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  1. #91
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    AW: Naziterror - HH / Jena

    Vielleicht tauchen mit der Aussicht auf den Geldsegen plötzlich noch mehr (vergessene) Opfer auf, bei denen der vage Verdacht besteht, dass sie von der NSU ermordet wurden.
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


  2. #92

    AW: Naziterror - HH / Jena

    Liest sich gruselig. Ist das Stimmungsmache oder ist das dort wirklich so?

    Die Generation Hoyerswerda radikalisiert sich





    • Foto vergrößernHoch aggressive Stimmung: Ein sogenanntes Gautreffen der neonazistischen Partei Deutsche …




    Obwohl die Zahl der offen fremdenfeindlichen Gewalttaten zurückgeht, radikalisiert sich die Szene. Für viele waren die Übergriffe der frühen 90er-Jahre das Schlüsselerlebnis.
    Heilsberg war damals nichts Besonderes. Das wird es wohl auch nie. Das Dorf an den Ausläufern des Thüringer Waldes gehört zur Stadt Remda-Teichel: Wälder, Wiesen, kleine Kirchen. Eine Märklin-Landschaft, im Winter mit Schnee überstäubt. Doch eine Idylle war Heilsberg damals nicht, Anfang der Neunzigerjahre, als alles begann.
    Heilsberg war ein Zentrum der rechtsextremen Szene Thüringens. Damals kamen die Glatzen in die von „Kameraden“ gepachtete Dorfkneipe, feierten, spielten, und im Sommer streunten Pitbulls durch das Dorf. „Einmal haben sie im Suff mein Auto demoliert. Ich hab’ die Polizei gerufen, die traute sich aber nicht hierher“, sagt ein Heilsberger heute. So war das vielerorts im Osten, als die neue Republik noch jung war.
    Rund 200 Neonazis trafen sich regelmäßig in Heilsberg. Jugendliche und junge Erwachsene, die ihre Kindheit in der DDR erlebt hatten und nun in postsozialistischer Resignation erwachsen werden sollten, aber nichts hatten außer Suff, Vorbildern, die sie aus alten Wochenschau-Bildern kannten – und Hass: auf den Westen, der die alte Ordnung ihrer Kindheit hinweggefegt hatte, und auf die vermeintlichen Sündenböcke, die Ausländer, die scheinbar alles bekamen, was ihnen fehlte, und um die sich dieser Staat lieber kümmerte als um sie. Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe gehörten zu der Heilsberger Gruppe. Damals, vor 20 Jahren.
    Es gab ein Erweckungserlebnis für ihre Generation, für die Wendeverlierer aus den Plattenbauten: In Hoyerswerda sorgten Neonazis im September 1991, unterstützt von einem Mob aus Anwohnern, dafür dass ein Ausländerwohnheim evakuiert werden musste. Fünf Tage dauerte die Menschenhatz, der das ganze Land sprachlos an den Bildschirmen zusah.
    Sie nannten Hoyerswerda danach „ausländerfrei“ – in Anlehnung an den Nazi-Begriff „judenfrei“. Die Ausschreitungen dort bildeten aber nur den Auftakt für eine Reihe rassistischer Übergriffe in ganz Deutschland: in Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen, Chemnitz. Laut der Amadeo-Antonio-Stiftung töteten Rechtsradikale seit 1990 bundesweit mehr als 180 Menschen.
    Gerade die Ereignisse von Hoyerswerda ließen den Schluss zu, dass es eine Zukunft auch für Rechtsradikale in Deutschland gab, dass eine Masse von Bürgern bisher zwar geschwiegen hatte, sie aber insgeheim unterstützte. Und dass der von ihnen schon eingeschrittene Weg keine Sackgasse war.
