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    Das Grüne Buch

    Das Grüne Buch

    Quelle: Wikipedia

    Das Grüne Buch (arabisch ‏الكتاب الأخضر‎ al-Kitāb al-achdar, DMG al-kitāb al-aḫḍar) ist ein Werk des libyschen „Revolutionsführers“ Muammar al-Gaddafi, das ab 1975 in drei Teilen herausgegeben wurde. Der Name des Grünen Buches wird oft als eine Anspielung auf die so genannte Mao-Bibel, auch „Rotes Buch“ genannt, verstanden. Grün ist die traditionelle Farbe des Islams. Auch die libysche Flagge ist grün.


    Die drei Teile des Buches sind:

    • Die Lösung des Problems der Demokratie „Die Volksmacht“,
    • Die Lösung des ökonomischen Problems „Der Sozialismus“,
    • Die soziale Basis der Dritten Universaltheorie.


    Das Werk verurteilt die vorhandenen Systeme als nicht wahrhaft demokratisch, da die Menschen nur Repräsentanten bestimmen könnten, von deren Verhalten sie fortan abhängig seien, nicht aber selber direkten Einfluss im System hätten, und präsentiert den Vorschlag eines Systems, das die Beteiligung des Volkes am politischen Prozess durch die Instrumente des Volkskongresses und der Volkskomitees sicherstellen solle.

    Es äußert sich zudem zu den Herrschaftsordnungen auf Ebene der Familie, des Stammes und der Nation, die er jeweils als Verbände auffasst, die sich auf Grund verwandtschaftlicher Nähe aus den Einheiten der nächst niedrigeren Ebene bilden und nach Auffassung Gaddafis die drei Ebenen der Gesellschaft bilden, die maßgeblich die gesellschaftliche Ordnung prägen.

    Gaddafi bezeichnete seine Theorien als „Dritte Universaltheorie“, die sich als Alternative zu den Systemen des Kapitalismus und des Kommunismus verstand.

    ***

    Das Grüne Buch. Die dritte Universaltheorie

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    Leserkommentare:


    "Universaltheorie" - darunter tut es Libyens starker Mann Mu'ammar al-Qaddh'f' (Gaddafi) nicht. Kommunismus und Kapitalismus würde dadurch überwunden.

    Seit 1969 an der Macht, zeigte Gaddafi eine gewisse Exzentrizität, aber auch Selbständigkeit in Auftreten und Politik und ließ sich erst verblüffend spät von den US-Amerikanern einbinden. Doch ist er immer noch für Auftritte wie vor der UN 2009 gut, wo er die UN-Charta zitierte und öffentlich zerriss (inhaltlich hatte er übrigens da wohl auch einen Punkt).

    Früher durften noch Iserlohner Eishockeyspieler skandalträchtige Werbung fürs Grüne Buch machen. Mittlerweile schenkt der Libyer Zeitungsberichten zufolge italienischen Hostessen eher einen Koran als sein Buch.

    Das "Grüne Buch" stammt von 1975/76 - die Währungs- und Ölkrise hatte da die Macht der Ölförderländer aufgezeigt. Der arabische Massenführer Nasser war schon eine Weile tot und Gaddafi rund sieben Jahre an der Schalthebeln der selbst ernannten Massendemokratie (Jamahiriyya) Libyen. Mao mit seiner 'Bibel' starb sichtbar vor sich hin.

    Grün hat natürlich die Konnotation der islamischen Farbe. Doch Gaddafi orientiert sich vor allem an eher vage interpretierten "sozialistischen" Ideen (die auch ein wenig an konservative Pyramidenaufbau-Ideen des 20. Juli erinnern). Die rund 110 Seiten lesen sich durchaus unterhaltsam - einige Ideen sind originell. Nur das beschworene Universelle will sich nicht recht kristallisieren. Die Demokratie ohne Parlamente birgt Widersprüchlichkeiten, und systematisch ist im Traktat des Libyers auch nicht wirklich etwas. Amüsant ist der "Herausgeber-Text" auf der Rückseite, der es zu retten versucht: er gipfelt somit im Satz "Lest auch die Interpretationen!"

    Man kann's mal gelesen haben, es schadet nicht und ist schnell durch. Nur indes halt mit niedrigen Erwartungen. Zwei Sterne für die "dritte Universaltheorie".

    _____

    In diesem Buch schildert der Diktator Lybiens in faszinierender Weise eine neue politisch-philosophische Grundrichtung anhand derer er die panarabischen Ideale al-Saddats wieder aufleben lassen will. Ein mittelweg igendwo zwischen Sozialismus, Nationalismus, persöhnlichem Ego und einer islamischen Internationalen. Ein faszinierendes Buch, wenn mit humor gelesen, jedoch zutief in der arabischen Wüste verwurzelt, um mitteleuropäische Gemüter zu erleuchten oder nur zu erhitzen.


    ***

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  2. #2
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    AW: Das Grüne Buch

    Zitat Zitat von abandländer Beitrag anzeigen
    .......Das Werk verurteilt die vorhandenen Systeme als nicht wahrhaft demokratisch, da die Menschen nur Repräsentanten bestimmen könnten, von deren Verhalten sie fortan abhängig seien, nicht aber selber direkten Einfluss im System hätten, und präsentiert den Vorschlag eines Systems, das die Beteiligung des Volkes am politischen Prozess durch die Instrumente des Volkskongresses und der Volkskomitees sicherstellen solle.........
    Sein Volk beteiligt sich ja im Moment aktiv

  3. #3
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    AW: Das Grüne Buch

    Dieses Buch ist nichts anderes, als die Herrschaftsrolle der Beduinen neu zu begründen.
    Ein Beduine kann eben nicht anders denken, weil er mit Datteln und Ziegenmilch diese Mentalität aufgesogen hat.
    Aber da Geld ja bekanntlich den Charakter verdirbt, wurde ihm das Öl zum Verhängnis.
    Damit hiefte er sich auf Höhen, die einem Beduinen ansonsten verwehrt bleiben.
    Dort oben angekommen befand er seinen Zustand als überaus angenehm und wollte fortan dort bleiben.
    Jetzt wollen ihn plötzlich seine Untertanen nicht mehr dort oben wissen und entthronen.
    Sowas aber auch. Was fällt diesen kleinen und unbedeutenden Wichten ein?
    Demokratie? Freiheit? Nein, das steht nur ihm und seiner Familie zu, frei nach seiner Universaltheorie.
    Tja, man muss halt nur in der richtigen Familie leben!

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