Obwohl die meisten der drei Millionen Türken schon lange in Deutschland leben und die Hälfte von ihnen sogar hier geboren wurde, zeigen sie kaum Willen zur Integration: Jeder Einwanderer mit einem Elternteil, der mindestens acht Jahre in Deutschland lebt, kann dessen Staatsbürgerschaft problemlos erwerben – trotzdem tun das nur 32 Prozent.

Parallelwelt
Viele vermeiden die Vermischung mit der Mehrheitsgesellschaft, leben in Vierteln, wo sie unter sich bleiben. 93 Prozent der in Deutschland geborenen Türken heiraten Türken. Extrem gering ist der Bildungswille: 30 Prozent der Türken sind ohne Schulabschluss, können also kaum Deutsch und Lesen und Schreiben. Nur 14 Prozent haben Abitur, weit weniger als alle anderen Migranten und weniger als die Hälfte des deutschen Durchschnitts.

Deshalb haben Türken am Arbeitsmarkt wenig Chancen: Ihre Arbeitslosigkeit ist so "extrem" hoch wie die Hausfrauen-Quote, der Großteil daher abhängig von Sozialleistungen. Somit lebt die türkische Parallelgesellschaft weitgehend vom deutschen Staat: "Wir haben uns zu lang an Schulklassen gewöhnt, wo 80 Prozent kein Deutsch verstehen", so der Direktor des Instituts.
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