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  1. #1
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    GAO fordert Überarbeitung der Planung des US-Hospitals bei Weilerbach

    Das U.S. Government Accountability Office fordert die Überarbeitung der Vorlage, mit der das Pentagon den Neubau eines US-Hospitals bei Weilerbach begründet hat.

    Die im Department of Defense / DOD (im US-Verteidigungsministerium) dafür Zuständigen haben bei ihren Planungen für einen Neubau, der das vorhandene medizinische Zentrum ersetzen soll, zwar die verfügbaren Bevölkerungsdaten, mögliche Krisenoperationen und die meisten der erwarteten Veränderungen bei den US-Truppen in Europa einbezogen. Die Auswirkungen des erst im Januar 2012 verkündeten erweiterten US Truppenabzugs (aus Europa) auf die geplante Einrichtung wurden jedoch nicht berücksichtigt.

    Nach den Berechnungen des DOD müsste das neue medizinische Zentrum die Gesundheitsfürsorge für fast 250.000 dem US-Militär in Europa zuzurechnende US-Bürger leisten können. Dabei wurde angenommen, dass die Mehrheit der von dem Zentrum zu betreuenden Patienten aus einem Kreis mit einem Radius von 55 Meilen (88 km) um das neue Zentrum kommt.

    Offizielle des DOD haben uns mitgeteilt, weil die Kapazität des neuen Zentrums nach den Bedürfnissen in Friedenszeiten berechnet worden sei – mit der Möglichkeit der Erweiterung in Krisensituationen – hätten die zurückgehenden Aktivitäten in Afghanistan bei den Planungen nicht berücksichtigt werden müssen. Während der Erarbeitung dieses Prüfberichtes wurde uns vom DOD außerdem mitgeteilt, man sei schon dabei, mögliche Auswirkungen des Truppenabzuges auf die Größe des geplanten Neubaus zu überprüfen.

    Die DOD-Planer haben bei den Anforderungen an den Neubau sowohl die zur Pflege der Patienten notwendigen Standards als auch umweltverträgliche Designelemente berücksichtigt. Die Größe der Einrichtung wurde auf der Basis des erwarteten Patientenaufkommens kalkuliert. Nach internationalen Kontrollstandards muss jedoch eine übersichtliche und überprüfbare Dokumentation erstellt und fortgeschrieben werden, die den Entscheidungsprozess erleichtert.

    Nach GAO-Erkenntnissen weist die vom DOD zur Begründung seines Bauvorhabens vorgelegte Dokumentation jedoch Unstimmigkeiten bei der Berechnung des Patientenaufkommens und bei den Größenangaben zu einzelnen medizinischen Fachbereichen auf, lässt teilweise Angaben darüber vermissen, nach welchen Baukriterien die erforderlichen Anforderungen realisiert werden sollen und leidet Durchgehend unter Berechnungsfehlern. Ohne eine stimmige Dokumentation der Schlüsselinformationen – einschließlich genauer Angaben zur Ermittlung der an den Neubau zu stellenden Anforderungen – und ohne richtige Berechnungen können Prüfer und Entscheidungsträger nicht beurteilen, ob der geplante Neubau in Bezug auf die Gesundheitsfürsorge für die verringerte Anzahl der in Europa verbleibenden US-Amerikaner noch angemessen dimensioniert ist.

    Das Verfahren, nach dem das DOD die Kosten für den Neubau mit etwa 1,2 Milliarden Dollar veranschlagte, entspricht dem bei Bauvorhaben dieser Größenordnung üblichen Vorgehen. Das DOD hat jedoch die bei dem Kostenvoranschlag berücksichtigten Daten, und die Berechnungs- und Schätzmethoden nur unzureichend dokumentiert. Außerdem lässt das DOD erkennen, dass mit dem geplanten Neubau nur die Errichtung eines größeren Zentrums für alle möglichen medizinischen Dienstleistungen eingeleitet werden soll, für das bisher weder entsprechende Kostenvoranschläge noch Zeitvorgaben entwickelt wurden. Ohne eine sorgfältig dokumentierte Kostenkalkulation kann das DOD nicht nachweisen, dass der vorgeschlagene Neubau die für erforderlich gehaltenen Kapazitäten zu den geschätzen Kosten bereitstellen kann. Die vorgelegten Daten liefern weder dem DOD selbst noch dem Kongress die für eine fundierte Entscheidung über den Neubau notwendigen Informationen.

    Das Landstuhl Regional Medical Center / LRMC ist das einzige tertiäre medizinische Zentrum des DOD in Europa, das Spezialbehandlungen für aktive Soldaten, Ruheständler und deren Familien anbieten kann. Verwundete Soldaten, die intensive Pflege brauchen werden aus Kriegsgebieten im Ausland zur Klinik der 86th Medical Group auf der Air Base Ramstein geflogen und dort erst einmal stabilisiert, bevor sie (mit Spezialbussen) zur Intensivbehandlung ins LRMC transportiert werden.

