Schurliwurlis Gedankensplitter

[Schurliwurli]

22.10.2011

Heute scheint die Sonne in Wien. Ich beiße in einen Apfel, blicke zum Fenster hinaus in den Hinterhof. Vorstadt. Aus der Ferne das Läuten von Kirchenglocken. Ein Freund wird heute Geburtstag feiern. Seine Frau ruft an, „Du kummst eh heite", „jo sicha!" sage ich Apfel kauend. Ich werde die beste Laune, die ich aufbringen kann, sowie ein kleines Geschenk mitnehmen. Nichts wird mir diesen Tag verderben. Nicht die Tatsache, daß ein Restaurantbesuch heutzutage bereits ein kleines Vermögen kostet, auch keine Nachrichten, die einen nur mehr erschaudern lassen. Der Fernseher bleibt abgedreht. Zeitungen sind ohnehin aus meinem Haushalt verbannt, es sei denn ich muß Fenster putzen.


Heute können mir die Zustände nichts anhaben. Tage wie dieser sind ein Geschenk.

[murktimon]

Genau so isses.

[holzpope]

22.10.2011

Heute scheint die Sonne in Wien. Ich beiße in einen Apfel, blicke zum Fenster hinaus in den Hinterhof. Vorstadt. Aus der Ferne das Läuten von Kirchenglocken. Ein Freund wird heute Geburtstag feiern. Seine Frau ruft an, „Du kummst eh heite", „jo sicha!" sage ich Apfel kauend. Ich werde die beste Laune, die ich aufbringen kann, sowie ein kleines Geschenk mitnehmen. Nichts wird mir diesen Tag verderben. Nicht die Tatsache, daß ein Restaurantbesuch heutzutage bereits ein kleines Vermögen kostet, auch keine Nachrichten, die einen nur mehr erschaudern lassen. Der Fernseher bleibt abgedreht. Zeitungen sind ohnehin aus meinem Haushalt verbannt, es sei denn ich muß Fenster putzen.


Heute können mir die Zustände nichts anhaben. Tage wie dieser sind ein Geschenk.

Klar doch, aber dann darfst du auch nicht bei OS vorbeischauen!
Aber gibs doch zu, wir brauchen das, gelle?
Wo wären wir, wenn wir nicht den täglichen Muselärger hätten?
Der Frieden wäre auf Dauer unerträglich langweilig!
Noch schöner wäre es aber, wenn zu dem täglichen Muselärger auch die tägliche Meldung über einen abgemurksten Musel hinzu käme!
Eine in Schutt und Asche gelegte Moschee wäre auch nicht schlecht.
Dazu ein abgebranntes Mietshaus mit Muselbsatz.
In kurzer Zeit wäre dann die tolle Meldung zu lesen, dass aus heiterem Himmel tausende Migranten ihre Sachen packen und verschwinden.
Die Luft zum atmen wäre wieder rein und unverfälscht!
Keine Museltanten mit Kopftuch verschandeln unsere Innnestädte!
Unsere Kinder könnten wieder ohne Angst in die Schule gehen!
Die PISA-Studie würde wieder höchste Werte für deutsche Schulen verzeichnen!
Die Löhne würden endlich wieder in erträgliche Bahnen kommen!
Der Bundeshaushalt hätte plötzlich 35 miiliarden Euro im Budget zur Verfügung!
OS könnte aufgelöst werden! Ähhh?
Ne, dann besser so weitermachen!

[murktimon]

Holze er meint sicher die Gedanken baumeln lassen und den Tag genießen mit Dingen die Spaß machen.

So was hier.

[Seatrout]

Holze er meint sicher die Gedanken baumeln lassen und den Tag genießen mit Dingen die Spaß machen.

So was hier.

Hey Murkti,
geiles Video! Meine Frau hatte mir zu Weihnachten 2007 einen Flug mit dem Original geschenkt. 2008 sind wir dann mit der Tante Ju geflogen! Welch geiles Gefühl mit dem schönsten Flugzeug der Welt zu fliegen! Das wird auf jeden Fall nochmals wiederholt.

Danke fürs Video sagt
Seatrout

[Realist59]

Heute habe ich mich bei Mordgedanken ertappt. Mein Nachbar bringt mich noch in die Klapse

[Schurliwurli]

Damals...

