Ich denke, es sollte jedem frei stehen, nach eigenem Empfinden und Glauben zu entscheiden. Nicht jeder möchte seinen Körper als "wertlos" und Ersatzteillager sehen, nicht jeder Angehörige kommt mit dem Gedanken an die ausgeweidete Leiche eines Angehörigen zurecht (über diesen Punkt gibt es etliche Erfahrungsberichte). Nicht jeder, der nicht an ein unmittelbares Leben nach dem Tod glaubt, möchte sich deshalb dem natürlichen Kreislauf entziehen. Zu diesem natürlichen Kreislauf gehört für viele auch die Unversehrtheit und die Erdbestattung.

Dazu kommt noch die Praxis der Entnahme - und hier meine ich nicht nur die Mißbrauchsfälle. Schon alleine die Tatsache, daß ein Sterbender nicht sterben darf, weil er zuvor noch ausgeweidet werden muß, ist für mich grenzwertig. Angeblich merkt ein als hirntot Diagnostizierter davon ja nichts mehr, obwohl es auch schon unglaubliche Fälle eines "Wiedererlebens" dieser angeblich Toten gab, ob nun Diagnosefehlern oder Wundern geschuldet. Und Angehörige berichten ja auch oft von gravierenden Mimikveränderungen der Ausgeweideten oder körperlichen Reaktionen während des Entnahmevorgangs.