Wandere aus, solange es noch geht - Finca Bayano in Panama!
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  1. #1
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    Niqab1 Forum am Freitag

    Offenbar hat das ZDF mit seiner Sendereihe "Forum am Freitag" eine vollkommen neue Zielgruppe entdeckt. Hier wird wöchentlich aus dem Leben hierzulande lebender, bestens integrierter Mitbürger mit muslimischen Wurzeln berichtet. Man könnte dieses Magazin, welches durch Reportagen wie "Deutschland, Dönerland", "Hauptmann mit Gebetsteppich" oder etwa "Imame sind Brückenbauer" glänzt, auch Verblödungs-TV nennen. Wer heute noch nicht gelacht hat, sollte sich in der ZDF-Mediathek einmal umsehen. Hier finden sich zig Reportagen von Forum am Freitag! Natürlich bekommen wir ein Bild gezeichnet, welches mit der Realität wenig zutun hat. Nach Neukölln, Marxloh, Wilhelmsburg oder Essen traut man sich natürlich nicht, würde dies doch die ganze Schönmalerei in ein vollkommen anderes Licht rücken.


    Hier gehts zu dem Gewäsch:
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitr...rum-am-Freitag

  2. #2

    AW: Forum am Freitag

    Kann man nur hoffen, daß die alle Freitags brav beim Gebet sind und das Kamerateam keines Blickes würdigen.

  3. #3
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    AW: Forum am Freitag

    Der Hammer ist übrigens diese Reportage!

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitr...nd-Deutschland?

    Glaubt man das, was uns da erzählt wird, sind ca. 40% der jährlich auswandernden Deutschen welche mit türkischem Migrationshintergrund, die sehr gut qualifiziert sind. Wir besitzen also einen Pool von bestens ausgebildeten Türken, die lediglich keine Chance bekommen, ihre Talente in der freien Marktwirtschaft unter Beweis zu stellen! --

  4. #4
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    AW: Forum am Freitag

    Nein, die bekommen einfach Süper-Jobs in der Türkei angeboten. Und wenn halt eben 23 der 58 Jährlich türkischen Uni-absolventen aus deutschland auswandern, dann bekommt die türkische Bildungselite ein echtes Problem...

    Und nicht vergessen, immer erst auf die offiziere schiessen...

  5. #5
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    AW: Forum am Freitag

    Dieser Satz sagt doch schon alles, besonders sein (von mir farbig markiertes) Ende:

    Sawsan Chebli ist die Grundsatzreferentin für Interkulturelle Angelegenheiten der Stadt Berlin. Mit ihr spricht "Forum am Freitag"-Moderator Kamran Safiarian darüber, welche Projekte sie anschiebt.

  6. #6
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    AW: Forum am Freitag

    Der absolute Oberknaller - ich lese nur die Überschrift:



    Hahahahaha!!!!!!!!!!!!!

  7. #7
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    AW: Forum am Freitag

    Hier nochmal ein Auszug aus der schier unerschöpflichen Liste dieser Filmbeiträge. Es sollen wohl insgesamt so an die 400 sein:

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanal...rListIndex=208

  8. #8

    AW: Forum am Freitag

    Zitat Zitat von Seatrout Beitrag anzeigen
    Der Hammer ist übrigens diese Reportage!

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitr...nd-Deutschland?

    Glaubt man das, was uns da erzählt wird, sind ca. 40% der jährlich auswandernden Deutschen welche mit türkischem Migrationshintergrund, die sehr gut qualifiziert sind. Wir besitzen also einen Pool von bestens ausgebildeten Türken, die lediglich keine Chance bekommen, ihre Talente in der freien Marktwirtschaft unter Beweis zu stellen! --
    Leider kommt die Aufnahme ohne Ton rüber.

    Gibt es die Reportage auch auf youtube?

  9. #9
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    AW: Forum am Freitag

    Ich habe ein Sendeprotokoll eines Interviews mit dem Herrn Mazyek mit dem Titel "Barmherzigkeit statt Terror" erstellt. Der Moderator/Interviewer ist übrigens auch Moslem. Die Sendung beginnt mit der Opferung von Tieren und der Verteilung der Fleischstücke an Arme als Akt der Barmherzigkeit beim Opferfest.

