Türkische Freundschaft

[Quotenqueen]

Die Freundschaft der Türken ist offenbar schwer zu erlangen und noch schwerer zu erhalten. Wer kann sich überhaupt noch dieses zweifelhaften Vorzugs rühmen, seit Erdogan das Land nicht nur in den Islam sondern auch in die internationale Isolation zurückführt? Zuerst waren die Europäer als traditionelle Freunde der modernen Türkei Atatürks dran. Weil es zuviel Bedenken [...]

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[Realist59]

Erdogan ist anmaßend und herrisch. Sein hemdsärmeliger Regierungsstil mag den Türken gefallen, auf dem internationalen diplomatischen Parkett kommt er damit nicht so gut an. Er pöbelt gerne und kann seine Herkunft aus dem für Schlägertypen bekannten istanbuler Stadtteil Kasimpasa nicht verleugnen. Erdogan hatte nie positive Gefühle für Europa. Die scheinbare Hinwendung zur EU war rein taktischer Natur. Er nahm damit seinen Gegnern den Wind aus den Segeln. Der Bruch mit Israel wurde betrieben um einen besseren Zugang zur Islamischen Welt zu bekommen. Erdogan ist türkischer Nationalist und religiöser Fanatiker. So sieht seine Politik dann auch aus. Alles was er macht, geschieht zu Gunsten seines Landes und des Islams. Freundschaften zu anderen Ländern kann es da nicht geben. Deshalb steht die Türkei wie so oft isoliert und alleine da. Der Anspruch eine Regionalmacht und kommender Wirtschaftsgigant zu sein, ist den türkischen Politikern zu Kopf gestiegen.

[Elena Markos]

Zumal das alles eh' nur ein Windei war. Aber das will Herr Erdogan nicht wahrhaben.

[holzpope]

Dank der USA und Dank der vielen europäischen Jointventure-Geschäfte mit großen Firmen, ist die Türkei in der Lage, große Töne zu spucken.
Vor allem große Versandhäuser nutzen den Billigstandort Türkei und seine Handelsbeziehungen in die noch billigeren asiatischen Länder.
Die USA unterhalten große Militärstützpunkte in der Türkei, die viel Geld bringen.
Viele millionen an überwiesenen Geldern aus Europa, die von dortigen Türken ins Land fließen, unterstützen den Binnenmarkt.
Solange diese Transfers anhalten, kann sich Erdogan brüsten, ein guter Staatsmann zu sein, obwohl er selber nichts dazu beisteuert, höchstens auf sein Konto.
Leider wird das auch noch lange so weitergehen.
Am besten, man hört nicht mehr hin wenn er mal wieder dummes Zeug redet.

[Realist59]

Würde man die Wirtschaftskraft der Türkei ohne diese ganzen Einnahmequellen, wie Überweisungen aus dem Ausland eigener Landsleute oder Nutzungsgebühren für Militärische Einrichtungen betrachten, wäre die Türkei auf dem Stand eines dritte-Welt-Landes. Echte Wertschöpfung findet dort kaum statt.