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  1. #1

    2009 - Nordwesten Pakistans -> Taliban führt Scharia ein

    Taliban:
    Pakistan führt Scharia in Provinz ein

    Im Nordwesten des Landes soll das islamische das weltliche Rechtssystem ersetzen. Die betroffenen Regionen werden dominiert von aufständischen, extremistischen Taliban


    Als Zugeständnis an die radikal-islamischen Taliban haben die pakistanischen Behörden die Einrichtung von Scharia-Gerichten im nordwestlichen Swat-Tal und angrenzenden Gebieten beschlossen. Ein entsprechendes Abkommen sei am Montag zwischen der Regierung der Nordwest-Grenzprovinz und dem Geistlichen Maulana Sufi Mohammad unterzeichnet worden, sagte Provinz-Informationsminister Mian Iftikhar Hussain in Peshawar. Damit seien alle Gesetze, die im Gegensatz zum Koran und der Lehre des Propheten Mohammed stünden, null und nichtig.

    Die Scharia ist berüchtigt für ihre drakonische Strafen wie das Abhacken von Händen bei Diebstahl und Steinigungen bei Ehebruch. Insbesondere die Taliban-Gerichte etwa in Afghanistan wendeten diese drastischen Urteile an. Die pakistanischen Behörden erwarten allerdings im aktuellen Fall nichts dergleichen. Darüber hinaus soll es die Möglichkeit geben, gegen Urteile eine Berufungsinstanz anzurufen. Die Verfahren sollen außerdem eher in den Händen normaler Richter mit Islamkenntnissen liegen als bei den islamischen Gelehrten, den Qazi.

    Die Provinzregierung kündigte außerdem an, Operationen der Sicherheitskräfte gegen den Taliban-Chef im Swat-Tal, Maulana Fazlullah, und seine Kämpfer würden nunmehr gestoppt. Im Gegenzug hofft der Ministerpräsident der Provinz, Amir Haider Khan Hoti, dass die Aufständischen jetzt ihrerseits die Angriffe beenden, nachdem die Regierung ihre Forderung nach Einführung der Scharia erfüllt habe: "Diejenigen, die für dieses Ziel den Pfad der Gewalt gewählt haben, sollten der Gewalt nach der heutigen historischen Entscheidung abschwören."

    Die Taliban äußerten sich nach Bekanntwerden des Abkommens zunächst nicht. Bereits am Sonntag aber hatte Fazlullahs Sprecher Muslim Khan als "Geste des guten Willens" einen einseitigen, zehntägigen Waffenstillstand verkündet.

    Pakistans Präsident Asif Ali Zardari hat der Entscheidung grundsätzlich zugestimmt. Seine Regierung erhofft sich von diesem Schritt, den Extremisten der Taliban und Al-Qaida das Wasser abzugraben und ihren Einfluss zurückzudrängen. Dennoch dürfte die Entscheidung der Atommacht Pakistan auf massive Kritik der USA und anderer Länder des Westens stoßen. Sie befürchten, dass damit den Taliban-Extremisten erst recht in die Hände gespielt wird.

    Pakistans Regierung hat über weite Teile der halbautonomen Stammesgebiete an der afghanischen Grenze, zu denen auch das Swat-Tal gehört, keine Kontrolle mehr. Im Tal, das nur rund 160 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Islamabad liegt, liefern sich Extremisten und Regierungstruppen seit Langem heftige Gefechte, in den vergangenen 14 Monaten starben dabei hunderte Zivilisten, Aufständische, Beamte und Angehörige der Sicherheitskräfte.

