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  1. #1
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    Ende des Krieges in Syrien möglich?

    ist ein Ende des Krieges möglich? Würde die USA mit einer "Blauhelmtruppe" aus dem Nato Gegenpart zufrieden sein? Kann es sich die westliche Führung weiter leisten?
    Bei einer Wiederwahl Obamas könnte ich mir schon vorstellen, dass die USA zumindest soweit enlenkt. Unter Romney wäre ich mir da nicht so sicher.
    Das eigentliche Problem sehe ich eher in den Thronräumen der arabischen Ölstaaten sitzen. Wenn die werten Herren dort nicht mitspielen wollen, können sie u.u. die USA und den Rest so beeinflussen, dass auch diese der "russischen Lösung" nicht zustimmen.
    Der syrische Krieg zieht sich in die Länge. Ihn fortzuführen, ist für seine Nachbarn zu kostspielig und zu gefährlich geworden. Russland, das sich im Nahen Osten wieder eine Stellung verschaffen will, versucht den USA zu zeigen, dass es in deren bestem Interesse ist, Moskau zu erlauben, den Konflikt zu lösen.
    Die militärische Situation wendet sich gegen Washington und Brüssel, wo man hoffte, das Regime mit Gewalt ändern zu können. Zwei sukzessive Versuche, Damaskus einzunehmen, sind fehlgeschlagen und es ist klar geworden, dass dieses Ziel nicht zu erreichen ist.
    Wo die NATO versagte, Krieg zu führen, bereitet sich die CTSO (Collective Security Treaty Organization) darauf vor, Frieden zu machen. Der Generalsekretär der Organisation Nikolai Bordjuscha stellt eine Friedens-Truppe von 50 000 Mann zusammen, bereit zur Entsendung nach Syrien.

