Spürnase: Augensand
Von der Herzlichkeit und Schönheit der türkischen Kultur schwärmen uns all diejenigen was vor, die von der nüchternen deutschen Sachlichkeit genug haben, die. weniger Kontrolle und mehr bunte Gefühlswallungen wünschen, mehr Dramatik, mehr buntes, enthemmtes Durcheinander, mehr Kitsch und Show haben wollen. Das nennen sie kulturelle Bereicherung. Hier ist so ein wenig von der türkischen "Leidenschaft", als Gegensatz zu der deutschen Nüchternheit:
Sechs Schüsse hallen am frühen Mittwochmorgen durch ein Wohngebiet im Ortsteil Osterfeld. Cenk G. (41) wird mehrmals getroffen, bricht auf den Pflastersteinen zusammen.
Nach Angaben von Zeugen eilt seine Ehefrau herbei, schreit: „Verlass mich nicht! Verlass mich nicht!“
Doch dieNotärzte kämpfen vergeblich um das Leben von Cenk G. – der Türke stirbt an den Schussverletzungen.
Nach BILD-Informationen war G. mit seinem mutmaßlichen Mörder eng befreundet. Er soll Aziz heißen und in Bottrop wohnen. Die Männer sollen in Essen gemeinsam ein Internet-Café geleitet haben.
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Meine Nachbarn lebten 40 Jahre mit einander und als er zum Pflegefall geworden, hatte sie ihn hingebungsvoll gepflegt, bis er starb. Aber sie schrie nie "Verlassemichnicht, verlassmischnicht!". Das wäre ihr wahrscheinlich zu peinlich gewesen. Dafür aber hatten sie anständige, biedere Freundschaften, mit denen sie sich gegenseitig besuchten, zusammen Geburtstage feierten, in Urlaub fahren und sich dann nach Jahrzehnten immer noch in den Altersheim besuchen, zu der Beerdigung gehen, wenn einer stirbt und dann für ein paar Tagen mitgenommen wirken. Sie erschießen sich nicht gegegenseitig "aus Freundschaft" - auch wenn sie mal gelegentlich ein Gläschen schwäbischen Wein mit einander getrunken haben. Aber das ist halt die biedere deutsche Kultur, die den Sonne-Mond-und-Sterne-Liebhabern zu langweilig, zu spießig vorkommt und deswegen unbedingt mit der türkischen bereichert werden muß.


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