Wandere aus, solange es noch geht - Finca Bayano in Panama!
Seite 2 von 2 ErsteErste 12
Ergebnis 11 bis 13 von 13
  1. #11
    Registriert seit
    25.04.2011
    Beiträge
    32.213
    Blog-Einträge
    1

    AW: Triumph für Erdogan

    Zitat Zitat von abandländer Beitrag anzeigen
    Der Islam hat sich immer für die territoriale Expansion geeignet. Er wurde unter anderem auch für diesen Zweck konzipiert. Auf diese weise entstanden erst die arabischen Kalifate, dann das Osmanische. Wenn sich die Türkei wieder die geistliche Führung aller sunnitischen Muslime aneignen könnte ... ich glaube davon träumen einige ...
    Es gab 2010 einen Artikel der Welt, der das zu belegen scheint:

    Das gefährliche Großmachtstreben der Türkei


    Ankara schwelgt in großtürkischen Phantasien, träumt von einem neuen osmanischen Reich. Eine Bedrohung sowohl für Europa als auch die arabischen Länder.

    War das abrupte Ende der Flottenexpedition nach Gaza im Grunde kein „Fall Israel“ sondern ein „Fall Türkei“? Die Türkei trat nicht nur als Schirmherrin des Blockadebruchs auf, sondern war auch sofort mit weiteren Eskalationsschritten zur Stelle: überzogenen Anklagen, der Aufkündigung der Zusammenarbeit mit Israel. Damit setzt sich die Regierung in Ankara dem Verdacht aus, sich als Seemacht an der Ostküste des Mittelmeers etablieren zu wollen. Beginnt so, mit Pazifisten an Deck, eine neue Kanonenbootpolitik?


    Schon vorher hatte die Türkei dem iranischen Regime Avancen gemacht, just in dem Moment, in dem das Regime die Opposition mit Folter und Mord unterdrückte. Allerdings trifft die Vermutung, am Bosporus entstehe ein islamistisches Regime, die Sache nicht. Etwas anderes droht, und es betrifft alle Länder der Region: Die Türkei versucht, die Stellung eines regionalen Hegemons zu erringen. Sie will die unumgehbare Brücke zwischen Europa und dem Nahen Osten sein. Zu einer solchen Monopolstellung gehört es, Positionen in allen möglichen Himmelsrichtungen zu errichten. In der arabischen Welt ebenso wie in der Europäischen Union, auf dem Balkan und am Schwarzen Meer ebenso wie am Nil. Die Türkei ist auf dem Weg, zu „osmanischen“ Maßstäben und Ansprüchen zurückzukehren.

    Man will in die EU und muslimische Führungsmacht sein


    Der Gegensatz „islamisch“ gegen „europäisch“ führt die Beobachter in die Irre. Die großtürkische Politik spielt auf beiden Registern, wenn es ihr nutzt. Man will Mitglied der EU sein und zugleich Führungsmacht im muslimischen Lager. Schon in den Neunzigerjahren war eine neue Tonlage in der Außenpolitik zu vernehmen. Man erklärte, die Türkei sei eine „multiregionale Macht“, deren Einfluss sich über den Balkan, den Mittleren Osten, den Kaukasus und Nordafrika erstrecke. Istanbul sei die „eurasische“ Hauptstadt in einer aufstrebenden Weltzone von 400 Millionen Einwohnern.
    Bemerkenswert ist, dass solche Stimmen nicht nur von den üblichen Islamismus-Verdächtigen stammten, sondern auch von Politikern mit Atatürk-Tradition und europäischer Bildung. Der Zusammenbruch des sozialistischen Lagers setzte neue Ansprüche frei, manches erinnert an die „großserbischen“ Ideen. Manches erinnert aber auch an die unseligen deutschen „Ideen von 1914“, bei denen mit Kultur Staat gemacht wird: Die weitverzweigten kulturellen Wurzeln, die es überall gibt, werden für Hegemonialansprüche missbraucht. So entdeckt man jetzt in der Türkei die osmanischen Jahrhunderte wieder, die sowohl dem Balkan als auch der arabischen Halbinsel Toleranz und Fortschritt gebracht hätten.
    Anzeige


    Versuch, die Migranten als Außenposten zu nutzen


    Dagegen wird die eigenständige Staatenbildung der Neuzeit nun gerne als Quelle von Unfrieden und Unheil dargestellt. Angesichts dieser neuen Tonlage sollten daher nicht nur die südosteuropäischen Staaten und Israel aufhorchen, sondern auch arabische Staaten wie Syrien, der Irak oder Jordanien. Ebenso erscheint jene „Kölner Rede“ des türkischen Ministerpräsidenten, in der er vor der „Assimilierung“ in Deutschland warnte, in neuem Licht – als ein Versuch, die Migranten als Außenposten dienstbar zu machen. Der provozierte Zwischenfall der „Friedensflotte“ ist kein singuläres Ereignis.
    Doch wird, wo so deutlich ein Machtmonopol angesteuert wird, bei Nachbarn und Partnern ganz unvermeidlich die Frage aufkommen: Wie sehr brauchen wir die Türkei eigentlich? Die anderen Länder werden entdecken, dass es heute viele Wege zwischen Europa und dem Nahen Osten gibt.

    Wir brauchen keine "eurasische" Zentralmacht


    Die politische Geografie ist pluralistisch geworden, im Norden und Süden des Bosporus gibt es viele Brücken. Auch können die europäischen und arabischen Länder sehr gut direkt miteinander sprechen. Sie brauchen keine „eurasische“ Zentralmacht. So ist jetzt ein Pluralismus der Außenpolitik das Gebot der Stunde. Antiamerikanische oder antirussische Reflexe sind jetzt ebenso schädlich wie eine Unterschätzung der feingliedrigen griechischen oder libanesischen Netzwerke. Gerade Deutschland hat allen Grund, die unseligen Frontstellungen von 1914 nicht noch einmal zu wiederholen.
    Brauchen wir also die Türkei? Ja, als selbstbewusstes, maßvolles Land würden wir sie immer schätzen und verteidigen – auch unsere Landsleute türkischer Herkunft. Aber ebenso wichtig ist jetzt ein „Nein“: Wir brauchen die Türkei nicht um jeden Preis. Es geht auch ohne sie. Die Regierung in Ankara sollte sich der Gefahr ihres großtürkischen Kurses bewusst werden. Dieser Kurs wird das Land über kurz oder lang isolieren. Die Türkei könnte leicht zum einsamen Mann am Bosporus werden.
    Quelle

  2. #12
    Registriert seit
    01.11.2007
    Beiträge
    10.321

  3. #13
    Unregistriert Gast

    AW: Triumph für Erdogan

    Das sind Erdogans Worte und Ziele

    „Die Minarette sind unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme, die Moscheen unsere Kasernen und die Gläubigen unsere Armee“, hatte er bei einer Veranstaltung der später verbotenen Wohlfahrtspartei (RP) ein Gedicht zitiert.

    Quelle: http://www.bild.de/politik/ausland/r...0288.bild.html

Seite 2 von 2 ErsteErste 12

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Der späte Triumph der Stasi-Täter
    Von Q im Forum Geheimdienste
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 13.06.2010, 18:52

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •