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  1. #131
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    AW: Gabriel warnt vor Eskalation im Verhältnis zur Türkei

    Kriecher Gabriel:

    Eigentlich finden solche Gespräche im Auswärtigen Amt statt. Diesmal ist es anders. Der deutsche Außenminister fährt ins nahe gelegene Hotel Adlon, um dort mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu zu frühstücken. Es ist, wie nachher in diplomatischen Kreisen kolportiert wird, eine kleine Geste an den Gast, den Gabriel in der berühmten Herberge empfangen darf.
    Diesmal tritt Gabriel allein vor die Journalisten, dafür äußert sich Cavusoglu später bei einem Besuch der türkischen Aussteller auf der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin
    @ Realist
    Die Presse vermeldet anderes als das, was du berichtest.

    Und was er dort sagt, klingt durchaus zurückhaltender als das, was er selbst und andere türkische Spitzenpolitiker noch in den vergangenen Tagen äußerten. "Sogar Freunde und Alliierte können streiten, aber wir müssen die feindlichen Haltungen beenden", sagt er und versichert, die Türkei sei offen für einen Dialog. Cavusoglu erklärt aber auch, er sehe antiislamische Gefühle hinter der deutschen Kritik an der Türkei.
    http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1137826.html
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #132
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    AW: Gabriel warnt vor Eskalation im Verhältnis zur Türkei

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Kriecher Gabriel:





    @ Realist
    Die Presse vermeldet anderes als das, was du berichtest.

