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  1. #71
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Letzte Woche wurde noch gefordert, nun scheint es bereits beschlossen...…………..

    Der Apfel lockt, der Sündenfall rückt näher: Auf Wunsch des SPD-geführten Arbeitsministeriums sollen die Zeitungsverlage vom nächsten Jahr an mit 100 Millionen Euro für die „Infrastrukturförderung der Zustellung von Anzeigenblättern und Tageszeitungen“ subventioniert werden.
    Die lassen sich nicht lange bitten und verlangen über ihre Verlegerverbände gleich noch eine halbe Milliarde mehr. Für ein Linsengericht sind Deutschlands Zeitungsverleger bereit, das, was von ihrer privatwirtschaftlichen Unabhängigkeit noch übrig ist, an die tausendbrüstige Staatsamme zu verscherbeln.
    Das süße Gift aus dem Staatstropf macht süchtig. Bei dreistelligen Millionenbeträgen wird es, sind beide Seiten erst mal auf den Geschmack gekommen, nicht bleiben. Zumal Subventionen ja längst auch schon aus anderen Quellen fließen: Zum Beispiel durch großzügig aus Steuergeldern finanzierte Anzeigen von Regierungen, Ministerien und Verwaltungen, die um so dankbarer und gieriger genommen werden, je rasanter der digitale Wandel das klassische Anzeigengeschäft wegbrechen läßt.
    Schwarzrotgrüngelbe Einheitslinie zahlt sich aus
    Aber wo subventioniert wird, wird auch korrumpiert. Anzeigen regnet es bevorzugt dort, wo besonders brav im Sinne der herrschenden politischen Linie berichtet wird. Warum sollte es mit den Zusteller-Subventionen anders sein? Adressaten sind ausdrücklich die Tageszeitungen in der Fläche, und deren Verleger sind es auch, die am lautesten nach Staatsknete rufen. Und sie, wie es aussieht, auch bekommen werden. Daß es unter ihnen keinen gibt, der in Sachen Einwanderung, Energiewende oder Euro-Begeisterung nicht auf schwarzrotgrüngelber Einheitslinie ist, wird da sicherlich von Vorteil sein.
    Die harmlose Verpackung der Subventionsspritze ist geschickt gewählt. Gefördert werden soll die flächendeckende Zustellung, argumentiert wird mit der Versorgungsinfrastruktur, die auch dem nicht-digitalen Rentner in der entlegensten Provinz täglichen Zugang zu aktuellen Informationen sichern soll. Erst wird der Zustelldienst durch staatliche Eingriffe und Mindestlöhne – die auch von den meisten Redaktionen beifällig begrüßt wurden – teurer gemacht, dann soll der Staat Ausgleich für die gestiegenen Kosten schaffen: So funktioniert der Teufelskreis aus Interventionen und Subventionen.
    Dahinter lauert aber schon der unverhohlene Wunsch nach direkter Subventionierung von Redaktionen. Damit wieder mehr Stellen für Redakteure und freie Journalisten entstehen, fordern Grünen-Politiker in schönster klientelpolitischer Unverblümtheit. Das ist der „Einstieg in staatlich abhängige Zeitungen“, kritisiert die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch zu Recht: Damit „wird das GEZ-Prinzip, Medien über die Finanzierung staatsfreundlich zu führen, auch auf die privatwirtschaftlichen Verlage übertragen“.
    Ausweitung der Subventionszone
    Denn ganz so unverschuldet, wie die Zeitungsverleger tun, ist ihre Krise ja gerade nicht. Die Absatzschwierigkeiten tagesaktueller Print-Produkte kommen keineswegs nur von Digitalisierung, veränderten Lesegewohnheiten und dergleichen mehr. Abonnenten und Leser brechen vor allem dort rasant weg, wo zu ständig steigenden Preisen immer nur der gleiche Einheitsbrei aus politisch korrekter Informationsfilterung und linientreuer Kommentierung geboten wird.
    Nonkonforme Blogger, neue Medienprojekte und was sonst so unter „alternative Medien“ zusammengefaßt wird – sie zeigen allenthalben, daß es auch anders geht und daß mit unabhängigem Journalismus sogar Geld zu verdienen ist, wenn er sich an den brennenden Themen und Interessen der Leser orientiert und nicht an Tabuzonen und Herdentrieb.
    Die Ausweitung der Subventionszone benachteiligt diese unabhängigen und oppositionellen Medien und verzerrt den Wettbewerb noch stärker als ohnehin. Allzu sehr grämen sollten sich die vom staatlichen Geldregen Übergangenen trotzdem nicht: Ihre Glaubwürdigkeit und Attraktivität steigt dadurch sogar noch, während die Subventionsforderer sich immer tiefer in die Abwärtsspirale aus Regierungsfrömmigkeit, Auflagenverlusten, Geldsorgen, Finanzspritzen und steigender Staatsabhängigkeit verstricken.



    https://jungefreiheit.de/debatte/kom...m-staatstropf/
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #72
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Aber wo subventioniert wird, wird auch korrumpiert. Anzeigen regnet es bevorzugt dort, wo besonders brav im Sinne der herrschenden politischen Linie berichtet wird.
    Wie heisst es doch noch: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing". Gefälligkeitsjournalismus oder gekaufte Journalisten - und dessen schämt man sich nicht einmal. Was umgekehrt als Kapitalismuskritik gilt: Die Zeitung schreibt im Sinne seines Besitzers, wenn der Besitzer der Staat ist und "l'etat c'est moi" der Staat die Regierung ist, die darüber entscheidet, wie sehr sie den Geldhahn auf- oder wieder zudreht. Eine höchst bedenkliche Entwicklung. Ganz besonders, was die 4. Gewalt angeht.

