-
11.10.2024, 10:29 #121
AW: Abschaffung von Bargeld
Wer auf Bargeld verzichtet, geht ein beträchtliches Risiko ein
10. 10. 2024 | Immer mehr Menschen zahlen mit Karte, immer weniger tragen Bargeld bei sich. Wenn die Bezahlsysteme nicht funktionieren, stehen sie blank da. Mit der Abkehr vom Bargeld gerät die Gesellschaft in eine gefährliche Abhängigkeit. Die für den Katastrophenschutz Zuständigen beginnen, diese Gefahr ernst zu nehmen.
Von Hakon von Holst. Es ist bequem, mit Karte zu bezahlen – so lange, bis jemand den Stecker zieht. Dann geht der Zugriff auf das Bankguthaben verloren und der Bürger ist auf sich allein gestellt, ohne einen Cent in der Tasche. Am 12. September 2024 streikte in Deutschland jedes vierte Kartenterminal, wie die FAZ ausrechnete. Rund 250.000 Geräte also. Der Zahlungsdienstleister Telecash hatte mit Softwareproblemen zu kämpfen. Am selben Tag wurden auch in den Niederlanden Ausfälle gemeldet. Und das waren nicht die ersten ihrer Art.
Immer mehr Menschen zahlen mit Karte, immer weniger tragen Bargeld bei sich. Wenn die Bezahlsysteme nicht funktionieren, stehen sie blank da. Mit der Abkehr vom Bargeld gerät die Gesellschaft in eine gefährliche Abhängigkeit. Der Bundestagsausschuss für Technikfolgenabschätzung prognostizierte schon 2011, dass es in der Bevölkerung im Falle eines längeren Stromausfalls „zu aggressiven Auseinandersetzungen kommt“. Denn nicht nur elektronische Zahlungen kämen zum Erliegen. Die Geldautomaten fielen ebenfalls aus. In seinem Bericht forderte der Ausschuss „ein umfassendes Organisations- und Logistikkonzept“ für die Ausgabe von Bargeld in der Krise.
Inzwischen ist Deutschland an diesem Punkt zumindest einen kleinen Schritt weiter. Mit staatlicher Förderung wurden Empfehlungen für die Vorsorge ausgearbeitet. An der Untersuchung beteiligten sich Vertreter der Fraunhofer-Gesellschaft, des Brandenburgischen Instituts für Gesellschaft und Sicherheit, der Bundesbank und der Bargeld-Branche. Eine Erkenntnis aus der 2023 publizierten Studie lautet: Die im Krisenfall für den Bezug von Bargeld bedeutendsten Standorte sollten ermittelt und ihre Versorgung mit Notstromaggregaten sichergestellt werden. Doch auf eine wichtige Frage fehlt eine Antwort: Was passiert, wenn die Bargeldinfrastruktur verschwindet?
In den letzten sechs Jahren wurde in Deutschland jede dritte Bankfiliale geschlossen. Auch im Geldautomatennetz gibt es zunehmend Lücken. Nicht einmal die Sparkassen sind gesetzlich verpflichtet, Bankautomaten anzubieten, geht aus einer Anfrage beim Sparkassen- und Giroverband hervor. Wie der Bargeldkreislauf „unter solchen Rahmenbedingungen noch aufrechterhalten werden“ kann, müsse „Gegenstand weiterer wissenschaftlicher Analysen sein“, so die Autoren der Studie.
Einzelhändler wenden sich vom Bargeld ab
Die Verbraucherschutzminister und -senatoren der Bundesländer „nehmen mit Sorge zur Kenntnis“, dass sich Akzeptanz und Verfügbarkeit von Bargeld stetig verschlechtern. Sie forderten die Bundesregierung nach ihrem jüngsten Treffen im Juni 2024 auf, auch auf EU-Ebene für den Schutz des Bargelds als Zahlungsmittel aktiv zu werden.
Der Rückzug der Banken in die digitale Welt setzt eine Negativspirale in Gang: Der Handelsverband Deutschland sieht inzwischen Probleme beim Bezug von Wechselgeld und beim Einzahlen der Einnahmen auf das Konto. Längere Fahrten zur Bank bedeuten erhebliche Kosten. Auch aus diesem Grund denkt eine wachsende Zahl Einzelhändler darüber nach, das Bargeld im eigenen Geschäft abzuschaffen.
