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  1. #1
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    Notfalls erfrieren die Deutschen eben

    Erdgas wird aber nicht nur zum heizen gebraucht. Viele Haushalte kochen damit oder bereiten ihr heißes Wasser zum baden oder duschen damit zu.




    Die deutschen Erdgasspeicher sind fast leer. Ein Grund: Händler verkaufen die Notreserven derzeit teuer nach Großbritannien und Polen. Ob für die Deutschen noch was übrig bleibt, interessiert nicht.
    Alles wartet auf den Frühling, aber er kommt nicht. "Hoch 'Liebhild' über Skandinavien ist leider sehr stabil", sagt Meteorologin Christina Speicher vom Deutschen Wetterdienst. Die Heizungen laufen weiter im Dauerbetrieb. Das wirft die Frage auf, ob für die 16,5 Millionen Besitzer von Gasheizungen, für Industrie und Kraftwerksbetreiber noch genug Brennstoff da ist. Einzelne europäische Länder melden bereits Versorgungsengpässe.
    Als Ende März bekannt wurde, dass die britischen Gasreserven nur noch für zwei Tage reichen, ging dort die Angst vor einer drohenden Rationierung um. Die Lage spitzte sich zu, als eine wichtige Pipeline aus Belgien wegen technischer Probleme abgedreht wurde.
    Die Sorge der Engländer vor kalten Küchen und Wohnzimmern legte sich erst, als am Samstag drei Tanker mit Flüssiggas aus Katar vor der Küste festmachten.
    In Deutschland stellt sich die Versorgungslage indes uneinheitlich dar. Einerseits verfügt das Land über die größten Erdgasspeicher Europas. In 48 ausgespülten Salzkavernen und ausgeförderten Gasfeldern lassen sich rund 25 Milliarden Kubikmeter einlagern.

    Das entspricht einem Viertel des deutschen Jahresbedarfs. Doch ob man sich auf diesem Polster ausruhen darf, ist keineswegs sicher. Denn obwohl der deutsche Hauptlieferant Gazprom aus Russland in diesem Winter unterbrechungsfrei Gas geliefert hat, sind viele Speicher inzwischen fast leer.
    Ebbe im Berliner Untergrund

    Der von einer Gasag-Tochter gesteuerte Porenspeicher im Berliner Untergrund etwa enthält bei einem Volumen von 135 Millionen Kubikmetern derzeit nur noch 1,5 Millionen Kubikmeter Erdgas, also nahezu nichts mehr. Die Leipziger Verbundnetz Gas AG, einer der größten Gasimporteure, meldet Füllstände unter zehn Prozent.
    Zwei der fünf VNG-Speicher sind mit Füllständen unter drei Prozent fast leer. Was ist, wenn die Kältewelle jetzt noch Wochen anhält?
    Die Gaswirtschaft wiegelt ab: "Auch wenn die nächsten Tage kalt bleiben, muss niemand frieren", heißt es beim Speicherbetreiber Astora. Das Gemeinschaftsunternehmen von Wintershall und Gazprom betreibt in Rheden bei Bremen den größten Erdgasspeicher Westeuropas. Der hat genug Volumen, um zwei Millionen Einfamilienhäuser ein Jahr lang zu versorgen.
    Derzeit sei der Speicher zu einem Drittel gefüllt, beruhigt ein Astora-Sprecher: "Es ist noch genügend Erdgas verfügbar." Auch der
    Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hält nichts von Panikmache: Dank der flexibel ausbaubaren Importverträge mit mehreren Lieferländern gebe es "ein auskömmliches Erdgasangebot". Die Füllstände in den Speichern seien "für diese Jahreszeit normal".
    So ganz kann das freilich nicht stimmen: Nach der Statistik der Organisation Gas Infrastructure Europe sind die deutschen Speicher derzeit im Schnitt nur noch zu 20 Prozent gefüllt. So leer waren sie noch nie. Die Spotmarktpreise für Gas an der Energiebörse EEX schossen Ende März von 25 auf fast 40 Euro pro Megawattstunde in die Höhe.
    Mit den historisch niedrigen Füllständen geht ein beträchtliches Versorgungsrisiko einher. Denn je niedriger der Druck im Speicher, desto langsamer fließt das restliche Gas heraus. Käme es jetzt zu einer Unterbrechung russischer Erdgas-Lieferungen, könnten die druckschwachen Speicher nicht schnell genug Ersatzmengen ins Leitungsnetz strömen lassen: Die "Ausspeicherung" wäre vermutlich so langsam, dass sich die Verbraucher einschränken müssten.
    Erhöht wird das Versorgungsrisiko durch eine Direktive der Europäischen Union: Nach der 2005 in Kraft getretenen Vorschrift zur Entflechtung von Energieunternehmen mussten Gasproduzenten ihre Leitungsnetze und Speicher in selbstständige Einheiten ausgliedern.
    Das sollte dem Wettbewerb dienen, hat aber einen unerwarteten Kollateralschaden: Für Versorgungssicherheit fühlt sich niemand mehr zuständig, der Produzent nicht, der Händler nicht und nicht die Netz- und Speicherbetreiber. Jeder Teilbereich optimiert nur noch sein eigenes Ergebnis, das große Ganze hat keiner mehr im Blick.
    Kein Interesse an Notreserve