    Ich kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden, dass der Staat zu viel Macht erhält, gegenüber den Bürgern. Ein natürliches Misstrauen soll immer bestehen dürfen, selbst wenn es auch ungerechtfertigt sein mag.

    Ich bin kein Freund davon, dass viel Macht auf wenige Personen konzentriert wird, im Gegenteil, die Macht soll möglichst weit verbreitet sein. Deshalb bevorzuge ich z.B. auch die Milizarmee gegenüber der Berufsarmee. Auch bei den Politikern - das soll doch kein Beruf sein, sondern eine Berufung. Doch das Problem besteht. Viele schwimmen mit dem Zeitgeist, um ihren Posten zu halten. Ihre Renten sind sicher. Die einzige Überzeugung ist der persönliche Vorteil.

    Allgemein ist die Tatsache akzeptabel, dass jeder Mensch - die Ausnahme bestätigt die Regel - seinen persönlichen Status und seine persönliche Stellung immerzu verbessern möchte, den eigenen Vorteil sucht. Das liegt, denke ich, in der menschlichen Natur.

    Ob es "Glücksritter" aus Subsahara-Afrika sind, die glauben in Deutschland das Land wo Milch und Honig fliessen zu finden, wo man sie mit offenen Armen in der Willkommenskultur willkommen heisst und - wie Bunkechukwu, dem langjährigen Schulfreund aus Lagos, der letzte Woche per Internet ein Foto seines neuen Hauses in Deutschland gepostet hat - einfach so alles erhält, aus Dankbarkeit, dass sie gekommen sind. Oder alle anderen Menschen auch, die damals als Siedler in die USA gegangen sind, dann weiter in den Westen, wo der Goldrauch herrschte - jeder wollte reich werden. Oder ob man sich weiterbildet und Karriere macht, damit man sich und seiner Familie das Traumhaus kaufen kann.

    Wahrscheinlich ist eben das der Menschliche Antrieb überhaupt etwas zu tun. Und ganz wichtig dabei ist die Hoffnung, oder zumindest der Glaube, dass es möglich ist und dass die Möglichkeiten auch offen stehen - zu grosse Risiken geht auch niemand ein. Zu grosse Risiken, Jobverlust z.B., wenn man mit den falschen zu Mittag isst, oder laut eine falsche Meinung äussert.

    Am ende möchte jeder doch nur glücklich werden. The pursuit of happyness. Und dabei hat jeder wieder seine eigenen individuellen Vorstellungen, was Glück bedeutet. Und vielleicht ist man nur für einen Moment glücklich, nämlich dann, wenn man das erreicht hat, was man wollte - bis es dann zur Selbstverständlichkeit verkommt, wird aber umso mehr unglücklich, wenn man es verliert. So wie die Freiheit z.B. Die Freiheit der Rede, der Mobilität, oder die "Selbstverständlichkeit" von elektrischem Strom, der Möglichkeit in den Urlaub zu fliegen usw.

    Worum geht es im Leben? Darum das Klima zu retten? Alle Menschen auf der ganzen Welt zu retten, vor Krieg, Elend und Klima, ins Land der Glückseligen? Macht das einem glücklicher? Können alle anderen Menschen nicht auf sich selbst aufpassen, müssen sie gerettet werden? Und wie glücklich sind sie dann, wenn sie angekommen sind? Nur für den einen Moment, bis alles selbstverständlich wird, oder die Erwartungen enttäuscht werden?

    … schluss für heute.
    Geändert von abandländer (14.11.2019 um 22:29 Uhr)
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


  3. #73
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    keine Vergeudung knapper Steuergelder für das Verlagskapital und die zurecht von Dauerarbeitslosigkeit bedrohten sozial- und geistes'wissenschaftlischen' Schmierfinken. Sollen die Herr*Innen Fülosofen mitsamt ihrer Verleger gefälligst Taxefahren oder in der türkischen Putzkolonne putzen.

