Wandere aus, solange es noch geht - Finca Bayano in Panama!
Seite 23 von 33 ErsteErste ... 131819202122232425262728 ... LetzteLetzte
Ergebnis 221 bis 230 von 325
  1. #221
    Registriert seit
    13.07.2010
    Beiträge
    57.365

    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Zitat Zitat von mutiny Beitrag anzeigen
    den 'Türken' bleibt noch die Option, dass vor gar nicht langer Zeit gewaltsam Byzanz entwendete Land aufzugeben und zurück in die Mongolei zu kehren.
    Interessanterweise ist die tatsächliche Herkunft der Türken den meisten Türken selbst gar nicht bekannt. Sie belügen sich selbst und behaupten, schon immer im Land gewesen zu sein. Man geht sogar soweit zu behaupten, dass die Armenier einst aus Griechenland kommend "in die Türkei" eingewandert sind.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #222
    Registriert seit
    03.07.2012
    Beiträge
    10.961

    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Wieso bin ich nicht überrascht?

  3. #223
    Registriert seit
    13.07.2010
    Beiträge
    57.365

    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Zitat Zitat von Elena Markos Beitrag anzeigen
    Wieso bin ich nicht überrascht?
    Der Thread begann vor 9 Jahren und das nicht einfach so. Damals gab es diese ganzen "Experten", die uns erzählten, wie großartig die Türken doch sind und dass das Land am Bosporus die kommende Wirtschaftssupermacht sein wird. Deshalb sollte die Türkei auch unbedingt in die EU. Inzwischen hört man diese ganzen Leute nicht mehr. Wenn selbst ich als Normalbürger die Entwicklung habe kommen sehen, müssen Experten das erst recht gewusst haben.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  4. #224
    Registriert seit
    13.07.2010
    Beiträge
    57.365

    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Die Corona-Pandemie trifft die Türkei hart – die Lira ist so schwach wie niemals zuvor. Doch Erdogan macht sich in der Krise rar, seine Regierung agiert halbherzig. Für den türkischen Präsidenten geht es nun um alles.
    Recep Tayyip Erdogan ist kein Mann der leisen Töne. Besonders in Krisenzeiten nahm der türkische Präsident oft ein Mikrofon in die Hand, kritisierte politische Gegner und internationale Partner scharf, bis seine Stimme versagte. Aber schlechte Nachrichten teilt Erdogan der Bevölkerung nur äußerst ungerne mit, zu groß ist sein Selbstbild der Unfehlbarkeit. Und in der Corona-Krise gab es in der Türkei bislang vor allem eines kaum: gute Nachrichten.
    In den ersten Monaten der Virus-Krise war es deshalb eher ruhig um Erdogan geworden. Während die Infektionszahlen im Land stiegen, war der türkische Präsident oft nur bei Kabinettssitzungen zu sehen. Die Pandemie hat auch die Türkei hart getroffen, das Land kracht ungebremst in die Rezession. Durch den Lira-Absturz geht es politisch nicht mehr nur um die Folgen der gegenwärtigen Pandemie. Es geht um Erdogans Macht.
    Lira auf Rekordtief
    Inmitten der Corona-Krise leistet er sich einen Machtkampf mit seinen politischen Gegnern von der CHP – und wird zum Risiko für die Türkei. Mit vorschnellen Lockerungen der Maßnahmen versuchte er die Konsequenzen für die Wirtschaft abzumildern, auf Kosten des Seuchenschutzes. Dass die Not so groß ist, hängt auch mit den wirtschaftspolitischen Fehlern des türkischen Präsidenten in der Vergangenheit zusammen.
    Die türkische Regierung finanzierte das rasante wirtschaftliche Wachstum teilweise auf Pump, das Land ist in hohem Maße abhängig von ausländischen Investoren, Devisen und von Importen. Aber die Investitionen aus dem Ausland bleiben derzeit aus. Das liegt einerseits an der Corona-Krise, aber anderseits hat Erdogan mit seiner Niedrigzinspolitik und mit dem Druck auf die türkische Zentralbank Vertrauen bei vielen ausländischen Investoren verspielt. Zusammen mit der großen Abhängigkeit der türkischen Wirtschaft vom Tourismus führte dies zu einem Sturzflug der Lira. Anfang Mai bekam man für einen Euro schon 7,78 Lira, ein Rekordtief. Nun sind es 7,71 (Stand: 10. Juni).
    Für den Präsidenten sind die wirtschaftlichen Probleme des Landes auch ein machtpolitisches Problem. Dass die Bevölkerung ihm wirtschaftliche Kompetenz zuschreibt, ist das Fundament von Erdogans Macht. In der gegenwärtigen Wirtschaftskrise wird diese Basis nun weiter erschüttert.
    Erdogans Beliebtheit sinkt
    Als Resultat ist die Corona-Politik der AKP-Regierung halbherzig und eher auf den Machterhalt des Präsidenten ausgelegt. Ein wirtschaftlicher Zusammenbruch wäre wahrscheinlich auch das politische Ende Erdogans.
    Der Lira-Verfall und die steigende Arbeitslosigkeit sorgen schon jetzt für Unmut in der Bevölkerung. Meinungsumfragen lassen sich in der Türkei oft nur schwer bewerten, da die Umfrageinstitute oft politisch nicht neutral sind. Aber: Die AKP und ihr rechtsextremer Koalitionspartner MHP konnten in keiner größeren Erhebung im Mai noch eine Stimmenmehrheit auf sich vereinen. Demnach stand Erdogans Partei nur noch zwischen 32,2 und 39 Prozent der Stimmen, die MHP liegt bei 8,2 bis 10,7 Prozent. Die Opposition hätte in manchen Umfragen aktuell sogar eine Mehrheit.
    Auch wenn die nächsten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen erst in drei Jahren anstehen, sehen politische Beobachter in der Türkei einige Äußerungen Erdogans eher als Zeichen für vorgezogene Neuwahlen.
    Die Begründung: Mit dieser Strategie könnte Erdogan einem noch größeren Schaden durch die gegenwärtige massive Rezession vorbeugen. Aber die Menschen haben schon jetzt weniger Geld im Portemonnaie und das sorgt auch für niedrige Beliebtheitswerte für den türkischen Präsidenten. Knapp 54 Prozent der Befragten lehnen laut einer Mak-Umfrage die Corona-Strategie der AKP-Regierung ab.
    Wirtschaft wichtiger als Corona-Bekämpfung
    Wenn man überhaupt von einer Strategie sprechen kann. Aus Angst vor dem Wirtschaftskollaps versucht das Regime in der Pandemie mit kurzzeitigen Ausgangssperren in großen Städten auszukommen. Offiziell gibt es in der Türkei derzeit knapp 23.000 Corona-Infizierte, aber die Zahlen der Behörden sind intransparent und wissenschaftliche Fakten gibt es kaum. Kritische Berichte darüber werden von der AKP als "Fake News" deklariert, Donald Trump lässt grüßen.
    Wenn Erdogan jedoch Lockerungen verkünden kann, macht er die Corona-Politik wieder zur Chefsache. Angesichts des Unmuts in der Bevölkerung hatte er zuletzt eine kurzfristig für das erste Juniwochenende verhängte Ausgangssperre wieder aufgehoben. Das türkische Innenministerium hatte zuvor bekannt gegeben, dass die Menschen in 15 türkischen Städten zu Hause bleiben müssten. Nach "Rückmeldungen unserer Bürger" habe dann Erdogan den Entschluss wieder aufgehoben, teilte er auf Twitter mit. Er verwies auch auf die negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes.
