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  1. #1
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    Icon5 Fatwa ächtet Mädchenverstümmelung

    Hallo,

    ich bin hier noch neu und habe eine Frage bzgl. der im Jahre 2009 verfassten Fatwa, die zum Ausdruck bringt, dass die weibliche Genitalverstümmelung ein Verbrechen ist.
    Auf der Homepage der Menschenrechtsorganisation TARGET kann man dazu lesen:

    TARGETs Durchbruch:
    Islam ächtet Mädchenverstümmelung!

    Die Fatwa / Der Beschluss
    Der am 23.11.2006 veröffentlichte Beschluss der Gelehrten-Konferenz von Kairo (22./23.11.2006), der am 24.11.2006 vom Großmufti von Ägypten, Prof. Dr. Ali Gom’a, persönlich unterzeichnet wurde und somit rechtsgültig ist.

    Weiterhin heißt es ausführlicher:

    Beschlüsse der Konferenz in Kairo – Im Werte einer Fatwa

    Im Namen Gottes des Barmherzigen, des Allerbarmers Die Internationale Konferenz der Gelehrten bezüglich des Verbots von Missbrauch des weiblichen Körpers wurde am 1. und 2. der Dhul-Qi'da 1427 nach der Hijdra, entsprechend dem 22. und 23. 11.2006, in den Konferenzräumlichkeiten der Al-Azhar Universität abgehalten. Eine Anzahl von Forschungsarbeiten wurde vorgetragen. Nachdem Wissenschaftler und islamische Gelehrte sowie Fachleute und Aktivisten von zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Ägypten, Europa und Afrika angehört wurden, werden folgende Empfehlungen bekannt gegeben:

    Gott hat den Menschen mit Würde ausgestattet. Im Koran sagt Gott: „Wir haben die Kinder Adams gewürdigt“. Daher wird von Gott jeglicher Schaden verboten, der Menschen zugefügt wird, unabhängig von gesellschaftlichem Status und Geschlecht.

    Weibliche Genitalbeschneidung ist eine ererbte Unsitte, die in einigen Gesellschaften praktiziert wird und von einigen Muslimen in mehreren Ländern in Nachahmung übernommen wurde. Dies ohne textliche Grundlage im Koran, respektive einer authentischen Überlieferung des Propheten.

    Die heutzutage praktizierte weibliche Genitalbeschneidung fügt der Frau physische und psychische Schäden zu. Daher müssen diese Praktiken unterbunden werden, in Anlehnung an einen der höchsten Werte des Islams, nämlich dem Menschen keinen Schaden zuzufügen – gemäß dem Ausspruch des Propheten Mohammad, Friede und Segen Gottes sei mit ihm: „Keinen Schaden nehmen und keinem anderen Schaden zufügen“. Vielmehr wird dies als strafbare Aggression erachtet.

    Die Konferenz appelliert an die Muslime, diese Unsitte gemäß den Lehren des Islams zu unterbinden, da jene verbieten, dem Menschen in irgendeiner Form Schaden zuzufügen.

    Ebenso fordern die Teilnehmer der Konferenz die internationalen und regionalen Institutionen und Einrichtungen auf, ihre Anstrengungen auf die Aufklärung und Unterrichtung der Bevölkerung zu konzentrieren. Dies betrifft insbesondere die hygienischen und medizinischen Grundregeln, die gegenüber der Frau eingehalten werden müssen, sodass diese Unsitte nicht weiter praktiziert wird.

    Die Konferenz erinnert die Bildungseinrichtungen und die Medien daran, dass sie die unbedingte Pflicht haben, über die Schäden dieser Unsitte aufzuklären und deren verheerende Konsequenzen für die Gesellschaft aufzuzeigen, um zur Eliminierung dieser Unsitte beizutragen.

    Die Konferenz fordert die Legislativorgane auf, ein Gesetz zu verabschieden, welches den Praktizierenden diese schädigende Unsitte der weiblichen Genitalbeschneidung untersagt und sie als Verbrechen deklariert, unabhängig davon, ob es sich bei den Praktizierenden um Täter oder Initiator handelt.