    Hier der O-Ton (Mazyek ist grün gekennzeichnet, der Interviewer/Moderator blau):



    …doch gibt es noch andere Formen der Nächstenliebe im Islam und wie steht der Islam allgemein zu dieser Praxis? Darüber möchte ich heute im Forum am Freitag mit Aiman Mazyek, dem Vorsitzenden des Zentralrates der Muslime sprechen.

    Guten Tag, Herr Mazyek“

    Herr Mazyek, zunächst möchte ich Ihnen und ihrer Familie ein frohes Opferfest wünschen.“

    (Anmerkung: Der nachfolgende Dank Mazyeks: „Vielen Dank. Ein gesegnetes Fest“ folgt in arabisch, ebenso die Entgegnung des Moderators. Überhaupt müssen die beiden Herren, besonders Mazyek an sich halten, um nicht zu lachen, was sich in einem ausgesprochen breiten Grinsen zeigt, ist doch die Sendung ein Abklatsch auf Kirchensendungen mit Interviews betulicher Herren oder auch Intellektuellen-Interviews, in denen sowohl Interviewer als auch Interviewpartner schon im fortgeschrittenen Alter sind. Eigentlich ist die Sendung eine Persiflage auf Kirchensendungen!)
    „Herr Mazyek, das Gebot der Nächstenliebe ist ein zentraler Begriff der christlichen Ethik und leitet sich ab aus dem zweiten Gebot das heißt, du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Gibt es ein solches Gebot auch im Islam?“

    M: „Ja, es gibt eine ganze Reihe von Aussprüchen des Propheten, wo er immer wieder deutlich hingewiesen hat, daß die Nächstenliebe, die Barmherzigkeit, den Dienst an den Menschen, die Liebe zu seinen Geschwistern, zu seiner…, zu seinen Mitmenschen ein ganz zentraler Bestandteil der Religion ist. Das heißt zum Beispiel, erst dann ist einer gläubig, wenn er seinem Bruder das wünscht, was er für sich selbst wünscht. Und das drückt ganz deutlich aus, daß Nächstenliebe, daß Freundschaft, daß die Liebe zu den Menschen ein großer und wichtiger Bestandteil unserer Religion ist.“

    Das Gebot der Nächstenliebe ist im Christentum nicht zu trennen vom Gut der Gottesliebe. In Neuen Testament steht: Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen , mit ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und mit all deiner Kraft. Das ist das erste Gebot. Und daraufhin folgt das zweite Gebot, das ich vorhin schon erwähnt habe: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst und dann sagt Jesus den entscheidenden Satz: Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Das heißt, es gibt eine Gleichstellung zwischen Gottes- und Nächstenliebe in Neuen Testament. Wie sieht es da im Koran aus?“

    M: Das Wort Barmherzigkeit, das ja auch bedeutet, daß man ähm dem Anderen gegenüber ähm etwas verzeiht, auch wenn er eine Sünde begeht beispielsweise oder wenn er es auch nicht verdient hat, das geht in vielen Teilen einher mit der Liebe, es geht aber auch einher mit mehr als Liebe, daß man sozusagen einem Liebe und Barmherzigkeit schenkt, obgleich vielleicht dieser Mensch es gar nicht verdient hat, und diese Barmherzigkeit beschreibt Gott im Koran und das Wort Barmherzigkeit kommt als Attribut mehr als jedes andere Attribut vor – und daraus leiten die Muslime ganz deutlich ab, daß die Barmherzigkeit, die Gott sich selbst vorgeschrieben hat, und die zu seinen oder zu den zentralen Eigenschaften gehört, daß das auch ein Gebot sein muß, wie Menschen untereinander umgehen müssen, daß man das sozusagen als Vorbild versteht, als Vorbild betrachtet, und daß man natürlich die Liebe Gottes, die auch das das das Streben, daß man Gottes Wohlgefallen erlangt, daß das wie ein roter Faden durch das muslimische Leben geht.“