    Cafés, Restaurants und zahlreiche andere öffentliche Orte hatten diese Woche bereits wieder geöffnet und bei der Bevölkerung Hoffnung auf eine baldige Lockerung der Corona-Auflagen geweckt. Landesweit durften neben gastronomischen Einrichtungen auch Parks, Strände, Bibliotheken und Museen öffnen. Millionen Menschen kehrten an ihre Arbeitsplätze zurück.
    "Wir sind nicht bereit, unsere Bürger leiden zu sehen, gerade jetzt wo sie nach zweieinhalb Monaten wieder zu ihrem gewohnten Alltag zurückkehren", erklärte der Präsident. Er rief die Menschen jedoch dazu auf, Masken zu tragen, Abstand zu halten und Hygieneregeln zu befolgen.
    Erdogans Sündenböcke
    Erdogan möchte in der Krise das Staatsoberhaupt sein, das Lockerungen für die Wirtschaft verkündet. Für die schlechten Nachrichten schickte er dagegen andere Mitglieder seiner Regierung vor. Der erste Sündenbock ist der blasse Gesundheitsminister Fahrettin Koca, das Gesicht der Corona-Krise in der Türkei. Sollten nun durch die Lockerungen der Regierung die Infektionszahlen explodieren, dürfte wahrscheinlich Koca seinen Posten verlieren.
    Schuld sind immer die Anderen, diese Strategie Erdogans ist nicht neu. Für den Lira-Absturz macht er zum Beispiel feindliche Kräfte verantwortlich. "Wir sind uns bewusst, welche heimtückischen Ziele hinter den Fallen stecken, die unserer Wirtschaft gestellt werden", erklärte Erdogan Mitte Mai nach dem Absturz der Lira auf ein Rekordtief. Die Schuldigen für die Wirtschaftskrise sitzen im Ausland, glaubt man dem Regime. Numan Kurtulmuş, stellvertretender Vorsitzender der AKP, erklärte in einem Fernsehinterview, die türkische Wirtschaft werde "global angegriffen" – die Regierung könne es nicht hinnehmen, dass die Kaufkraft türkischer Bürger gedrückt werde, um ausländische Währungskurse in die Höhe zu treiben.
    Irrsinnige Erklärung für die Corona-Krise
    Für den traurigen Höhepunkt des Sündenbock-Wahnsinns der AKP sorgte aber Ali Erbas. Der Chef der türkischen Religionsbehörde "Diyanet" sagte in einer Predigt Anfang Mai unter anderem, dass Homosexualität Krankheiten wie Corona mit sich bringe und Generationen "verrotten" würden. Erdogan stellte sich hinter Erbas und sagte, seine Aussagen seien korrekt, aber nur bindend für Muslime.
    Auch diese Aussagen sind Ausdruck des gegenwärtigen Machtkampfes in der Türkei, denn Erdogan möchte damit vor allem seine sehr konservativen Wähler ansprechen. Homophobie und ein patriarchisches Frauenbild sind eigentlich nicht neu für den türkischen Präsidenten, aber die Schärfe der Aussagen aus seiner Partei offenbart, dass der Machtkampf in den letzten Monaten an Fahrt gewonnen hat.
    Das liegt vor allem an der gewonnenen Stärke der oppositionellen CHP. Die Partei hat bei den Kommunalwahlen im letzten Jahr die wichtigen Bürgermeisterposten in Ankara und Istanbul errungen, ein schwerer Schlag für Erdogan.
    "Das Blut von Millionen wird fließen"
    Die Opposition ist für seine AKP zu einer ernstzunehmenden Bedrohung geworden und die Partei versucht ihre Reihen zu schließen und dafür die Gesellschaft weiter zu spalten. Im türkischen Fernsehen werden regelrechte Hexenjagden veranstaltet und die sozialdemokratische CHP wird in die Nähe des Putschversuches 2016 und in die Nähe eines möglichen neuen Putsches gegen den Präsidenten gerückt.
    Die konservative AKP-Anhängerin Sevdâ Noyan erklärte in einer Fernseh-Talkshow, allein ihre Familie sei in der Lage, "fünfzig Menschen auszuschalten", wenn es zu einem neuerlichen Umsturzversuch gegen den Präsidenten käme. Der islamistische Journalist Fâtih Tezcan dagegen verkündete in einem Onlinevideo, die Rache der AKP-Anhänger werde im Fall eines Putsches auch vor Frauen und Kindern nicht haltmachen: "Das Blut von Millionen wird fließen für einen einzigen Tropfen von Erdogans Blut."
    Aber im Angesicht der Wirtschafts- und der Corona-Krise kann sich die Türkei diesen Machtkampf nicht leisten. Er lähmt das Land zusätzlich und schadet vor allem der Bevölkerung. Gutes Beispiel: Ekrem Imamoğlu, Bürgermeister von Istanbul, machte gegen die Corona-Maßnahmen von Erdogan Politik und wollte in einer eigenen Aktion Spenden sammeln. Der türkische Präsident verbot die Aktion und warf dem CHP-Hoffnungsträger vor, einen "Staat im Staat" bilden zu wollen.
    Im Ringen um die Macht in der Türkei scheint zwar alles auf einen Zweikampf zwischen Erdogan und Imamoğlu hinauszulaufen, beide haben verstanden, dass sie in der Corona-Krise eine künftige Wahl gewinnen oder verlieren können. Aber: Die Türkei im aktuellen Krisenmodus ist nicht der passende Ring für diesen politischen Boxkampf.

