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  1. #1
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    Türkei wird immer islamistischer

    Mit Erdogan hat der radikale Islam Einzug ins Alltagsleben der Türken gehalten. Es begann damit, dass immer mehr Frauen ein Kopftuch trugen oder gar einen Tschador. Die Moscheen sind deutlich besser besucht, der Staat hat per Steuererhöhung den Alkohol drastisch verteuert. In dieses Bild passt auch dieser Vorfall...........


    Für eine türkische Frau hat sich kürzlich eine unangenehme Situation direkt vor einem öffentlichen Nahverkehrsbus ereignet. Sie soll, nach eigenem Bekunden, von einer Gruppe Islamisten am Einsteigen gehindert worden sein. Der Grund: Ihr Outfit würde "Anlass zur Sünde" geben.
    Wie die 21-jährige Yağmur Yılmaz berichtet, verließ sie am 3. Juni das Haus, um mit dem Bus zu ihrer Arbeitsstelle zu fahren. Getragen habe sie ein T-Shirt und eine Jogginghose. Sie habe sich zu einer Bushaltestelle im Istanbuler Distrikt Edirnekapı begeben, um von dort nach Fatih, wo sie arbeitet, zu gelangen.
    Eine Gruppe von rund 15 Männern und Frauen in Burkas, Mänteln und Turbanen hätten sich jedoch bereits im Bus befunden und Yağmur daran gehindert, diesen zu betreten. Zunächst gab sich die junge Frau selbstbewusst und erklärte, dass jeder das Recht hätte einen öffentlichen Bus zu benutzen. Doch ausgerechnet die Frauen entgegneten ihr darauf hin: “Wir würden sündigen, wenn du in den Bus steigst, du verleitest uns zur Sünde.” Doch auch die Männer der Runde hielten sich nicht zurück: “Schaut sie euch an. Ihr Kopf ist nicht bedeckt, Schande!”
    Beschimpfung und Ausgrenzung: Umfeld schaute weg

    “Niemand im Bus tat etwas dagegen, auch nicht der Fahrer”, klagt Yilmaz an. “Es waren auch andere ‘unbedeckte’ Frauen, die an der Haltestelle warteten, aber sie standen einfach untätig herum.” Wie die junge Frau gegenüber der türkischen Zeitung “Evrensel” erklärte, würde sie diese Busroute bereits seit längerer Zeit benutzen. Doch so etwas sei ihr nun das erste Mal passiert. “Ich trug Jogginghose und ein T-Shirt, weil es ein Sonntag war [viele Arbeiter tragen an diesem Tag legere Kleidung], aber niemand hat das Recht, so etwas zu tun, auch wenn ich einen Rock oder ein Kleid getragen hätte.” (ein Parteifreund von Geert Wilders ist sich sogar sicher, dass in der Türkei eines Tages die Scharia herrschen werde – mehr hier)
    Die 21-jährige, so gibt sie selbst an, habe sich durch diesen Vorfall jedenfalls sehr erschrocken. In diesem Augenblick habe sie sich nicht einmal das Kennzeichen des Busses notieren können, um später Anzeige zu erstatten. Klein bei will sie aber trotzdem nicht geben: “Ich wollte, dass die Öffentlichkeit davon erfährt. Es war ein beschämender Akt und sollte eigentlich gar nicht erst passieren.” (andersherum hat ein türkischer Hochschulprofessor kürzlich Studentinnen mit Kopftuch davon abgehalten ein Uni-Gebäude zu betreten – mehr hier)
    http://www.deutsch-tuerkische-nachri...-frau-den-weg/
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #2
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    AW: Türkei wird immer islamistischer

    Ich denke mal, dass solche Vorfälle vorerst noch die Ausnahme sind.
    Selbst in Israel und den USA treiben es zur Zeit die Orthodoxen Juden ziemlich weit mit ihrer radikal-religiösen Ansicht.
    Religiöse Fanatiker wollen auf diese Weise auf ihre Begehren aufmerksam machen und zeigen, dass sie durchaus gewillt sind, auch mit Brachialgewalt ihre Ziele durchzusetzen.
    Schlimm ist aber die Passivität der umstehenden Menschen.
    Das ist genau der Umstand, an dem eine satte Gesellschaft krankt.
    Wer sich nicht wehrt, wird niedergemacht.
    Der Mensch ist eben nicht friedlich! Das vegessen wir satten und friedfertigen Bürger all zu leicht.
    Lassen wir uns nicht täuschen von der relativen Ruhe, es kommt noch ganz dicke!

