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  1. #81

    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Auch das ist bald vorbei. Wir hier in der EU steuern auf den ganz großen Crash zu. wartet mal bis die geldblase platzt. schon bald ist die Zeit des "billigen Geldes" vorbei und die Zinsen werden anziehen. Dann wird das blanke Chaos herrschen. In den Südländern werden Hunger und Elend herrschen u. es wird sich wirklich alles nach Angebot und nachfrage richten. Mir graust davor....
    Bin gegen jede Form extremistischer Gewalt dabei unerheblich aus welchem Lager.

  2. #82
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    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Der Aufschwung ist vorbei: Türkische Wirtschaft am Rande der Rezession

    Deutsch Türkische Nachrichten | Veröffentlicht: 06.09.13, 18:51 | Aktualisiert: 06.09.13, 18:54
    Die Türkei erwarten Jahre der Krise, prognostizieren bereits Analysten. In den vergangenen Jahren hat das Land einen enormen Aufschwung erlebt. Doch dieser sei nun endgültig vorbei. Auch die Konsumenten haben die Veränderung erkannt.

    Der Istanbul Stock Index hat seit einem Rekordhoch im Mai ein Drittel an Wert verloren. Der Wertverlust der Türkischen Lira scheint unaufhaltsam voranzuschreiten und die Zinsen auf türkische Anleihen sind auf zehn Prozent gestiegen und haben sich damit verdoppelt.
    Die wirtschaftlich guten Zeiten seien in der Türkei nun vorerst vorbei, sagen Analysten. Das Land würde nun einige Krisenjahre oder aber ein langsames Wachstum, das sich stark nach einer Rezession anfühlen werde, erwarten, sagt Mert Yildiz von der Burgan Bank dem Wall Street Journal. Die Türkei sollte schon bald zu den zehn stärksten Wirtschaften der Welt gehören. Der Aufschwung der vergangenen Jahr bestätigte den Optimismus der Regierung bisher. Doch seit einigen Monaten läuft es nicht mehr rund.
    Der Istanbul Stock Index hat seit einem Rekordhoch im Mai ein Drittel an Wert verloren. Der Wertverlust der Türkischen Lira scheint unaufhaltsam voranzuschreiten und die Zinsen auf türkische Anleihen sind auf zehn Prozent gestiegen und haben sich damit verdoppelt. Als Maßnahme nutzte die Türkische Zentralbank 15 Prozent der Netto-Dollarreserven (mehr hier und hier).
    Grund für den Absturz sind mehrere Faktoren: Die andauernde Krise in Nahost, die Ankündigung der US-Notenbank die Geldpolitik zu drosseln, aber auch die aggressive Rhetorik des türkischen Premiers Recep Tayyip Erdogan gegenüber ausländischen Investoren. Die türkischen Regierungsproteste waren geprägt von Verschwörungstheorien, die ausländische Kräfte in der Türkei für die Unruhen verantwortlich gemacht machten (mehr hier).
    Dabei hat das vergangene Jahrzehnt für grundlegende wirtschaftliche Veränderungen gesorgt. Das Pro-Kopf-Einkommen hat sich verdreifacht, das Bruttoinlandsprodukt ist jährlich um 5 Prozent gestiegen. Die Finanzkrise überstand die Türkei relativ gut. Schon 2011 kam es zu ersten Anzeichen einen Absturzes. Das Leistungsbilanzdefizit erreichte mit 78,4 Milliarden Dollar einen Rekordstand.
    Durch die Auslandsverschuldung und die Befürchtung, die Türkei könne diese nicht begleichen, kam es zum ersten Run auf die Lira – schnell fiel die türkische Währung um 20 Prozent im Vergleich zum Dollar.
    Der Türkei geht es aufgrund der FED-Geldpolitik nicht anders als anderen aufstrebenden Märkten. Auch Brasilien und Indien sind betroffen (mehr hier). Bei der Bevölkerung ist die wirtschaftliche Entwicklung ebenfalls schon angekommen. Im August hielten sich die Konsumenten deutlich zurück (mehr hier). Der Automobilhersteller Tofas kündigte bereits an, das eigene Ziel für dieses Jahr nicht zu erreichen. Altinyildiz, der größte Textilhersteller, verzeichnete einen Rückgang von 23 Prozent.
    Auch erste politische Veränderungen könnte die wirtschaftliche Lage bewirken. Das Vertrauen in die Wirtschaftspolitik der AKP sinkt mit den aktuellen Entwicklungen.

    http://www.deutsch-tuerkische-nachri...der-rezession/
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  3. #83
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    AW: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Zitat Zitat von Seher Beitrag anzeigen
    Nö, die Antwort heißt: Heute EU, morgen Rettungsschirm.
    Genau! Rettungsschirm für alle.
    Islamkritik ist kein Rassismus!