  4. #74
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Es geht immer weiter abwärts. Die zwei größten Magazine Deutschlands – "Spiegel" und "Stern" – fuhren mit ihrer 43. Ausgabe ein neues Tief bei den Verkaufszahlen am Kiosk ein. Auch beim "Focus" lief es nicht besser. Die 43. Ausgabe war so schwach wie kaum zuvor.
    Chefredakteur Steffen Klusmann konnte nur zeitweise aufatmen. Sein Nachrichtenmagazin hatte zwischendurch auch Erfolge verzeichnet – wie etwa mit der Titelgeschichte "Sind wir noch zu retten?" vom 31. August (36. Ausgabe). Nach Turbulenzen rund um den Skandal um den Geschichten-Fälscher Claas Relotius und personellen Veränderungen im Haus infolge der Affäre sah es wahrlich danach aus, als ob sich das "Sturmgeschütz der Demokratie" am Kiosk noch retten kann. Doch nun erneut ein Tief.
    Der Spiegel mit der Titelgeschichte "Die Kapitulation des Westens – Wie der Sieg der Despoten in Syrien ein Volk zerstört, den IS stärkt und Europa bedroht" floppte am Kiosk. Nur 162.370 Exemplare des Magazins wurden in den Supermärkten, Tankstellen oder Kiosken verkauft. Nach Angaben der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) kam die 43. Ausgabe des Spiegel auf einen Verkauf von 704.927 Exemplaren – inklusive Abos, Lesezirkeln, Bordexemplaren und sonstigen Verkäufen. Schwacher Trost: Demnach gab es einen Rekordwert bei den ePapern bzw. Spiegel-Plus-Kunden von 109.631.
    Stern und Focus weiterhin im Sinkflug
    Im Gegensatz zum Spiegel gibt es beim Stern nicht mal ein Zwischenhoch. Die Illustrierte setzt ihren Fall ins Bodenlose unvermindert weiter fort. Vom erhofften "Wumms", den die Chefredaktion durch die beiden neu engagierten Blattmacher proklamierte, bisher keine Spur. Mit dem Cover "Neonazis Muttersöhnchen, Terroristen: Die heimliche Armee – Wie rechte Außenseiter sich im Internet verbünden und zur Gefahr für uns alle werden" schrammte der Stern an einem neuen Rekord-Tief vorbei. Es gingen lediglich 109.043 Exemplare über die Ladentische von Supermärkten, Kiosken oder Tankstellen. Laut IVW lag die Gesamtauflage bei 434.777 verkauften Exemplaren, inklusive 23.795 ePaper-Verkäufen.
    Beim Focus kam man ebenfalls von einem Rekord-Tief sprechen. Die Ausgabe mit der Titelgeschichte "Ausverkauf – Staaten und internationale Fonds übernehmen deutsche Firmen – Wem gehört 'Made in Germany'?" hatte laut IVW nur 37.831 Einzelverkäufe. Der Gesamtverkauf lag demnach bei 347.746 Exemplaren.


    https://deutsch.rt.com/gesellschaft/...-ende-spiegel/
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  5. #75
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Die bringen es fertig, dass ähnlich wie die kommende Haushaltsabgabe, (GEZ-Ersatz) eine Medienabgabe gezahlt werden muss, mit der dann systemkonforme Zeitungen und Zeitschriften finanziert werden
    Das schrieb ich 2012. Nun soll es Realität werden...………..

    Regierung prüft staatliche Finanzhilfen für Zeitungen
    Berlin. Die Bundesregierung prüft Maßnahmen, um die Medienvielfalt in Deutschland zu sichern. Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, seien zum Beispiel direkte oder indirekte Finanzhilfen für Zeitungen und Zeitschriften möglich. So könnte die GEZ-Gebühr für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk um wenige Euro für eine allgemeine „Medienabgabe“ erhöht werden. Wie FOCUS weiter schreibt, soll bei diesem Modell ein unabhängiges Fachgremium die Auswahl der Medien treffen. In einem Gutachten für die Bundesregierung hatte das Hans-Bredow-Institut der Universität Hamburg eine „nachhaltige Finanzierung journalistischer Leistungen“ angemahnt, die über kostenlose Inhalte im Internet nicht zu gewährleisten sei.
    https://www.focus-magazin.de/exklusivmeldungen
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  6. #76
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Dass Lügenblätter wie der Spiegel den Marktgesetzen gehorchend eigentlich untergehen müssten werden wir nicht erleben. Das Blatt der linken Lügenbolde aus Hamburg wird sicherlich als "systemrelevant" eingestuft und mittels Steuergelder finanziert. Aktuell hat der Spiegel bereits großen Finanzbedarf. Der massive Rückgang der Werbung dürfte auch daran liegen, weil sich so manches Unternehmen fragen dürfte, ob der Spiegel als linksextremes Medium überhaupt die geeignete Plattform ist, um sich ihren Kunden zu präsentieren...…….