  3. #3
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    AW: Türkei wird immer islamistischer

    Ich kann mich noch an eine Reportage einer Journalistin erinnern vor längerer Zeit, als das Klima noch nicht ganz so ideologiebeladen war. Sie reiste nach Istanbul und kam in einem internationalen Hotel unter und beschloß mit einer Kollegin, die Innenstadt zu erkunden. Da die beiden Frauen bewußt ein Stück Alltagsleben kennenlernen wollten, beschlossen sie gegen Abend mit dem Bus zum Hotel zurückzufahren. Es blieb ein Versuch, denn kein Busfahrer nahm die Frauen mit.

  4. #4
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    AW: Türkei wird immer islamistischer

    Bisher war hauptsächlich der Osten der Türkei deutlich islamisch geprägt aber das greift nun immer stärker auf die Städte im Westen der Türkei über. Es gab schon andere Vorfälle, wo auch Touristen Leidtragende waren
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  5. #5
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    AW: Türkei wird immer islamistischer

    Leider finde ich den Artikel im Internet nicht. Er erschien in Vor-Internetseiten - meiner Erinnerung nach im Stern oder Spiegel.

    Dies hier habe ich bei meiner halbherzigen Recherche gefunden:

    Mitte April hatte das Verhalten eines Kollegen in einem Istanbuler Bus aber für Schlagzeilen gesorgt: Mit den Worten "Das hier ist kein Sexbus" hatte er ein Studentenpaar aus seinem Bus verwiesen. Als sich andere Studenten einschalteten, kam es zu einer Schlägerei
    http://www.spiegel.de/reise/aktuell/...-a-758896.html

  6. #6
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    AW: Türkei wird immer islamistischer

    Anderes Stichwort, anderer Treffer. Hier warnt das österreichische Außenministerium und die Warnung hat sehr viel mit islamischen Tendenzen in der Türkei zu tun:

    Zusätzlich zur erhöhten Gefahr von Terroranschlägen hat sich die allgemeine Sicherheitssituation in Istanbul und anderen Städten verschlechtert. So wurden in der Vergangenheit auch österreichische TouristInnen vermehrt Opfer dieser erhöhten Kriminalität.

    Es wird vor allem vo
    r Diebstählen und Raubüberfällen in Istanbul gewarnt. Aufgrund des starken Anstiegs der Kriminalität haben mehrere Generalkonsulate die Sicherheit von Istanbul heruntergestuft.

    AutotouristInnen in Istanbul wird empfohlen, ihren PKW immer an einem bewachten Parkplatz oder in einer Garage abzustellen. Ferner ist es für Frauen nicht empfehlenswert, Handtaschen zu tragen, sondern sich Gürteltaschen umzuschnallen.

    Vorsicht ist für Frauen geboten, die alleine oder in weiblicher Begleitung in Istanbul oder anderen Städten, aber auch in ländlichen Regionen, an Ausgrabungsstätten, etc. ausgehen. Um die Gefahr von sexuellen Übergriffen auf Reisende in Touristenzentren bestmöglich abzuwenden, wird die Respektierung ortsüblicher Traditionen unter anderem bei der Wahl der Bekleidung dringend angeraten.

    In alle
    n Fällen wird empfohlen, den Reisepass beim Ausgehen nicht mitzunehmen, sondern im Hotel zu lassen. Statt des Reispasses sollte eine Visitenkarte des Hotels, auf der der Name des Hotelgastes vermerkt ist, und eine Fotokopie des Reisepasses mitgeführt werden. Es sollte nur wenig Bargeld mitgeführt werden. Ebenso sollte vom Tragen wertvoller Schmuckgegenstände abgesehen werden. In allen guten Hotels kann ein Zimmersafe gemietet werden, in dem Reisepass, Flugticket, Schmuck und Bargeld aufbewahrt werden kann. Fahrten nach Einbruch der Dunkelheit, auch auf größeren Verbindungsstraßen, sind mit erhöhten Gefahren verbunden und sollten vermieden werden.
    http://www.bmeia.gv.at/aussenministe...uerkei-de.html

  7. #7
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    AW: Türkei wird immer islamistischer

    Ein Interview in der taz, das eigentlich als Loblied auf Istanbul gedacht war, offenbart in einigen Nebensätzen doch erstaunlich viel Wirklichkeit - und die ist sehr islamisch:

    ...Wo muss man sich in Istanbul anders benehmen als in Berlin?