    „Das Vorbild für die praktische Nächstenliebe für das Christentum ist ja Jesus in seinem Handeln. Dazu heißt es im Neuen Testament.: „ Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Hat Muhammed auch Nächstenliebe praktiziert?“

    M: „Ja, er hat das immer wieder deutlich gemacht, daß diese Barmherzigkeit nicht irgendetwas ist, was auch nur exklusiv beispielsweise nur für die Muslime oder so gelte. Da sagt er zum Beispiel in einem Ausspruch: „Ihr werdet erst“, er spricht also direkt an seine Gemeinde: „Ihr werdet erst in das Paradies eingehen, wenn ihr barmherzig seid zu …(kurze Pause) zu eurer Gesellschaft“ – und die Gefährten haben dann gesagt.; „Wir sind doch barmherzig zu… zu uns und uns gegenüber!“ Und dann sagt er: „Nicht nur barmherzig zu euresgleichen, sondern ihr sollt barmherzig und ihr müßt barmherzig zu allen Menschen sein!“ und er wiederholte das dreimal hintereinander: „zu allen Menschen, zu allen Menschen und zu allen Menschen!“ Insofern hat der Prophet ganz deutlich hingewiesen, daß man barmherzig zu Menschen zu sein, das Tor zum Paradies öffnet und zwar zu allen Menschen und nicht nur zu den Muslimen.

    Aber das erstaunt mich jetzt, denn diese mildtätige und barmherzige Seite des Propheten ist ja in Europa relativ unbekannt. Hier wird Mohammed immer als ein Machtmensch, ja, ein Feldherr, ein Kriegsherr – äh- wahrgenommen. Woran liegt das?“

    M: „Ja ich denke, das ist nur in zwei, drei Sätzen schwer zu beantworten, ähm, die Brüche oder auch die… Mißverständnisse und auch das, was, was kolportiert wird über den Islam, liegen Jahrhunderte zurück , ich glaub auch, daß vieles mit Unwissenheit zu tun hat, vielleicht auch Aufrechterhaltung und das Bemühen von Feindbildern, das es auch von beiden Seiten gibt, also daß ähm, daß (hier fängt er wild zu gestikulieren an) ja, der Antichrist Muhammed oder daß das, daß das auch zum Teil bewußt geschürt worden ist, solche, solche Bilder, und das ist teilweise im Volksgedächtnis (er gestikuliert nicht mehr wild, aber seine Stimme bekommt etwas verschwörerisches und spricht deutlich artikuliert aus) sitzt das fest und tief und ich glaub auch, viele, die etwas über den Islam erfahren haben, vielleicht durch ne Sendung oder durch ein Buch oder so weiter, meinen, schon alles zu wissen, und schreiben dann ganz.. auch schlimme Dinge dem Islam zu, obwohl es mit dem Islam nichts zu tun hat, wie eben beschrieben, der Extremismus, Terrorismus, (er spricht nun ausgesprochen schnell und undeutlich) oder nennen wir die Zwangsehe, oder Ehren- oder all diese, wird, wird, wird dem Islam“ (Moderator spricht nun auch mit „Ja“, „Ja“, „Ja“ in die kurzen Sprechpausen hinein, es herrscht eine allgemeine Aufregung im Studio) zugeschrieben , ohne daß man, daß man wirklich fragt, was sagt denn der Moslem dazu, was sagt denn der Islam dazu, oder man zitiert aus dem Zusammenhang Koranverse – das könnte man ja mit der Bibel ähnlich machen – und macht daraus dann eine gewalttätige Veranstaltung im wahrsten Sinne des Wortes.“

    “Gut, aber, wenn sich jetzt Muslime in Afghanistan oder dem Irak in die Luft sprengen und dabei unschuldige Menschen mit in den Tod reißen, ist das nicht gerade ein Akt der Nächstenliebe.“