    In den Sog der hausgemachten „Corona-Krise“ geraten nicht nur die Normalbürger und Unternehmen, sondern auch eben jene, die besonders auf „Linie“ waren bzw. sind. Aus einem Hintergrundbericht geht hervor, daß eine hausinterne Diskussion beim SPIEGEL „entbrannt“ sei ob eine Art „Spiegel-Soli“ eingeführt werden solle. Damit ist gemeint, daß 50 Spitzenverdiener freiwillig auf Teile ihres Gehaltes verzichten sollen welches „dazu dienen [soll], die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie für den Verlag abzumildern“.
    Der Hintergrundbericht stützt sich auf eine Erklärung des Betriebsrates. Darin heißt es sinngemäß, daß sich der Betriebsrat über Überlegungen freue, wie die Belastung durch die „Corona-Krise“ auf möglichst viele Schultern verteilt werden könne. Es sei aber zu klären, „wie viel Geld in der Top-Etage eingesammelt werden könnte und auf welchem Weg“. Klingt nicht gerade nach heller Freude und Spendenbereitschaft der Spitzenverdiener. Doch selbst wenn die Top-Etage pro Nase auf mehrere tausend EURO verzichtet, können damit kaum die gröbsten Löcher gestopft werden. Denn so leide das „Printhaus“ vor allem „in der Vermarktung unter erheblichem Anzeigenrückgang“. Daher der Beschluss, daß das Einsparpotential zehn Millionen EURO betragen müsse.
    Doch wie bekannt, ist die klassische Anzeige seit Jahren auf dem Rückzug. In guten Zeiten bestand ein SPIEGEL-Magazin gefühlt zur Hälfte aus Werbung bzw. war ein Drittel Werbung das Minimum. Zuletzt betrug dieser Anteil nur noch um die zehn Prozent. Der Anzeigenmarkt verlegt seine Aktivitäten immer mehr ins Internet. Das Problem dabei – die Produktnachfrage. Der SPIEGEL lag in Spitzenzeiten bei ca. einer Million verkauften Exemplaren (1996 erwirtschaftete der Verlag über eine halbe Milliarde Mark). Heute erwärmen sich noch knappe 700.000 Käufer für das ehemalige Nachrichtenmagazin (erstes Quartal 2020).
    Der SPIEGEL hat für einige Abteilungen bereits Kurzarbeit angemeldet (läßt also indirekt den Steuerzahler blechen). Die Sparten Nachrichten und Dokumentation sind (noch) ausgenommen. Aber selbst das könnte sich demnächst noch ändern (Verhandlungen laufen bereits). …………..https://www.journalistenwatch.com/20...-letzten-loch/
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  7. #77
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    das geschieht diesen linksgewirkten Absolventen geistes'wissenschaftlicher' Dünnbrettbohrerrei recht.
    Schlechte Noten in Mathe, Physik und allem, was rationales technisches Wissen betrifft, aber der Wille einen akademischen Titel zu führen, anstatt eine Lehre als Dekorateur zu machen. Es ist nur gerecht, dass sie dafür die Zeche zahlen.

  8. #78
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Der Tipp kam direkt aus einer Redaktion. Ein kritischer Kollege (m/w/d) machte mich darauf aufmerksam, dass offenbar auf besonders raffinierte Weise Geld vom Staat an private Medien fließt - zumindest in seinem Haus. Über Werbung bzw. Anzeigen, die von der Bundesregierung bezahlt werden. Und zwar massiv.


    Dass es solche Anzeigen auf Kosten der Steuerzahler gibt, ist kein Geheimnis. Aber, so sagte ich mir, die Summen sind sicher unerheblich. Als ich mich etwas umhorchte, bemerkte ich, dass bei dem Thema schnell gemauert wird. Ich erzählte dem parteilosen Bundestagsabgeordneten Mario Mieruch von meinen Recherchen.


    Der stellte daraufhin eine parlamentarische Anfrage aus dem Bundestag an die Regierung: „Welche Beträge setzt die Bundesregierung seit 2015 jährlich ein, um Anzeigen in den Bereichen Print, Online und TV schalten zu lassen?“


    Als mir Mieruch die Antwort schickte, traute ich meinen Augen kaum: Allein 2019 zahlte die Bundesregierung für „Anzeigen in den Bereichen Print, Online und TV“ sage und schreibe 43,59 Millionen Euro. 2018 waren es noch 26,58 Millionen Euro, in den Jahren zuvor 39,47 Millionen Euro (2015), 38,56 Millionen Euro (2016) und 36,23 Millionen Euro (2017) Euro. So lethargisch die Auskunft von Tilman Seeger, dem stellvertretenden Chef des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung ist, so viel Sprengkraft hat sie.



    Dass die Bundesregierung mit Steuergeldern Werbung für ihre Arbeit macht, ist ohnehin umstritten. Kritiker sehen darin einen versteckten Wahlkampf für die Parteien, die die Regierung stellen. Der Sinn der Anzeigen, der vor allem für das Arbeits-, das Finanz- und das Wirtschaftsministerium geschaltet werden, erschließt sich vielen Beobachtern nicht.


    Angesichts der Höhe der Millionen-Summen, die auf diesem Wege an die privaten Medien fließen, ist allerdings der Verdacht nicht von der Hand zu weisen, den der Kollege aus der Redaktion, der mich auf das Thema brachte, hat: Dass es sich hier um eine Art verdeckte Subvention und eine Art Tauschgeschäft handelt für die einst stolze und heute massiv angeschlagene Branche, der die Kunden davon schwimmen. Die Regierung gibt den Medien, die nicht in den Genuss von Gebühren kommen wie ARD, ZDF und Co., über den Umweg Reklame eine kräftige Millionen-Finanzspritze. Und ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass die so beglückten Zeitungen und Sender oft so eine enorme Beißhemmung gegenüber der Regierung haben, die für sie ins Füllhorn greift.


    Zumal es sich bei den Anzeigen nicht um den einzigen Griff in die Steuerkasse zu Gunsten von Medien handelt: So ist ein Millionen-Budget der Regierung für die Förderung der Zeitungszustellung geplant. "Wenn es gut läuft, könnte das ein dreistelliger Millionenbetrag sein“, sagte der kultur- und medienpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Martin Rabanus, dem NDR. Für 2020 war erst einmal von 40 Millionen die Rede. Zudem gibt es Spekulationen über Pläne, wie für das Fernsehen auch für die Zeitungen eine Art Zeitungs-GEZ zu erheben, also Gebühren.