    Des Weiteren fordert die Konferenz die internationalen Institutionen und Organisationen auf, in allen Regionen Hilfe zu leisten, in denen diese Unsitte praktiziert wird, um somit zu ihrer Beseitigung beizutragen.

    Unterschrift:

    Prof. Dr. Ali Gom’a
    Großmufti Ägyptens
    24.11.2006
    __________________________________________________ _______________________________

    Nun stellt sich mir die Frage, ob neu erlassene Fatwas weniger Gewicht im Islam haben als z.B. die Hadithen, denn die weiblichen Genitalverstümmelungen gibt es ja noch immer in ebenso großer Anzahl wie vorher, auch wenn durch den Einsatz Nehbergers bereits in einigen Fällen erfolgreich eine Beschneidung verhindert werden konnte?
    Oder: Woran liegt es, dass diese bestialischen Verstümmelungen noch weiterhin praktiziert werden?

    Über Ansichten eurerseits würde ich mich sehr freuen.

    LG
    zottel

  2. #2
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    AW: Fatwa ächtet Mädchenverstümmelung

    Fatwa über die Mädchenbeschneidung

    30. August 2006, Von Scheich Dr. Youssef al-Qaradawi (Quelle: (Institut für Islamfragen, dh, 30.08.2006)
    Frage: "Einige muslimische Gelehrte (arab. 'Ulama') lehnen die Mädchenbeschneidung ab, während andere sie befürworten. Wie ist sie aus islamischer Sicht zu beurteilen?" Antwort: "Die beste Einstellung ist die moderate, die die milde/leichte Mädchenbeschneidung [bei der "nur" ein Teil oder die ganze Klitoris und/oder ein Teil der äußeren Schamlippen entfernt werden] befürwortet. Die Überlieferung (Aussagen Muhammads, des Propheten des Islam) besagt: 'Der Prophet (des Islam) sagte einer Frau, die diese (die Mädchenbeschneidung beruflich) ausübte: "Schneide leicht, nicht viel" [Anmerkung: bei der radikalen Frauenbeschneidung werden die gesamten inneren und äußeren Schamlippen und die Klitoris entfernt und die Frau bis auf eine kleine Öffnung zugenäht]. Diese (die leichte Bescheidung) macht das Gesicht (einer Frau) schöner und ist bei Ehemännern beliebt'. In den islamischen Ländern werden zu diesem Thema unterschiedliche Auffassungen vertreten. In einigen Ländern ist sie gesetzlich verboten, wird dennoch in Teilen der Bevölkerung praktiziert. Viele Muslime lehnen sie als unislamische Sitte ab. Andere berufen sich auf die Überlieferung, in der Muhammad die "leichte" Form der Beschneidung empfohlen haben soll (s.o.)." Quelle: www.alkhaleej.ae/articles/show_article.cfm

    Noch ein interessantes pdf:
    http://edocs.fu-berlin.de/docs/servl...the_Engels.pdf

  3. #3

    AW: Fatwa ächtet Mädchenverstümmelung


  4. #4
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    AW: Fatwa ächtet Mädchenverstümmelung

    Auch wenn z.B. Frankreich in strittigen Fragen des Islams die Azhar-Universität in Kairo anruft, sind deren Äußerungen und Entscheidungen in der Islamischen Welt nicht bindend. Das ist ja das grundsätzliche Problem in der Islamischen Welt, es gibt keine oberste Instanz, wie z.B. einen Kalifen. Es wird immer differenzierende Auslegungen geben, weil jeder etwas anderes in den Koran oder die Hadithen hinein interpretiert. Fatwen sind ohnehin ein Problem, da sie oft von nicht autorisierten Personen stammen.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  5. #5
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    AW: Fatwa ächtet Mädchenverstümmelung

    Lieben Dank für die Antworten und interessanten weiteren Links zum Thema.