    M:“ Das ist nicht nur kein, das ist ein fundamentaler Bruch mit der eigenen Religion. Wenn im Koran ausdrücklich die Unversehrtheit beispielsweise von Mönchsklausen, Kirchen, Synagogen ausdrücklich, wörtlich beschrieben wird, wenn es, wenn, wenn der Prophet selber sagt, daß er am jüngsten Tag, ja?, äh, zum Schutze von Christen und Juden stehen wird, die von muslimischer Hand berührt beziehungsweise geschändet worden sind – das hat der Prophet so gesagt! – dann ist das ne klare Ansage, und wenn Muslime meinen, sie äh… ,vermeintliche Muslime in Anführungsstrichen (die Anführungsstriche malt er mit den Händen in die Luft) meinen, sie müssen eine Kirche, wie passiert jetzt vor ein paar Wochen in Irak, ähm, ähm, ähm (er ringt mit den Worten) angreifen und Menschen dort töten, dann haben sie fundamental mit muslimischem Recht, mit muslimischem Verständnis gebrochen, das ist nicht nur abzulehnen, das ist widerlich, das ist in jeder Hinsicht (er ringt wieder) ein, ein, ein schreck.., eine schreckliche Tat, abgesehen von der, von dem, von dem, von dem Leid, was sie da den Menschen zufügen.“

    „Heißt das, die Nächstenliebe im Islam gilt auch für Nichtmuslime?“

    Also, ich kann mir nicht vorstellen, daß es nicht tö, tö, also es gibt also keinen Nachweis, der sagt, du darfst das ausdrücklich nicht, im Gegenteil. Die Bedürftigkeit ist glaub ich, ähm, das, der Tatbestand, nach dem gegangen wird und nicht äh, äh, äh, die Herkunft oder die religiöse Identität.“

    „Nun heißt ja Nächstenliebe eigentlich selbstloses, uneigennütziges Handeln, aber nun gibt es Muslime, die, wenn sie anderen Menschen helfen, ja, ich mache das, weil (er schreibt Bewegungen an die Decke) ich dann im Jenseits soundsoviel Punkte bei Gott gutgeschrieben bekomme. Also so ganz uneigennützig scheint das dann ja doch nicht zu sein? “

    M: „Ja, das ist eine interessante Frage. Ähm.. was ist eigennützig und uneigennützig (er lehnt sich zum Moderator vor) in dem Kontext? Ich tue etwas Gutes, weil ich mir dadurch Gottes Belohnung erhoffe. Aber es kann … oder bleibt ja uneigennützig oder es wird vielleicht noch uneigennütziger, wenn ich sozusagen Gottes Lohn erhoffe, welches nicht in dieser Welt geschehen wird, oder vielleicht, aber zumindest weiß ich, es muß nicht so sein, das heißt, ich versuche sozusagen Gottes Wohlgefallen zu erlangen, in dem ich einem Menschen Gutes tue, ihn, der Gesellschaft diene, in der Hoffnung, Gott belohnt das eines Tages oder belohnt es auch für diese Welt.“

    „Nun haben Sie vor einigen Jahren mit dem Kap Anamour Gründer Rupert Neudeck zusammen die Grünhelme gegründet. Das ist auch ein soziales Hilfswerk, das sich in muslimischen Ländern engagiert. Ist das Ihre Form der praktizierten Nächstenliebe?“

    „Ja, ich hoffe, das ich einen kleinen Beitrag dazu leiste. Übrigens, wir sind nicht nur aktiv in muslimischen Ländern. Darauf legen wir großen Wert, ne, (er lächelt verschmitzt), da muß man schon auch mal schauen, wie sieht dann die Praxis aus? Wir sind in vielen afrikanischen, nichtmuslimischen Ländern unterwegs, im Kongo, in Uganda zum Beispiel, in Ruanda. Eines der größten Projekte ist in Ruanda ähm, zur Zeit, die wir dort aufbauen, und da gilt auch das Gleiche, egal, welche Religion da ist, wo Hilfe nötig ist und Not am Mann oder Frau, da muß geholfen werden. Mh, ja, es war sicherlich eines der Motivationen. Ich hoffe, daß das bei meinem Schöpfer so angenommen wird, daß das ein Akt Nächstenliebe und Barmherzigkeit gegenüber den Menschen ist. Inschallah“ (Mazyek lacht)


    „Inschallah. Herr Mazyekt, vielen Dank für dieses Gespräch. Dankeschön.“


    (Aus diesem Video:http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitr...t-statt-Terror)

  10. #10
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    AW: Forum am Freitag

    Zitat Zitat von burgfee Beitrag anzeigen
    Leider kommt die Aufnahme ohne Ton rüber.