    Wie passt das zusammen? Medien, die eigentlich die Regierung kontrollieren sollen, als deren Kostgänger? Die Unvereinbarkeit liegt auf der Hand. „Die Absatzschwierigkeiten der Printmedien im Internet-Zeitalter sind ja überall sichtbar“, meint der Abgeordnete Mieruch: „Wie praktisch ist es dann doch, wenn die wegfallenden privaten Werbeeinnahmen durch die öffentliche Hand ersetzt werden. Da geht einem dann auch der unkritische Text zur Regierung leichter aus der Feder.“
    Der Volksmund bezeichne die Medien als vierte Macht im Staate, so Mieruch: „Wenn Politik und Medien aber zum gegenseitigen Selbsterhalt eine Symbiose eingehen, wird Journalismus zu Propaganda. Damit haben wir in Deutschland nun wirklich genug schlechte Erfahrungen gemacht.“


    Da die Regierung in der Antwort auf die Bundestags-Anfrage so wortkarg blieb, habe ich bei 13 Sendern und Verlagen nachgefragt, wie hoch ihre Einnahmen durch Reklame der Bundesregierung sind bzw. waren. Und ob sie im laufenden Jahr Anzeigen im Zusammenhang mit Corona von staatlichen Stellen („Wir bleiben Zuhause“) veröffentlicht haben und wie hoch Ihre Einkünfte aus diesen waren?


    Ende Mai schickte ich die Anfrage an ARD, ZDF, RTL, ProSiebenSAT1, Axel Springer, Spiegel, Stern, Tagesspiegel, Frankfurter Allgemeine, Madsack (Redaktionsnetzwerk Deutschland), die Funke Mediengruppe, die Augsburger Allgemeine und den Focus.


    Auf eine Antwort von der Frankfurter Allgemeinen, vom Focus, von Funke, von Madsack und vom Stern warte ich bis heute. RTL verwies auf seine Medienagentur, und ließ die dann das Nicht-Antworten übernehmen. Journalisten fragen zwar gerne, ihre Verlage mögen aber offenbar oft keine Fragen.


    Der Tagesspiegel fragte nach, für wen ich die Antwort benötige - was eigentlich nichts zur Sache tut. Auf meine korrekte Antwort hin - „für mich und meine Seite“ - kam nie mehr eine Rückmeldung. Eine merkwürdige Auffassung von Journalismus bei einem Haus, das sich für ein Flaggschiff desselben hält.


    Wirklich auskunftsfreudig zeigten sich nur ARD und ZDF. Die sind auch fein raus, wie ihre Antworten zeigen: „Dazu lässt sich sagen, dass es in dem betr. Zeitraum bis auf eine Stellenanzeige/-spot der Bundeswehr im Hörfunk (das war klassische Wirtschaftswerbung) bei uns in TV und Radio keine Schaltungen staatlicher Institutionen gab. Wir sind ja vom Gesetzgeber gehalten, im Werberahmenprogramm nur klassische Wirtschaftswerbung auszustrahlen, da diese Teil der Mischfinanzierung von ARD und ZDF ist.“
    Ähnlich die Antwort des ZDF: „Laut Rundfunktstaatsvertrag darf in den Werbeblöcken des ZDF ausschließlich Wirtschaftswerbung ausgestrahlt werden. Gemäß § 7 Absatz 9 Satz 1 RStV ‚Werbung politischer, weltanschaulicher oder religiöser Art ist unzulässig.’ Wir können Ihnen somit bestätigen, dass wir in den Werbeblöcken des ZDF in den Jahren 2015 bis 2020 keine Werbung politischer Art von staatlichen Stellen ausgestrahlt und somit auch keine Einnahmen daraus generiert haben.“


    ARD und ZDF haben dank üppigem Gebühren-Fluss solche Werbeblöcke auch kaum nötig.


    Von den anderen, privaten Medienhäusern zeigte sich ProSiebenSat.1 noch am auskunftsfreudigsten: „In den vergangenen Jahren haben insbesondere die Bundesagentur für Arbeit, das Bundesbildungs- sowie das Innenministerium Kampagnen auf unseren TV-Sendern und Digital-Plattformen Kampagnen gebucht. Darüber hinaus liefen zuletzt TV-Spots des Bundesministeriums für Gesundheit (Aufklärungskampagne zum Thema Corona) auf unseren Sendern.“


    Die wirklich spannende Antwort aber bleibt auch ProSiebenSat1 schuldig: „Zu einzelnen Buchungsvolumina äußern wir uns grundsätzlich nicht – bei keinem Kunden. Hier müssten Sie also ggfs. direkt bei den entsprechenden Ministerien anfragen.“ Dabei wäre es überaus spannend, zu erfahren, wie viel Geld etwa für die Corona-Spots geflossen ist, die allgegenwärtig scheinen.


    Der Spiegel antwortete: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir grundsätzlich keine Angaben über die Buchungen unserer Anzeigenkunden an Dritte weitergeben.“


    Ähnlich auch die Auskunft von Springer: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Anzeigenerlöse einzelner Kunden oder Branchen grundsätzlich nicht veröffentlichen. Bitte wenden Sie sich dazu direkt an die entsprechenden Institutionen des öffentlichen Sektors.“
    Die Bilanz: Sieben von elf angefragt privaten Medien reagieren nicht auf die Anfrage, und auch die restlichen vier sind zwar höflich, wollen aber nichts sagen. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz: Die öffentlichen Zahlungsgeber geben keine Auskunft, wohin genau unsere Steuergelder fließen in die privaten Medien, die privaten Medien hüllen sich entweder ganz in Schweigen und ignorieren Anfragen arrogant oder sagen höflich, dass sie nichts sagen.