    Arthur Schopenhauer über den Koran: "...ich habe keinen einzigen wertvollen Gedanken darin entdecken können.“


  4. #84
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    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Für die einst „goldene" Ökonomie der Türkei kommt es knüppeldick

    • Von JOE PARKINSON und EMRE PEKER

    ISTANBUL – Vor vier Monaten war die Welt in der Türkei ökonomisch gesehen noch in Ordnung: Staatsanleihen hatten gerade eine Investment-Grade-Rating bekommen, Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan tönte, die türkische Ökonomie betöre Investoren auf der ganzen Welt – zu Recht, wie er sagte, denn schon bald werde sie zu den zehn größten weltweit gehören.
    Dann begann in den USA die Debatte über die Straffung der Geldpolitik. Der Notenbankchef erklärte, man erwäge, den Stimulus der monatlichen Anleihekäufe zurückzufahren, mit dem auch das rapide Wachstum in den Schwellenländern finanziert worden ist.
    Ankara selbst verschreckte Investoren mit einer zunehmend feindseligen Rhetorik gegenüber ausländischem Kapital – mehr noch aber mit der Art und Weise, mit welch harter Hand der Ministerpräsident auf die regierungskritischen Proteste in Istanbul und Ankara reagierte. Und schließlich verdarb die Aussicht auf baldige US-Militärschläge in Syrien Anlegern in der Türkei die Laune.
    Der Leitindex der Börse in Istanbul hat seit dem Rekordhoch im Mai ein Drittel seines Wertes eingebüßt, die türkische Lira hat bis auf Rekordtiefs abgewertet, während sich die Anleiherenditen bis auf 10 Prozent verdoppelt haben. Die türkische Notenbank hat sich dagegen gewehrt, doch ohne Erfolg. Der Einsatz von 15 Prozent ihrer Nettodevisenreserven vermochte die negativen Effekte nicht auszugleichen, die mit dem Abfluss der Dollar-Milliarden verbunden waren.

    Es ist gerade zwei Jahre her, dass es in vergleichbar unheimlicher Weise in der Türkei bergab ging. Die Wiederholung der Ereignisse stellt die Behauptung der Regierung Erdogan infrage, dass sie die von Konjunkturzyklen geprägte Wirtschaft auf ein neues Fundament gestellt habe – es könnte für den Ministerpräsidenten eng werden, bei den Wählern ein Votum über seine zehnjährige Amtszeit hinaus zu bekommen.
    „Die Tage sind vorbei, da die Türkei ein Liebling der Märkte war. Die Regierung steht jetzt vor einer holprigen Phase", urteilt Mert Yoildiz, Chefvolkswirt für die Türkei bei der Burgan Bank. „Die Türkei steht entweder vor einer ausgeprägten Krise oder vor Jahren des schwachen Wachstums, das sich wie eine Rezession anfühlt."
    In der Finanzkrise traf es die Türkei nicht

    Der schwindende Erfolg kontrastiert in hohem Maße mit der Situation im zurückliegenden Jahrzehnt, als die türkische Wirtschaft die globale Finanzkrise weitgehend unbeschadet überstand. Rund 100 Milliarden Dollar ausländisches Kapital flossen in das Land und lösten einen Boom im Baugewerbe ebenso aus, wie im privaten Konsum.
    Nominell ist die Wirtschaftsleistung im Schnitt um jährlich 5 Prozent gestiegen, seit Erdogans Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung, kurz: AKP, im Jahr 2002 an die Macht kam. Das Pro-Kopf-Einkommen der Türken verdreifachte sich auf mehr als 10.000 Dollar und ließ den Regierungschef drei Wahlen in Folge gewinnen – mit jeweils noch größerer Mehrheit.
    Den ersten Stoß erhielt die türkische Ökonomie, als das Leistungsbilanzdefizit im Jahr 2011 – angetrieben von kreditgetriebenem privatem Konsum – auf 78,4 Milliarden Dollar anwuchs. Das entspricht etwa 10 Prozent der Wirtschaftsleistung.