    © dpa Außenminister Cavusoglu besucht ITB
    Erdogans Außenminister tritt auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin auf – und stellt einen Bezug zwischen Islamfeindlichkeit und Nazi-Zeit her. Die Aussteller reagieren mit Unmut auf den Auftritt.
    Es beginnt friedlich: Gegen 10.30 Uhr am Mittwoch trifft der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin ein. Gerade hat er sich mit Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) im Berliner Luxus-Hotel "Adlon" getroffen; die beiden hätten ein "hartes, aber auch offenes Gespräch geführt", heißt es. Nun hat Cavusoglu Zeit, ein wenig durch Halle 3.2 zu schlendern, wo sich die Türkei als Urlaubsland präsentiert.
    Umringt von Dutzenden Journalisten bahnt sich der Minister seinen Weg durch die Stände. Jemand reicht ihm türkisches Gebäck, Fragen sind erstmal nicht erlaubt. Stattdessen schaut sich Cavusoglu ausführlich einen Stand an: eine Ausstellerin zeigt ihm, wie man mit Wasserfarben malt.
    Der Rundgang dauert eine gute halbe Stunde. Dann tritt Cavusoglu vor die Kameras auf einem Pressestand. Er wirkt entspannt, aber seine Worte sind nur wenig deeskalierend. "Es gab Druck und Drohungen von Seiten der deutschen Regierung", behauptet der 49-Jährige. Sogar die Reservierung seines Hotels in Berlin sei abgesagt worden, nachdem die Betreiber erfahren hätten, mit wem sie es zu tun hatten. Ähnliches habe er auch schon in der Vergangenheit in Düsseldorf erlebt.
    Das Gespräch mit Gabriel sei sehr "ernsthaft" geführt worden, sagt Cavusoglu. Er habe dem deutschen Außenminister seine "Irritation" darüber zum Ausdruck gebracht, dass mehrere Wahlkampfauftritte türkischer AKP-Politiker in Deutschland nicht stattfinden durften. Keiner der türkischen Journalisten stellt die Ausführungen des Ministers infrage; auch die anwesenden Tourismus-Manager bleiben stumm. Sie wollen es sich auf keinen Fall mit der Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan verderben.
    "Stellen Sie jetzt bitte Ihre Fragen", fordert Cavusoglu die deutschen Journalisten auf. Die erste geht gleich in medias res – den Fall des in der Türkei inhaftierten "Welt"-Korrespondenten: "Wann werden Sie Deniz Yücel freilassen?" Es ist eine Frage, mit der Cavusoglu sicherlich gerechnet hat; sie war ja auch schon Thema seiner Unterredung mit Gabriel. "Es sieht so aus, als habe er gegen türkische Gesetze verstoßen und nicht als Journalist gearbeitet. Jetzt warten wir die Ermittlungen ab, dann sehen wir, was er genau gemacht hat." Im Übrigen, betont Cavusoglu, sei er als Außenminister nicht der richtige Ansprechpartner in dem Fall.
    "Auftritte sind Teil einer lächerlichen Show"
    Die Reiseveranstalter an den Ständen reagieren indes mit Unmut auf den Auftritt des Ministers – zumal Erdogans Kurs als schlecht fürs Geschäft gilt. "Diese Auftritte sind Teil einer lächerlichen Show", sagt eine Frau, die für Reisen in die Ägäis wirbt und namentlich nicht genannt werden will – so wie alle anderen Tourismusmanager auch. "Wenn wir privat hier wären, würden wir offen reden. Aber so könnte es unangenehm werden."
    "Wissen Sie, in der Türkei sind die sozialen Netzwerke sehr stark, man wird sehr schnell denunziert", erklärt ein Hotelmanager aus Bodrum seine Zurückhaltung. Er habe 30 Jahre lang in Deutschland gelebt. "Natürlich wähle ich nicht Erdogan." Der sei das Gegenteil von Rechtsstaatlichkeit und Freiheit.
    Für die Pro-Erdogan-Haltung vieler Türkischstämmiger in Deutschland gebe es eine Erklärung. "Viele waren noch nie in der Türkei. Sie haben keine Vorstellung von den realen Gegebenheiten. Sie denken, dass Erdogan der Größte ist, wenn er zwei neue Autobahnen baut." Der Mann empfiehlt allen Deutsch-Türken, eine Weile in der Türkei zu leben, um die realen Verhältnisse kennenzulernen. "Sie sollten versuchen, von 500 Euro im Monat zu leben."
    Solche Aussagen sind ein seltsamer Widerspruch zu dem, was man an den Ständen in Halle 3.2 sieht: Auf vielen Stehtischen liegen Gratisexemplare der regierungsnahen Zeitung "Sabah". Die Schlagzeile lautet: "Deutschland ist zurück in Hitlers Zeiten." Der Hotelmanager aus Bodrum sagt: "Ich denke, das hat das deutsche Volk sehr verletzt, dass Erdogan so etwas sagt." Er habe aber Hoffnung, dass sich bald alles zum Besseren wendet.
    Das türkisch-russische Verhältnis sei auch lange beschädigt gewesen. "Jetzt reden Putin und Erdogan wieder miteinander. Ich hoffe, mit Deutschland und der Türkei wird es ähnlich sein." Und dann tut er das, warum er eigentlich hier ist – für die Türkei als Urlaubsland zu werben: "Glauben Sie mir, ich war in Spanien, Griechenland, Italien in Hotels. So ein gutes Verhältnis zwischen Preis und Qualität finden Sie nur in der Türkei."
    Der Außenminister warnt derweil Deutschland vom Rednerpult aus vor Islam- und Fremdenfeindlichkeit. "Wir stellen fest, dass Muslime immer öfter zum Ziel von Angriffen werden," sagt Cavusoglu. "Antisemitismus, Gewalt gegen Christen und Muslime, Xenophobie – all das findet gerade in Europa statt", behautet der Minister. Und dann stellt er einen Bezug zur Zeit des Nationalsozialismus her – auch wenn er nicht so weit geht wie Erdogan mit seinem harschen Nazi-Vergleich: "Deshalb erinnert uns die Situation in Europa gerade sehr stark an den Zweiten Weltkrieg."

    http://www.msn.com/de-de/nachrichten...UvU?li=BBqg6Q9
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #133
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    AW: Gabriel warnt vor Eskalation im Verhältnis zur Türkei