Manch kleiner Laden akzeptiert wegen der Gebührenlast weiterhin nur Bargeld. Diese Geschäfte verlieren jedoch Kunden, wenn kein nahe gelegener Geldautomat mehr vorhanden ist. Am Ende sieht sich das Unternehmen gezwungen, ein Kartenterminal zu mieten. Somit gibt es immer weniger Orte, an denen man als Konsument noch auf Scheine und Münzen angewiesen ist. Und so haben immer weniger Menschen Bargeld dabei, gerade auch dann, wenn es im Krisenfall darauf ankommt.
Weil der Bankensektor an den Kartenzahlungen verdient, dürfte das Problem mit einigen gut gemeinten Appellen nicht zu lösen sein. Mit der geplanten EU-Bargeld-Verordnung könnte erstmals eine Garantie für den Zugang zu Bargeld ins Gesetz kommen. Der Gesetzesvorschlag der EU-Kommission trifft allerdings keine Definition für eine hinreichende Bargeldversorgung und betont das Gebot der Verhältnismäßigkeit. Somit wird sich die Zielvorstellung einer hinreichenden Versorgung mit der Abnahme der Bargeldnutzung verlagern. Wo Banknoten und Münzen in Zukunft eine geringe Rolle spielen, da gibt es in der Konsequenz nur wenige Geldautomaten – trotz Verordnung.
Das EU-Parlament wird den Gesetzesentwurf in der frisch begonnenen Wahlperiode neu diskutieren. Die Abgeordneten können Verbesserungen anbringen. Eine vom Autor mit initiierte Petition fordert, dass 90 Prozent der Bevölkerung innerhalb von zwei Kilometern an Bargeld gelangen sollten, in Städten innerhalb von einem Kilometer. 85.000 Menschen haben sich dem Anliegen angeschlossen. Bis der europäische oder nationale Gesetzgeber handelt, geht die Verdrängung des Bargelds weiter. Und damit wird unser Zahlungssystem immer anfälliger.
Auf Bezahlsysteme ist kein Verlass
Manchmal reicht schon ein kleines Tier: In Kanada fällte ein Biber 2021 einen Pappelbaum und schrieb Geschichte. In 14 Ortschaften fielen Internet, Mobilfunk und Kartenbezahlsysteme aus. Hacker legten 2021 die Kassensysteme von Hunderten schwedischen Supermärkten lahm. Am 6. September 2024 brachte der Taifun „Yagi“ in Teilen Chinas die Stromversorgung zu Fall. Viele Menschen tragen dort kein Bargeld bei sich und zahlen durchweg mit dem Smartphone. Die Hindustan Times berichtete über ein Video, das in den sozialen Medien viral ging: Dutzende Chinesen stehen nach dem Unwetterereignis um einen Stromgenerator in dem Versuch, das Handy zu laden.
Auch in Deutschland reiht sich Vorfall an Vorfall: Am 1. August 2024 störten Arbeiten am Telekom-Netz in Rochlitz (Sachsen) Festnetz und Internet. Digitale Zahlungen konnten nicht abgewickelt werden. Um den 21. März versagten Kartenterminals bei einigen Händlern in Ostwestfalen den Dienst. Und am 4. April dieses Jahres ließ die Girocard Sparkassenkunden in der ganzen Bundesrepublik im Stich. Die Ereignisse sprechen eine deutliche Sprache: Ohne Bargeld in der Tasche ist Chaos programmiert.
https://norberthaering.de/bargeld-wi...-stromausfall/Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
-
Abschaffung von Bargeld
Norwegen, Schweden, Dänemark„Herz-Kreislauf-Stillstand für Bargeld“ – kein Kronen-Umtausch mehr
Mehrere deutsche Banken warnen: Skandinavische Geschäftsbanken kaufen wegen Geldwäsche-Bedenken keine Kronen mehr aus Deutschland zurück.
Wer aus seinem letzten Skandinavienurlaub Kronen heimgebracht hat, kann diese voraussichtlich schon in diesem Jahr in Deutschland nicht mehr umtauschen. Denn das wäre dann nur noch vor Ort in Dänemark, Norwegen und Schweden möglich....
Weiter hier:
https://www.handelsblatt.com/finanze...100099694.htmlEs ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
-
19.01.2025, 07:29 #123
AW: Bargeld: Kein Kronen-Umtausch mehr möglich
Geldwäsche, na klar. Die paar Kronen, die ein Urlauber mitbringt, sind nicht der Rede wert. Es geht wohl eher um das Bargeld an sich. Vor allem in Schweden ist es fast unmöglich mit Bargeld zu zahlen und Norwegen macht es dem Nachbarn nach.
Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
-
11.03.2025, 09:56 #124
AW: Abschaffung von Bargeld
Immer wieder geben Experten den Ratschlag eine gewisse Menge an Bargeld zu Hause zu haben um im Fall des Falles liquide zu sein. In Schweden hat man die Bevölkerung durch Lügen dazu gebracht, auf Bargeld zu verzichten. Selbst geringste Summen werden per Karte oder Smartphone bezahlt. Auch wenn in Deutschland kontinuierlich immer weniger Bargeld zum Einsatz kommt, so sind wir doch noch meilenweit von schwedischen Zuständen entfernt. Das ist Anlass genug um auch hier systematisch auf ein Verbot von Barzahlung hinzuarbeiten........
Wie die Länder die Kommunen und Kreise zur Bargeldabschaffung drängen
9. 03. 2025 | Aus Anlass der Proteste gegen die Bargeldabschaffung in einem hessischen Amt wurde deutlich, wie die Kommunen und Landkreise von oben systematisch zur Bargeldabschaffung gedrängt werden.
Der hessische Landkreis Marburg-Biedenkopf hat in der Führerschein- und Zulassungsstelle in Biedenkopf das gesetzliche Zahlungsmittel abgeschafft. Die kleine Erleichterung für die Bürokraten wird erkauft mit zusätzlichem Aufwand und Einschränkungen für Bürger und Unternehmen. Deshalb schlug die Ankündigung dieser Regelung einem Zeitungsbericht zufolge in den Sozialen Medien hohe Wellen.
Besonders verärgert sind die Autohändler. Denn deren Mitarbeiter müssen häufig auf die Zulassungsstelle und können dort nun nicht mehr mit Bargeld bezahlen, das der Arbeitgeber ihnen mitgibt. Stattdessen müssen sie entweder private Karten oder Konten benutzen und später umständlich abrechnen. Oder der Autohändler muss mit zusätzlichen Kosten und zusätzlichem Aufwand Unternehmens-Bezahlkarten anschaffen und verwalten, die er den Mitarbeitern mitgeben kann.
Die Kommunalaufsicht machte in ihrer Reaktion auf die Proteste deutlich, dass die Verdrängung des Bargelds auf den Ämtern von oben per Verordnung gewünscht ist und gefordert wird. Das Regierungspräsidium Gießen wies darauf hin, dass in Paragraf 12 Absatz 1 der Gemeindekassenverordnung (GemKVO) des Landes vorgegeben werde, dass die Zahlungsvorgänge möglichst nicht in bar abgewickelt werden sollen. Das Hessische Innenministeriums bestätigte, dass die Kommunen aus Sicherheitsgründen jede Möglichkeit wahrnehmen sollen, „auf den unbaren Zahlungsverkehr hinzuwirken.“
Schlussfolgerung
Ähnliche Verordnungen gibt es sicherlich auch in anderen Bundesländern. Das macht deutlich, dass die fast überall um sich greifende Bargeldverweigerung durch öffentliche Stellen keine zufällige Häufung von unabhängig voneinander getroffenen Entscheidungen ist, sondern System hat. Daraus ergibt sich für diejenigen Parteien, die (wirklich) zum Erhalt des Bargelds beitragen wollen und für Pro-Bargeld-Aktivisten die Forderung, derartige Vorgaben aus den Landesverordnungen zu entfernen. Stattdessen sollte auf Bundesebene oder ersatzweise auf Landesebene per Gesetz oder Verordnung vorgeschrieben werden, dass öffentliche Stellen und Beauftragte der öffentlichen Hand – zum Beispiel im Nahverkehr – in aller Regel das gesetzliche Zahlungsmittel anzunehmen haben.
https://norberthaering.de/bargeld-wi...rg-biedenkopf/Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
-
19.03.2025, 10:48 #125
AW: Abschaffung von Bargeld
Schweden geriert sich gerne als modernes, fortschrittliches Land und so will man sich auch als Vorreiter in Sachen Abschaffung des Bargeldes inszenieren. Mit einer beispiellosen, verlogenen Kampagne wurde jahrelang das Bargeld als Bazillenträger verteufelt und jeder, der noch mit Geld bezahlt, als hoffnungslos rückständig gebrandmarkt. .....
Immer weniger Menschen zahlen in Schweden mit Bargeld. Eigentlich sollte Schweden erst Ende 2030 bargeldlos werden. Nun wurde jedoch entschieden, dass die Bargeldzahlung schon ab dem 24. März 2023 abgeschafft werden soll..... https://www.radio7.de/zuhause/news/a...gelds-schweden
Warum die Schweden das Bargeld wieder lieben lernen (sollen)
Lange Zeit waren skandinavische Länder die Vorreiter in puncto bargeldloses Bezahlen. Doch nun wird die Liebe zum Cash wieder befeuert – auch wegen Putins Russland.