    Das Defizit löste starke Befürchtungen aus, die Türkei könne ihre kurzfristigen Auslandsschulden nicht mehr bedienen. Es kam daraufhin zu einem Run auf die Lira, die gegenüber dem US-Dollar 20 Prozent ihres Wertes verlor. Das machte sich bald in Form von massiven Preissteigerungen bemerkbar – mit zweistelligen Inflationsraten. Die Antwort der Zentralbank würgte das wirtschaftliche Wachstum ab. Im vergangenen Jahr legte das Bruttoinlandsprodukt nur noch um 2,2 Prozent zu – nach 8,8 Prozent im Jahr zuvor.
    Inzwischen zeigen sich die Notierungen türkischer Vermögenswerte auf rekordverdächtig niedrigem Niveau. Zusammen mit der 17-prozentigen Abwertung der türkischen Lira gehört die Volkswirtschaft neben denen von Indien, Brasilien und Indonesien zu jenen Schwellenländern, die sich am schwächsten entwickelt haben. Am Donnerstag markierte die türkische Währung mit 2,08 Lira pro Dollar einen neuen Tiefststand, nachdem die Chance für einen Militärschlag der Amerikaner in Syrien gestiegen ist und türkische Geldpolitiker sich weigerten, die Zinssätze weiter zu erhöhen.
    Die jüngsten Verluste zeigen wie unter dem Brennglas die Ungleichgewichte einer Volkswirtschaft, die von Importen und ausländischem Kapital abhängig ist. Laut Analysten ist die Gefahr heftiger Marktkorrektur in Türkei daher groß.
    IWF warnt vor dem Risiko einer "Vollbremsung"

    „Wenn die globale Liquidität austrocknen würde oder das Interesse am Risiko schwände, dann würde die türkische Wirtschaft eine Vollbremsung hinlegen", warnte der Internationale Währungsfonds in seinem jüngsten Bericht. Ein Bericht der US-Bank Morgan Stanley vom Juni stufte die Türkei als eines von fünf Ländern ein, die am meisten verwundbar bei einem Abfluss ausländischer Finanzmittel sind.
    Längst ist Auslandskapital von weiteren Projekten in der Türkei zurückgeschreckt. Ein 12-Milliarden-Dollar-Projekt zum Ausbau eines Steinkohlekraftwerkes platzte im August, als Abu Dhabi erklärte, man habe „andere Investitionsprioritäten".
    Auch in der Realwirtschaft zeigt das Spuren. Im August fiel das Verbrauchervertrauen laut Daten der Statistikbehörde so stark wie seit sechs Monaten nicht.
    Bei Altinyildiz, dem größten türkischen Bekleidungshersteller, ging der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres um 23 Prozent zurück. Der größte Autohersteller des Landes, Tofas, warnte Ende August, dass die Umsatzziele in diesem Jahr möglicherweise verfehlt würden. Tofat produziert Fiat-Modelle in Lizenz.
    „Die Menschen haben wirtschaftliche Sorgen und der Markt wird von ökonomischen und politischen Unwägbarkeiten belastet", sagte Akil Turkoglu, Eigentümer des Haushaltsgeräteeinzelhändlers Akturk. „Die Aufwertung des Dollar gegenüber der Lira trifft auch unser Geschäft, physisch wie psychologisch."
    Für Ministerpräsident Erdogan kommt die größte Gefahr von frommen Wählern aus der Mittelklasse oder der Unterschicht wie Ekrem Karagudekoglu. Er wird die AKP vielleicht nicht mehr wählen, weil sie es aus seiner Sicht nicht vermocht hat, stabiles Wirtschaftswachstum zu sichern.
    „Es gibt für niemanden Grund, auf diese Wirtschaft stolz zu sein, es ist alles nur Blendwerk", sagte Karagudekoglu, der im Istanbuler Stadtteil Sirkeci elektrische Geräte repariert und technischen Service bietet. „Ich habe keine Hoffnung, wenn ich an unsere Zukunft denke", sagt er.
    Einfache Bürger sind bitter enttäuscht von Erdogan

    Die jüngste Umfrage des führenden türkischen Meinungsforschers Metro Poll zeigt, dass die politische Zustimmung für die regierende AKP im Juli auf 43 Prozent gefallen ist. Auf dem höchsten Stand im Dezember 2011 hatte die AKP 52 Prozent aller Befragten hinter sich.
    Zentralbankgouverneur Erdem Basci – der vom Banker Magazine in diesem Jahr dafür ausgezeichnet worden ist, dass er der türkischen Wirtschaft eine weiche Landung verschaffte – hat wiederholt erklärt, er sei mit Blick auf den jüngsten Wechselkurs „entspannt". Überdies weisen die Notenbanker darauf hin, dass Istanbul zu den Finalisten für die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2020 gehört, was ebenfalls für weiteres Vertrauen der Geldgeber und zusätzliche Investitionen sorgen könnte.
    Internationale Investoren stellen allerdings erneut infrage, dass Ankara in der Lage sein wird, wie im vergangenen Jahr seine Schulden ohne Probleme zu refinanzieren.
    Seit 2002 haben sich die Auslandsschulden der Türkei fast verdreifacht – auf inzwischen 350 Milliarden Dollar. Davon muss mehr als die Hälfte innerhalb eines Jahres refinanziert werden. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten der Türkei summieren sich damit zu einem Viertel der türkischen Wirtschaftsleistung, das ist zwei bis drei Mal so viel wie in Brasilien und Indien.
    Notenbankchef Basci hat signalisiert, dass er bereit sei, zur Bedienung der kurzfristigen Schulden auch auf die Devisenreserven zurückzugreifen. Allerdings sind die weitaus kleiner als bei anderen Schwellenländern – Südafrika, Indonesien, Indien und Brasilien eingeschlossen. Sollte es zu einem Run auf die Lira kommen, hätte die türkische Zentralbank dem nicht so viel entgegenzusetzen, wie die Notenbanken anderer Schwellenländer, die ebenfalls unter einem Abfluss internationaler Gelder massiv leiden.
    Ökonomen empfehlen weitere Zinsschritte