    1991 war Mundlos 18, Böhnhardt 14 und Zschäpe 16 Jahre alt. Von Mundlos gibt es Fotos aus der Zeit, als in Hoyerswerda die Ausländer vertrieben wurden. Die Bilder entstanden, als das Jenaer Jugendzentrum Winzerclub öffnete, eine aufgepäppelte FDJ-Baracke. Er hat einen Seitenscheitel, trägt schwarz-rot-goldene Hosenträger und lächelt in die Kamera.
    Für Britta Schellenberg vom Zentrum für angewandte Politikforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München sind die Mitglieder der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund typische Vertreter dieser Generation Hoyerswerda.
    „Viele Ostdeutsche, die heute um die 30 Jahre alt sind, wurden in einer Zeit politisiert, in der rechtsextreme Ansichten einen regen Zuspruch fanden, in der aber auch niemand genau wusste, wie man damit umgehen muss“, sagt sie. Die alte Bundesrepublik hatte kaum Erfahrung mit diesem Massenphänomen.
    Im Winzerclub versuchte man zunächst, die Rechten zu integrieren. Mundlos etwa las zwar Bücher über den Zweiten Weltkrieg, Propaganda meist, er trug später dann auch schon SS-Runen auf der Bomberjacke, doch man diskutierte mit ihm. Man nahm ihn ernst. Während seine Freundin, Beate Zschäpe, die mehrmals beim Diebstahl erwischt worden war, eine Gärtnerlehre machte, versuchte er in Ilmenau sein Abitur nachzumachen.
    Doch damals war er schon ideologisch geprägt, „ein Typ, der konsequent war und nach seinen Überzeugungen lebte“, wie ihn jemand beschreibt, der ihn damals kannte. Mundlos war wohl der Vordenker der Truppe, Professorensohn mit intellektuellem Habitus. Böhnhardt, aus kaputter Familie, ohne Schulabschluss und arbeitslos, sah zu ihm auf. Die spätere Terrorgruppe war nicht mehr zu integrieren.
    Damals lösten sich immer mehr Familienbande, Scheidungsraten stiegen, da boten rechte Kameradschaften eine Art Ersatzfamilie mit hohem Bindungsgrad, sagt Schellenberg. Überall in Ostdeutschland entstanden diese Gruppen, viele von ihnen wurden später verboten wie die berüchtigten Skinheads Sächsische Schweiz (SSS), aber die meisten blieben bestehen, sind inzwischen Teil der Jugendkultur. Auch die Mitglieder der Zwickauer Terrorzelle schlossen sich schließlich einer solchen Kameradschaft an, dem Thüringer Heimatschutz.
    Der Politologe und Rechtsextremismus-Experte Hajo Funke beschreibt diese Kameradschaft als „sehr gewalttätig, sehr gefährlich und sehr beängstigend“. Schon Uwe Böhnhardts Anblick „hat Angst ausgelöst, wenn er mit seinem Dolch durch die Straßen ging“.
    Eine Ausnahmeerscheinung seien die drei Terroristen aber nicht: Man dürfe sie nicht losgelöst von dem Milieu verstehen, in dem sich das Trio radikalisierte, so Funke, einem Milieu, in dem viele ostdeutsche Jugendliche aufwuchsen.
    Die Generation Hoyerswerda sei in den 90er-Jahren „in einer Art sozialem Vakuum“ gelandet, das durch die berufliche Perspektivlosigkeit verstärkt wurde. „Viele sehr gestörte junge Persönlichkeiten gerieten damals in die Szene mit ihrer Frustration, die dort neonazistisch und rassistisch aufgeladen wurde“, sagt Funke.