    Am 18. Juli tötete eine Explosion die Führung des Nationalen Sicherheitsrates in Damaskus und signalisierte den Beginn einer großen Offensive, bei der zehntausende Söldner auf die Hauptstadt Damaskus von Jordanien, Libanon, Türkei und Irak aus marschierten. Nach mehreren Tagen von harten Kämpfen wurde Damaskus gerettet, als der Teil der Bevölkerung, der gegen die Regierung war, es aus Patriotismus vorzog, der Nationalen Armee beizustehen, statt die Armee der FSA willkommen zu heißen.
    Am 26. September konnten die Al Qaida-Jihadisten ins Innere des Verteidigungsministerium eindringen, verkleidet als syrische Soldaten mit falschen Papieren. Sie beabsichtigten, sich mit ihren Sprengvesten im Büro des Vereinten Generalstabs in die Luft zu sprengen, kamen aber nicht nahe genug heran und wurden getötet. Ein zweites Team versuchte, den nationalen Fernsehsender zu kapern, um ein Ultimatum an den Präsidenten zu richten, konnten aber das Gebäude nicht erreichen, weil der Zugang Minuten vor dem Angriff gesperrt wurde. Ein drittes Team hatte das Regierungshauptquartier im Visier und ein viertes den Flughafen.
    In beiden Fällen koordinierte die NATO die Operationen von ihrer türkischen Basis Incirlik aus. Sie wollten ein Schisma im Kern der syrischen arabischen Armee provozieren, um das Regime zu stürzen. Aber die fraglichen Generäle waren seit langem als Verräter identifiziert und von Kommandoposten entfernt worden Aus den zwei fehlgeschlagenen Angriffen ging die syrische Armee gestärkt hervor, was ihr die interne Legitimität gab, in die Offensive zu gehen und die FSA zu zerschlagen.
    Diese Fehlschläge setzten jenen einen Dämpfer auf, die im Voraus davon gekräht hatten, dass die Tage von Bashar al-Assad gezählt wären. Die Frage lautet nicht mehr, wie lange das „Assad-Regime“ aushalten wird, sondern ob es die USA mehr kostet, den Krieg fortzuführen oder zu beenden. Ihn fortzuführen, würde den Kollaps der jordanischen Ökonomie mit sich bringen, den Verlust von Verbündeten im Libanon und das Risiko eines Bürgerkrieges in der Türkei. Obendrein müsste man Israel vor dem Chaos schützen. Den Krieg zu beenden, würde bedeuten, den Russen zu erlauben, wieder einen Stützpunkt im Nahen Osten zu bekommen und die Achse des Widerstands zum Schaden der Expansionisten-Träume des Likud zu stärken.
    Während Washingtons Antwort die israelische Dimension zwar in Rechnung stellt, hat es jedoch aufgehört, auf den Rat der Netanyahu Regierung zu hören. Netanyahu hat sich selbst ein Bein gestellt durch seine Manipulationen hinter der Ermordung von Botschafter Chris Stevens und seine schockierende Einmischung in die amerikanische Präsidenten-Kampagne. Wenn der langfristige Schutz Israels das Ziel ist, statt den dreisten Forderungen von Benjamin Netanyahu nachzugeben, dann ist eine andauernde russische Präsenz die beste Lösung.
    Ein Blick zurück ist notwendig. Der Krieg gegen Syrien wurde von der Bush-Verwaltung am 15. September 2001 bei einem Treffen in Camp David beschlossen, wie insbesondere der General Wesley Clark bestätigte. Nach mehreren Rückschlägen musste die NATO-Aktion wegen der Vetos von Russland und China gestoppt werden. Dann tauchte „Plan B“ auf mit dem Rückgriff auf Söldner und Geheimaktionen, da uniformierte Soldaten nicht möglich waen. Doch da die FSA nicht einen einzigen Sieg gegen die syrische Armee vorweisen konnte, gab es viele Vorhersagen, dass der Konflikt endlos sein wird und allmählich die Staaten der Region unterminieren wird, einschließlich Israel. In diesem Kontext unterschrieb Washington das Genf-Abkommen unter dem Vorsitz von Kofi Annan.
    In der Folge torpedierte das Kriegslager dieses Abkommen durch Tips an die Presse bezüglich der geheimen Teilnahme des Westens am Konflikt, was zu Kofi Annans unmittelbarem Rücktritt führte. Man spielte auch seine beiden Trumpfkarten aus mit den Angriffen vom 18. Juli und 26. September und verlor beide. Als Ergebnis wurde Lakhdar Brahmini, Annans Nachfolger, aufgefordert, das Genf-Abkommen wiederzubeleben und umzusetzen.
    In der Zwischenzeit war Russland nicht müßig: man erlangte die Bildung eines syrischen Ministeriums Nationaler Versöhnung; überwachte und schützte ein Treffen der nationalen Oppositionsparteien in Damaskus; organisierte Kontakte zwischen den USA und dem syrischen Generalstab; und man bereitete die Entsendung einer Friedensmacht vor. Die ersten beiden Maßnahmen wurden kaum in der westlichen Presse registriert und die letzteren wurden völlig ignoriert.
    Nichtsdestoweniger, wie Außenminister Sergei Lawrow enthüllte, ging Russland auf die Ängste des US-Generalstabs ein in Bezug auf die syrischen chemischen Waffen. Man wies nach, dass sie an hinreichend gesicherten Orten lagerten und nicht in die Hände der FSA fallen könnten, um wahllos eingesetzt zu werden. Und schließlich gaben die Russen dem Pentagon glaubhafte Garantien, dass die weitere Machtausübung eines so entschlossenen Führers wie Bashar al-Assad eine besser zu handhabende Situation sei, auch für Israel, als zuzulassen, dass sich das Chaos in Syrien weiter ausbreitet.

    Vor allem beschleunigte Wladimir Putin die Projekte der CSTO, der anti-NATO Verteidigungsallianz, die Armenien, Belarus, Kasachstan, Kirghisistan, Tadschikistan und Russland selbst vereint. Die Außenminister der CSTO nahmen die gleiche Haltung gegenüber Syrien an und stellten einen logistischen Plan auf für die eventuelle Entsendung von 50 000 Mann. Ein Abkommen wurde unterzeichnet zwischen der CSTO und dem UN-Friedensabteilung, dass diese „blauen chapkas“ (Pelzmützen) in Syriens Konfliktzonen unter dem Mandat des UN-Sicherheitsrates eingesetzt würden. Gemeinsame Übungen sollen vom 8. - 17. Oktober in Kasachstan unter der Bezeichnung „Unverbrüchliche Freundschaft“ abgehalten werden, um die Koordinierung der beiden Organisationen abzuschließen. Das Rote Kreuz und die IOM (Internationale Flüchtlingsorganisation) werden auch teilnehmen.

