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    “Deutschland muß mehr Atomkraftwerke bauen”



    Soeben beim N-TV zeigten alle Umfrage-Ergebnisse, dass die Dauer-Gehirnwäsche beim Volk total wirkt. Man wundert sich richtig, wie so viele Menschen ihr Hirn dermaßen abschalten und papagaienhaft das denken, was die Meinungsdiktatoren von ihnen verlangen.

    Inmitten dieser Antiatomkraft-Hysterie und Anti-Merkel-Kampagne taucht ein Mann auf, der sagt: "Deutschland muß mehr Atomkraftwerke bauen". Der Mann ist der australische Klimaforscher Barry Brook und er sagt es in einem Interview in der FAZ:

    Wir wissen doch nur nicht, was genau in Fukushima passiert ist. Regierung und Betreiber vernebeln die wahre Situation.

    Wenn Sie argumentieren, dass Informationen fehlen - wieso sind Sie dann so sicher, dass Ihre Risikoanalyse stimmt?

    Selbst wenn sie falsch ist gilt: ein winziges Risiko kann einen gewaltigen Schaden verursachen.

    Mich wundert, dass immer nur über abstrakte Risiken und unbekannte Wirkungen gegrübelt wird. Dabei ist in Japan soeben ganz konkret eine große Öl-Raffinerie explodiert. Dabei sind Dutzende Menschen gestorben und über den umliegenden Gebiete hängt eine Wolke aus giftigen Gasen. Diese Wolke hat die Gesundheit der Bewohner unvergleichlich mehr geschädigt als alle Strahlenfolgen.

    Eine Kernschmelze hätte unvergleichlich mehr Lebewesen unvergleichlich länger geschädigt.

    Wenn Sie die menschlichen Kosten aller Energieformen vergleichen, ist die Nuklearenergie die sicherste und umweltschonendste. Allein die Null-Risiko-Windkraft kostet jedes Jahr Menschenleben, weil Arbeiter bei der Wartung abstürzen. Zahllose Menschen sterben infolge der Erzeugung fossiler Energien, ganz zu schweigen von den Opfern durch Kohlendioxidemissionen, Dürren und Fluten. Japan hatte über Jahrzehnte eine sichere, emissionsfreie Versorgung. Das Land sollte die Vorteile nicht wegen eines Jahrtausendereignisses opfern.

    Tschernobyl ist keine 1000 Jahre her. Die Gesellschaft muss sich doch fragen: Können wir uns eine Energie leisten, die alle 20 Jahre eine Katastrophe anrichtet?

    Moment, der Schaden in Japan ist nicht im geringsten vergleichbar mit Tschernobyl. Die Ursache von Fukushima war auch kein menschliches Versagen. Ganz anders Tschernobyl, dessen Reaktor schlecht designt und schlampig gewartet war.

    Wie bewerten Sie die Medienberichte über Japan?

    Sie sind sehr unausgewogen. Über Fukushima gibt es minütlich Meldungen. Dagegen fallen die Berichte über die Tragödie, die das Erdbeben angerichtet hat - bald 20.000 Tote, Millionen Menschen ohne Obdach, verzweifelte Familien, zerstörte Infrastruktur – völlig ab. Ich frage mich, ob das den Japanern nicht zynisch vorkommt.

    Aus Ihrer Sicht gibt es nichts zu lernen aus Fukushima?

    Alle Staaten, die Atomenergie nutzen oder es planen, können lernen, wie sie ihre Reaktoren noch besser gegen so außergewöhnliche Naturereignisse sichern und an der Reaktorkühlung arbeiten. Aber ich garantiere, kein Staat wird sich wegen Fukushima von der Kernenergie verabschieden. Okay, das heißt: bis auf Deutschland.

    Hat unsere Regierung überreagiert?

    Sie hat jedenfalls heftiger reagiert als alle anderen. Sogar Großbritanniens Regierung plant weiterhin neue Meiler. Auch China hat den Bau seiner 26 neuen Reaktoren nicht ganz gestoppt, sondern prüft nur, wie sie an Erkenntnisse aus Japan angepasst werden müssen.

    Deutschland passt sich eben an die Erkenntnis an, dass die Energie unkontrollierbar ist.

    Die Situation in Deutschland ist unverändert. Große Beben und Tsunamis haben Sie selten, oder?

    Bei uns könnte ein Flugzeug auf ein AKW stürzen. Oder es passiert etwas heute Unvorstellbares.

    Man kann sich bei der Atomenergie auf nahezu alle Eventualitäten vorbereiten. Aber es gibt keine 100 Prozent risikofreie Technologie. Wenn Ihre Mitbürger das minimale Risiko der Atomenergie scheuen, müssen sie das große Risiko fossiler Energien eingehen. So einfach ist das.

    Deutschland setzt im großen Stil auf erneuerbare Energien.

    Mit Solarstrom und Windkraft schafft ein industrielles Land mit hohem Energiebedarf die Wende nicht.

    Wir erzeugen so viel Öko-Strom, dass wir ihn exportieren müssen.