    Die Wiedereinführung eines islamischen Rechtssystems war den Bewohnern von der Regierung mehrfach versprochen, aber lange Zeit nicht durchgesetzt worden. In der Folge gewannen die Anhänger von Taliban und Al-Qaida Zulauf und wandten sich gegen die Regierung. Zuletzt begannen die Extremisten Ende 2007 einen Aufstand. Dabei haben sie bisher 200 Schulen für Mädchen zerstört und Zehntausende Bewohner in die Flucht getrieben.
    http://www.zeit.de/online/2009/08/pa...charia-gericht

  2. #2
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    AW: 2009 - Nordwesten Pakistans -> Taliban führt Scharia ein

    Die Wiedereinführung eines islamischen Rechtssystems war den Bewohnern von der Regierung mehrfach versprochen, aber lange Zeit nicht durchgesetzt worden. In der Folge gewannen die Anhänger von Taliban und Al-Qaida Zulauf und wandten sich gegen die Regierung. Zuletzt begannen die Extremisten Ende 2007 einen Aufstand. Dabei haben sie bisher 200 Schulen für Mädchen zerstört und Zehntausende Bewohner in die Flucht getrieben.
    Also die Bewohner wollen die Scharia, bekommen sie nicht und dann gibts Ärger von den Taliban und Al-Qaida? Das Resultat, die Bewohner fliehen aus der Provinz?
    Also erst wollen und den radikalen Ali um unterstützung bitten und danach abhauen weil der radikale Ali etwas über die Stränge schlägt? Irgendwie drängt sich mir da erstmal der "selber Schuld" Gedanke auf.
    Jetzt haben sie ihre Scharia und können lustig vor sich hin steinigen... rückständig, radikal und verblendet - hach, ist das Leben nicht schön?
    "Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit"

  3. #3
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    AW: 2009 - Nordwesten Pakistans -> Taliban führt Scharia ein

    Muslime brauchen die Scharia, sonst sind sie nicht zu bändigen
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  4. #4

    AW: 2009 - Nordwesten Pakistans -> Taliban führt Scharia ein

    Wäre zu klären, ob die Bevölkerung die schönwettescharia haben wollte (Erb- und familienrecht, aber keine Steinigung etc) oder wirklich das volle Programm.

    Die nächste Frage wäre, hat das Volk überhaupt darüber zu entscheiden? Oder wird das nicht vielmehr von Imemenm verhandelt und deren Position wird wiederum durch ihre Schule geprägt, wer und wo bildete sie zum Imam aus? Geschah das bei den Saudis oder anderen Radikaldenkern?

  5. #5
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    AW: 2009 - Nordwesten Pakistans -> Taliban führt Scharia ein

    Haben Menschen über die Gesetze Allahs zu entscheiden?

  6. #6

    AW: 2009 - Nordwesten Pakistans -> Taliban führt Scharia ein

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Haben Menschen über die Gesetze Allahs zu entscheiden?
    Selbstverständlich nicht. Zumindest nicht aus sicht der Muslime.

    Hängt nun davon ab wie die Regierung das sieht, wobei es sich ja um einen islamischen Staat handelt....

  7. #7
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    AW: 2009 - Nordwesten Pakistans -> Taliban führt Scharia ein

    Zitat Zitat von burgfee Beitrag anzeigen
    Wäre zu klären, ob die Bevölkerung die schönwettescharia haben wollte (Erb- und familienrecht, aber keine Steinigung etc) oder wirklich das volle Programm.
    Da es im Grunde keine abgespeckten Koranvarianten gibt, muss folgerichtig die Scharia in ihrer vollen Ausprägung gemeint sein.


    Die nächste Frage wäre, hat das Volk überhaupt darüber zu entscheiden? Oder wird das nicht vielmehr von Imemenm verhandelt und deren Position wird wiederum durch ihre Schule geprägt, wer und wo bildete sie zum Imam aus? Geschah das bei den Saudis oder anderen Radikaldenkern?
    Gute Frage. Definiert sich ein Staat als islamischer Staat, dann gehört die Scharia natürlich dazu. Das macht letztlich einen Staat zum islamischen Staat. Möglich ist natürlich, dass das Volk die Scharia deshalb wollte, weil sie sich schutzlos den kriminellen Umtrieben der Taliban ausgeliefert sah.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  8. #8
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    AW: 2009 - Nordwesten Pakistans -> Taliban führt Scharia ein

    Der Islam ist immer die Lösung. Und viele Muslime glauben wirklich an Allah und dass diese Gesetze von einem allwissenden göttlichen Wesen stammt.
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


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