    Was das bedeutet, zeigt sich derzeit: Händler nehmen das letzte Gas aus deutschen Speichern und verkaufen es nach Polen oder Großbritannien, wo die Not groß und der Preis hoch ist. Ob in den deutschen Kavernen noch eine Notreserve übrig bleibt, interessiert sie nicht. "In Deutschland wird die Versorgungssicherheit mit Erdgas heute zu sehr dem Zufall überlassen", kritisiert Arno Büx, Geschäftsführer der Storengy Deutschland GmbH, der Speichergesellschaft des französischen Energieriesen GdF Suez.
    "Derzeit gibt es für niemanden Anreize, die Versorgungssicherheit mit Erdgas vorausschauend zu planen." Nötig sei "ein eigener Markt für Reserve-Energie". So könnte man Netzbetreiber verpflichten, eine Reserve vorzuhalten, um deren Einlagerung sich dann die Speicherbetreiber bewerben könnten.
    Stephan Kamphues, Chef des Pipeline-Betreibers Open Grid Europe, stößt ins selbe Horn: "Die früheren integrierten Unternehmen waren für Handel, Speicherung und Transport umfassend verantwortlich. Heute sind diese Aufgaben gesetzlich entflochten, und keiner der Beteiligten kann die Versorgungssicherheit mehr garantieren."
    Er fordert die Politik dazu auf, die Entflechtungsvorschriften zu lockern: So könnten Gasnetzbetreiber mehr Verantwortung für die Versorgungssicherheit übernehmen, wenn sie Zugriff auf Erdgasspeicher bekämen. Nötig sei "eine gezielte Bevorratungsstrategie für die Gesamtdauer des Winters", und dafür spielten "Erdgasspeicher eine entscheidende Rolle". Eine "strategische Gasreserve" in Staatsbesitz sei dagegen nicht nötig.

    http://www.welt.de/wirtschaft/energi...treserven.html
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #2

    AW: Notfalls erfrieren die Deutschen eben

    Und die Grünen wettern weiterhin gegen die Kohle. Schande!

  3. #3

    AW: Notfalls erfrieren die Deutschen eben

    Wie möchten die Grünen die Unterkünfte von den Leuten mit dem Migrantenhintergrund beheizen?

    Ich mache mir schon Sorgen.

    Solch ein reiches land, wie dessen, hat sich in diesem sinne schon zusammenzuraffen! Sonst wird es wie Rassismus aussehen!

  4. #4
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    AW: Notfalls erfrieren die Deutschen eben

    Leider gibt es auch hier wieder eine ganz große Gesetzes- und Anwendungslücke. Nur die Ölbevorratung ist hinreichend geregelt:

    http://www.ebv-oil.org/cms/cms2.asp?sid=56&nid=&cof=56

  5. #5
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    AW: Notfalls erfrieren die Deutschen eben

    Aber ich bitte euch: Uns' Gerhard (Schröder) hat doch soo einen guten Draht zu Putin, da gibt es bestimmt noch was für uns.

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