    Ihre Zäsur erlebte die Szene Mitte der 90er, als immer mehr Mitglieder der Generation Hoyerswerda mit der Polizei in Konflikt kamen und im Gefängnis landeten. Einige wurden mit zunehmendem Alter auch bürgerlich. „Seit Mitte der Neunziger nimmt die Zahl der offen Rechtsextremen in Deutschland zwar ab, doch die Übriggebliebenen radikalisieren sich immer mehr“, sagt Schellenberg.
    Das sei oft festzustellen: Wenn man eine Organisation verbietet, zerfällt die. „Bei denen, die aber im Verborgenen weitermachen, setzt eine Märtyrer-Mentalität ein“, meint Schellenberg. „Was man verbietet, verschwindet nicht automatisch.“
    So auch in Jena: 1997 hob die Polizei nach dem Fund eines Bombenkoffers die Werkstatt von Mundlos und Böhnhardt in einer Garage aus. Etliche Hausdurchsuchungen folgten, auch in Heilsberg schlugen die Ermittler zu. In den folgenden Jahren führten Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe ein Leben völlig außerhalb der Gesellschaft. In der Nazi-Szene werden sie seitdem als Helden verehrt. Heimlich planten sie ihre Terroranschläge, ermordeten – nach allem, was man bisher weiß – mindestens 10 Menschen.
    Deutschland habe den rechten Terror unterschätzt, sagt der Bielefelder Konfliktforschers Andreas Zick. „Wir haben seit Jahren eine immer härtere Form rechter Gewalt, auch in NRW. Dass sich dann eine Terrorzelle bilden kann, lag nahe, war absehbar.“
    Tatsächlich gibt es auch im Westen Aktionsbündnisse nach dem Vorbild der Kameradschaften, etwa den Widerstand West in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz oder die Bündnisse Freies Netz Süd und Freier Widerstand Süddeutschland in Bayern.
    Politisch spielt die Generation Hoyerswerda bundesweit keine ernst zu nehmende Rolle, wenn man die Wahlergebnisse betrachtet. Das große Problem aber sei, dass sich viele rechtsextremistische Gruppen wieder auf den Straßenkampf konzentrierten, sagt Zick. „Wenn die Hemmschwelle einmal überschritten ist, sind auch rechtsextreme Amokläufe in Zukunft nicht ausgeschlossen.“
    Er spricht sich auch gegen ein Verbot der NPD aus. Das treibe die rechte Szene nur in die Illegalität. Stattdessen fordert Zick stärkere Aufklärung durch Sozialarbeiter sowie mehr Investitionen in Aussteigerprogramme wie Exit oder die Plattform Netz gegen Nazis. Solche Projekte seien unterbesetzt und nur für wenige Jahre finanziert.
    Eine Meinung, die auch Schellenberg vertritt: „Wir müssen aufklären und vor allem Jugendliche und Kinder vor einer Indoktrinierung schützen.“ Auch sie sieht die größte Gefahr darin, dass immer mehr Rechtsextreme den Kampf um die Parlamente aufgegeben haben.
    „Stattdessen nutzen sie die Popkultur, um ihre Ideologie in die Köpfe der nachfolgenden Generation zu bekommen.“ Letztlich hälfen nur Aufklärung und Angebote an Leute, die aus extremen Gruppen aussteigen wollten, aus Gruppen wie den Autonomen Nationalisten, die vermehrt Angebote an junge Leute aus sozial schwachem Milieu machen.
    „Interessant ist, dass diese sehr radikale Organisation ähnlich vorgeht wie die erste Generation der RAF damals“, sagt Britta Schellenberg. Auch Andreas Baader, Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin rekrutierten spätere Mitglieder ihrer Terrorgruppe aus der Gruppe haltloser Jugendlicher.


