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  1. #1
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    Tage der Wut

    Die Vorstellung, dass im Frühling 2014 der österreichische Bundeskanzler H.-C. Strache in Paris von Frankreichs Staatspräsidentin Marine Le Pen im Élysée-Palast zu einem freundschaftlichen Meinungsaustausch unter Gleichgesinnten über die Optionen eines gemeinsamen Ausstiegs aus der EU und dem Euro empfangen wird, mag aus heutiger Sicht noch eher abwegig erscheinen.

    Das ist sie aber nur zum Teil: Sowohl die stramm rechte Marine Le Pen in Frankreich als auch Herr Strache liegen in Meinungsumfragen gleichauf mit ihren jeweiligen konservativen und sozialistischen Konkurrenten. Beide haben vollkommen intakte Chancen, 2013 (Nationalratswahl in Österreich) und 2014 (Präsidentschaftswahlen in Frankreich) als Nummer eins durchs Ziel zu gehen.

    Es wäre freilich eine ziemlich törichte Idee, diese bemerkenswerte politische Entwicklung routiniert bloß auf Xenophobie und Fremdenhass einer Bevölkerung zu reduzieren, die es halt nicht besser versteht.

    Wenn in so unterschiedlichen Ländern wie Frankreich und Österreich, aber auch schon früher etwa in den Niederlanden, Dänemark oder jüngst in Ungarn Parteien erstarken, die im traditionellen Koordinatensystem als rechts außen, in der Wahrnehmung der Wähler aber vor allem als Stinkefinger gegen die jeweiligen Regierungen verstanden werden, dann deutet das vor allem auf ein massives, nahezu kontinentweites Versagen der politischen Klasse hin. Europa wird derzeit in der Tat schlecht regiert wie schon lange nicht. Es ist dies ein Versagen der Politik, das vor allem zwei vitale Interessen der Wähler betrifft: jenes nach Sicherheit des Geldes und jenes nach Sicherheit vor als negativ empfundenen Auswirkungen moslemischer Migration. Die Leute haben, ganz grob gesprochen, Sorge um ihr Geld und Sorge vor zu viel Islam. Und sie fühlen sich mit diesen Sorgen vom herkömmlichen politischen Angebot nicht ausreichend verstanden.

    Sie haben – leider nicht ganz zu Unrecht – immer mehr das Gefühl, dass ihre Währung zum Opfer eines groß angelegten währungspolitischen Betruges („Der Euro wird hart wie die D-Mark“) wird.

    Und sie haben – leider ebenfalls nicht ganz zu Unrecht – immer mehr das Gefühl, in eine „multikulturelle“ Gesellschaft gedrängt worden zu sein, die heute zwar von Frau Merkel wie von Herrn Sarkozy abgelehnt wird, die aber blöderweise nicht nur nicht rückgängig gemacht werden kann, sondern die aus demografisch-ethnischen Gründen immer multikultureller wird. Und das wird halt nicht nur als Bereicherung empfunden.

    Schließlich haben sie immer mehr den Eindruck, dass es weitgehend gleichgültig ist, ob sie beim nächsten Mal eher bürgerlich-christdemokratische oder sozialistische Parteien mit Mehrheiten ausstatten: ob die Regierung Pröll/Faymann oder Faymann/Pröll heißt, ist unter diesem Gesichtspunkt ja auch genauso irrelevant wie die Frage, ob in Paris künftig Strauss-Kahn von den Sozialisten oder Sarkozy von den Bürgerlichen politisch zugange sind.

    In der arabischen Welt nennt man die plötzlichen Entladungen lange aufgestauten Unmutes gegen ein scheinbar alternativenloses Regime mittlerweile die „Tage der Wut“. Wird Europa auch weiterhin so inferior schlecht regiert wie jetzt, werden die Wahltage der nächsten Jahre zu europäischen „Tagen der Wut“ werden.


    Quelle:hier

  2. #2
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    AW: Tage der Wut

    Tja Murkti, schön wäre es, hättest du Recht. Leider sehe ich die Sache etwas anders, denn die allgemeine Tendenz, eher auf der sicheren Seite zu bleiben, wird die überwiegende Mehrheit der Wähler eher traditionell entscheiden lassen.
    Das ist so und deshalb dürfen wir uns da nicht all zu viele Hoffnungen machen.
    Du hast Recht, wenn du beklagst, dass wir in eine Multikulti-Gesellschaft gedrängt werden.
    Das uns in der EU die zunehmende Angst vor weiteren Emigranten nichteuropäischer Zuwanderer überrollen wird, ist auch abzusehen.
    Wir müssen untätig zusehen, wie unsere Politiker das alles zulassen und uns das Ganze als Bereicherung und Geschenk gegen den demografischen Wandel verkaufen.
    Trotzdem werden nicht wenige Bürger weiterhin an die, wenn auch immer fragwürdiger werdende, Politik glauben.
    Da eine Rechtswahl für zuviele Menschen einen Unsicherheitsfaktor darstellen würde, bleiben sie lieber bei ihrem bisherigen Verhalten und harren der Dinge, die da kommen.
    Tage der Wut wird es hierzulande nicht geben, dafür sind wir Deutsche nicht prädestiniert.
    So etwas wird höchstens von Seiten der Migranten kommen, wenn ihnen einmal bestimmte Forderungen nicht erfüllt werden, z.B. den Bau weiterer Moscheen!
    Trotzdem wollen wir auf 2013 hoffen, dass wenigstens in einigen regionalen Bezirken rechte Politik Einzug hält. Vielleicht geht dann sukzessive von dort her eine Welle der Erkenntnis aus, die auch andere Regionen erfasst.
    Kleinvieh macht auch Mist, und viel Klein gibt ein Viel! Alte Mathematikweißheit!

  3. #3
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    AW: Tage der Wut

    Och,es hat sich doch schon einiges getan in den letzten fünf Jahren.

    Recht haste damit,das die Deutschen träge wie eine Herde Kühe die Sache betrachten.
    Wenn es aber überall kracht in der EU,schwappt das auch nach hier über,nur Vorreiter werden wir sicher nicht sein.

    Also schauen wir mal.

    Ünd -> Es ist doch schon in den Medien,der Unmut.
    Klar,die Politiker steuern kräftig gegen des Volkes Wille,nur wie lange kommen sie damit durch....?

  4. #4
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    AW: Tage der Wut

    Es ist leider so, dass die Gesetzeslage auch den "rechten" Parteien enge Grenzen setzt. Im Grunde müsste alles, was mit der Freizügigkeit in der EU zu tun hat, überarbeitet werden. In Deutschland kann der Bundesrat bei entsprechender Mehrheit den Bundestag blockieren. Außerdem wissen unsere Parteien sehr gut, dass die Rechten hierzulande in absehbarer Zeit keinen Fuß auf die Erde bekommen. Was sich am Ende in Österreich und Frankreich tun wird, ist auch die Frage. Haider hat damals schon mitregiert, ohne dass es sich spürbar ausgewirkt hat. Sarkozy gibt sich fast wie einer aus der FN. Seinen starken Sprüchen folgen aber nie Taten. Sollte die FN an die Regierung kommen, dürfte sich das innenpolitische Klima im Lande radikal ändern und die Linken stärken. Das könnte schon in Richtung Bürgerkrieg gehen

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