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    © dpa Außenminister Cavusoglu besucht ITB
    Erdogans Außenminister tritt auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin auf – und stellt einen Bezug zwischen Islamfeindlichkeit und Nazi-Zeit her. Die Aussteller reagieren mit Unmut auf den Auftritt.
    Es beginnt friedlich: Gegen 10.30 Uhr am Mittwoch trifft der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin ein. Gerade hat er sich mit Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) im Berliner Luxus-Hotel "Adlon" getroffen; die beiden hätten ein "hartes, aber auch offenes Gespräch geführt", heißt es. Nun hat Cavusoglu Zeit, ein wenig durch Halle 3.2 zu schlendern, wo sich die Türkei als Urlaubsland präsentiert.
    Umringt von Dutzenden Journalisten bahnt sich der Minister seinen Weg durch die Stände. Jemand reicht ihm türkisches Gebäck, Fragen sind erstmal nicht erlaubt. Stattdessen schaut sich Cavusoglu ausführlich einen Stand an: eine Ausstellerin zeigt ihm, wie man mit Wasserfarben malt.
    Der Rundgang dauert eine gute halbe Stunde. Dann tritt Cavusoglu vor die Kameras auf einem Pressestand. Er wirkt entspannt, aber seine Worte sind nur wenig deeskalierend. "Es gab Druck und Drohungen von Seiten der deutschen Regierung", behauptet der 49-Jährige. Sogar die Reservierung seines Hotels in Berlin sei abgesagt worden, nachdem die Betreiber erfahren hätten, mit wem sie es zu tun hatten. Ähnliches habe er auch schon in der Vergangenheit in Düsseldorf erlebt.
    Das Gespräch mit Gabriel sei sehr "ernsthaft" geführt worden, sagt Cavusoglu. Er habe dem deutschen Außenminister seine "Irritation" darüber zum Ausdruck gebracht, dass mehrere Wahlkampfauftritte türkischer AKP-Politiker in Deutschland nicht stattfinden durften. Keiner der türkischen Journalisten stellt die Ausführungen des Ministers infrage; auch die anwesenden Tourismus-Manager bleiben stumm. Sie wollen es sich auf keinen Fall mit der Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan verderben.
    "Stellen Sie jetzt bitte Ihre Fragen", fordert Cavusoglu die deutschen Journalisten auf. Die erste geht gleich in medias res – den Fall des in der Türkei inhaftierten "Welt"-Korrespondenten: "Wann werden Sie Deniz Yücel freilassen?" Es ist eine Frage, mit der Cavusoglu sicherlich gerechnet hat; sie war ja auch schon Thema seiner Unterredung mit Gabriel. "Es sieht so aus, als habe er gegen türkische Gesetze verstoßen und nicht als Journalist gearbeitet. Jetzt warten wir die Ermittlungen ab, dann sehen wir, was er genau gemacht hat." Im Übrigen, betont Cavusoglu, sei er als Außenminister nicht der richtige Ansprechpartner in dem Fall.
    "Auftritte sind Teil einer lächerlichen Show"
    Die Reiseveranstalter an den Ständen reagieren indes mit Unmut auf den Auftritt des Ministers – zumal Erdogans Kurs als schlecht fürs Geschäft gilt. "Diese Auftritte sind Teil einer lächerlichen Show", sagt eine Frau, die für Reisen in die Ägäis wirbt und namentlich nicht genannt werden will – so wie alle anderen Tourismusmanager auch. "Wenn wir privat hier wären, würden wir offen reden. Aber so könnte es unangenehm werden."
    "Wissen Sie, in der Türkei sind die sozialen Netzwerke sehr stark, man wird sehr schnell denunziert", erklärt ein Hotelmanager aus Bodrum seine Zurückhaltung. Er habe 30 Jahre lang in Deutschland gelebt. "Natürlich wähle ich nicht Erdogan." Der sei das Gegenteil von Rechtsstaatlichkeit und Freiheit.
    Für die Pro-Erdogan-Haltung vieler Türkischstämmiger in Deutschland gebe es eine Erklärung. "Viele waren noch nie in der Türkei. Sie haben keine Vorstellung von den realen Gegebenheiten. Sie denken, dass Erdogan der Größte ist, wenn er zwei neue Autobahnen baut." Der Mann empfiehlt allen Deutsch-Türken, eine Weile in der Türkei zu leben, um die realen Verhältnisse kennenzulernen. "Sie sollten versuchen, von 500 Euro im Monat zu leben."
    Solche Aussagen sind ein seltsamer Widerspruch zu dem, was man an den Ständen in Halle 3.2 sieht: Auf vielen Stehtischen liegen Gratisexemplare der regierungsnahen Zeitung "Sabah". Die Schlagzeile lautet: "Deutschland ist zurück in Hitlers Zeiten." Der Hotelmanager aus Bodrum sagt: "Ich denke, das hat das deutsche Volk sehr verletzt, dass Erdogan so etwas sagt." Er habe aber Hoffnung, dass sich bald alles zum Besseren wendet.
    Das türkisch-russische Verhältnis sei auch lange beschädigt gewesen. "Jetzt reden Putin und Erdogan wieder miteinander. Ich hoffe, mit Deutschland und der Türkei wird es ähnlich sein." Und dann tut er das, warum er eigentlich hier ist – für die Türkei als Urlaubsland zu werben: "Glauben Sie mir, ich war in Spanien, Griechenland, Italien in Hotels. So ein gutes Verhältnis zwischen Preis und Qualität finden Sie nur in der Türkei."
    Der Außenminister warnt derweil Deutschland vom Rednerpult aus vor Islam- und Fremdenfeindlichkeit. "Wir stellen fest, dass Muslime immer öfter zum Ziel von Angriffen werden," sagt Cavusoglu. "Antisemitismus, Gewalt gegen Christen und Muslime, Xenophobie – all das findet gerade in Europa statt", behautet der Minister. Und dann stellt er einen Bezug zur Zeit des Nationalsozialismus her – auch wenn er nicht so weit geht wie Erdogan mit seinem harschen Nazi-Vergleich: "Deshalb erinnert uns die Situation in Europa gerade sehr stark an den Zweiten Weltkrieg."