    Dem Risiko, dass die Türkei möglicherweise nicht in der Lage ist, ihr Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren, kann nach Meinung von Ökonomen nur mit höheren Leitzinsen begegnet werden. Ein solcher Schritt würde Investoren wieder in das Land locken. Doch hat sich Notenbankchef Basci an dieser Stelle schon festgelegt. Vor zehn Tagen versprach er, dass der Leitzins bis zum Jahresende nicht über 7,75 Prozent anzuheben, obwohl die Inflationsrate von Juli bis auf August lediglich von 8,88 auf 8,20 Prozent gesunken ist.
    Die Türkei „hat ausreichend Reserven, um die Finanzlücke zu stopfen. Das Land sollte die Zinssätze anheben und zwar schnell", sagte Tim Ash, Chefvolkswirt für Schwellenländer bei der Standard Bank in London.
    Im historischen Großen Basar, wo Gold-, Teppich- und Devisenhändler seit Jahrhunderten und auch in Krisenzeiten ihre Geschäfte gemacht haben, bereiten sich die Ladeninhaber bereits auf einen heftigen Abschwung vor. Sie sind aber optimistisch, dass die Türkei in der Lage ist, sich davon wieder zu erholen.
    „Seit Juni beobachten wir, wie das Geschäft langsam weniger wird, nicht nur hier im Basar, sondern auch in anderen Branchen, wo wir Freunde haben", sagt Mehmet Ali Yildirimturk, der hier seit 40 Jahren mit Gold handelt. Er spricht von einem Umsatzrückgang von 20 Prozent in diesem Jahr. „Man kann dies noch nicht als Krise bezeichnen, es zeigt sich hier nur im Kleinen der Schatten jener Schwankungen, die es an den internationalen Märkten gibt", sagt er und fügt trotzig hinzu: „Wir haben schon viel schlimmere Situationen gemeistert."

    http://www.wsj.de/article/SB10001424...187390260.html

    - - - Aktualisiert oder hinzugefügt- - - -

    Sehr interessant, dass nun rauskommt, dass die Türkei 350 Milliarden Dollar Auslandsschulden hat. Erdogan hat der Öffentlichkeit vorgegaukelt, dass die Türkei praktisch schuldenfrei ist.
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  5. #85
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    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Erst vor wenigen Wochen stufte eine Rating-Agentur die Türkei hoch und gab Erdogan damit Anlass, sich und sein Land zu beweihräuchern. Wie wenig Substanz diese Neubewertung hatte, zeigt sich nun.
    Die Ratingagentur Standard and Poor's sieht „signifikante Risiken" in der türkischen Wirtschaft. Diese können in Zukunft zu einer Abwertung führen. Sorgen bereiten das steigende Leistungsbilanzdefizit und die schwindende Nachfrage nach Krediten, infolge der Zinserhöhung.
    mehr http://www.deutsch-tuerkische-nachri...bonitaetsnote/
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  6. #86

    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Erstens ist die türkische Bevölkerung hoch verschuldet und die Einkommen gering.
    Das Leistungsbílanzdefizit ist am steigen und liegt bei 10 % des BIP.
    Die Arbeitslosigkeit nähert sich der 6 % Marke.
    Ergo es geht nach unten. Nicht nach oben Herr Erdogan. da brauchts einen kleinen Krieg gegen Syrien um die Bevölkerung ruhig zu halten, gelle??
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  7. #87
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    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Die Türkei hat das Glück, dass die Zinsen in den USA und in der Euro-Zone niedrig geblieben sind. So haben die Anleger ihr Geld nicht zurückgezogen und die Türkei hat Liquidität behalten. Die Showveranstaltung kann also weitergehen, die Türken können der Welt das Märchen von der Wirtschaftsmacht weitererzählen. Allerdings ebben die Warnungen nicht ab...........