    In den USA wird während der Präsidenten-Kampagne keine offizielle Entscheidung getroffen. Wenn sie zu Ende geht, könnte Frieden denkbar werden.
    http://einarschlereth.blogspot.de/20...us-syrien.html
    http://denkbonus.wordpress.com/2012/...ien/#more-5453


    seit über eineinhalb Jahren schicken unsere Regierungen Söldner gen Damaskus. - Mit seeeehr wenig Erfolg. Auch die Kamelhüter haben schon geschätzte 750 Mio $ in die Auflösung Syriens investiert.
    Langsam muss man darüber nachdenken, wie man aus der Sache kostengünstig wieder einigermaßen raus kommt.

    Wir dürfen gespannt sein. Wenn dann Assad am Ende, geschützt von "den blauen Pelzmützen", weiter regieren kann, darf man ruhig, angesichts der verlorenen Summen an Geld, schadenfroh sein.
    "Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit"

  2. #2
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    AW: Ende des Krieges in Syrien möglich?

    Wo soll denn der Vorteil für den Westen sein, wenn Syrien auch den Islamisten in die Hände fällt? Wenn Assad weg ist, wird es dort keine Demokratie geben, sondern einen weiteren islamistischen Unterdrückungsstaat.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3
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    AW: Ende des Krieges in Syrien möglich?

    in Syrien laufen viele Interessen zusammen. Katar zb würde durch eine neue Leitung durch Syrien, die hohen Kosten umgehen die Saudi Arabien für die Nutzung seiner Pipelines verlangt. Ausserdem hätte man dem Schiitischen Iran einen wichtigen Verbündeten genommen. Der Iran stünde isoliert da, was nichtnur im Interesse der sunnitisch wahabitischen Länder wäre.

    was nach Assad kommt ist unseren Machthabern recht egal, hauptsache man kann anschließend günstig Rohstoffe durchs Land leiten. Die anderen Länder dort werden auch von Islamisten regiert.
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  4. #4
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    AW: Ende des Krieges in Syrien möglich?

    Klar ist ein Ende des Krieges möglich, wenn eine Seite gewinnt.

  5. #5
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    AW: Ende des Krieges in Syrien möglich?

    durch die vielen beteiligten Parteien glaube ich nicht, dass der Sieg für eine Seite alleine noch möglich ist.
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  6. #6
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    AW: Ende des Krieges in Syrien möglich?

    Was geschieht nach dem Krieg? Über Jahrzehnte wurde mühsam der innere Frieden gewahrt und das hauptsächlich durch restriktive Maßnahmen. Die Minderheit der Alawiten stellt die herrschende Oberschicht, gestützt durch die dadurch profitierenden Christen. Dieses Gefüge zerbricht, sobald Assad den Kampf verloren hat. Dann gewinnen die Islamisten die Oberhand und lassen es die Minderheiten spüren. Und die Kurden werden sich nicht einfach so wieder zurückdrängen lassen. Syrien droht die Spaltung, so wie dies auch mit dem Irak geschehen wird. So rächt sich die willkürliche Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg als die Alliierten die Erbmasse des Osmanischen Reichs aufteilten und Staaten gründeten, die es so nie zuvor gegeben hatte.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  7. #7
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    AW: Ende des Krieges in Syrien möglich?

    Wenn alle Parteien Kompromisse eingehen, dann könnte es Frieden geben.

    In diesem Krieg geht es um so viele verschiedene Interessen, daß es schwer ist den Überblick zu bewahren. Momentan arbeitet 'man' an einer Exilregierung (http://www.faz.net/aktuell/politik/a...-11949778.html) ... ähnlich wie damals in Libyen. Aber wer stellt diese denn zusammen und wen vertrete sie? Wurde sie durch das Volk gewählt? Vermutlich nicht.