    http://www.msn.com/de-de/nachrichten...UvU?li=BBqg6Q9


    Besten Dank. So etwas findet man in der Presseschau nicht. Es ist seltsam ruhig im deutschen Blätterwald.

    Die Suchbegriffe Cavusoglu Internationale Tourismusbörse ergeben:

    Cavusoglu bei ITB: "Türkei so sicher wie Deutschland"
    Berliner Morgenpost-vor 4 Stunden
    Cavusoglu bei ITB: "Türkei so sicher wie Deutschland" ... Die Internationale Tourismus-Börse (ITB) mit mehr als 10 000 Ausstellern aus 184 ...
    Ran an den Urlaub
    rbb|24-vor 4 Stunden
    Reisemesse ITB öffnet in unruhigem Unmfeld
    Lausitzer Rundschau-vor 13 Stunden
    Türkei umgarnt zum ITB-Auftakt deutsche Urlauber
    Mindener Tageblatt-vor 4 Stunden
    ROUNDUP 2/Anbieter: 2017 könnte trotz allem ein gutes Reisejahr ...
    AktienCheck-07.03.2017
    Cavusoglu: Das verstößt gegen die Menschenrechte
    Hannoversche Allgemeine-vor 7 Stunden
    Gabriel spricht kontroverse Themen mit Cavusoglu an
    Berliner Morgenpost-vor 9 Stunden
    Cavusoglu kündigt Besuch von Gabriel in der Türkei an
    ZEIT ONLINE-vor 7 Stunden
    Gabriel rügt Nazi-Vergleiche bei Gespräch mit Cavusoglu
    Wolfsburger Nachrichten-vor 9 Stunden
    Außenminister bei Tourismusmesse: Scharfe Worte, süßes Eis ...
    Ausführlich-FOCUS Online-vor 44 Minuten
    Letzte Überschrift des Focus - veröffentlicht vor 44 Minuten - scheint doch der beste Treffer zu sein, deshalb klicke ich diese Meldung an. Es erscheint:

    Türkischer Außenminister Cavusoglu besucht Reisemesse in Berlin
    Außenminister bei Tourismusmesse
    Scharfe Worte, süßes Eis: Cavusoglu macht gute Miene zum bösen Spiel


    Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu wird bei seinem Deutschland-Besuch zu Minister Klartext. Nach seiner umstrittenen Wahlkampfrede und einem Frühstück mit Außenminister Sigmar Gabriel schlendert Cavusoglu über die Tourismusmesse ITB und gibt sich gut gelaunt – bis ein Journalist eine unbequeme Frage stellt.
    Es ist ein Heimspiel für den türkischen Außenminister – mitten in Berlin. Das sieht man ihm an. Selbstbewusst schlendert Cavusoglu, umgeben von einer großen Traube von Sicherheitsleuten, Fotografen und Journalisten, durch den Messebereich der ITB in Halle 3.2. Dort präsentiert sich die Türkei in diesen Tagen als Tourismusland.
    Von dem heiklen Termin, dem Frühstück mit seinem Amtskollegen Sigmar Gabriel im Berliner Nobelhotel Adlon, das der türkische Außenminister nur drei Stunden zuvor zu absolvieren hatte, ist ihm nichts anzusehen. Wobei sich ohnehin die Frage stellen dürfte, für wen der beiden Politiker dieses eilig angesetzte Frühstück eigentlich unangenehmer war.


    Außenminister Cavusoglu genießt Bad in der Menge

    Jetzt jedenfalls genießt Cavusoglu das Bad in der Menge. Gemeinsam mit dem türkischen Tourismusminister Nabi Avci pilgert er von Stand zu Stand, schüttelt eine Hand nach der anderen, herzt seine Landsleute und sieht sich türkische Handwerkskunst an.