    http://de.nachrichten.yahoo.com/die-...731825.html?nc

    Laut der Amadeo-Antonio-Stiftung töteten Rechtsradikale seit 1990 bundesweit mehr als 180 Menschen.
    Wieviele waren tatsächlich Opfer von Schutzgelderpressern? Wieviele wurden von Geheimdiensten oder sonstigen Organisationen begangen oder unterstützt?

  3. #93
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    AW: Naziterror - HH / Jena

    Das

    Politisch spielt die Generation Hoyerswerda bundesweit keine ernst zu nehmende Rolle, wenn man die Wahlergebnisse betrachtet. Das große Problem aber sei, dass sich viele rechtsextremistische Gruppen wieder auf den Straßenkampf konzentrierten, sagt Zick. „Wenn die Hemmschwelle einmal überschritten ist, sind auch rechtsextreme Amokläufe in Zukunft nicht ausgeschlossen.“


    sollte in dem Artikel unters Volk gebracht werden, um sich so allmählich dem zu nähern:

    Er spricht sich auch gegen ein Verbot der NPD aus. Das treibe die rechte Szene nur in die Illegalität. Stattdessen fordert Zick stärkere Aufklärung durch Sozialarbeiter sowie mehr Investitionen in Aussteigerprogramme wie Exit oder die Plattform Netz gegen Nazis. Solche Projekte seien unterbesetzt und nur für wenige Jahre finanziert.

  4. #94

    AW: Naziterror - HH / Jena

    Das Innenministerium strebt den Informationen zufolge außerdem an, die Befugnisse des Verfassungsschutzes ausweiten. So soll das Bundesverfassungsschutzgesetz geändert werden, damit Erkenntnisse über Rechtsextremisten länger gespeichert werden können. Bisher müssen personenbezogene Daten nach spätestens zehn Jahren gelöscht werden, wenn keine neuen Erkenntnisse hinzugekommen sind. Diese Frist sei "zu kurz", wird demnach in dem Arbeitspapier festgestellt.
    http://de.nachrichten.yahoo.com/neon...142731185.html

  5. #95
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    AW: Naziterror - HH / Jena

    Aha! Ich lese dort nur von Rechtsextremisten und nicht etwa von Linksextremisten oder diesen brandgefährlichen Islamisten!?

    Merkwürdig!

  6. #96

    AW: Naziterror - HH / Jena

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Aha! Ich lese dort nur von Rechtsextremisten und nicht etwa von Linksextremisten oder diesen brandgefährlichen Islamisten!?

    Merkwürdig!

    Ich denke auch, es ist Absicht, die Kritiker in solche extremen Schubladen (die eigens dazu ausgebaut werden) zu pressen, lenkt vom Inhalt ab. die bürgerlichen Parteien sind bewußt so gesteuert, damit diese Themen weitgehend außen vor bleiben, bzw weiterhin gutmenschlich abgesegnet werden.

  7. #97
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    AW: Naziterror - HH / Jena

    Zitat Zitat von burgfee Beitrag anzeigen
    Ich denke auch, es ist Absicht, die Kritiker in solche extremen Schubladen (die eigemns dazu ausgebaut werden) zu pressen, lenkt vom Inhalt ab. die bürgerlichen Parteien sind bewußt so gesteuert, damit diese Themen weitgehend außen vor bleiben, bzw weiterhin gutmenschlich abgesegnet werden.
    Vielleicht sollte man die sich anbahnenden Prozesse auch unter diesem Gesichtspunkt beleuchten:

    Jeder fünfte Einwohner Deutschlands ist Ausländer oder stammt aus einer Einwandererfamilie. Diese Zahl wird drastisch steigen, denn "unter den Sechsjährigen sind die Migranten bereits die Mehrheit", sagt Alt.

    (Heinrich Alt, Bundesvorstand der Arbeitsagentur)

    http://open-speech.com/showthread.ph...urch?p=1469947

  8. #98
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    AW: Naziterror - HH / Jena

    Erstaunlich ist, wieviele Taten man dem Trio noch andichtet. Alles was nicht aufgeklärt werden konnte, wird nun auf mögliche Aktivitäten der Drei aus Jena überprüft, sogar der Brand in Ludwigshafen, der durch eine Zigarettenkippe ausgelöst wurde. Die damalige "Zeugenaussage" eines türkischen Kindes, die Täter gesehen zu haben und deren Äußerungen ihr gegenüber, sie seinen Deutsche wurden schon unmittelbar nach dem Feuer als Lüge entlarvt. Türkische Medien hatten dem Kind entsprechendes eingetrichtert um eine antideutsche Stimmung anzufachen. Nun sind also selbst derartige Absurditäten willkommen um das Gespenst einer rechtsradikalen Bedrohung zu mästen.

