine Story ist dafür zu dünn. Im Sport – einst das Herzstück der Bild – geht es jetzt um die Kritik an Jungspielern, die sich nicht entschieden genug zur woken Ideologie bekennen. Und selbst in ihrem Angebot für verklemmte Selbstbefriediger wird die Zeitung politisch. Etwa mit der „Mutigen Emily“. Die junge Frau wurde zum Bild-Star, als sie eine Nazi-Party fotografierte und öffentlich machte. Nun zeigt sie sich in der Bild nur noch nackt, berichtet von ihren Sex-Geheimnissen und darf sich von den verklemmten Bild-Lesern deren Phantasien schicken lassen, in denen ein Staubsauger eine wichtige Rolle spielt. Die Bild ist gefallen – und Untergänge haben es halt so an sich, dass sie mit Absurditäten einhergehen.

    https://www.tichyseinblick.de/feuill...-stellenabbau/
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  4. #124
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Was brauchen wir auch Nachrichten, von denen sowieso niemand weiß, ob sie nicht erfunden sind.
    Endlich können wir uns auf das konzentrieren, was uns zu wirklichen Menschen macht: panem et circenses.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  5. #125
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Das ehemalige SED-Zentralorgan Neues Deutschland, das sich heute nur noch nd nennt, ist in eine existenzbedrohende Krise geraten. Für das vergangene Jahr habe sich ein Fehlbetrag von 635.000 Euro ergeben, berichtet die Tageszeitung selbst. Die Lage sei dramatisch.
    Schon ab 1. August werde es die „sozialistische Tageszeitung“ aus Kostengründen am Kiosk nicht mehr geben. Nur die Wochenendausgabe solle dann dort noch erhältlich sein. Bis Ende des Jahres werde man zudem vier Vollzeitstellen streichen, darunter zwei in der Redaktion.

    „Neues Deutschland“ leidet unter Auflagenschwund
    Das nd, das seine Auflagenzahlen nicht mehr an die unabhängige Prüfstelle IVW meldet, hat nach eigenen Angaben noch 12.309 Abonnenten. Damit hat sich die Zahl in den vergangenen vier Jahren fast halbiert. 2019 waren es laut IVW noch 21.201.

    Das Blatt leidet auch unter fehlerhafter Buchhaltung. Die vorläufige Bilanz für das Jahr 2022 enthalte nach eignen Angaben noch Verrechnungskonten, „bei denen entweder Belege fehlten oder Zahlungen nicht eindeutig zugeordnet werden konnten“, habe ein Steuerprüfer moniert. Dieser konnte die Bilanz deshalb nicht abschließend bestätigen und Vorstand sowie Aufsichtsrats nicht entlastet werden.

    Seit dem 1. Januar 2022 gibt eine Genossenschaft das nd heraus. Diese plane nun eine Kampagne zur Rettung der vormaligen Neues Deutschland. Die Belegschaft rief im Internet dazu auf, Genossenschaftsanteile zu zeichnen. Derzeit gebe es knapp 900 Genossen, die die Zeitung tragen. Erforderlich wären jedoch mindestens doppelt so viele.

    https://jungefreiheit.de/kultur/medi...hland-vor-aus/
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  6. #126
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    14 Tage kostenlos lesen, ohne Kündigung endet die Zustellung automatisch. So das Angebot, dass ich gerne annahm um die Zeitung meiner Kindertage zu lesen. Schon meine Großeltern waren Abonnenten, meine Eltern übernahmen dieses Abo und nun wollte ich mal sehen ob diese Zeitung auch heute noch lesenswert ist. Mein Fazit: nein, sie ist ihr Geld absolut nicht wert. Jährlich kostet das Blatt fast 700 Euro. Also Finger weg, den Luxus will ich mir nicht leisten. Dass bei den Betreibern dieser Zeitung blanke Panik herrschen muss, erlebte ich dann anschließend. Mehrfach wurde ich angerufen und mit Handys oder Tablets als Geschenk geködert. Der letzte Anruf hatte etwas verzweifeltes. Nach wie vor kapieren die Zeitungsmacher nicht, dass die Leser von ihrer links-grünen Propaganda die Nase voll haben und so sinken die Auflagen immer weiter.....


    Um knapp eine Million Exemplare ist die Auflagenzahl der deutschen Zeitungen im vergangenen Jahr zurückgegangen. Alte Abos retten die Blätter noch halbwegs - die Kioske schicken die Ladenhüter mehrheitlich wieder zurück.
    Anzug, Koffer, FAZ. Jahrzehnte gehörte die Frankfurter Allgemeine Zeitung zu den Statussymbolen, die einen deutschen Manager ausgemacht haben. Doch hin ist der Ruf als Bollwerk des konservativen Journalismus. Ebenso wie die Leserschar, die ihren klugen Kopf hinter dieses Bollwerk stecken wollte. 189.523 Exemplare betrug die verbreitete Auflage der FAZ im vergangenen Quartal. Das berichtet die IVW, die für den Werbemarkt die Auflagenzahlen deutscher Zeitungen erfasst.

    189.523 Exemplare. Das hört sich nicht gerade viel an. Verstellt den Blick auf die tatsächliche Lage der FAZ aber immer noch. Denn eigentlich lautet die entscheidende Zahl für die FAZ: 158.426 Exemplare. So viele kamen nämlich tatsächlich bei den Lesern an. Diese belastbare Auflage errechnet sich aus den Abos und den Exemplaren, die im Einzelverkauf verkauft wurden. Dabei profitiert die FAZ von 139.660 abgeschlossenen Abos. Im Einzelverkauf gingen gerade mal noch 18.766 Exemplare täglich über den Tisch. Die rund 50.000 E-Paper sind in den beiden Zahlen schon eingerechnet, sie fallen fast ausschließlich auf die Abos.