Gespräche in der heutigen Zeit haben oft Vergangenes zum Inhalt. "Kannst di no erinnern...." Ob es daran liegt, daß man in der Lebensmitte gerne zurückblickt oder die jetzige Zeit dermaßen wenig Erfeuliches bietet, ich weiß es nicht. Es scheint letzteres zu sein.

Als der ORF eine Kultserie "Kottan ermittelt" zustande brachte, in der man Wiens manchmal sehr boshaften Humor darstellte. Möglicherweise ist es das Fehlen jeglichen Humors in den heutigen Fernsehproduktionen, die eher Volkserziehungsprogrammen zu "Toleranz" gleichen, das uns an frühere Filme und Serien denken läßt.



Nachttankstelle



Fühlt wie du

[Realist59]

Kottan ermittel habe ich damals gerne gesehen. Womit ich nie zurechtkam war Fritz Muliar

[Schurliwurli]

Alle Jahre wieder...

Werden die Uhren im Frühjahr um eine Stunde vor- und im Herbst eine Stunde zurückgestellt. So bekommen wir jedes Jahr zwei Mini-Jetlags verpaßt, die mit Energiesparen nicht wirklich eine Erklärung finden. Ob es sich um eine Beschäftigungstherapie handelt beim Herumgedrehe an den Uhren? Da hätte man sich sinnvollere Betätigungen einfallen lassen können. Man kommt ja doch ein bisserl durcheinander mit der einen Stunde. Zumindest stellen sich die elektronischen Geräte automatisch um. Einen guten Aspekt hat dieses Uhrenherumgedrehe doch. Für ein, zwei Tage hat man eine Ausrede fürs Zuspätkommen...

[Schurliwurli]

Unwörter

Wer erfindet eigentlich diese schauderhaften Wörter der Jetztzeit? Bei den meisten Scheußlichkeiten bemerkt man auf den ersten Blick, daß humorlose Bürokraten des in der Hauptstadt Belgiens sitzenden Zentralkomitees dahinterstecken. Bei der durchtschänderten Vergewaltigung der Sprache zum Beispiel oder der Benennung von cisatlantisch vergemeinschafteten (ja, ich kann auch Sprache vermurksen) Einrichtungen. Aber wer zum Teufel hat sich den vollkommen sinnentleerten Ausdruck „Rettungsschirm" ausgedacht?


Kann ein Schirm „retten"? Kann ein Schirm Mund-zu-Mund-Beatmung durchführen? Eine Herz-Lungen-Wiederbelebung? Einen Druckverband anlegen? Fährt der Schirm mit Blaulicht und Martinshorn durch die Straßen, um einen Patienten möglichst rasch in ein Krankenhaus zu befördern? Eher nicht. Ein Rettungsboot oder ein Rettungsring verhindern, daß Menschen ertrinken. Ob ein Schirm dazu in der Lage ist, daran darf gezweifelt werden.


Es gibt Regenschirme, Sonnenschirme, es handelt sich um Schutz vor Regen oder Sonneneinstrahlung. Schutzschirme, ja die gibt es, auch im übertragenen Sinn.


Sucht man nach dem Begriff „Rettungsschirm" in anderen Sprachen wird man in Zeiten wie diesen tatsächlich fündig. Im Englischen zum Beispiel „stabilization mechanism" oder „bailout fund". „Fondo salva stati" im Italienischen, ein Fonds zur Rettung von Staaten.


Was wird da eigentlich gerettet? Die Nomenklatura vor sich selbst? Vor allem ist es eher ein Grund zur Staatstrauer wenn eine Nation des cisatlantischen Abendlandes unter den Rettungsschirm muß. Ein Gefühl der Angst vor dem Bevorstehenden, die beklemmende Gewißheit die Selbstbestimmung aufgeben zu müssen, ohne auch nur die sachteste Aussicht auf Besserung der Lage.


Eine Empfindung, die ganz im Gegensatz zu jener eines geretteten Menschen, der aus einer Gefahrensituation mit dem Leben davonkommt, steht.


Weshalb macht man eigentlich solche Spompanadeln und wirft nicht gleich die Druckerpresse an, daß die Papierln den ganzen Erdteil bedecken. Ist doch eh schon wuascht, oder?


Und warum tschändert man das scheußliche Neuwort nicht gleich, damit es auch politisch korrekt ist, RettungschirmIn/nen? Muß Österreich unter die/den RettungsschirmIn. Gott bewahre Gott behüte!