  9. #99
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    AW: Naziterror - HH / Jena

    Zitat Zitat von Seher Beitrag anzeigen
    Letztens habe ich die Begründung für die Multi-Kulti-Ideologie von einem strammen Linken gehört:

    "Multikulti ist die beste Möglichkeit, ein erneutes Erstarken der Nazis (also der Völkermörder) in der BRD zu verhindern".

    Da man inzwischen weiß, daß die Bevölkerung anfängt, sich gegen die Ausländerschwemme im eigenen Land zu wehren, muß irgendwas her, was diese Entwicklung abwürgt. Das kommt davon, wenn man nicht über die Folgen der eigenen Aktionen nachdenkt, bevor man sie startet. Was die Linksgrünen uns eingebrockt haben in ihrer Einfalt, wird auf sie selbst zurückschlagen.


    Mit Multikulti ensteht erst recht eine neue Kriegsgefahr in Europa. Extremisten aller Länder bilden hier einen gesellschaftlichen Sprengstoff, der zuerst der autochthonen Bevölkerung den Garaus macht um sich dann gegenseitig an die Gurgel zu gehen.

  10. #100
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    AW: Naziterror - HH / Jena

    http://www.welt.de/politik/deutschla...d-Mundlos.html



    Augenzeugenberichte

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    Zweifel an Selbstmord von Böhnhardt und Mundlos

    Die beiden Neonazis Böhnhardt und Mundlos sollen mit zwei Schüssen Selbstmord begangen haben. Doch Anwohner wollen nun keine Schüsse gehört haben.
    Mehr als zwei Wochen nach dem Tod der rechtsextremen Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt geben die Umstände Rätsel auf.
    Foto: dpa/DPA Das qualmende Wohnmobil, in dem die Leichen von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt entdeckt wurden – ihr mutmaßlicher Selbstmord wird nun neu geprüft

    Die offizielle Version war bisher diese: Mundlos und Böhnhardt hatten nach einem Überfall auf eine Sparkasse in Eisenach ihr Wohnmobil gegen 11.30 Uhr angezündet und sich erschossen. Zwei Polizeibeamte hätten sich zuvor dem Wohnmobil genähert und zwei Schüsse gehört. Während sie in Deckung auf Verstärkung warteten, ging dann das Wohnmobil in Flammen auf.

    Verschiedene Versionen geben Rätsel auf

    Bevor die Polizisten schließlich zu Mundlos und Böhnhardt vordringen konnten, musste zunächst die Feuerwehr kommen und den Brand löschen. Erst danach wurden die zwei Toten mit ihren Schussverletzungen aufgefunden.
    Video

    Wie "stern.de" berichtet, haben die Nachbarn des Eisenacher Neubaugebiets, in dem das Wohnmobil stand, jedoch keine Schüsse gehört. Die Anwohner hätten zwar das brennende Wohnmobil gesehen, konnten sich jedoch an keine Schüsse erinnern, schreibt stern.de.



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    Eine Anwohnerin will jedoch "durch ihr geöffnetes Fenster den Geruch von verbranntem Plastik“ wahrgenommen haben. Möglich sei es, dass einer der zwei Selbstmord-Schüsse – oder auch ein dritter Schuss – in ihrer Hauswand gelandet seien. Deshalb suchten am Sonntag LKA-Beamte mit Metall-Detektoren nach einer Waffenkugel – fanden jedoch nichts.

    Thomas Oppermann spricht von "Arbeitshypothese"

    Auch der Vorsitzende des Geheimdienstkontrollgremiums des Bundestages, Thomas Oppermann, hat gegenüber der "Bild am Sonntag" Zweifel an der bisherigen Version des Ablaufes angedeutet: Die Selbsttötung sei lediglich eine "Arbeitshypothese der Ermittler" – weitere Untersuchungsergebnisse müssten noch abgewartet werden.
    Für ihn bleiben das Ende der Täter ebenso wie andere Begleiterscheinungen dieser Mordserie "rätselhaft".