    Gibt es die Reportage auch auf youtube?
    Ich habe ein Sendeprotokoll erstellt. Der moslemische Interviewer ist in lila gehalten, die Grundsatzreferentin für interkulturelle Angelegenheiten in rot.

    Auch hier ist der Moderator und Interviewer ein Moslem namens Kamran Safiarian.
    ::::

    Sie ist die neue Stimme für Integration in der Hauptstadt Sawsan Chebli. Die Deutsch-Palästinenserin ist die erste Grundsatzreferentin von multikultureller Angelegenheiten in der Hauptstadt und kümmert sich speziell um eine bessere Integration von Muslimen. Wie das funktionierten soll, wollen wir sie heute fragen. Sie ist zu Gast bei uns im Forum am Freitag.


    „Schönen guten Tag, Sawsan Chebli. Jetzt sind Sie ja die erste Grundsatzreferentin für interkulturelle Angelegenheiten in Berlin. Wie sieht Ihr Tagesablauf aus? Was machen Sie so?“

    „Ja, ich vertrete den Senator auf Bundesebene zum Beispiel in der deutschen Islamkonferenz, wo ich mich speziell in der Arbeitsgruppe Prävention der Jugendlichen im Bereich Extremismus beschäftige. Auf Landesebene arbeite ich dem Senator zu für das Berliner Islamforum, wo es auch ganz konkret um alle Fragen um das Thema Islam in Berlin geht. Dann organisiere ich Seminare zum Thema Transfer interkultureller Kompetenzen in der Verwaltung, habe im letzten Jahr zum Beispiel mit den Führungskräften der Polizei ein Seminar konzipiert zum Thema „Welche Auswirkungen haben Konflikte in der islamischen Welt auf den Alltag von Muslimen in Deutschland“.


    „Sie haben ja palästinensische Wurzeln, sind gläubig, beten täglich, wie Sie mir erzählt haben. Wie wichtig ist Ihnen der Glaube, auch im Job?“


    „Bevor ich diesen Job angetreten habe, hab ich noch nie so viel über meine muslimische Identität gesprochen. Seit ich diesen Job angetreten bin, ist das alles viel stärker fokussiert auf meine muslimische Identität. Ich befasse mich im Beruf mit dem Islam, erzähle ständig oder werde gefragt, ob ich bete, faste etc., also der Grad meiner Religiosität scheint ein großes, von großem Interesse zu sein. Natürlich würde ich sagen, daß der Zugang, den ich zur muslimischen Community habe, deswegen so gut ist, weil ich eine muslimische Identität vorweisen kann, erleichtert mir den Zugang, ich habe leichter Vertrauen, kann leichter Vertrauen gewinnen zu muslimischen Akteuren als vielleicht einer, der keinen muslimischen Wurzeln hat, wobei das nicht immer der Fall sein muß. Es gibt Muslime, die noch, die vielleicht noch schwierigeren Zugang zur muslimischen Community haben würden, weil sie bestimmt, weil sie für eine bestimmte Richtung predigen oder weil sie, weil sie jedenfalls eher ne kritische Einstellung haben. Also ich hab auf jeden Fall aufgrund meiner muslimischen Identität, hab ichs leichter.“


    „Jetzt haben Sie mir erzählt, daß Sie auch täglich mit den kleinen Diskriminierungen im Alltag konfrontiert werden. Sie werden auf Ihre guten Sprachkenntnisse angesprochen, haben ja palästinensische Wurzeln, ähm, wie gehen Sie damit um und: Bleibt man eigentlich immer ein Migrant?“


    „Ja, es ist immer witzig. Also, wenn man in Baden-Württemberg ist, ist es ja noch viel heftiger als zum Beispiel hier in Berlin. In Berlin Hauptstadt erleb ich das gar nicht so oft. Wenn ich aber in Kleinstädten bin, bin ich die absolute Attraktion, äh, ähm, wenn ich dann anfange, zu reden, Deutsch zu reden, dann sind sie immer total perplex. Ja, es ist manchmal, denke ich mir, es nervt, ich würd gerne einfach nur Deutsch sein, ohne daß dann der Zusatz „mit Migrationshintergrund“ , aber ich bin optimistisch. Ich glaub, das ist ne Sache von Generationen. Ich glaub, ähm, die gegenwärtige Generation von fünfzehn-, sechzehn- siebzehnjährigen Jugendlichen, die lebt Pluralität, sie schätzt Pluralität, für sie ist das total normal, daß Leute wie wir hier dazugehören und daß wir Deutsche sind. Also, da wird sich was bewegen in Deutschland. „


    „Und als was fühlen Sie sich selbst eher? Als Deutsche oder als Palästinenserin?“


    „Ich bin beides. Wenn ich im arabischen Raum unterwegs bin, fühl ich mich wahrscheinlich deutscher als wenn ich, als in Deutschland. Also in Deutschland fühl ich mich, fühl ich, daß ich auch nicht nur deutsche Wurzeln habe, daß ich schon noch (sie schnipst mit ihren Fingern in die Luft) eine andere, ein anderes Temperament mitbringe, andere Kultur, ne andere Religion. Ich fühl mich ein bißchen anders, aber in der islamischen Welt bin ich deutsch.“


    (Es folgt eine Straßenszene. Es wird gezeigt, wie Reporter und Grundsatzreferentin einmütig in ein Cafe gehen. Szene am Kaffeetisch)


    „Frau Chebli, Sie beraten ja den Berliner Innensenator Körting in Islam- und Integrationsfragen. Was raten Sie ihm da derzeit?“


    „Natürlich geht’s jetzt aktuell um die , um die angespannte Atmosphäre vor dem Hintergrund der Sarazzin-Debatte oder, oder Äußerungen einiger Politiker. Da geht’s darum, wie kann man, wie kann man das verlorengegangene Vertrauen durch die Debatte wiederherstellen, wie kann man Gefühle, die verletzt wurden, auch wieder beruhigen. Wie kann man die Leute zurückgewinnen, so, daß sie sich nicht abgrenzen und sagen: Wir werden hier nicht erwünscht, wir werden hier nicht gewollt, wir werden hier nicht anerkannt! Wie kann man das verhindern? Wie kann man sagen: Ihr gehört dazu als Muslime?! All die Projekte, die wir starten, all die Gespräche, die wir führen, laufen dahin, daß wir sagen: Nein, Muslime gehören natürlich in die Stadt und ihr seid Deutsche, wir wollen euch hier haben und ihr seid natürlich anerkannt und ihr sollt die gleichen Chancen haben, also, all das läuft sozusagen in dem Rahmen.“


    „Ein Thema, über das wir reden müßten, auch rede müssen, ist Islamfeindlichkeit. Umfragen zufolge ist sie ja gerade unter der deutschen Bevölkerung stark verbreitet. Knapp sechzig Prozent stehen dem Islam zumindest skeptisch gegenüber. Was glauben Sie, was denken Sie, was kann man gegen Islamfeindlichkeit, Islamophobie tun, auch in der Hauptstadt speziell? Was tun Sie speziell in Ihrem Job auch dagegen?“