    Etwa beim offenen Austausch von Zärtlichkeiten: Es gibt in Istanbul nur wenige Orte, wo das üblich ist. Das passiert etwa in Beyoglu, aber in bestimmten anderen Stadtteilen nicht.

    Es gibt in Istanbul Orte, wo man genauso leben kann wie in Berlin, und es gibt Orte, wo das unmöglich ist?


    Ja. Ich gehe gerne auf den Markt nach Fatih auf der Südseite des Goldenen Horns im alten Istanbul. Meine türkischen Freunde würden da niemals hingehen. Das Viertel ist ihnen zu traditionell und konservativ. Als ich 1981 das erste Mal in Istanbul war, war es schwer, sich dort als Touristin zu bewegen. Die schwarz verhüllten Frauen dominierten das Bild und man wurde schief angeguckt. Aber das hat sich sehr verändert, ist offener geworden. In Tarlabasi fällt man dagegen als Fremde sehr auf.



    Ist das ein unangenehmes Auffallen?


    Man wird sehr intensiv beobachtet. Das Viertel ist wie eine geschlossene Gesellschaft: Das Leben spielt sich auf der Straße ab.

    In welcher Stadt fühlen Sie sich sicherer?


    Ich habe mich in Berlin immer sicher gefühlt und tue das auch in Istanbul. Allerdings haben wir - ich wohne mit Freunden in einer WG - bewusst eine Wohnung in einem Teil des Istanbuler Zentrums gesucht, von dem ich wusste, dass ich hier auch als Frau nachts alleine nach Hause gehen kann. Ich habe aber auch nicht das Gefühl, dass es für mich in Istanbul so etwas wie eine No-go-Area gibt....

    Werden schwul-lesbische und Transgender-Lebensweisen in Istanbul akzeptiert?

    So weit wie in Berlin ist man in Istanbul nicht, dass man sagt, das ist eine akzeptierte Lebensform unter vielen. Oder dass sich gar Politiker offen zu ihrer Homosexualität bekennen. Aber das hat sich ja auch hier erst in den letzten Jahren so entwickelt.


    Stimmt der Eindruck, der hier oft vermittelt wird, dass in Istanbul ein erstarkender Islam bestimmte Lebensweisen wieder verdrängt? Oder wird da etwas aufgebauscht?


    Dies ist ein sehr kompliziertes Thema. Auch mir fällt es sehr schwer, das zu bewerten, ich kann mich dazu eher als Beobachterin äußern. Tatsächlich sind offene islamische Lebensweisen in der Stadt in den letzten Jahren sichtbarer geworden, sind nicht mehr nur auf Unterschicht beschränkt: Es gibt eine wohlhabende Mittelschicht, Universitätsprofessoren, Geschäftsleute, in der Kopftuch getragen wird. Es gibt neuerdings in Istanbul Friseursalons für Musliminnen, wo Frauen sich, wenn sie ausgehen wollen, ihre Kopftücher auf besondere und besonders schöne Art stylen lassen können. Auch das schleichende Alkoholverbot ist spürbar: Dass in einem bestimmten Umkreis um eine Moschee kein Alkohol verkauft wird, ist Tradition. Aber nun gehen auch Besitzer anderer Lokale dazu über, keinen Alkohol zu verkaufen.

    Sind das Zuwanderer aus ländlichen Gebieten oder alteingesessene Städter, die sich neu zum Islam bekennen?

    Ich glaube, beides. Die türkische Gesellschaft befindet sich in einem Transformationsprozess - und wohin sich das Land entwickeln wird, ist derzeit noch nicht so richtig klar...

    Ich habe aus meiner Zeit als Politikerin und Bürgermeisterin gute Kontakte zu einigen Istanbuler Verwaltungen. Aber vieles läuft hier anders. Es ist ein anderes System, erheblich paternalistischer und personenabhängiger als unseres. Das heißt, es gibt wenig Transparenz dabei, wie Entscheidungen getroffen, Gelder verteilt werden. Deshalb ist es ganz wichtig, dass man die richtigen Menschen in der Verwaltung überzeugen kann. Dann laufen Projekte auch. ...
    http://www.taz.de/!40224/

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