    Schritt für Schritt führt ein Bankraub die Ermittler auf die Spur einer Mordserie, die das Land erschüttert. Jeden Tag kommen neue Einzelheiten über die Neonazi-Gruppe aus Zwickau ans Licht:


    Freitag, 4. November

    Am Vormittag überfallen zwei Männer eine Bank im thüringischen Eisenach und fliehen. Während der Fahndung stoßen Polizisten auf zwei Leichen in einem Wohnmobil. Beamte hatten Hinweise erhalten, dass ein Caravan bei dem Überfall eine Rolle gespielt haben könnte.

    Samstag, 5. November

    Ermittler untersuchen die Schusswaffen, die in dem Wohnmobil gefunden wurden.

    Montag, 7. November

    Unter den Pistolen im Wohnwagen sind die Dienstwaffen der im April 2007 in Heilbronn getöteten Polizistin Michéle Kiesewetter und ihres schwer verletzten Kollegen. Die später identifizierten Männer Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, deren Leichen entdeckt wurden, sollen den Banküberfall begangen haben. Sie sollen zusammen mit einer Frau in einer Wohnung in Zwickau gelebt haben, die wenige Stunden nach dem Banküberfall explodiert war. Nach der Frau, Beate Zschäpe, wird gefahndet.

    Dienstag, 8. November

    Die bundesweit gesuchte Beate Zschäpe stellt sich der Polizei in Jena. Spekulationen kommen auf, dass die mutmaßlichen Bankräuber eine Verbindung in die Neonazi-Szene gehabt haben könnten. Sie und die verdächtige Frau sollen in Thüringen als rechtsextreme Bombenbauer in Erscheinung getreten sein.

    Mittwoch, 9. November

    Zschäpe sitzt in U-Haft und schweigt. Nach Aussage von Thüringens Innenminister Jörg Geibert hatten die Männer bis 1998 Verbindungen zum rechtsextremen Thüringer Heimatschutz - danach jedoch nicht mehr. Polizei und Staatsanwaltschaft in Sachsen machen die Frau zunächst nur für die Explosion des Wohnhauses in Zwickau verantwortlich.

    Donnerstag, 10. November

    In den Trümmern des abgebrannten Hauses in Zwickau werden weitere Schusswaffen gefunden.

    Freitag, 11. November

    Es ist die spektakuläre Wende in dem Fall: Unter den Waffen ist die Pistole, mit der zwischen 2000 und 2006 neun Kleinunternehmer erschossen wurden – Türken, ein Grieche und Deutsche mit Migrationshintergrund. Außerdem entdecken Fahnder rechtsextreme Propaganda-Videos. Diese beziehen sich auf eine Gruppierung mit dem Namen Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) und enthalten Bezüge zur Mordserie. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe übernimmt die Ermittlungen.

    Sonntag, 13. November

    Die Bundesanwaltschaft geht erstmals ausdrücklich von Rechtsterrorismus aus. Der Bundesgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Zschäpe wegen des dringenden Tatverdachts „der Gründung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung". In Lauenau bei Hannover wird ein mutmaßlicher Komplize festgenommen. Holger G. soll dem Neonazi-Trio 2007 seinen Führerschein und vor etwa vier Monaten seinen Reisepass zur Verfügung gestellt haben. Die Rolle des Verfassungsschutzes in dem Fall ist unklar. Politiker fragen, warum die Rechtsextremen, die unter Beobachtung standen und schon 1998 in Jena als Bombenbauer auffielen, so lange unbehelligt blieben.

    Montag, 14. November

    Justizministerin Sabine Leutheusser- Schnarrenberger sagt, die Strukturen des Verfassungsschutzes sollten auf den Prüfstand gestellt werden. Ihre Frage: „Was mich wirklich umtreibt, ist: Gibt es ein fester gefügtes rechtsextremistisches Netzwerk in Deutschland als bisher angenommen wurde?".

    Donnerstag, 17. November

    Der hessische Verfassungsschutz dementiert einen Bericht, ein 2006 suspendierter Mitarbeiter habe einen V-Mann beim rechtsextremen Thüringer Heimatschutz geführt. Der Verfassungsschützer war 2006 in einem Internetcafé in Kassel gewesen, kurz bevor dort die tödlichen Schüsse auf den türkischstämmigen Betreiber fielen.

    Freitag, 18. November

    Die Terrorzelle ist möglicherweise größer als bisher bekannt. Ermittler haben zwei weitere Personen im Visier. Sie sollen Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe unterstützt haben. Nach mehreren Ermittlungspannen in der Vergangenheit wollen Bund und Länder mit besseren Strukturen auf den über Jahre unentdeckten rechtsextremistischen Terror reagieren. Viele Fragen bleiben nach einem Krisengipfel von Bund, Ländern und den Spitzen der Ermittlungsbehörden in Berlin allerdings offen. Konkret geprüft werden soll ein neuer Anlauf für ein NPD-Verbot

    Samstag, 19. November

    Im zerstörten Haus der Neonazis von Zwickau wird die zweite Waffe des Heilbronner Polizistenmords entdeckt. Außerdem wird in den Trümmern der Wohnung eine zweite DVD gefunden. Ob es sich um ein weiteres Bekennervideo handelt oder lediglich um eine Kopie der bereits bekannten DVD, ist noch nicht bekannt.

    Sonntag, 20. November

    Einem Papier aus dem Bundesinnenministerium zufolge soll eine neue Arbeitsgemeinschaft der Geheimdienste von Bund und Ländern gebildet werden, die alle rechtsextremistischen Organisationen in Deutschland einer "generellen Prüfung" unterzieht.


    Weil viele Nachbarn keine Schüsse gehört haben wollen, gehen sie davon aus, dass Mundlos und Böhnhardt bereits tot waren, als ihr Wohmobil brannte. Möglich sei zum Bespiel eine Fernzündung per Handy, die nach Angaben von stern.de auch von den Ermittlern untersucht werde.

    Weitere Person am Tatort?

    Gleichzeitig hält sich laut stern.de weiterhin das Gerücht, es könnte sich eine weitere Person am Tatort aufgehalten haben – auch wenn die Generalbundesanwaltschaft dies bisher bestritten hat. So sollen Anwohner eine dritte Person gesehen haben, die das Wohnmobil kurz vor dem Eintreffen der Polzei verlassen hat.
    Einige wollen – einen Tag nach dem mutmaßlichen Selbstmord von Mundlos und Böhnhardt – sogar eine verwirrte Frau am Tatort beobachtet haben, die sie später als Beate Zschäpe identifizierten.
    Weitere Ungereimtheiten bleiben auch bei der abgebrannten Ruine des Zwickauer Hauses in der Frühlingsstraße 26, das als Zelle der Neonazis galt: Beate Zschäpe wollte hier mit einem Brand alle Beweise vernichten. Dass trotz der schweren Verbrennungen überhaupt noch Beweise geborgen werden konnten, zum Beispiel die Tatwaffe, ein USB-Stick und mehrere Bekenner-DVDs, wundert einen Feuerwehrmann, der damals bei dem Löscheinsatz dabei war.
    "Nach dem, was ich während dieses Einsatzes gesehen habe, muss ich mich sehr wundern, was dort zwei Tage danach noch alles in der Brandruine gefunden wurde", sagte der Feuerwehr gegenüber "Bild am Sonntag".
    mit dapd

    So räumen Dienste ihren Müll weg. Wer weiß mit wem der VS zusammenarbeitet und wofür die beiden herhalten müssen.

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