Ein schneller Zug der Karte oder ein Klick in der App, schon ist der Einkauf bezahlt. Immer mehr Menschen in Europa setzen auf bargeldlose Zahlung. Zwar hinken wir Deutschen noch immer hinterher, doch auch hierzulande finden mittlerweile fast die Hälfte aller Einkäufe mit Karte oder über das Smartphone statt. 52 Prozent der Käufe werden laut Statistik noch per Schein und Münzen getätigt. Die Deutschen lieben ihr Bargeld also noch immer – im europäischen Vergleich sogar deutlich mehr als andere Nationen.
Insbesondere Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland galten lange Zeit als führend, bezogen auf die flächendeckende Möglichkeit, per Karte oder App einzukaufen. Doch nun scheinen sich auch die skandinavischen Länder wieder dem Bargeld zuzuwenden. Und das, obwohl etwa Schweden bereits mit großen Schritten auf dem Weg zum bargeldfreien Land war. 2023 zahlten laut Umfragen 90 Prozent der Schweden per Karte oder App, wie die schwedische "Riksbank" mitteilte. Doch so praktisch die Zahlungen auch sind, haben sie zwei große Nachteile – und das hat mittlerweile auch die Politik erkannt, wie der britische "Guardian" berichtet.
Ziel von Cyberattacken, wertlos im Krisenfall – ein bargeldloses System hat Schwächen
Seit der Corona-Pandemie erlebte die kontaktlose Zahlung einen wahren Boom, weil sie praktisch und auch noch hygienisch ist. Doch spätestens seit Russlands Invasion in der Ukraine wächst in Schweden die Sorge vor den Schattenseiten des bargeldlosen Finanzsystems. Hier können Kunden fast überall ohne Scheine und Münzen einkaufen, nirgendwo in Europa ist so wenig Bargeld in Umlauf wie in Schweden und Norwegen. Ein Umstand, der die Länder zu attraktiven Zielen für Cyberattacken macht. Denn sollte das digitale System zur Bezahlung flächendeckend ausfallen, wäre Chaos vorprogrammiert.
Und noch ein zweiter Aspekt beunruhigt die Regierungen der Länder: Weil die digitale Zahlung in Skandinavien schon seit verhältnismäßig langer Zeit so selbstverständlich ist, könnte mittlerweile eine Entwöhnung eingesetzt haben. Bargeld könnte in den Augen vieler Menschen seinen Wert an sich verloren haben. In einem Krisenfall wäre dies fatal, weil es seine Legitimität verlieren würde – und von einigen nicht mehr akzeptiert würde. Das wäre gleichbedeutend mit dem Kollaps des Finanzsystems.
Schweden und Norwegen fordern Bevölkerung auf, wieder häufig bar zu zahlen
Um darauf hinzuweisen, verschickt das schwedische Verteidigungsministerium Broschüren mit dem Titel "Wenn Krise oder Krieg kommen" an jeden Haushalt im ganzen Land. Darin wird dazu aufgerufen, wieder regelmäßig mit Bargeld zu bezahlen und einen Geldvorrat für mindestens eine Woche zu Hause zu horten, um sich auf eine etwaige Krise vorzubereiten.
Ähnliche Ratschläge erteilt auch Norwegen seiner Bevölkerung. Auch hier soll die Bargeldzahlung wieder normalisiert werden. Im vergangenen Jahr erließ die Regierung ein Gesetz, wonach Händler mit Strafen rechnen müssen, wenn sie kein Bargeld annehmen.
Norwegens ehemalige Ministerin für Justiz und Notfälle, Emilie Mehl, erklärte: "Wenn niemand mehr mit Bargeld zahlt und niemand mehr Bargeld akzeptiert, wird Bargeld in der Krise keine echte Notlösung mehr sein."
https://www.stern.de/wirtschaft/geld...-35556474.htmlAlle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.
-
19.03.2025, 17:25 #126
AW: Abschaffung von Bargeld
Die große Schwachstelle des elektronischen Geldes ist die Verfügbarkeit im Ernstfall. .......
Aktive Benutzer
Aktive Benutzer
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
Ähnliche Themen
-
Bargeld: 5000 Euro: Bundesregierung will Bargeld beschränken
Von dietmar im Forum Wirtschaft- Finanzen- Steuern- ArbeitAntworten: 10Letzter Beitrag: 21.02.2016, 13:59 -
Bargeld in den Sparstrumpf
Von Realist59 im Forum DeutschlandAntworten: 41Letzter Beitrag: 20.07.2014, 14:56
Braucht die übliche Klientel denn...
In Deutschland wird scharf geschossen