    Während die meisten Länder Südosteuropas unter einer hartnäckigen Kreditklemme leiden, plagt die Türkei das gegenteilige Problem: Die Kredite an den Privatsektor fliessen allzu üppig, und zwar schon seit vielen Jahren. Wenn sich daher in der Türkei das Einkommen pro Kopf im vergangenen Jahrzehnt verdreifacht hat, ist dies nicht zuletzt auf ein Wirtschaftswachstum zurückzuführen, das primär durch einen kreditfinanzierten Konsumboom angefeuert wurde. Gespart wird demgegenüber kaum noch. Zusammen mit der hohen Abhängigkeit von Energieimporten ergibt dies ein seit Jahren riskant hohes Leistungsbilanzdefizit.Hürden für Ratenkäufe

    Die strukturelle Schieflage ist zwar kein Novum. Die bisher ergriffenen Gegenmassnahmen haben am Problem aber wenig geändert. Die Bankenaufsichtsbehörde hat daher diese Woche neue Massnahmen angekündigt, um die Kreditvergabe einzudämmen. So wird etwa der Ratenkauf bei Produkten aus dem Elektronik-, Schmuck- oder Telekombereich auf maximal sechs Monate fixiert; bei Haushaltgeräten und Möbeln muss der Kaufbetrag nach zwölf Monaten abgestottert sein. Und wer ein Auto auf Kredit kauft, darf bei Fahrzeugen unter dem Wert von 18 000 € nur noch 70% des Kaufbetrags belehnen. Überhaupt kein Kauf auf Kredit wird in Lebensmittelgeschäften und Tankstellen toleriert.
    Bereits Anfang dieses Monats hatte das Parlament ein Gesetz verabschiedet, das die Verwendung von Kreditkarten einzuschränken versucht, denn das Kreditwachstum hat zwischen 2009 und 2012 im Jahresschnitt über 25% betragen. Zwar konnte gegen Ende 2011 eine leichte Verlangsamung beobachtet werden. In der zweiten Hälfte dieses Jahres zog das Kreditwachstum aber wieder an; es liegt derzeit mit 26% weit über dem Zielwert der Zentralbank von 15%. Das Verhältnis der Kredite zum Bruttoinlandprodukt (BIP) ist zudem zwischen 2009 und Mitte 2013 von 40% auf 62% gestiegen, und in nominalen Grössen hat sich die Kreditvergabe der Banken seit Ende 2010 beinahe verdoppelt.
    Rekordtiefe Sparquote

    Eine Folge des anhaltenden Kreditbooms ist nicht nur ein Anstieg der Verschuldung privater Haushalte von 16% des BIP gegen Ende des Jahres 2010 auf derzeit 22% des BIP. Auch in den Bankbilanzen gewinnt das Kreditgeschäft stetig an Gewicht. So übersteigt die Summe der Ausleihungen längst die Summe der Einlagen; die Quote beträgt in der Branche 110%, nach einem Wert von noch unter 80% im Jahr 2009. Zwar sind die türkischen Banken solid kapitalisiert und bisher ohne grosse Blessuren durch die Finanzkrise gekommen. Angesichts des raschen Anstiegs privater Schulden und der hohen Abhängigkeit von ausländischen Geldern ist die Verletzlichkeit der Institute jüngst dennoch grösser geworden.
    Hinter den Bremsmanövern der Behörden stehen auch makroökonomische Motive. So feuern die Kredite über den Import von Konsumgütern das Leistungsbilanzdefizit zusätzlich an, auf derzeit über 7% des BIP. Finanziert wird das Defizit dabei primär durch volatile Portfolioinvestitionen, auf die langfristig wenig Verlass ist. Um nicht zum Spielball kurzfristig orientierter Investoren zu werden, führt nichts an einer Erhöhung der rekordtiefen Sparquote von 12,6% des BIP vorbei. Dazu hilfreich wäre eine Zinserhöhung, was auch helfen würde, die per Oktober bei 7,7% liegende Inflation (Ziel der Notenbank sind 5%) zu senken. Mit Zinserhöhungen tun sich die Währungshüter indes schwer. Das hat nicht nur ökonomische Gründe, sondern ist auch mit dem politischen Druck von Regierungschef Erdogan, der für sein Land möglichst tiefe Zinsen einfordert, zu erklären.

    http://www.nzz.ch/wirtschaft/unterne...kei-1.18194224
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  8. #88
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    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Als Tugrul Bayir kürzlich mit einer Bombenattrappe vor dem Ministerpräsidentenamt in Ankara auftauchte, glaubte die Polizei zunächst, sie habe es mit einem Selbstmordattentäter zu tun. Doch Bayir wollte sich nicht in die Luft sprengen – er wollte Hilfe, weil er sein Kreditkartenkonto um 13 000 Euro überzogen hatte. So wie Bayir geht es vielen Türken. Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres sahen sich 1,7 Millionen Kreditkarteninhaber im Land außerstande, ihre Schulden zu bezahlen; das ist sechs Mal so viel wie im gesamten Jahr 2009.
    Nun rächt sich, dass der Konsumrausch der vergangenen Jahre vor allem auf Pump ablief.