    https://www.t-online.de/nachrichten/...-geworden.html
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  5. #225
    Registriert seit
    12.03.2010
    Beiträge
    18.812
    Blog-Einträge
    1

    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Allah wird's schon richten: er hat ja Merkel.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  6. #226
    Registriert seit
    27.01.2014
    Beiträge
    6.562

    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Ja, er befielt ihr dann einfach: "Ey, Merkill, schieb Milliarden rüber, sonst Flüchtlinge!!!"
    "...und dann gewinnst Du!"

  7. #227
    Registriert seit
    03.07.2012
    Beiträge
    10.961

    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Offenbar ist Angela kein Engel, sondern die Tochter des Teufels.

  8. #228
    Registriert seit
    13.07.2010
    Beiträge
    57.365

    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Erdogans Fehler lösen einen türkischen Währungs-Crash aus

    Die Lira verliert rasant an Wert. Anfang der Woche versuchte die Notenbank noch die türkische Währung zu stützen. Doch am Dienstag folgte der Schock: Die kurzfristigen Zinsen stiegen auf 1050 Prozent. Der türkische Präsident ist daran nicht unschuldig.
    Manchen Urlauber, der jetzt vielleicht doch erwägt in die Türkei zu fahren, dürfte es freuen. Für die Menschen und die Wirtschaft des Landes ist es jedoch eine Katastrophe: Die Lira stürzt seit einigen Tagen wieder dramatisch ab, erreichte im Vergleich zum Dollar am Donnerstag ein neues Allzeittief. Und schlimmer noch: Inzwischen erwarten einige Beobachter sogar einen echten Währungs-Crash.

    Es wäre das Finale einer seit Monaten anhaltenden Entwicklung. Denn die Corona-Krise, eine dramatische Rezession und die galoppierende Inflation setzen die türkische Lira schon länger unter Druck. Doch statt das zu tun, was jeder Ökonomie-Student im ersten Semester als Heilmittel lernt, versuchen Regierung und Notenbank mit höchst umstrittenen Maßnahmen den Verfall der Währung aufzuhalten. Und erreichen mittlerweile das Gegenteil.

    Eigentlich geht es für die türkische Währung schon seit 2016 abwärts. Damals kostete ein Euro noch rund drei Lira. Bis Anfang dieses Jahres hatte sie dann schon so weit abgewertet, dass rund sechs Lira für einen Euro zu bezahlen waren. Mit der Corona-Krise ging der Kurs Richtung 7,70 Lira, und seit Ende Juli geht es in rasanten Schritten weiter. Inzwischen hat er 8,60 Lira erreicht.
    Der Auslöser des jüngsten Kursrutsches in dieser Woche ist dabei bezeichnend für die verquere Politik der Notenbank. Ende vergangener Woche hatte sie rund 2,5 Milliarden Dollar verkauft. Damit wollte sie die eigene Währung stützen – was zunächst auch gelang, über den Montag hinweg, der ein Feiertag war. Doch am Dienstag brach die Hölle los.

    Denn dann mussten jene Handelshäuser, die als Gegenpartei Dollar gekauft und dafür Lira verkauft hatten, die Lira ausliefern – doch sie fanden keine. Denn um die Spekulation mit der Währung auszutrocknen, hatte Ankara ausländischen Investoren verboten, sich in der Türkei von anderen Banken die Devise zu leihen.

    Die Folge war, dass die ausländischen Investoren immer höhere Zinsen boten, um doch noch an Lira zu kommen. In der Nacht zum Dienstag kletterte die Übernachtzinsrate daher auf sage und schreibe 1050 Prozent. Der Markt war praktisch ausgetrocknet.
    Schockiert von diesem Erlebnis verlassen viele Investoren nun die Türkei, verkaufen beispielsweise ihre Aktien. Der Istanbuler Index BIST 100 verlor daher allein seit Ende Juli rund 15 Prozent. Und die Währung bricht weiter ein. Denn das Vertrauen in die Politik von Regierung und Notenbank ist inzwischen komplett verspielt.
    Ursache des ganzen ist letztlich die Politik der Regierung. „Präsident Erdogan hat die Zentralbank 2019 umgebaut“, sagt Tobias Gruber, Devisenexperte bei der DZ Bank. „Seither verfolgt die türkische Notenbank unter ihrem Vorsitzenden Uysal eine sehr expansive Marschrichtung.“ Sprich: Sie senkt die Zinsen, obwohl das genaue Gegenteil notwendig wäre, um die Währung zu stabilisieren, wie jeder Ökonomie-Student lernt.