    Spannend ist noch eine weitere Zahl. Täglich gehen 54 689 Exemplare der FAZ in den Handel. Aber wie beschrieben werden nur 18.766 Exemplare verkauft. Das heißt: Es gehen jeden Tag 35.923 als „Remittenden“ wieder zurück. Die FAZ ist ein Ladenhüter. Ein Ärgernis für den Kioskbesitzer: Drei Exemplare bekommt er, eins verkauft er, zwei muss er zurückschicken. Bei den lokalen Tageszeitungen geht knapp jedes zweite Exemplar aus dem Einzelverkauf wieder zurück.

    Die belastbare Auflage ist bei der FAZ um 11.470 Exemplare zurückgegangen. Das entspricht einem Verlust von 6,7 Prozent. Noch deutlicher sind die Verluste der Süddeutschen Zeitung. Die hat laut IVW im zweiten Quartal tatsächlich 240.665 Exemplare an den Mann gebracht. Das sind 22.761 Exemplare weniger als noch vor einem Jahr – ein Verlust von 8,6 Prozent. Für die Kioskbesitzer ist die Süddeutsche ein ähnliches Ärgernis wie die FAZ: 67.237 Exemplare erhalten sie täglich – 44.124 Exemplare gehen wieder zurück. Die FAZ hat jüngst die Umweltbilanz von Hafermilch vorgestellt, die Süddeutsche die Umweltbilanz von Streaming – wie viel CO2 freigesetzt wird, wenn ihre ungewollten Blätter an die Kioske und wieder zurückgeliefert werden, verraten die Qualitätsmedien indes nicht.

    323 Zeitungen sind bei der IVW gemeldet. Zusammen haben sie im zweiten Quartal rund 12.5 Millionen Exemplare verbreitet. Eine Million Exemplare weniger als ein Jahr davor. Das entspricht einem Rückgang von 7,3 Prozent. Die Ampel hat in ihrem Koalitionsvertrag stehen, dass sie Zeitungen fördern will. Die „Zukunftskoalition“ setzt also auf einen Verbreitungsweg, der immer mehr als überholt gelten darf.

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  7. #127
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht.
    Jetzt versucht man es immer wieder und begreift nicht, daß es an der verlogenen Berichterstattung liegt.
    Die Zeitung, die ich jahrelang abonniert habe, ist nicht mehr das, was sie einmal war.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  8. #128
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Berlin war mal eine zeitungsverrückte Stadt. Vor 100 Jahren gab es mehr als 40 Tageszeitungen, dazu kamen noch Abendausgaben. Davon ist nicht mehr viel übrig geblieben auch wenn Berlin im Vergleich zu anderen deutschen Städten immer noch eine etwas breitere Zeitungslandschaft zu bieten hat. Eine Sonderstellung hat stets die "B.Z." eingenommen. Das Blatt gehört zum Axel-Springer-Verlag und hatte mal eine Auflage von rund 350000 Stück. Mittlerweile sind es rund 75000. Der Rückgang ist derart massiv, dass nun die gedruckte Sonntagsausgabe eingestellt wird und nur noch digital erscheint.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  9. #129
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Die FAZ ist oft bei Behörden und Bundeswehr vorhanden. Jede Wette das die nicht gratis sind !!!
    Nur ein Flügelschlag eines Schmetterlings kann einen Wirbelsturm auslösen

  10. #130
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Die "Titanic" nennt sich selbst Satiremagazin. Allerdings gibt man sich keine Mühe die Nähe zu den linken Parteien zu verschleiern. Als man ernsthaft Karl-Eduard von Schnitzler dort schreiben ließ, war für viele das Fass voll. Die Lektüre war oft herbe und die Grenzen zur Unerträglichkeit schnell überschritten. Als mit der Wende dann das Ost-Satireblatt "Eulenspiegel" auch im Westen erhältlich war, konnte man den qualitativen Unterschied gut erkennen. Der Eulenspiegel war damals tatsächlich witzig, Titanic hingegen ein verbissenes, linksradikales Kampfblatt. Erstaunlich, dass das Blatt bis heute überlebt hat. Doch das könnte sich ändern. ......

    MEDIEN
    „Titanic“ vor dem Untergang: Satire-Magazin kurz vor Insolvenz

    Das Satiremagazin Titanic steht offenbar kurz vor der Insolvenz, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. Hauptgründe seien wachsende Kosten und schwindende Einnahmen.

    Oliver Maria Schmitt, Ex-Chefredakteur und einer der Herausgeber, sagte: „Der 11. September ist ein guter Tag für schlechte Nachrichten.“ Er fügte hinzu, dass die erste Titanic gesunken gesunken und man dagegen nichts habe tun können. Jetzt allerdings hätten die Leser die Chance, die andere Titanic zu retten – indem sie zu Abonnenten werden. Die Kampagne zur Rettung beginnt am 8. September.

    Der Verlag braucht nach Angaben der Zeitung 5.000 zusätzliche Abonnements, um das Jahr finanziell zu überstehen. Die Auflage ist auf 15.000 Exemplare gefallen. Zudem hätten sich, wie Schmitt betont, Papier- und Druckkosten verdreifacht........ https://www.nius.de/Medien/titanic-v...4-610c7f3185a9
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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