    Türken können Kleinkredite innerhalb von Minuten am Bankautomaten erhalten, Ratenzahlungen beim Kauf von Autos oder Spülmaschinen verführen ebenfalls zum spontanen Einkauf. Nun zieht die Regierung die Notbremse: Ratenzahlungen werden begrenzt. Kritiker sagen, die Maßnahmen kommen zu spät.
    Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan ist besorgt. Vor wenigen Tagen rief er seine Landsleute auf, bei Anschaffungen auf Kreditkarte vorsichtig zu sein. Verbraucher sollten nicht mehr Geld ausgeben als sie hätten, warnte der Regierungschef. Wenn wegen nicht geleisteter Rückzahlungen eine Zwangsvollstreckung angeordnet werde, dann „nehmen sie euch alles weg“.
    Insgesamt belaufen sich die Schulden auf den rund 57 Millionen Kreditkarten in der Türkei auf etwa 32 Milliarden Euro. Dazu kommen zehn weitere Milliarden Euro an Bankkrediten, die Konsumenten nicht zurückzahlen können. Die Opposition in Ankara sagt, zwei Millionen Türken hätten bereits Besuch vom Gerichtsvollzieher bekommen.
    Das ist das Ergebnis eines Kaufrausches, der mit dem türkischen Wirtschaftswunder vor zehn Jahren begann. In diesem Zeitraum hat sich das Volumen der türkischen Volkswirtschaft auf heute rund 614 Milliarden Euro verdreifacht. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes ist eine Mittelschicht entstanden, die genug Geld zur Verfügung hat, um sich Autos, Wohnungen und Küchengeräte zuzulegen – und die dies auch im großen Maßstab tut.
    Unterstützt wurde der nationale Einkaufstrip nicht nur durch kräftige Wachstumsraten der Wirtschaft, sondern auch durch billige Kredite der Banken und überall erhältliche Kreditkarten. Doch das kann nicht ewig so weitergehen, wie die steigenden Kreditkartenschulden zeigen. Das Wachstum bei den Verbraucherkrediten sei nicht mehr tragbar, sagte Finanzminister Mehmet Simsek kürzlich. Die Bankenaufsicht stellte neue Regelungen vor, die Ratenzahlungen begrenzen und die Türken zwingen sollen, bei größeren Anschaffungen ans Ersparte zu gehen. Die Neuregelung sieht unter anderem vor, dass Autokäufer in Zukunft mindestens 30 Prozent der Kaufsumme aus Eigenmitteln auf den Tisch legen müssen. Thomas Seibert

    http://www.tagesspiegel.de/weltspieg...s/9176872.html
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  9. #89
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    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Die Lage wird ernster. Erdogan ruft die Türken auf, heimische Produkte zu kaufen

    Premier Erdoğan sagte am Samstag im Rahmen einer Rede, dass die Türken ihren privaten Konsum von Import-Produkten auf Inlands-Produkte umleiten sollen.Er könne es nicht nachvollziehen, warum die Menschen so viel Wert auf italienische Krawatten legen. Türkische Krawatten seien oftmals qualitativ viel hochwertiger. Die sollten gekauft werden. Doch der Türkei fehle es an weltweit berühmten Produkt-Marken. Das sei ausschlaggebend für die Konsumenten. „Einige schmücken sich mit italienischen Krawatten. Doch unsere Leute stellen bessere Krawatten her“, zitiert die Nachrichten-Agentur Anadolu Erdoğan.
    Dahinter verberge sich ein „Minderwertigkeits-Komplex“. „Diesen wirtschaftlichen Kultur-Imperialismus müssen wir besiegen“, so Erdoğan. Dazu müsse zunächst die Wahrnehmung der Menschen verändert werden. Die Türken seien darauf angewiesen, ihre hochwertigen Produkte als Marken zu vermarkten. „Wir werden es schaffen, indem wir noch näher zusammen rücken. Durchgehende Disziplin und Zusammenhalt sind wichtig“, erklärt Erdoğan weiter.
    Das Ziel der Türkei sei es, bis 2023 zu den zehn größten Industrie-Nationen zu gehören. Er hoffe, dass auf dem Weg zu diesem Ziel „keine weiteren Herzen gebrochen werden“. Das sei ihm wichtig. Damit macht er offenbar eine Anspielung auf die Gezi-Park Proteste. Erdoğan möchte den nachfolgenden Generationen eine Türkei hinterlassen, auf die die Türken stolz sein können.
    Offenbar möchte Erdoğan die Inlands-Produktion ankurbeln, um eine Stagnation zu verhindern. Die Umleitung des Privat-Konsums auf Inlands-Produkte soll dies fördern.
    Doch ein größeres Problem ist die Überschuldung der türkischen Privat-Haushalte. Die Kreditblase wird immer größer, berichtet die Versicherungsgesellschaft AvivaSA. Wenn die Konsumblase platzt müsste sich der türkische Staat verschulden, um im Rahmen einer expansiven Fiskalpolitik staatliche Investitionen vorzunehmen (mehr hier).
    Erschwerend hinzu kommt, dass aktuell die Geldentwertung im Zuge der aktuellen expansiven Geldpolitik der Türkei zu einem Produktpreis-Anstieg führt. Das mindert die Kaufkraft der Bürger. Die Konsumentenpreis-Inflation lag im November bei 7,316 Prozent und die Erzeugerpreis-Inflation bei 6,77 Prozent, berichtet das Türkische Statistikamt.
    Bei fortdauernder Inflation und gleichzeitiger Stagnation droht der Türkei ein wirtschaftspolitisches Dilemma. Denn dann muss die Regierung mit einer Stagflation kämpfen. Eine Inflation bei gleichzeitigem Produktionsrückgang sind die Folgen einer Stagflation.