    Gerade in einem Bereich wie den Medien, wo Vertrauen eine immense Rolle spielt, ist dieses Vertuschen fatal. Wie soll man den Medienhäusern ihre Aufgabe als Kontrolleure der Regierung abnehmen, wenn sie nicht verraten wollen, wie stark sie von dieser finanziell unterstützt werden?

    Besonders interessant wäre eine Antwort von Madsack gewesen, das hinter dem Redaktionsnetzwerk Deutschland steht, das mehr als fünfzig Zeitungen mit Artikeln beliefert und über eine Beteiligungsgesellschaft zu einem nicht unerheblichen Teil der SPD gehört. Schon per se ist das eine höchst problematische Konstruktion. Umso mehr, wenn dieser Umstand wohl einem großen Teil der Leser nicht bekannt ist. Denn fair wäre ein Hinweis: An dieser Zeitung ist als Miteigentümerin indirekt eine Partei beteiligt, über die diese Zeitung berichtet.



    Interessant ist auch, was die Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion antwortete: Dass sie in diesem Jahr 42,8 Millionen Euro für Werbung und PR in eigener Sache ausgeben will. Das sind fast 800.000 Euro weniger als die Summe, die sie 2019 allein für „Anzeigen in den Bereichen Print, Online und TV“ ausgegeben hat. Die erste Gedanke, die sich aufdrängt: Wird das Budget für solche Werbung verringert? Schaut man sich die Antwort auf die FDP-Anfrage etwas genauer an, bekommt man daran Zweifel. Dort heißt es, im Vergleich zum Vorjahr würden die Ausgaben um 4,7 Prozent sinken. Bei 43,59 Millionen für Anzeigen 2019 müssten das dann 41,54 Millionen sein - aber nicht die angegebene Summe von 42,8 Millionen. Handelt es sich um unterschiedliche Etats? So zumindest wirkt es, denn die 42,8 Millionen 2020 sind „für Werbung in eigener Sache mit Plakaten, Flyern oder Social-Media-Kampagnen“ anvisiert - und Plakate und Flyer sind keine Anzeigen „Anzeigen in den Bereichen Print, Online und TV“ (für die 2019 noch 43,59 Millionen flossen).
    Insofern kann man sich hier nicht des Verdachts erwehren, dass nicht mit offenen Karten gespielt wird und eher Verschleierung als Transparenz angesagt ist. So bleiben Fragen über Fragen. Etwa, ob die Steigerung der Ausgaben für PR um sage und schreibe 60 Prozent seit dem Jahr 2014 nur für die „Werbung in eigener Sache mit Plakaten, Flyern oder Social-Media-Kampagnen“ gilt? Oder ob auch die „Anzeigen in den Bereichen Print, Online und TV“ derart gestiegen sind? Und wie derartige Steigerungen der Werbeausgaben zu rechtfertigen sind? Man muss hier an den alten Werbe-Spruch denken, je schlechter der Produkt, umso mehr Geld muss in die Reklame fließen.


    Ein Trost bleibt: Im Vergleich mit den mehr als 548 Millionen Euro (kein Tippfehler), die alle Ministerien zusammen im vergangenen Jahr für externe Berater ausgegeben haben, sind die PR-Summen eher Kinkerlitzchen.


    Der Abgeordnete Mieruch will sich mit der Antwort der Bundesregierung nicht zufrieden geben: "Ich hatte explizit nach Print, Online und TV gefragt und nur eine Gesamtzahl erhalten. Es ist schon spannend, wie auf diese Weise alles in Länge gezogen wird, aber jetzt werde ich erst recht detailliert nachhaken.“


    Ob Mieruch als Einzelkämpfer im Bundestag die Front des Schweigens durchbrechen kann, ist zu bezweifeln. Steht er doch einer geschlossenen Front gegenüber - aus Regierung und denen, die eigentlich diese Regierung kontrollieren sollten. Da wächst zusammen, was in einer Demokratie nie zusammen wachsen darf. Und kaum jemanden scheint es zu stören. Weil sich wohl die Wenigsten bewußt sind, wohin eine Demokratie ohne funktionierende Kontrolle fast schon zwangsweise führen muss.

    https://www.reitschuster.de/post/exk...ien-finanziert
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  9. #79
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Auflagenschwund: Leser strafen linksgewendete Springer-Blätter ab