    Nach DOD-Angaben wurden beide Einrichtungen in den 1950er Jahren gebaut und sind zu klein, um das gegenwärtige und das projektierte Patientenaufkommen bewältigen zu können. Deshalb möchte das DOD die beiden Einrichtungen in einem einzigen medizinischen Zentrum vereinigen, dessen Kosten auf 1,2 Milliarden Dollar geschätzt wurden.

    In diesem Prüfbericht untersucht das GAO, ob das DOD die Verringerung der US-Truppen und ihres Gefolges in Europa bei der Planung des Hospitalneubaus berücksichtigt hat, das bei der Berechnung der erforderlichen Hospitalkapazität vom DOD angewandte Verfahren und das Zustandekommen des DOD Kostenvoranschlages.

    Dazu hat das GAO die Angaben über Truppenreduzierungen, die berücksichtigten demografischen Daten, die Pläne für den Neubau eines medizinischen Zentrums und sonstige relevante DOD-Angaben überprüft und zusätzlich mit der Planung befasste DOD Mitarbeiter interviewt.

    Das GAO empfiehlt dem DOD, klar und gründlich zu dokumentieren, wie es die Größe des Hospitalneubaus und den Kostenvoranschlag kalkuliert hat, alle Berechnungsfehler zu korrigieren und unter Berücksichtigung dieser Korrekturen und der Reduzierung der US-Truppen in Europa einen neuen Kostenvoranschlag zu erstellen.

    In einem Kommentar zu Auszügen aus diesem Bericht hat das DOD unter Bezugnahme auf die GAO-Empfehlungen mitgeteilt, dass bereits eine Überprüfung dieses Projektes laufe, deren Ergebnis nach Billigung durch den US-Verteidigungsminister veröffentlicht werde.
    Quelle: http://www.hauptbetriebsvertretung.d...begrundet-hat/

    Ausführlicher Prüfbericht der GAO auf englisch: http://www.gao.gov/assets/600/591149.pdf

  2. #2
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    AW: GAO fordert Überarbeitung der Planung des US-Hospitals bei Weilerbach

    Dazu kommen mir jede Menge Fragen in den Sinn:

    Wozu benötigt die US-Army, bitteschön, ein noch größeres medizinisches Zentrum, wenn sich doch die Anzahl der US-Soldaten in Europa verringert? Reicht das LRMC - das größte Lazarett außerhalb der USA wohlgemerkt - für die Soldaten und ihre Familien etwa nicht aus? Wieviele Hektar deutscher Wald müssen für den Luxus der US-Army gerodet werden? Oder ist es gar kein Luxus? Bereiten sich die USA heimlich auf eine Krise besonderen Ausmaßes vor? Sind die mit der Planung involvierten deutschen Behörden eigentlich selbst über das Bauvorhaben vollumfänglich informiert? Falls ja, gedenkt man eigentlich auch die betroffene Bevölkerung über das wirkliche Ausmaß der Baumaßnahmen zu informieren? Warum opfern nicht andere europäische Nato-Mitgliedstaaten freiwillig ihren Grund und Boden für solche überflüssigen Bauvorhaben? Können stabilisierte Patienten für monatelange Rehamaßnahmen oder Psychotherapien nicht genauso gut in die USA geflogen und dort behandelt werden? Und, warum lassen die USA zur Abwechslung nicht mal Taten auf ihre Worte folgen und ziehen nicht einfach mal ab...?

  3. #3
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    AW: GAO fordert Überarbeitung der Planung des US-Hospitals bei Weilerbach

    Deutschland liegt nun mal dichter an den klassischen Einsatzgebieten der Amis. Die Verwundeten nach USA zu transportieren dauert eben länger. Scheinbar stellt man sich auf neue Aufgaben ein.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  4. #4
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    AW: GAO fordert Überarbeitung der Planung des US-Hospitals bei Weilerbach



    http://en.wikipedia.org/wiki/File:La...cal_Center.jpg


    http://en.wikipedia.org/wiki/Landstu...Medical_Center

    Das ist ein riesiger Komplex. In den 80ern waren die in der Lage binnen 3 Tage auf volle Kriegsstärke auf zu stocken und dann etwa 100.000 Aufnahmen in der Woche durch zu ziehen.

  5. #5
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    AW: GAO fordert Überarbeitung der Planung des US-Hospitals bei Weilerbach

    Zitat Zitat von Bratak Beitrag anzeigen


    http://en.wikipedia.org/wiki/File:La...cal_Center.jpg


    http://en.wikipedia.org/wiki/Landstu...Medical_Center

    Das ist ein riesiger Komplex. In den 80ern waren die in der Lage binnen 3 Tage auf volle Kriegsstärke auf zu stocken und dann etwa 100.000 Aufnahmen in der Woche durch zu ziehen.
    Wenn die Amis so weiter machen, sind sie hier medizinisch bald besser ausgestattet als die Bundeswehr.

    Größere Einrichtungen und Gebiete für immer weniger Amis, das kann’s doch nicht sein... Die Zahl der Kaiserslautern-Community dürfte doch auch schon längst zurückgegangen sein.

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