    http://www.deutsch-tuerkische-nachri...watten-kaufen/
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  10. #90
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    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Vor genau 2 Jahren wurde der Thread gestartet. Damals überschlugen sich die Medien in Deutschland, bejubelten den Aufstieg der Türkei zur kommenden Wirtschaftssupermacht. Wer nicht völlig ideologisch verblendet ist, konnte schon sehr früh erkennen, dass da etwas nicht stimmt. Nun mehren sich auf einmal kritische Artikel in den Medien und der bevorstehende Crash der Türkei hat absolut nichts mit den Demos gegen Erdogan zu tun. Von Anfang an war das enorme Wirtschaftswachstum künstlicher Natur. Nun bröckelt es an allen Ecken und Enden...


    Montag, 30.12.2013, 11:18 · von FOCUS-Online-Experte Jörg Rohmann
    Die Türkei war lange der Star unter den Schwellenländern. Das Wachstum war stark. Doch nun zeigt sich, dass der Erfolg nur eine Illusion war. Die Blase droht zu platzen.
    Die Türkei hat eine goldene Dekade hinter sich. Kaum ein Land im Nahen Osten hat eine derartige wirtschaftliche Erfolgsgeschichte aufzuweisen wie das Land am Bosporus. Das Bruttoinlandsprodukt stieg seit dem Jahr 2000 im Durchschnitt um sechs Prozent pro Jahr und hat sich mittlerweile mehr als verdreifacht.
    Auch der wichtigste Türkische Aktienindex, ISE 100, stieg im gleichen Zeitraum von 20.000 Basispunkten bis zum Mai 2013 auf über 90.000 Basispunkte. Gestört wird dieser orientalische Traum durch die US-Notenbank und die politische Unsicherheit in der Türkei. Die Erfolgsgeschichte könnte 2014 ein jähes Ende finden, da der Wirtschaftsboom auf Sand gebaut ist.
    Über fünf Trillionen Dollar – eine kaum vorstellbare Geldsumme – ist seit dem Jahr 2003 von den westlichen Industrienationen in die Emerging Markets geflossen, zu denen auch die Türkei gezählt wird. Die Finanzkrise befeuerte diesen Effekt zusätzlich, denn Geld ist äußerst flexibel, wenn es um die Suche nach Anlagemöglichkeiten geht.
    Die US-Notenbank bestimmt, wohin das Geld fließt

    In den westlichen Industrienationen wirft das Kapital dank Niedrigzinspolitik kaum Renditen ab. Anders hingegen in den Emerging Markets, die lange mit hohen Verzinsungen lockten. Nun aber reduzierte die US-Notenbank das Ankaufprogramm für eigene Staatsanleihen auf 75 Milliarden US-Dollar. Ein erster Schritt zur Straffung der Geldpolitik auf den weitere wahrscheinlich folgen werden. Seit der Ankündigung durch die US-Notenbank im Mai sind die US-Anleihezinsen kräftig gestiegen und Investoren können nun auch zu Hause wieder Rendite erwirtschaften.
    Damit kehrt sich auch der Geldstrom um. Aus den Emerging Markets fließt Kapital zurück in die Industrienationen. Dann kommt ein Spruch von Warren Buffett zum Einsatz: "Wenn die Ebbe einsetzt, sieht man, wer keine Badehose trägt." Gut möglich, dass dies auf die Türkei zutrifft, denn alle Erfolge der letzten Dekade basieren nicht auf Produktivitätsfortschritten, sondern dominant auf dem Zufluss ausländischen Kapitals.
    Rund 70 Prozent des türkischen Wirtschaftswachstums basiert auf Inlandskonsum. Gleichzeitig weist das Land aber ein beständiges Leistungsbilanzdefizit auf und ist damit abhängig von ausländischen Kapitalzuflüssen. Allein in 2013 wird mit einem Defizit von 7,1 Prozent gerechnet, in 2012 waren es noch 6,1 Prozent.
    Wirtschaftswachstum deutlich schwächer als gedacht

