Es ist noch gar nicht so lange her, da galt als moderner Staat, der keine Industrie benötigte. Ausgerechnet Großbritannien verabschiedete sich nachhaltig von seiner Industrie also jenes Land, welches die Industrie als solche erst erfand. Dienstleistungen sollten an die Stelle des produzierenden Gewerbes treten. Auch in Deutschland sollte die Dienstleistungsgesellschaft die vermeintlich altmodische Industrie ablösen. Inzwischen hat sich gezeigt, dass das Festhalten an den Produktionsstandorten kein Fehler war und dazu beiträgt, dass Deutschland besser durch die Krise kommt, als zum Beispiel Großbritannien.


Momentan liegt der Anteil des produzierenden Gewerbes am Bruttosozialprodukt in Europa bei 16 Prozent. Bis 2020 will die EU-Kommission erreichen, dass dieser Anteil auf 20 Prozent steigt.

Laut EU-Kommissar Antonio Tajani solle nicht weiter bei der Abwanderung von Industrie zugesehen werden, sondern eine "Reindustrialisierung" angestrebt werden. Um dies zu erreichen, soll mehr investiert werden, die Märkte geöffnet werden und die Ausbildung verbessert werden.

Die Europäische Investitionsbank EIB soll bis zu 15 Milliarden Euro Kredite bereitstellen, die vor allem dem Mittelstand helfen sollen, international tätig zu werden. Deutschland und sechs weitere EU-Länder haben sich für eine gemeinsame Industriepolitik ausgesprochen.


http://www.shortnews.de/id/988674/EU...ierung-Europas