    Der Abwärtstrend bei Deutschlands Tageszeitungen hält an. Das zeigen die jetzt veröffentlichten Daten der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern, kurz IVW, für das zweite Quartal 2020. Danach ist die verkaufte Auflage über alle Titel gegenüber dem Vorquartal um 3,28 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr sogar um 7,62 Prozent gesunken. Diese Zahlen beinhalten neben den Printausgaben auch die ePaper-Verkäufe. Letztere haben zwar im Jahresvergleich um knapp 20 Prozent zugelegt, machen aber mit weniger als 13 Prozent nur einen Bruchteil der Gesamtauflage aus. Die elektronischen Verkäufe können also die Verluste der gedruckten Tageszeitungen nicht kompensieren, auch wenn die Verlagsbranche in ihren Verlautbarungen mitunter einen anderen Eindruck zu erwecken versucht.
    Vom Auflagenrückgang besonders stark betroffen sind Zeitungen, die früher dem bürgerlich-konservativen Spektrum zuzurechnen waren, in den letzten Jahren aber zunehmend auf den Pfad der politischen Korrektheit eingeschwenkt sind, also nach links rückten. Das gilt vor allem für die Springer-Blätter Welt und Bild. Bezogen auf die sogenannte »harte Auflage« – das ist die Summe aus Einzelverkäufen im Handel und Abonnements – hat die Tageszeitung Die Welt (Ausgabe Montag – Samstag) einschließlich ePaper innerhalb eines Quartals rund 4,5 Prozent ihrer Auflage eingebüßt. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres sind es sogar fast 29 Prozent.
    Damit belegt Die Welt den traurigen Spitzenplatz. Der massive Einbruch, der fast viermal so stark ausfällt wie im Branchendurchschnitt, kommt nicht von ungefähr. Unter Leitung der linksliberalen Chefredakteurin Dagmar Rosenfeld (früher beim Tagesspiegel und der Zeit tätig) entfernt sich das einstige Flaggschiff des Springer Verlages immer mehr von seinen Lesern. Dieser Trend setzte schon unter Rosenfelds Vorgänger Ulf Poschardt ein, der ursprünglich von der Süddeutschen Zeitung kam und mittlerweile die Welt-Gruppe leitet. Es dürfte kaum eine Publikation in Deutschland geben, die so konsequent gegen die Mehrheitsmeinung der eigenen Leserschaft anschreibt wie die Redaktion der Welt.

    Doch nicht nur das: Nutzer, die im Forum des Online-Portals WeltN24 missliebige nicht-linke Auffassungen vertreten, werden vom Leserservice gnadenlos abgestraft, ihre auch regelkonformen Kommentare zu redaktionellen Beiträgen entweder gar nicht veröffentlicht bzw. gelöscht oder – auf Nachfrage – erst Tage später eingestellt, wenn der Ausgangsartikel längst im digitalen Archiv verschwunden ist und niemanden mehr interessiert. Kritische Geister aus dem konservativen Spektrum werden auf diese Weise von den Moderatoren des Portals regelrecht weggemobbt. Kein Wunder, dass sich immer mehr zahlende Kunden von der Zeitung verabschieden und die Auflage in den Keller rauscht.

    Einbußen haben auch die Welt-Schwesterzeitungen Bild und BZ erlitten. Bei den bekannten Boulevardblättern ging die Zahl von Kioskkäufern und Abonnenten gegenüber dem 1. Quartal des Jahres sogar um insgesamt 7,8 Prozent zurück. Im Jahresvergleich waren es immerhin rund 17 Prozent. Die mit derzeit 1,37 Millionen verkauften Exemplaren immer noch auflagenstärkste Tageszeitung Deutschlands (es waren einmal 5,5 Millionen), die einer Analyse zufolge vor allem Männer mittleren Alters ohne Abitur erreicht, vergrault ihre Leser nicht zuletzt durch die scharfe Anti-Russland-Rhetorik ihres Chefredakteurs Julian Reichelt, der dabei auch vor Falschbehauptungen nicht zurückschreckt. 2016 fing er sich dafür sogar eine offizielle Missbilligung des Deutschen Presserats ein. Zuletzt sorgte Reichelt mit der Aussage für Furore, dass es klassische Interviews mit Politiker der AfD, immerhin die größte Oppositionspartei im Deutschen Bundestag, in der Bild nicht geben werde. Auch diese Position dürften Teile der Bild-Leserschaft nicht goutieren.

    Zu den großen Verlierern in der aktuellen IVW-Erhebung gehört auch die früher konservative Frankfurter Allgemeine Zeitung. Mit einem Minus von über 11 Prozent verlor die FAZ im Quartalsvergleich bei den großen, deutschlandweit erscheinenden Tageszeitungen sogar am stärksten. Gegenüber dem Vorjahr fiel der Verlust mit knapp 14 Prozent zwar moderater, aber immer noch deutlich aus. Auch hier zeigt sich: Der Linksschwenk, den die Zeitung in den letzten Jahren vollzogen hat, ist dem Blatt gemessen am Zuspruch der Käufer nicht gut bekommen.

    Nach den aktuellen IVW-Zahlen behaupten konnten sich die Wochenmagazine und -zeitungen, deren Auflagen weitgehend stabil blieben. Einzig das Nachrichtenmagazin Focus musste auf Jahressicht mit einem Verlust von mehr als 7 Prozent deutlichere Einbußen hinnehmen. Das eigentliche eher konservative Münchener Nachrichtenmagazin krankt von jeher an seinem linkslastigen Online-Portal, das unter derselben Marke firmiert, aber von einer anderen Redaktion verantwortet wird, was jedoch kaum bekannt ist. Sowohl auf Quartals- als auch auf Jahressicht signifikant zulegen konnte dagegen die linke Wochenzeitung Die Zeit, und zwar mit einem Plus von jeweils über 11 Prozent.

    Interessant ist, dass ihr Pendant, die konservative Junge Freiheit aus Berlin, vom Niedergang der linksgewendeten bürgerlichen Tageszeitungen kaum profitieren kann. Zwar vermeldet die Zeitung auf ihrer Internetseite stolz, dass man die Auflage im zweiten Quartal 2020 gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres um 4,1 Prozent steigern konnte; dieser Zuwachs ist aber allein auf die Zunahme der »sonstigen Verkäufe« zurückzuführen. Dabei handelt es sich laut IVW insbesondere um solche Exemplare, die verbilligt im Rahmen von Kombi-Abos abgeben werden. Bei der »harten Auflage« – also Abonnements und Einzelverkauf zum regulären Preis – hat die Junge Freiheit dagegen auf Jahressicht leichte Verluste zu verzeichnen.
    Ein Grund für die Stagnation könnte sein, dass sich die Reaktion der Zeitung, die einen großen Teil ihrer Leserschaft aus dem Umfeld der AfD rekrutiert, im innerparteilichen Machtkampf auf die Seite der liberal-konservativen Reformer gestellt und gegen den rechten Flügel um den Thüringer Landesvorsitzenden Höcke positioniert hat. Diese klare Haltung dürfte manchen Kunden vor allem im Osten der Republik veranlasst haben, der Zeitung aus Protest den Rücken zu kehren.

    Fazit: Die Mainstream-Medien insbesondere im Segment Tageszeitungen verlieren insgesamt weiter an Popularität. Im Abwärtsstrudel befinden sich vor allem ehemals konservative Blätter, die sich dem Zeitgeist angepasst und einen politischen Linksschwenk vollzogen haben.

    Sie verlieren Leser, ohne im gleichen Umfang neue zu gewinnen, weil die anvisierte »progressive« Zielgruppe lieber den etablierten linken Medien die Treue hält. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist der Richtungswechsel also keine gute Idee. Aber offenbar sind die Verantwortlichen eher bereit, den ökonomischen Untergang ihrer Blätter zu riskieren als vom Pfad der politisch-korrekten Tugend abzuweichen!

    https://kopp-report.de/auflagenschwu...r-blaetter-ab/
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  10. #80
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    AW: Sinkendende Auflagen, Jobverlust für Journalisten

    Die Süddeutsche Zeitung wird auch gerne Alpenprawda genannt. Die Lüge als journalistisches Werkzeug gehört dort wie in jeder Redaktionstube einfach dazu. Aber auch der ignoranteste Leser hat mal die Nase voll..........

    Das total uneigennützige 220 Millionen EUR-Hilfsprogramm der Bundesregierung für notleidende systemrelevante Medien scheint nicht zu reichen. Denn der Mutterkonzern „Südwestdeutsche Medienholding (SWMH)“ möchte bei der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) eine Verschlankung bis Mitte Dezember um 50 Redakteure erreichen.
    Dabei setzt der Konzern – vorläufig – auf Freiwilligenmeldungen der Journalisten. Je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit soll der Abschied mit bis zu 134.000 EUR „vergoldet“ werden. Diejenigen, die sich innerhalb der nächsten sechs Wochen entscheiden, daß sinkende Schiff zu verlassen, können noch eine „Schnellentscheiderprämie“ von 30.000 EUR verbuchen. Das Angebot bestehe aber lediglich für Redakteure, die mindestens drei Jahre festangestellt sind. Betriebsbedingte Kündigungen seien aber nicht geplant.

    Nun versucht der FOCUS-Artikel Gründe für das Desaster der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) zu finden. Im Fokus steht dabei der Mutterkonzern SWMH, den die Gewerkschaft Verdi als „Süddeutsche Medienkrake“ titulierte und das Dortmunder Formatt-Institut bezeichnete die Konzernstruktur als „hochkomplex und hochschwierig“. Die SWMH legte zum Beispiel die Redaktionen der „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ zusammen und kaufte in der Vergangenheit im Stuttgarter Raum immer mehr kleinere Verlage auf. Laut FOCUS wurde dies als Gefahr für die Medienvielfalt angesehen.

    Ob dies auch für die „Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft mbH“ gilt, die an x-Verlagen beteiligt ist und zu 100 Prozent der SPD gehört? Aber prinzipiell darf im Kapitalismus der Eigentümer über seinen Besitz frei entscheiden. Natürlich gab es zur Begründung ein paar wohlfeile Worte, daß dies „zur Konsolidierung der SZ beitrage“, „die Wirtschaftlichkeit sichere“, eine stärke Fokussierung auf den digitalen Bereich und „die journalistische Qualität der ,Süddeutschen Zeitung‘ unverändert hoch bleibt“.

    Der Focus-Artikel beweist wieder, woran der deutsche Qualitätsjournalismus krankt. Der Elefant steht im Raum, doch niemand spricht das eigentliche Problem an. Anstatt sich an die eigene Nase zu fassen und Fehler einzugestehen, sind irgendwie immer die anderen schuld. Weshalb werden denn Redaktionen zusammengelegt? Wieso sinkt seit Jahren die Auflage? Warum tituliert der Volksmund die SZ als „Alpenprawda“? Die Kommentare unter dem Artikel sprechen Bände.


    https://www.journalistenwatch.com/20...corona-schuld/
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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