Hans-Olaf Henkel (Ex-BDI-Chef, Buch: "Rettet unser Geld!")

"Rettet unser Geld! Deutschland wird ausverkauft – wie der Euro-Betrug unsere Wohlstand gefährdet", klagt der frühere BDI-Chef in seinem Aufsehen erregenden, gleichnamigen Buch. Hans-Olaf Henkel fordert einen radikalen währungspolitischen Schritt: "Ich schlage den gemeinsamen Austritt einiger 'Nordländer' wie Deutschland, Niederlande, Österreich aus dem Einheitseuro und damit die Begründung eines 'Nordeuro' vor. Den verbleibenden Ländern bleibt der Euro erhalten. Das wäre dann faktisch eine Art 'Südeuro'."




Frank Lehmann (Wirtschaftsjournalist)

Alle Umfragen belegen: "Die Angst vor Inflation ist immer mit die größte bei den Bundesbürgern", sagt der langjährige ARD-Börsenexperte. Weil viele Deutsche eine neue Inflationswelle fürchten, die Vermögenswerte und Renten abwerten könnte, flüchte man in Sachwerte wie Gold, Immobilien und auch Aktien. In seinem neuen Buch ("Über Geld redet man nicht") allerdings wiegelt Frank Lehmann ab: Eine Hyperinflation wie 1929 werde nicht kommen.




Sahra Wagenknecht (Die Linke, stellv. Parteivorsitzende)

"Das Rettungsprogramm für Griechenland ist gescheitert, der Sparkurs ist ökonomischer Unsinn und ein soziales Verbrechen", sagt die stellvertretende Vorsitzende der Linken. Dieselben neoliberalen Rezepte hätten schon viele Entwicklungsländer ruiniert. Sahra Wagenknecht (Buch "Freiheit oder Kapitalismus") fordert eine Art Marshallplan für verschuldete EU-Länder, finanziert durch eine Vermögensabgabe der Reichen. Außerdem sollten die Banken stärker zur Kasse gebeten werden.




Frank Steffel (CDU, Bundestagsabgeordneter)

Der CDU-Finanzpolitiker im Bundestag warnt vor einem Scheitern der schwarz-gelben Koalition bei einer Abstimmungsniederlage zum Euro-Rettungsschirm im Herbst. "Das würde eine Eruption in Europa auslösen und eine totale Eurokrise", fürchtet Frank Steffel, der die Griechenlandhilfe im Grundsatz für richtig hält. Sein Vorschlag: "Griechenland soll die Schulden später zurückzahlen."




Prof. Dr. Wilhelm Hankel (Wirtschaftswissenschaftler und Eurokritiker)

Er ist ein Eurokritiker der ersten Stunde. Das Ende des Euro rücke näher, sagte der Wirtschaftswissenschaftler vor einem Jahr nach der Rettungsaktion für Griechenland. Die nächsten Hilfskandidaten in der Eurozone brauchten 500 Milliarden Euro. Deutschland werde davon 150 Milliarden zahlen müssen. Wilhelm Hankel klagte bereits 1997 vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Einführung des Euro, damals erfolglos. Seine aktuelle Klage gegen den Rettungsschirm wurde angenommen. Ein Urteil wird noch in diesem Jahr erwartet.