Ein Schritt in Richtung mehr Staats- und Planwirtschaft?

ONE meldet:

Sarkozy will Regulierung der Rohstoffmärkte

Mark Schrörs berichtet in der Financial Times Deutschland, dass Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy gestern auf einer Konferenz zu Rohstoffmärkten in Brüssel vor den Folgen steigender sowie stark schwankender Preise für Öl, Reis oder Weizen warnte und zur Eile mahnte. Sarkozy habe betont, dass von Spekulanten verzerrte Rohstoffpreise ganze Volkswirtschaften lähmen, Gesellschaften auseinanderbrechen und Hungerkriege auslösen können. Für Sarkozy sei klar, dass die Rohstoffmärkte zu intransparent und zu wenig reguliert sind.

Die Frankfurter Rundschau berichtet, dass laut Sarkozy vor allem die Spekulation mit Agrarprodukten an den Finanzmärkten reguliert werden müsse. „Diese Märkte sind ein Witz“, wird der Präsident zitiert. Weiter sagte er, Europa habe die Pflicht, ein Modell für die Regulierung der Rohstoffmärkte zu entwickeln. Entsprechende Register von Handelstransaktionen könnten beispielsweise bei der UN-Ernährungsorganisation FAO geführt werden. „Wir können uns nicht immer am Schlechtesten orientieren, der die wenigsten Regeln will“, so Sarkozy.

Der epd berichtet, dass auch der EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso auf der Konferenz mehr Kontrolle und Transparenz für die Rohstoffmärkte gefordert hat. Seine Behörde werde im Herbst Gesetzesvorschläge zur Offenlegung der Aktivitäten in der Rohstoffindustrie machen, sagte Barroso. Er wolle auch die G20-Agrarminister dabei unterstützen, in Kürze einen Plan zur Nahrungsmittelsicherheit zu verabschieden, der unter anderem auf den Kampf gegen den Hunger in der Welt abzielt.

Die Financial Times Deutschland schreibt in einem separaten Bericht dazu, Europa solle sich ein Beispiel an den USA nehmen. Hier werde inzwischen deutlich gegen Spekulanten vorgegangen. „Generell muss der Rohstoffhandel heraus aus der finanzpolitischen Freizone“, schreibt der Autor.

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Sarkozy wants G20 to control food prices