    Auch wenn z.B. Frankreich in strittigen Fragen des Islams die Azhar-Universität in Kairo anruft, sind deren Äußerungen und Entscheidungen in der Islamischen Welt nicht bindend. Das ist ja das grundsätzliche Problem in der Islamischen Welt, es gibt keine oberste Instanz, wie z.B. einen Kalifen. Es wird immer differenzierende Auslegungen geben, weil jeder etwas anderes in den Koran oder die Hadithen hinein interpretiert. Fatwen sind ohnehin ein Problem, da sie oft von nicht autorisierten Personen stammen.
    So ähnlich dachte ich es mir schon, war mir jedoch nicht ganz sicher. Imgrunde stellt das Ganze für mich dann eher nur eine Augenwischerei dar. Man hat offiziell bekundet und Kritikern auf der Konferenz zu Munde geredet, ihnen das gesagt, was sie hören wollten: "Genitalverstümmelung ist ein Verbrechen und nicht mit dem Islam vereinbar". Ist ja auch leicht daher gesagt, wenn diese Äußerungen nicht bindend sind und alles so oder so bleiben kann und die Verstümmelungen weiterhin praktiziert werden können und dürfen. Das ist ja kein Verbot, wenn es straffrei bleibt.
    Irritiert hatte mich auch, dass ich las, das auf der Konferenz bekundet wurde, dass die Genitalverstümmelungen ein Verbrechen darstellen. Beim weiteren recherchieren wunderte ich mich aber dann darüber, dass es eben kein direktes Verbot gibt und dieses Verbrechen auch keine Strafe bei Ausführung nach sich zieht. Somit toleriert der Islam also Taten, die er selbst als Verbrechen anprangert.
    Danke noch einmal für eure Antworten.

    LG
    zottel

  6. #6
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    AW: Fatwa ächtet Mädchenverstümmelung

    Zitat Zitat von zottel Beitrag anzeigen
    Lieben Dank für die Antworten und interessanten weiteren Links zum Thema.



    Imgrunde stellt das Ganze für mich dann eher nur eine Augenwischerei dar. Man hat offiziell bekundet und Kritikern auf der Konferenz zu Munde geredet, ihnen das gesagt, was sie hören wollten: "Genitalverstümmelung ist ein Verbrechen und nicht mit dem Islam vereinbar".
    Du darfst nicht vergessen, dass das eine Taktik der Muslime ist. Es wird ja auch behauptet, dass Islam Frieden bedeutet. Das ist aber Unsinn. Und so werden viele Praktiken im Islam als unislamisch bezeichnet, obwohl sie von Muslimen seit Jahrhunderten im Einklang mit dem Islam so gehandhabt werden.

    Ist ja auch leicht daher gesagt, wenn diese Äußerungen nicht bindend sind und alles so oder so bleiben kann und die Verstümmelungen weiterhin praktiziert werden können und dürfen.

    So ist es. Auch hier gilt: Papier ist geduldig


    Irritiert hatte mich auch, dass ich las, das auf der Konferenz bekundet wurde, dass die Genitalverstümmelungen ein Verbrechen darstellen. Beim weiteren recherchieren wunderte ich mich aber dann darüber, dass es eben kein direktes Verbot gibt und dieses Verbrechen auch keine Strafe bei Ausführung nach sich zieht. Somit toleriert der Islam also Taten, die er selbst als Verbrechen anprangert.

    Es sind sehr viele Dinge im Koran geregelt. Auch wenn einer Frau Ehebruch vorgeworfen wird. Von Steinigung als Strafe ist dort nirgendwo die Rede. Vieles was in Islamischen Ländern mit Hinweis auf den Koran geschieht, ist unislamisch. Was nicht im Koran steht, wird dann von den Hadithen interpretiert. Deshalb ist der Islam so flexibel wenn gewisse Kreise es brauchen und so unflexibel wenn es nötig ist.
    Geändert von Realist59 (25.07.2012 um 18:48 Uhr)
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  7. #7
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    AW: Fatwa ächtet Mädchenverstümmelung

    Und vergessen wir nicht, die beste Waffe der Muslime ist die Lüge, die Taqqiya. Schon ihr Gott ist ein "Ränkeschmied" also ein Täuscher und Lügner. Was können wir dann noch vom Volk erwarten? Der Vater der Lüge ist der Teufel, er zeigt sich gern als "Lichtgestalt" (Lucipheros = Lichtträger) und wenn man in Betracht zieht, dass Mohammed in der Wüste einer Lichtgestalt begegnete - wen verehren die Muslime also?

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