    Davon darf man sich nicht täuschen lassen. Sie können diese Mengen nicht so verwalten, dass fossile oder atomare Energiequellen ersetzbar wären. Deutschland sollte weiter machen mit Forschung und Entwicklung in diesem Bereich. Aber ich warne davor, zu glauben, man könnte alle AKW abstellen, weil es so viele Windräder gibt. Das ist ein Irrglaube.

    Windräder und Solarzellen schützen das Klima wie ein AKW.

    Das leider auch nicht. So viel Deutschland in grüne Energieformen investiert hat – im Saldo sind Ihre Emissionen deshalb nicht gesunken. Sie müssen die Kohlekraftwerke dicht machen, nur das hilft.

    und:

    Kurz: Bloß kein Atomausstieg?

    Deutschland muss neue Kernkraftwerke bauen, wenn es seine Wirtschaft in Gang halten und das Klima retten will.

    Sagen Sie das mal in einer deutschen Talkshow. Da kämen Sie nicht heil wieder raus.

    Mir ist bewusst, dass diese Debatte bei Ihnen sehr emotional geführt wird. Wohl so emotional wie nirgends sonst.

    Vielleicht überschätzen nicht wir die Gefahr der Atomkraft, sondern Sie den Klimawandel?

    Nun ich beschäftige mich den ganzen Tag mit nichts anderem. Selbst wenn ich falsch läge, müssten Anhänger fossiler Energien erklären, wo auf der Welt sie Kohle, Öl und Gas langfristig finden wollen. Wer verkauft sie, für welchen Preis?

    Wer hier für Atomkraft ist, gilt als umweltfeindlich. Sie argumentieren mit ökologischen Argumenten für Kernkraft. Wer hat Recht?

    Ich war nie ein großer Gegner der Kernenergie, aber lange auch kein Befürworter - bis ich mich wissenschaftlich mit dem Klimawandel beschäftigt habe. Ich habe die Folgen aller Energieformen für Menschen, Tiere, Pflanzen und Luft studiert und meine Linie wurde immer klarer. Mein Motiv ist ökologisch. Grüner als ich kann man kaum sein. Die meisten angelsächsischen Klimaforscher sind übrigens starke Atomkraftbefürworter.

    Dann sind unsere Grünen also nicht grün genug?

    Ich glaube, sie haben eine falsche Idee von Nachhaltigkeit. Moderne Atomreaktoren hinterlassen winzige Spuren in der Natur verglichen mit Windparks, Solaranlagen und Pumpspeicherwerken, von denen diese Umweltschützer träumen.

    Ihr müßt erst mal einfach das gaze Interview in der FAZ lesen.



    Und dann bin ich gespannt auf eure Meinungen. Deswegen halte ich erst mal meine Meinung zurück. Nur so viel: Der Mann redet genau so viel Stuß wie die Grünen.





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  2. #2
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    AW: “Deutschland muß mehr Atomkraftwerke bauen”

    Es gibt sogar welche, die sagen das noch deutlicher und schärfer:

    Tatsache ist, daß einer der ältesten Reaktoren der Welt das bisher stärkste gemessene Erdbeben ohne jede Störung überlebt. Erst nachdem der Tsunami kam, gab es die bekannten problem mit der Kühlung, die mal etwas flapsig ausgedrückt, ein paar Brände und ein paar Knallgasexplosionen auslösten.

    Was - wie der Autor Lewis Page es ausdrückt - im Grunde ein Triumpf der Kernenergietechnik ist, ist in der öffentlichen Wahrnehmung ein Stalingrad. Völlig zu unrecht, denn bei diesem stärksten je gemessenen Erdbeben und bei diesem gleichfalls stärksten je gemessenen Tsunami sind 52 von 53 AKWs ohne Probleme geblieben.

    Normalerweise würde man in so einem Fall bei so einem Ergebnis von einer äußerst robusten und extrem störungssicheren Technik sprechen, umso mehr als ganz Nordjapan durch die Ereignisse in Schutt und Asche gelegt worden ist. Mehr noch: Einige AKWs sind sogar Flüchtlingslager gworden, weil nur dort im weiten Umkreis Unterkunft, Wärme, fließend Wasser, Nahrung und Hygiene verfügbar sind. Immerhin sind in anderen Flüchtlingsunterkünften schon dorthin geflohene Obdachlose erfroren.

    Wenn wir über Energieerzeugung reden, müssen wir auch darüber reden, daß in dieser Woche in Pakisten 24 Kohlebergleute gestorben sind. 24 von jährlich einigen tausend denn das Glück der chilenischen Bergleute ist ein seltenes.

    14th March 2011 13:58 GMT

    Analysis Japan's nuclear powerplants have performed magnificently in the face of a disaster hugely greater than they were designed to withstand, remaining entirely safe throughout and sustaining only minor damage. The unfolding Fukushima story has enormously strengthened the case for advanced nations – including Japan – to build more nuclear powerplants, in the knowledge that no imaginable disaster can result in serious problems.

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