    Bei Arzu Adak (37) bleibt der Außenminister ein wenig länger stehen. Interessiert beäugt Cavusoglu, was die Künstlerin an ihrem Stand fabriziert. Adak, eine kleine zierliche Person mit weinrotem Kopftuch, führt dem Außenminister das Handwerk der Ebru-Malerei vor, auch als Wassermalerei bekannt. Es hat etwas beruhigendes. Plötzlich ist die Schärfe des aktuellen Streits zwischen Berlin und Ankara wie verflogen.

    Streit zwischen der Politik, nicht zwischen den Menschen

    „Wir Menschen hier verstehen uns doch gut“, sagt die Künstlerin, die in Deutschland geboren und aufgewachsen ist. Ihr Großvater kam in den 1960er Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland. Sie sieht den deutsch-türkischen Zoff eher als ein Problem auf der politischen Bühne, nicht aber als eines unter den Menschen. Trotzdem sagt Adak: „Hoffen wir, dass es bald wieder besser wird.“

    Noch am Vorabend hatte Cavusoglu in Hamburg eine Rede für das in der Türkei anstehende Verfassungsreferendum gehalten. Er schob die Verantwortung für die jüngste Eskalation alleine der deutschen Seite zu. Cavusoglu sagte, deutsche Politiker und Medien ließen „anti-türkische“ und „islamfeindliche“ Tendenzen erkennen, und dass dies eine „sehr große Bedrohung“ für das Verhältnis zwischen beiden Staaten sei.

    Tourismus in der Türkei schwer gebeutelt

    Die Botschaft, die der türkische Außenminister aus Ankara mitgebracht hat, ist klar: Die Türkei weicht keinen Millimeter von ihrem Standpunkt ab.

    Auch nicht auf der Tourismusmesse, die für die Türkei so wichtig ist. Wegen des Putschversuchs und zahlreicher Terroranschläge meiden viele ausländische Touristen inzwischen das Land am Bosporus. Die Zahlen sind dramatisch eingebrochen, Aussichten auf Besserung gibt es kaum.

    Die Einnahmen im Tourismus sanken 2016 im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent auf rund 22,1 Milliarden US-Dollar (20,65 Mrd Euro). Aus Deutschland kamen in den ersten elf Monaten des Jahres etwa 3,76 Millionen Besucher - so viele wie aus keinem anderen Land. Es waren allerdings auch fast 1,7 Millionen weniger als im Vorjahreszeitraum.
    Wenig Hoffnung herrscht auch für die nahe Zukunft. Das Reiseunternehmen Alltours geht für 2017 davon aus, dass sich das Türkei-Geschäft nur über kurzfristige Buchungen belebt.

    Eis für den Außenminister

    All das schert Cavusoglu an diesem Mittwoch nur wenig. Inzwischen steht der Außenminister an einem Stand und nascht von Baklava und Dondurma, einer süßen und etwas zähen Eisspezialität aus der türkischen Region Kahramanmaras. Ein kleiner bulliger Mann serviert dem Minister das weiße, mit grünen Streuseln verzierte Eis. Die Schärfe des politischen Streits mit Deutschland ist in diesem Moment weit weg.


    Zum Abschluss des Messe-Rundgangs spricht der Außenminister noch einmal zu Journalisten in der Halle. Immer wieder nennt er Gabriel einen Freund. Und er betont, dass Freunde nicht immer in allen Dingen übereinstimmen müssten.

    Cavusoglu geht Journalisten an

    Doch dann kippt die bis dahin lockere Stimmung plötzlich. Ein Journalist will von Cavusoglu wissen, was er deutschen Touristen sage, die aus Furcht vor Terror nicht mehr in die Türkei reisen. Als derselbe Journalist auch noch darauf hinweist, dass es für Journalisten durchaus eine Gefahr sei, in die Türkei zu reisen, platzt dem Außenminister der Kragen.
    Cavusoglu nennt die Behauptung „Bullshit“, also "Bockmist",
    und verbittet sich solch angebliche Propaganda. Applaus brandet auf. Dann beendet der Minister empört die Fragerunde. Trotz weiterer Fragen.

