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  1. #21

    AW: Hutgesetz

    Der Text zu deinem Link ist auch interessant turmfalke...

    Şâl û Şapik (auch Şepîk), eine weite Hose, eine Jacke und eine darüber getragene Weste.




    Schon in Şivan Perwers Song über die Peşmerga hört man von dieser kurdischen Tracht und auch Evliya Celebi berichtet in seinen Reisen durch Nordkurdistan von dieser Kleidung. Doch muss hier gleich zu Beginn angefügt werden, dass es keine kurdische Einheitstracht gibt, auch wenn dies von Besatzerstaaten, allem voran sei hier die Türkei genannt, aber auch von kurdischen Nationalisten manchmal so bezeichnet wird. Wie auch unter vielen anderen Völkern, so ist es auch bei den Kurden so, dass die Tracht von Region zu Region variiert, und sie ist damit ein weiterer Beweis für die Vielfalt der kurdischen Kultur.

    Şâl û Şapik wird von den Männern der Kurden, Chaldäern, Nestorianern und ebenso von den kurdischen Juden getragen, die man vor allem in Nordkurdistan vorfindet. Ursprünglich war es wohl vor allem die Tracht der Kurden aus Botan und einer regionalen Linie östlich von Cizre-Siirt,Van, und südlich von Mûş-Van bishin zur iran-/irakischen Grenze.
    Die Tracht wird aus Mohai, Angora-Ziegenhaar, hergestellt und besteht aus drei Teilen: einer weiten Hose, die nicht mit dem eher in Europa bekannten Şalvar (Pumphose) verwechselt werden sollte, da sie einen anderen Schnitt hat, einer weiten offenen Jacke, die ohne Knöpfe angefertigt wird und einer Weste, die darüber getragen wird.
    Wie bereits erwähnt, wird diese Tracht vom türkischen Staat als die typische kurdische Kleidung bezeichnet. Aus diesem Grund wird sie verpönt und ihr Tragen wird unterdrückt. So soll Safi Yader Ataman, ein türkischer Volkskundler, den Kurden in Van diese Tracht abgesprochen haben. Das Ergebnis seiner „These“ war, dass eine Volkstanzgruppe aus Van[i] diese bei ihren Auftritten nicht mehr tragen durften und stattdessen in Phantasiekostümen ihre Darbietungen vorführten und auch im Museum in Van sucht man diese kurdische Tracht vergebens.
    Auch Schneider, die in den kurdischen Gebieten ihrem Handwerk nachgingen, hatten mit der Anfertigung von Şâl û Şapik oftmals Probleme, da man diese Tracht häufig mit der Uniform der kurdischen Guerilla-Einheiten verband, die dieser ähnlich ist. Selbst junge Kurden, die im alltäglichen Leben diese Kleidung trugen/tragen, mussten mit Repressalien seitens der türkischen Polizei rechnen, in dem man sie unter Separatismusverdacht stellte.


    Heute sieht man diese Kleidung immer seltener, manchmal bei Festlichkeiten wie Hochzeitsfeiern oder Festivals. Ein Grund für den Rückgang dieser Tracht in Nordkurdistan liegt an den fehlenden Webern, denn man findet immer seltener eine Webstube, die Stoffe aus Mohair produzieren. Hier muss angefügt werden, dass auch die Regierung nicht darin interessiert[ii] ist; dieses traditionelle Handwerk der Mohairweberei zu erhalten[iii]. Da die Mohairweberei als eine Tätigkeit angesehen wurde, die man als Muslim nicht ausübte, waren es vor allem die Chaldäer oder Armenier, in irakisch-Kurdistan die Juden, die dieses Handwerk ausführten. So gaben auch viele Christen durch Unstimmigkeiten mit den kurdischen Muslimen dieses Handwerk wieder auf bzw. verließen ihre Heimat[iv].

    Quelle: Benninghaus, Rüdiger: Über Herstellung, Gebrauch und Verbreitung der şal û şapik-Männerkleidung in Türkisch-Kurdistan. 2001; Dankhoff, R. (Hrsg.):Evliya Celebi in Bitlis. Leiden, 1990

    [i] andere Volkstänzer, wie zum Beispiel aus Bitlis, Hakkari oder Mûş, wo auch diese Tracht getragen wird, kannten dieses Problem nicht
    [ii] ob dies ein politische Grund ist, sei hier dahingestellt
    [iii] allein im damaligen Vilayet Van sollen im 19. Jh. 90 Mohair-Weberein mit 270 Beschäftigten existiert haben, in Hakkari sollen 30.000 kg. Mohair produziert worden sein und in Mardin 230.000 okka (1okka = 1,282kg)
    [iv] R. Benninghaus berichtet auch von einigen muslimischen Kurden, die das Handwerk ebenfalls erlernten und dieses bis heute betreiben


    http://www.kurdica.com/News-sid-und-...-apik-537.html

    Stoff aus Angora-ziegenhaar hergestellt, das ist ja richtig edel und angenehm zu tragen.