    Bleibt der Kapitalzustrom aus, kann der Konsum nicht fortgesetzt werden. Dieser Effekt ist bereits messbar: das Wirtschaftswachstum musste von prognostizierten vier Prozent auf 2,2 Prozent dieses Jahr revidiert werden.
    Investoren fangen an, Kapital aus der Türkei abzuziehen. So flossen seit Ende Mai 2013 rund 4,2 Milliarden Dollar aus dem Land. Auch der Aktienmarkt antizipiert eine negative Entwicklung. Der ISE 100 gab in 2013 um rund 30 Prozent nach und gleichzeitig stiegen die Zehn-jährigen Anleiherenditen auf über zehn Prozent. Last but not least lässt sich die negative Entwicklung der türkischen Wirtschaft auch an der Landeswährung ablesen. Die Türkische Lira verlor zum Euro seit Mai 2013 über 20 Prozent . Alles in allem deutliche Anzeichen einer ausgeprägten Kapitalflucht.
    Erschwerend kommt hinzu, dass die türkischen Banken den ausländischen Kapitalzufluss der letzten Jahre aufgesogen und ihn als Kredite dem Unternehmens- und Privatsektor zur Verfügung gestellt haben. Die Banken dürften Schwierigkeiten bekommen, diese ausländischen Kredite – viele nicht währungsgesichert – zu bedienen, denn die Türkische Lira verfällt zusehends, während der Verschuldungsgrad stetig steigt. Allein die Unternehmensschulden sind mittlerweile auf 54 Prozent des türkischen Bruttoinlandsprodukts in 2012 angeschwollen.
    Fast jeder Türke besitzt eine Kreditkarte

    Im Privatsektor sieht es nicht besser aus. Dazu nur einige Fakten: Private Hausbaukredite haben sich in den letzten Jahren annähernd verhundertfacht und haben zu einem Immobilienboom beigetragen,der stark an die US-Hauspreisblase erinnert. Eine Bevölkerung von 75,6 Millionen besitzt 56,7 Millionen Kreditkarten, mit denen sie in den letzten drei Jahren rund 40 Milliarden US-Dollar Schulden aufgebaut hat. Knapp sechs Prozent dieser Kredite werden bereits nicht mehr bedient und 42 Prozent der Konsumentenkredite werden von Menschen getragen, die weniger als 700 Euro im Monat verdienen. Dies liest sich wie die amerikanische Subprime-Krise auf Türkisch. Bleibt das ausländische Kapital jedoch fern oder wird gar abgezogen, ist ein kreditfinanziertes Wachstum nicht nur unmöglich, sondern die bestehenden Schulden können nicht refinanziert werden, insbesondere vor dem Hintergrund eines drastisch gestiegenen Zinsniveaus. Beispielswiese ist die Anleiherendite einer Zehn-jährige türkischen Staatsanleihe seit Mai um über 60 Prozent auf 9,89 Prozent gestiegen.
    Die Folge: Unternehmen und Privatpersonen werden aufgrund steigender Zinsen ihre Schulden nicht bedienen können. Das Wirtschaftswachstum schrumpft deutlich und eine deflationäre Abwärtsspirale könnte die Folge sein. Die abwertende Türkische Lira wird immerhin den Export stärken, aber ob dieser einzige Lichtblick ausreichen wird, um die sich verdunkelnde Lage am Bosporus zu erhellen, darf bezweifelt werden. In diesem Umfeld werden die wahren Probleme der Türkei entblößt: Korruption, mangelnde Infrastruktur und eine ineffiziente Verwaltung.
    Wut auf die Regierung

    Zu all den wirtschaftlichen Herausforderungen kommen auch die gesellschaftlichen Spannungen. Ein autoritärer Staatschef, der das streng laizistische Erbe von Atatürk hin zum Islam korrigieren will, trifft auf eine dominant junge Bevölkerung, die sich zur westlich geprägten Freiheitskultur hingezogen fühlt.
    Die ersten Ausschreitungen haben sich gerade erst beruhigt, da erschüttert der massivste Korruptionsskandal in der türkischen Geschichte das Land. Ende Dezember haben bereits zehn Minister das Kabinett verlassen müssen – Ende offen. Es darf bezweifelt werden, ob dieses Umfeld Investoren positiv stimmt. Die Türkei steuert auf ein schweres Jahr 2014 zu. Wirtschaftlich und gesellschaftlich steht das Land vor großen Herausforderungen.

    http://www.focus.de/finanzen/news/ga...d_3509801.html
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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