    Man könnte den Konflikt schon auf die diplomatische Ebene verschieben und die Exilregierung - was soll diese bezwecken? die Opposition hat sich doch bereits in der Nationalversammlung zusammengeschlossen (http://de.rian.ru/world/20111216/262016671.html) - mit der gegenwärtigen Regierung verhandeln lassen. Kein Weg führt an der gegenwärtigen Regierung vorbei.
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


  8. #8
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    AW: Ende des Krieges in Syrien möglich?

    Wenn alle Parteien Kompromisse eingehen, dann könnte es Frieden geben.

    In diesem Krieg geht es um so viele verschiedene Interessen, daß es schwer ist den Überblick zu bewahren. Momentan arbeitet 'man' an einer Exilregierung (http://www.faz.net/aktuell/politik/a...-11949778.html) ... ähnlich wie damals in Libyen. Aber wer stellt diese denn zusammen und wen vertrete sie? Wurde sie durch das Volk gewählt? Vermutlich nicht.

    Man könnte den Konflikt schon auf die diplomatische Ebene verschieben und die Exilregierung - was soll diese bezwecken? die Opposition hat sich doch bereits in der Nationalversammlung zusammengeschlossen (http://de.rian.ru/world/20111216/262016671.html) - mit der gegenwärtigen Regierung verhandeln lassen. Kein Weg führt an der gegenwärtigen Regierung vorbei.
    genau das ist ja auch ein Problem. In der aktuellen "Opposition" und den Regierungen der Kriegstreiber finden sich nicht viele Personen die noch bereit wären, diplomatisch mit der ersten Regierung zu verhandeln. Eine Exilregierung bestehend aus westlichen Marionetten dürfte bei Teilen der Bevölkerung und auch der Terroristen auf massive Ablehnung stoßen.

    Was geschieht nach dem Krieg? Über Jahrzehnte wurde mühsam der innere Frieden gewahrt und das hauptsächlich durch restriktive Maßnahmen. Die Minderheit der Alawiten stellt die herrschende Oberschicht, gestützt durch die dadurch profitierenden Christen. Dieses Gefüge zerbricht, sobald Assad den Kampf verloren hat. Dann gewinnen die Islamisten die Oberhand und lassen es die Minderheiten spüren. Und die Kurden werden sich nicht einfach so wieder zurückdrängen lassen. Syrien droht die Spaltung, so wie dies auch mit dem Irak geschehen wird. So rächt sich die willkürliche Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg als die Alliierten die Erbmasse des Osmanischen Reichs aufteilten und Staaten gründeten, die es so nie zuvor gegeben hatte.
    da gebe ich dir vollkommen recht. Sykes und Picot lassen grüßen. Was wohl in der Türkei los wäre, wenn nach Kriegsende ein neues Kurdistan vor deren Haustüre steht..
    Es ist aber auch schwer, bei der Masse an "bildungsfernen" und stark religiösen Muslimen konflikte zu vermeiden. Solange der Islam nicht "einlenkt" wird es in dieser Region immer massive Spannungen und Probleme geben.
    "Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit"

  9. #9
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    Re: Ende des Krieges in Syrien möglich?

    Einer russischen Intervention würde der Westen nie zustimmen. das war ja der ganze Sinn der Destabilisierungskampagne, den letzten russischen Satellitenstaat im Nahen Osten auszuschalten.
    An einem Frieden ist der Westen nicht interessiert. Das Ziel ist ein Status Quo des permanenten Bürgerkriegs, sodass Syrien als Faktor im Nahen Osten ausgeschaltet ist. Man will weder Assad, noch ein neues islamistisches Regime, sondern eine Anarchie als Modell für den gesamten Nahen Osten. Dadurch glaubt man die ganze arabische Welt handlungsunfähig zu machen. Ich fürchte aber, die Rechnung wird nicht aufgehen.

  10. #10

    AW: Ende des Krieges in Syrien möglich?

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Wo soll denn der Vorteil für den Westen sein, wenn Syrien auch den Islamisten in die Hände fällt? Wenn Assad weg ist, wird es dort keine Demokratie geben, sondern einen weiteren islamistischen Unterdrückungsstaat.
    Ich kann mir das nur durch Rachsucht erklären. Man macht sich gar keine Gedanken, was danach kommt. Man will einfach nur, daß dieser Assad weg kommt.
    Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich,
    sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören.
    Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes,
    und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus.
    (2. Kor. 10, 4-5)

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