    Da ist sie plötzlich wieder, die Schärfe des deutsch-türkischen Konflikts, der auf beiden Seiten an diesem Mittwoch tiefe Wunden hinterlässt.

    http://www.focus.de/politik/deutschl...d_6759229.html

    Mir scheint, es gibt zwei türkische Außenminister und zwei Tourismusmessen. Auf der einen gab er sich gut gelaunt, schleckte Eis, redete wenig und nannte Gabriel einen Freund. Die einzige Empörung scheint dann doch eine nachvollziehbare, die zudem in Anglizismen ausgedrückt wurde, typisch türkisch eben. Kann man es einem türkischen Außenminister übel nehmen, wenn er das Wort Bullshit in den Mund nimmt? Das erinnert doch an die Lockerheit eines deutschen Außenministers Joschka Fischer und klingt überhaupt so, als sei der türkische Außenminister in Deutschland integriert und würde demnächst nach Amerika siedeln.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  4. #134
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    AW: Gabriel warnt vor Eskalation im Verhältnis zur Türkei

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Besten Dank. So etwas findet man in der Presseschau nicht. Es ist seltsam ruhig im deutschen Blätterwald......
    Wahrscheinlich ist nun auch die Berichterstattung über die türkischen Unverschämtheiten der Zensur anheim gefallen.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  5. #135
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    AW: Gabriel warnt vor Eskalation im Verhältnis zur Türkei

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Wahrscheinlich ist nun auch die Berichterstattung über die türkischen Unverschämtheiten der Zensur anheim gefallen.
    Davon gehe ich fast aus. Man kann ja über eine Sache so oder so berichten oder eben gar nicht.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  6. #136
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    AW: Gabriel warnt vor Eskalation im Verhältnis zur Türkei

    das der fette Sack mal nicht so laut warnt, könnte nämlich seine muslimische Wählerbasis vergretzen, und ohne die islamischen Reaktionäre hat seine Dreckspartei keine Chance mehr.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Dodona

  7. #137
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    AW: Gabriel warnt vor Eskalation im Verhältnis zur Türkei

    Gabriel ist ein widerlicher Opportunist, der mit seinem hündischen Verhalten den Türken gegenüber jeden anständigen Deutschen zutiefst beleidigt. Von seinem türkischen Proll-Kollegen will ich erst gar nicht reden . . .
    "...und dann gewinnst Du!"

  8. #138
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    AW: Gabriel warnt vor Eskalation im Verhältnis zur Türkei

    Die Türken waren die besten Freunde der Nazis und hätte der Alte Fritz seine preußischen Offiziere nichtr ins Osmanische Reich geschickt, wüßten die heute nicht, wo beim Gewehr vorne und hinten ist.

    Darf den Türken heute aber nciht sagen.

  9. #139
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    Gabriel (SPD) fordert höhere EU-Zahlungen Deutschlands

    Gabriel fordert höhere EU-Zahlungen Deutschlands

    Außenminister Sigmar Gabriel hat sich bei einer Podiumsdiskussion zu einer Forderung hinreißen lassen, die bei den Wählern nicht gut ankommen dürfte. Und zwar forderte Gabriel, Deutschland solle mehr in den EU-Haushalt einzahlen. Dabei ist Deutschland schon jetzt der größte Netto-Zahler der EU.




    Der SPD-Politiker und Noch-Parteichef sagte: „Ich werde meiner Partei empfehlen, im Bundestagswahlkampf erst mal offensiv dafür anzutreten, mehr in die EU zu investieren und nicht am Ein-Prozent-Ziel festzuhalten.“

    Mit dem Ein-Prozent-Ziel ist die Obergrenze gemeint, die es bisher für den EU-Haushalt gibt: Die Zahlungen der Mitglieder dürfen maximal 1,23% des Bruttonationaleinkommens in der EU betragen. Das heißt, die Zahlungen sind an die Wirtschaftsleistung der einzelnen Länder gekoppelt.


    Diese Obergrenze würde Gabriel gern kippen. Und Deutschland soll nach seinem Willen dabei voranschreiten: Gabriel hofft offenbar, dass andere Länder nachziehen würden, wenn Deutschland seine Zahlungen freiwillig erhöht.
    http://www.focus.de/politik/videos/s...d_6805417.html


    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  10. #140
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    AW: Gabriel (SPD) fordert höhere EU-Zahlungen Deutschlands

    Das war zu befürchten, da Martin Schulz eben vor allem EU-Politiker ist und weniger die Interessen unseres Landes im Auge hat und dafür seinen Fokus auf die EU legen wird. Das die Forderung nun von Gabriel kommt, soll Schulz ein wenig Deckung geben. 1998 ging Gerhard Schröder mit der Forderung in den Wahlkampf, dafür zu sorgen, dass in der EU nicht länger die deutschen Steuergelder verbraten werden. Er trat für eine deutliche Reduzierung deutscher Beiträge ein.
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