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    Dänischer Sozialdemokrate wünscht sich Medienzensur



    Wer hätte das gedacht! Am Ende werden nicht die bösen Rechten oder Linken den Medien den Garaus machen, sondern die braven Sozialdemokraten. In Dänemark ist nämlich den Genossen, die mit Hilfe der Medien an die Macht kamen, jetzt nicht mehr ganz so recht, wenn die Medien ihre Wirtschaftspolitik kritisch hinterfragen. Einer kam sogar auf die Idee, dass man den Medien deswegen die staatlichen Zuschüsse zu streichen:

    Der politische Wortführer der Sozialdemokraten auf Christiansborg, Henrik Sass Larsen, hat sich nach eigenen Worten einen Witz erlaubt, über den er jetzt selbst nicht mehr lachen kann. Als Witz wollte er – mit rückwirkender Kraft – verstanden wissen, dass er angesichts der bürgerlich-dominierten blauen Presse in Dänemark damit drohte, im Falle einer Regierungsübernahme die staatlichen Zuschüsse für diese Zeitungen zu streichen. Wenn er denn bloß könnte, wie er »witzig« hinzufügte.

    In der dänischen Presse herrschte entsetzter Großalarm nach seinen Äußerungen in der Tageszeitung »Information«. Erste empörte Ge.genstimmen warfen Sass und den Sozialdemokraten vor, die Pressefreiheit hier im Lande einschränken zu wollen. Da musste Sass dann in den sauren Apfel beißen und seine eigenen Worte als Witz schlucken. Selbst SF und Einheitsliste distanzierten sich von diesem führenden Sozialdemokraten. Natürlich wäre es unfair, den Sozialdemokraten unedle Motive im Verhältnis zur Presse zu unterstellen, aber man darf doch mal fragen, welchen Esel Sass Larsen da überhaupt geritten hat? Die Sozialdemokraten mit ihrem roten Block führen zurzeit in Meinungsumfragen vor dem bürgerlich-blauen Block, obwohl es insgesamt eine eindeutig bürgerlich-orientierte Presselandschaft in Dänemark gibt. Sass Larsen und andere Genossen ärgert offenbar, dass die bürgerlich-orientierte Presse jetzt zu kritisch im Hinblick auf manche Ungereimtheiten in der ökonomischen Politik der Sozialdemokraten nachfragt. Er hat dabei völlig übersehen, dass just die harte Medien-Kritik an der bürgerlichen Regierung dazu ge.führt hat, dass die »Roten« heute so in Führung liegen. Verschwiegen hat er auch, dass die Medien hier im Lande zwar in ihrer Grundhaltung (eher) bürgerlich gefärbt sind, dass sie aber schon vor Jahrzehnten ihre parteimäßigen Bindungen aufgegeben haben, sich also auch den Sozialdemokraten in der Meinungsbildung geöffnet haben. Und diese Änderung kam just zu einem Zeitpunkt, da die Sozialdemokraten ihre eigenen Zeitungen (»Aktuelt« oder »Sønderjyden«) geschlossen haben, weil sie nicht in der Lage waren, diese Zeitungen vom eigenen Parteieinfluss freizuhalten, um sie so unabhängig-ökonomisch wettbewerbsfähig zu machen.

    Es ist kein gutes demokratisches Zeichen, wenn ein so führender Sozialdemokrat öffentlich mit solchen Gedanken spielt. Das schreckt uns aber vor einer eventuellen Machtübernahme nicht ab. Die Pressefreiheit wird auch künftig hier im Lande rote Witze garantieren!
    Nordschleswiger

    Und? Wie findet ihr diesen Witz? Witzig oder nicht?



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  2. #2
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    AW: Dänischer Sozialdemokrate wünscht sich Medienzensur

    Wenn es darum geht Bürgerrechte einzuschränken oder vermeintlich rechte Gruppierungen zu verunglimpfen, sind sich die Sozialdemokraten aller Länder nicht zu fein auch mal grenzwertiges zu leisten

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