  2. #22
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    AW: Hutgesetz


  3. #23
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    AW: Hutgesetz

    Zitat Zitat von burgfee Beitrag anzeigen
    Der Text zu deinem Link ist auch interessant turmfalke...

    http://www.kurdica.com/News-sid-und-...-apik-537.html

    Stoff aus Angora-ziegenhaar hergestellt, das ist ja richtig edel und angenehm zu tragen.
    Nicht erwähnt wird, daß die Pluderhosentracht etc. ursprünglich aus dem Iran stammt und von dort übernommen wurde.

  4. #24

    AW: Hutgesetz

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Nicht erwähnt wird, daß die Pluderhosentracht etc. ursprünglich aus dem Iran stammt und von dort übernommen wurde.
    Kurden leben als Minorität u.a. im Iran, stammt die Pluderhose von ihnen?

    Ein Großteil der Bevölkerung Irans ist persischen Ursprungs. Es gibt aber auch große Minoritäten. Zu ihnen gehören die Kurden, die hauptsächlich in den westlichen Provinzen Kurdistan, Sandjan und Kermanschah zu Hause sind. Früher lebten die Kurden als Nomaden, sind jetzt aber sesshaft und leben von Ackerbau und Viehzucht. Die Männer tragen Pluderhosen mit einer breiten Gürtelschärpe. Im Iran leben ca. fünf Millionen Kurden. Auch im östlichen Türkei und im nördlichen Irak lebt das Volk der Kurden.
    http://www.alleszumteppich.de/pages/...oliai-863.html

    Eigentlich hatte ich immer geglaubt, die Pluderhosen seien durch die Hippiebewegung aus Indien gekommen?

  5. #25

    AW: Hutgesetz

    ...
    Zum Sari gehört meist eine Bluse, die so genannte Choli, welche zusammen mit einem Unterrock unter dem Sari getragen wird. Doch auch wenn der Sari für die westliche Bevölkerung das wohl berühmteste Kleidungsstück Indiens darstellt, lohnt es sich definitiv, einen genaueren Blick auf Indiens Straßen zu werfen.
    Eine weitere klassische und weit verbreitete Tracht indischer Frauen ist der Salwar Kamiz (oder Kameez), welcher aus drei Teilen besteht. Zum einen aus einer Pluderhose, dem so genannten Salwar, die mal mehr, mal weniger weit geschnitten ist. Zum andern aus dem Kamiz, einem weiten, variierend von hüft- bis wadenlangen Hemd. Den Abschluss bildet die Dupatta, ein breiter langer Schal, der um Schulter, Hals und Knie gelegt werden kann. Dieses Kleidungsstück hat seinen Ursprung in den islamisch-orientalischen Gebieten und ist besonders bei Frauen im muslimisch geprägten Norden Indiens sehr beliebt, da es ihnen die Möglichkeit gibt, sich ihrem Glauben entsprechend zu verhüllen.
    Natürlich verfügen auch die indischen Männer über klassische Trachten. Neben dem bekannten Turban, welcher auch in anderen asiatischen – vorwiegend muslimischen – Ländern zu finden ist, bekleiden sie auch der Dhoti oder die Kurta. Der Turban wird im Indischen Pagri genannt und ähnlich wie beim Sari der Frauen kann man an ihm Herkunft, Beruf, Kaste oder religiöse Zugehörigkeit ablesen. Die religiöse Gruppe der Sikhs, welche in der Region Punjab (Nordindien) beheimatet ist, nutz den Turban als besonderes Erkennungsmerkmal, damit man sie bereits von Weitem erkennt. Die Turbane der Sikhs sind traditionell sehr farbenfroh, wie es im gesamten Norden Indiens üblich ist. Der Süden hingegen bevorzugt bei der Farbwahl allgemein eher schlichtere Farben. Aber nicht jeder Inder trägt einen Turban, was vor allem in den Städten auffällt.
    Das männliche Pendant zum Sari bildet der Dhoti. Hierbei handelt es sich um ein baumwollenes Beinkleid, welches in der Taille zusammengebunden und anschließend wie eine Hose um die Beine gewickelt wird. Mit dem Namen Kurta wird ein kragenloses Hemd beschrieben, welches aus Baumwolle, Seide oder anderen synthetischen Stoffen besteht. Durch seinen weiten Schnitt bietet es viel Bewegungsfreiheit und ist auch bei heißen Temperaturen gut zu tragen.
    http://www.kulturreisen.de/kulturreisen-thema-379.html

  6. #26
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    AW: Hutgesetz

    Wohl kaum aus Indien, wenn man bedenkt, daß die Urform der Pluderhose aus Arabien, dem Ursprungskontinent des Islam, kommt:




    Sirwal ( سِرْوَال , türk.: şalvar) ist eine orientalische lange und weite Pluderhose. Sie kann an den unteren Säumen bestickt sein. Solche Hosen werden von Frauen und Männern getragen.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Sirwal

  7. #27

    AW: Hutgesetz

    Reiseanekdote aus indien

    Die erste richtige Rast legten wir in Peshawar ein. Beim Einparken platzte an unserem Bus ein Reifen. Sofort versammelte sich eine gaffende Menschenmenge um unseren Bus. Es dauerte nicht lange und eine Patrouille mit aufgepflanztem Seitengewehr tauchte auf um die Menge zu zerstreuen.
    Nach kurzer Zeit war jedoch erneut eine, diesmal etwas kleinere Menge um uns versammelt, ich mitten unter den Neugierigen. Plötzlich stand neben mir ein mit seinem Knüppel wild um sich dreschender Polizist, der die ganze kreischende Menge blitzschnell auflöste.
    Unser Bus wurde auf dem Parkplatz repariert, der sich kurz vor einer Ampel befand. In unbestimmten Zeitabständen fuhren dort mit Zuckerrohr beladene und von Treckern gezogene Wagen vorbei, wahrscheinlich befand sich in der Nähe eine Zuckerfabrik. Diese Wagen wurden von Teenagern belauert, die in einem günstigen Augenblick, wenn die Trecker anhielten, versuchten eine Zuckerrohrstange zu ergattern. Dies suchten die an der Kreuzung stehenden Polizisten zu verhindern, indem sie die Teenager jagten. Ein paar Mal hatten die Jungen Glück, bis ein johlender Volksauflauf unsere Aufmerksamkeit erregte. Die Polizisten hatten einen der Zuckerrohrdiebe, einen etwa 18-Jährigen, erwischt. Nun folgte ein entwürdigendes Schauspiel. Dem armen Tropf wurden vor dem ganzen Pöbel die Hosen ausgezogen und eine fürchterliche Tracht Prügel mit einem Knüppel verabreicht. Dann wurde er, noch immer ohne Hosen (sein langes Hemd hatten sie ihm gelassen), über die Straße gejagt, seine einstigen Diebeskumpanen folgten, hohnlachend seine Pluderhose hinter ihm her tragend.
    http://fahrtenbuch.peter-engelhardt..../Asien-09.html

  8. #28

    AW: Hutgesetz

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Wohl kaum aus Indien, wenn man bedenkt, daß die Urform der Pluderhose aus Arabien, dem Ursprungskontinent des Islam, kommt:




    Sirwal ( سِرْوَال , türk.: şalvar) ist eine orientalische lange und weite Pluderhose. Sie kann an den unteren Säumen bestickt sein. Solche Hosen werden von Frauen und Männern getragen.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Sirwal
    pfui wie anstößig, die zeigen ja ihreUnterame und Fußfesseln. Das dürfte Peitschenhiebe setzen.

  9. #29
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    AW: Hutgesetz

    Die Inder waren von den Persern beeinflußt:

    Der Salwar Kamiz oder Shalwar Kamiz (Hindi: सलवार क़मीज़ salvār qamīz, auch: शलवार क़मीज śalvār qamīz, Panjabi: ਸਲਵਾਰ ਕਮੀਜ਼ salvār kamīz, Urduشلوار قمیض‎‎ šalwār qamīz, auch in den Schreibungen Salwar Kameez oder Shalwar Kameez, englisch Punjabi Suit) ist eine traditionelle Kleidung einiger Völker Südasiens (Afghanistan, Indien, Pakistan, Bangladesch etc.). Der Begriff Kamiz stammt aus dem Arabischen, Salwar aus dem Persischen. Ein Salwar Kamiz besteht aus drei Teilen: Salwar, Kamiz und Dupatta.
    Ein Kamiz ist ein längeres Hemd, das locker über einer Hose (Salwar) getragen wird und in aller Regel ab der Hüfte abwärts geschlitzt ist, um mehr Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Für Frauen gehört zum Ensemble noch die Dupatta, ein langer, breiter Schal, der über eine Schulter, um den Hals oder über den Kopf gelegt wird.
    Das Hemd für Männer wird auch Kurta genannt.
    Es gibt Unterschiede in Stil, Farben, Mustern und Länge. Diese sind nicht nur regional bedingt.
    Frauen tragen zumeist farbenfrohere und reichhaltiger verzierte Kleidung. Die Länge des Kamiz variiert von hüft- bis wadenlang, mit oder ohne Ärmeln. Der Salwar kann weit oder schmal geschnitten sein, üblicherweise ist es am Bund jedoch sehr weit geschnitten und wird durch eine Kordel, die Nala, gehalten. Mittlerweile gibt es auch die Gummizug-Variante. In der hüftlangen Ausführung wird das Hemd Kurti genannt.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Salwar_Kamiz

  10. #30

    AW: Hutgesetz

    Schnittmuster Sirwal:





    http://www.1186-583.org/Le-Sirwal

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