    „Mh, also wir reden ja in meinem Job und auf der, in der deutschen Islamkonferenz haben wir uns geeinigt, von Muslimfeindlichkeit zu sprechen, weil die Muslime im Fokus stehen und nicht der Islam. Zur Islamfeindlichkeit trägt auch mediale Berichterstattung bei. Wenn wir sehen, wie der Islam porträtiert wird, wie über Muslime gesprochen wird: Muslime als desintegriert, Muslime als kriminell, als kriminell betrachtet werden, Muslime, die genetisch dümmer sind als andere – all das trägt natürlich zu einer Muslimfeindlichkeit bei. Ähm, das ganze Klima is, ist vergiftet letztendlich zwischen einer „sogenannten“ (sie schreibt mit ihren Fingern das Anführungszeichen in die Luft) Mehrheitsgesellschaft und Muslimen! Ich glaube, daß vieles verhindert werden kann, wenn man mehr (eine ausholende Handbewegung) Begegnungen schafft! Das machen wir im Alltag, weil Sie mich ja fragen, was, was mache ich in meinem Job? Wir gehen in die Moscheen, der Senator geht in die Moscheen und lernt Muslime kennen und baut damit Brücken auf. (Die Brücke zeichnet sie mit der Hand in die Luft). Viele derjenigen, die sich muslimfeindlich äußern oder die sich skeptisch und kritisch äußern, kennen überhaupt keine Muslime! Ihre Meinung bilden sie aufgrund von medialer Berichterstattung oder das, was sie lesen oder Studien, die präsentiert werden! Wir haben ja jeden Tag ne Studie, die…, oder nicht jeden Tag, aber wir haben ständig Studien, die erscheinen, die meinen, zu wissen, ähm, wie Muslime denken, was Muslime fühlen und was Muslime bewegt etc., all das ist natürlich…. und wenn man keine Muslime kennt in seinem Umfeld, ähm, dann hat man natürlich ein sehr verzerrtes Islambild und da gilt es, Brücken zu schlagen, Kontakte auf kommunaler Ebene – die Kommune spielt eine zentrale Rolle - … all das, was wir auf Bundesebene machen – ähm – ist zwar gut, aber letztendlich sind die Projekte in der Basis, die den einzelnen Menschen betreffen, das einzige oder das wichtigste Mittel, um Muslimfeindlichkeit zu bekämpfen!“


    „Sie betreuen ja speziell ein Projekt Juma– Jung, muslimisch, aktiv- die Abkürzung, aber auch auf Arabisch „Die Gemeinschaft“ oder „Freitag“, der Freitag der Muslime. Wie sieht das Projekt konkret aus? Was machen Sie da?“


    „Das Projekt ist eigentlich ein Dialogprojekt. „Juma“ heißt nicht nur „Freitag“, sondern „Juma“ heißt auch „Gemeinschaft“. Wie kann man eine gemeinsame Gemeinschaft schaffen? - Nicht nur unter Muslimen, sondern auch Mehrheitsgesellschaft und Muslime zusammen. Das ist ein Ziel des Juma-Projektes, muslimische Jugendliche zu emanzipieren, an der Gesellschaft teilzuhaben und sich in der Gesellschaft zu engagieren, um sich als Teil der Gesellschaft zu fühlen. Ähm – ganz konkret haben wir 6 Themengruppen, die sich befassen unter anderem mit dem Thema Medien. Wie kann man dazu beitragen, daß mediale Berichterstattung verändert wird. Ähm – wie können wir als Muslime uns im gesellschaftlichen Bereichen engagieren, die nicht nur uns als Muslime betreffen, zum Beispiel Umwelt. Es gibt ja jetzt ein Umweltprojekt, das die Muslime gemeinsam mit der Green Peace-Jugend machen. Das sind so Themen, die man nicht unbedingt mit Muslimen und mit dem Islam assoziiert, aber die wichtig sind für uns alle als Gesellschaft. Also, wir haben hundert Jugendliche ungefähr, die sich engagieren zu bestimmten Projekten, bestimmte Aktionen entwickeln, alles – ähm – unter dem Motto „Teilhabe gewährleisten, Chancengleichheit herstellen“ und Engagement mit dem Ziel, Radikalisierung und Abschottungstendenzen zu verhindern und Demokratieerfahrung zu stärken.“


    „Frau Chepli, vielen Dank für das Gespräch.“


    „Vielen Dank.“

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