    Denn derzeit liegt die Inflationsrate bei rund zwölf Prozent, der Leitzins jedoch nur bei 8,25 Prozent. Die Notenbank legitimiert das damit, dass sie ein Absinken der Inflation auf 7,4 Prozent im Jahresdurchschnitt prognostiziert. „Anders als die Zentralbank sagen die meisten Analysten jedoch eine unverändert zweistellige Inflationsrate vorher“, stellt die Investmentgesellschaft Nikko Asset Management in einem aktuellen Kommentar fest.
    Real ergibt sich für Kreditnehmer damit ein Minuszins von fast vier Prozent. Auf diese Weise versucht die Regierung verzweifelt die Wirtschaft anzukurbeln. Denn letztlich hängt daran die Reputation Präsident Erdogans im Volk. Gleichzeitig vertreibt diese Politik aber das dringend benötigte ausländische Kapital. „Mit Negativzinsen lassen sich ausländische Investoren nicht locken“, so das Urteil von Nikko und anderen potenziellen Anlegern.
    Wirklich helfen würden Zinserhöhungen. Doch das will die Regierung mit allen Mitteln verhindern und greift daher zu Maßnahmen, die viele Beobachter freundlich als „unorthodox“ bezeichnen, die letztlich aber vor allem kontraproduktiv sind. Und durch den anhaltenden Währungsverfall gerät die Türkei in eine teuflische Spirale.

    „Eine Verschlechterung des Wechselkurses erhöht nicht nur die Inflation, sondern untergräbt auch die Tragfähigkeit der Schulden“, kommentierten die Analysten der Rating-Agentur Scope vor zwei Wochen ihre Herabstufung des Landes bei der Kreditwürdigkeit. Denn 51 Prozent der Schulden der Zentralregierung lauten auf Fremdwährungen – Mitte 2013 waren es erst 27 Prozent.

    „Darüber hinaus verfügen Unternehmen über eine erhebliche Nettoverschuldung“, so die Analysten weiter. Diese sei zwar zuletzt etwas zurückgegangen, liege aber immer noch bei rund 170 Milliarden Dollar. Und zu allem Überfluss kommen nun auch kaum noch Devisen ins Land, weil die Touristen ausbleiben. „Die künftige Abschwächung der Lira stellt die Regierung, Banken und türkischen Unternehmen mit Devisenschulden vor eine herausfordernde Situation“, so Scope in der gewohnt zurückhaltenden Sprache.

    Andere werden da deutlicher. „Die Türkei ist der führende Kandidat des Marktes für eine Währungskrise“, sagt Cameron Brandt von der Finanzmarktanalysefirma EPFR. Und auch die Ratingagentur Moody’s hält sich nicht zurück. „Mögliche neue geopolitische Spannungen und eine anhaltende Stagflation sind Faktoren, die zu einer Wiederholung der Währungskrise von 2018 oder zu schwierigeren Bedingungen führen können“, schreibt sie.

    Doch Moody’s nennt auch einen Ausweg. „Die Ratingaussichten könnten sich stabilisieren, wenn die Fiskal- und Geldpolitik kohärenter wird und entschlossene Wirtschaftsreformen durchgeführt werden, die die strukturellen Ungleichgewichte der Wirtschaft beseitigen und gleichzeitig ihre inhärenten Stärken nutzen.“

    Dafür gibt es bis jetzt allerdings keine Anzeichen. Präsident Erdogan und die ihm hörige Notenbank halten stur an ihrer bisherigen Politik fest. Es wird sich zeigen, wohin das führt.


    https://www.welt.de/finanzen/geldanl...Crash-aus.html
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  9. #229
    Registriert seit
    27.01.2014
    Beiträge
    6.562

    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Es wird sich zeigen, wohin das führt.
    Zu mehreren Anrufen bei Merkel!
    "...und dann gewinnst Du!"

  10. #230
    Registriert seit
    12.03.2010
    Beiträge
    18.812
    Blog-Einträge
    1

    AW: Artikel: Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend

    Zitat Zitat von Clark Beitrag anzeigen
    Zu mehreren Anrufen bei Merkel!
    Die für für alles Nicht-Deutsche stets ein offenes Ohr hat.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. PI News! Kleve: Türkische Clan-Fehde endet tödlich
    Von PI News im Forum Migration und die Folgen der verfehlten Politik
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 29.11.2020, 17:03
  2. Türkische Freundschaft endet mit 6 Kugeln im Bauch
    Von open-speech im Forum Migration und die Folgen der verfehlten Politik
    Antworten: 7
    Letzter Beitrag: 23.01.2014, 14:35
  3. Das türkische "Wirtschaftswunder" endet im Elend
    Von Realist59 im Forum Neue Weltordnung
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 05.12.2011, 19:07
  4. Türkische Verfolgungsjagd in Linz: Streit endet tödlich
    Von Dolomitengeist im Forum Politik Österreich
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 07.05.2009, 11:40

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •